Konzerthaus München [in Planung]

  • @PdM: Das ist wunderbarer, nicht kaschierter Sichtbeton. Genau so muss Sichtbeton aussehen :daumen:


    @Wettbewerb: Was wirft das denn gleich mal wieder für einen Schatten auf das ganze Ausschreibungsverfahren. Allein die Tatsache, dass man sich ermächtigt mit irgendeinem undurchsichtigen Verfahren nur eine bestimmte Anzahl angeblich geeigneter Büros zum Wettbewerb zuzulassen, finde ich völlig unpassend und widerspricht dem Gedanken eines offenen Wettbewerbs. Gerade wenn es um ein öffentliches Projekt von hoher Bedeutung geht. Krass, was sich die Regierung Seehofer/Söder hier wieder mal leistet.

  • ^^ seit wann ist Architektur ein rein technische Angelegenheit? "Form follows function" haben wir über Jahrzehnte ausprobiert und es hat doch immer wieder zu einer riesigen Lücke zwischen Anspruch (skulpturale Architektenvisus) und Wirklichkeit (realexistierende Tristesse) geführt. Braunfels muss man aber anrechnen, dass das Innere seines Gebäudes tadellos funktioniert, für den Zweck, für den diese Pinakothek gebaut wurde. IMHO der beste Museumsbau, innen, durch den ich je als Besucher gewandert bin. Braunfels ist ein guter Architekt. Dass er bei der Pinakothek bzgl. der Fassaden die Moden der späten 90er mitgemacht hat - die Fassade ist so späte 90er wie es nur sein kann - kann man ihm kaum zum Vorwurf machen.


    Modische Architektur hat es halt an sich, dass sie "schlecht altert", ganz unabhängig von Witterungsspuren. Aber alle verlangen trotzdem immer wieder danach und rümpfen die Nase über zeitlose Klassik a lá Patzschke. Und dann kriegen die Leute halt auch eine modische Fassade, die bei der Eröffnung stolz hergezeigt werden kann und bei Sonnenschein auch noch so strahlend und "clean" aussieht, wie es die Visu versprach. Da haben die Bauherren halt auch keine Lernkurve und Architekten wollen (müssen) Wettbewerbe gewinnen.


    Auch deswegen bin ich skeptisch bzgl. des Konzerthaus München. Bei der Elphi gehörte ja auch zur Entstehung dieses außergewöhnlichen Bauwerks, dass genau dieses 0815 Verfahren dort nicht durchgeführt wurde. Es gab keinen Wettbewerb, keine Jury des kleinsten gemeinsamen Nenners. Die Initiatioren haben einen Entwurf ausgesucht, an dem ihr Herz hing und diesen durchgesetzt. Daher wurde die Elphi auch kein modisches Mittelmaß. "By design" sind unsere 0815 Auswahlprozesse aber nun einmal genau darauf ausgelegt. Auch diesbezüglich gibt es bei uns keinerlei Lernkurve. Wenn der Siegerentwurf für das Konzerthaus gekrönt ist fress ich einen Besen, wenn das nicht nur wieder ein kleinster gemeinsamer Nenner, garniert mit bischen Architekturmode, ist. Herausragende Architektur und kleinster gemeinsamer Nenner sind ein unauflösbarer Widerspruch. Ich habe noch nie ein Gebäude herausragender Architektur gesehen, das nicht polarisiert. Es ist geradezu ein Wesensmerkmal herausragender, aufsehenerregender Architektur, dass diese polarisiert. Somit kann das Verfahren des kleinsten gemeinsamen Nenners, den wir Architekturwettbewerb nennen, gar nichts anderes hervorbringen, als Mittelmaß (schaut euch 99 % aller Wettbewerbe an, der Siegerentwurf weckt dabei selten auch die größten Emotionen, nicht zuletzt hier im Forum beklagen wir das dauernd).

  • IMHO der beste Museumsbau, innen, durch den ich je als Besucher gewandert bin.


    Da möchte ich dir Recht geben. Von innen wirklich ein tolles Museum. Dass das Museumsviertel immer noch nicht vernünftig in sich integriert und in die Stadt eingebunden ist, daran ist ja nicht Braunfels und auch nicht die Pinakothek Schuld.

  • @Pumpernickel: Da geb ich dir vollkommen recht. Vielleicht wird viel zu viel Aufwand mit 30 Architekturbüros im Wettbewerb betrieben. Genommen wird dann sowieso wieder nur Mittelmaß.


    Die Stadt sollte einfach mal ganz deutlich definieren, was sie haben will und dann ein Büro aussuchen, daß sich schonmal durch einen spektakulären Bau (Konzertsaal) hervorgetan hat.


    Und auch wenn das Herzog&deMeuron ist. Na und? Die haben auch Ihre Schlüsse aus den Fehlern bei der Elphi gezogen.


    Und ein Wahrzeichen ist sie jetzt schon und wird teilweise sogar mit der Oper in Sydney auf eine Stufe gestellt.

  • Die Stadt sollte einfach mal ganz deutlich definieren, was sie haben will und dann ein Büro aussuchen, daß sich schonmal durch einen spektakulären Bau (Konzertsaal) hervorgetan hat.


    Ich glaube die Stadt hat hier ziemlich wenig bis gar keinen Einfluss. Das ist meines Wissens immer noch der Freistaat. Und genau letzteres versucht man doch wohl zu erreichen, indem man junge Büros von Vornherein vom Wettbewerb ausschließt.

  • ^


    Selbst Herr Eckart hat auf den Konzertsaal mehr Einfluss als die Stadt. Hier hat nicht nur einfach eine bayerische Behörde das Sagen, sondern Horst Seehofer persönlich hat sich diesem Thema verschrieben. Das kann jetzt Segen oder Fluch sein. Bald wissen wir mehr.

  • OLG entscheidet gegen Braunfels:

    Der Vergabesenat des Oberlandesgerichts wies die Klage von Stefan Braunfels, er würde bei der Wettbewerbsentscheidung aus sachfremden Gründen nicht berücksichtigt worden sein, zurück. Der Senat sieht den Beurteilungsspielraum der Jury nicht überschritten.


    Gegen dieses Urteil gibt es nun keine weiteren Rechtsmittel mehr.


    Damit steht dem Bau des Konzertsaals aus juristischer Sicht nichts mehr im Wege.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…aunfels-zurueck-1.3623302


    ______________________________________________________


    Im Grunde hat Stefan Braunfels damit weit mehr verloren, als nur den Prozess um eine nachträgliche Berücksichtigung seines Wettbewerbsentwurfs.
    Ob dieses Ergebnis sich nun positiv auf den Bau des Saals auswirkt, da Braunfels endgültig aus dem Rennen ist, sollen andere beurteilen, ich bin jetzt jedenfalls sehr gespannt auf die nun hoffentlich bald veröffentlichten Entwürfe :)

  • Tja, das nennt man dann wohl: "history repeating". Braunfels hat ja auch damals bei der Elbphilharmonie geklagt.


    Und auch für München erwarte ich einen superstarken Entwurf von Herzog&deMeuron. Im November wissen wir mehr.


    Dieser reagierte jedoch skeptisch und zurückhaltend auf das Vorhaben.[37] Gérard und Marko gewannen im Jahr 2003 Herzog & de Meuron für eine Zusammenarbeit. Eine Ausschreibung fand nicht statt; nur der Architekt Stephan Braunfels klagte dagegen.[38] Der erste Entwurf der Architekten wurde im Juni 2003 der Öffentlichkeit vorgestellt.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Elbphilharmonie

  • Die alte Diskussion über den Standort. Der Autor Tobias Krone scheint ja ein richtiger "Insider" zu sein.


    So wie er das Werksviertel beschreibt, hat er wohl noch nie die Pläne gesehen.


    Und wie kommt er bitte auf den Münchner Norden beim Fernsehturm bzw. BMW?


    Das stand doch niemals zur Debatte? Wo sollte denn bitte die Fläche dafür sein?


    Über so einen Artikel lacht sich die Stadt doch kaputt. Olympiapark, BMW, etc. wo fast Alles unter Denkmalschutz steht.


    Klar, da kommt ein Konzertsaal hin :)

  • Ach du meine Güte! Selten so einen Schwachsinn gelesen...klar, handelt sich um einen Kommentar, dennoch, faktisch sollte dann aber schon alles stimmen. Tut es aber nicht.
    Meine Vermutung: Tobias Krone ist Stefan Braunfels.


    sweet:
    Seit wann bedarf es im nördlich des Olympiaparks eines weiteren Wahrzeichens? Reichen Olympiapark und BMW nicht? Am Ostbahnhof ist bisher noch nichts.


    Munich_2030:
    Am Olypark stand tatsächlich mal für eine sehr kurze Zeit im Raum, den Konzertsaal an Stelle der alten Eishockeyhalle zu bauen. Ernsthaft verfolgt wurde das aber nicht.


  • Wie gut hätte etwa dem Münchner Norden ein Konzertsaal getan, so wie es ein früherer Vorschlag vorsah, dort wo bis heute Olympiapark und BMW-Turm das Ende der Zivilisation markieren?


    -> der Satz ist glaube ich anders zu verstehen: er schreibt als Standort ja nicht Olympiapark und BMW-Turm, sondern das dort für ihn ab da die "Münchner Zivilisation" endet. Sprich, er sinniert darüber, wie es wäre einen Standort irgendwo (z.B. im Münchner Norden) außerhalb des Zentrums zu wählen.. (einfach bei "vorsah, dort" das Komma durch einen Punkt ersetzen, dann wird es klarer ;))


    MiaSanMia: das mit dem Ostbahnhof stimmt natürlich. Nur teile ich die Ansicht des Autoren im Artikel, dass der Standort für einen Konzertsaal dort eher einengend ungünstig ist. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.. noch gibt es ja wie gesagt noch nicht ein mal öffentliche Entwurfe ... bin echt gespannt! :)


    das mit Tobias Krone = Stefan Braunfels ist witzig, mal schaun was der Stefan sich in Zukunft noch so einfallen lässt.. :D :D

    2 Mal editiert, zuletzt von sweet ()

  • ^


    Also ich weiß nur, dass der Olympiapark kurze Zeit (kurz bevor Reiter und Seehofer den Gasteig als Alternative präsentierten) im Gespräch war. Von anderen Plänen im Münchner Norden wüsste ich gerade nichts. Der Autor bezieht sich ja explizit auf einen "früheren Vorschlag".


    Der Artikel ist leider nichts anderes als eine zum dreizehnten mal zusammengeworfene, schlecht recherchierte Ansammlung, unsachlicher und mittlerweile einfach abgenutzter Argumente. Es scheint, als müsse hier jemand sein monatliches Pensum abarbeiten und nutzt jetzt die Entscheidung des OLG, ewig alte Kamellen wieder aufzuwärmen, copy&paste lässt grüßen.


    Nur teile ich die Ansicht des Autoren im Artikel, dass der Standort für einen Konzertsaal dort eher einengend ungünstig ist. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.. noch gibt es ja wie gesagt noch nicht einmal Entwurfe


    Das kann durchaus sein, dass der Saal hier zu stark eingeengt wird. Aber du schreibst es ja selbst: Es gibt noch nicht einmal Entwürfe. Und genau deshalb nerven solche dämlichen Kommentare wie die von Herrn Krone alias Braunfels einfach nur noch. Sollen die ewigen Kritiker halt einfach bis zum November abwarten. Dann können sie von mir aus losschreien.


  • Das kann durchaus sein, dass der Saal hier zu stark eingeengt wird. Aber du schreibst es ja selbst: Es gibt noch nicht einmal Entwürfe. Und genau deshalb nerven solche dämlichen Kommentare wie die von Herrn Krone alias Braunfels einfach nur noch. Sollen die ewigen Kritiker halt einfach bis zum November abwarten. Dann können sie von mir aus losschreien.


    :daumen:

  • Das sind gute News. Sollte es ein spektakulärer Entwurf werden (was man bei den teilnehmenden Architekten durchaus erwarten kann) dann wird das die Entwicklung des Münchner Südostens sehr stark beeinflussen.


    Im besten Fall reicht der Aufschwung bis weit über das Werksviertel hin zur Neumarkterstr., den BVT und dem SZ Gebäude hinaus.

  • Interessant ist diese Kritik aber in der Tat - diese zielt nämlich auf die Zusammensetzung der Jury. Diese bestehe nicht etwa aus internationalen Top-Architekten, sondern aus den üblichen Münchner TUM-Spezeln wie Markus Allmann kombiniert mit vielen Ministern aus dem Staatsministerium, Stadträten und sogar einem BA-Vorsitzenden plus Horst Seehofer und Dieter Reiter. Hätte man z.B. Herzog, deMeuron und Gehry in die Jury geholt, dann wäre der Anspruch an großartige Architektur viel höher gewesen, so Volker Giencke - und somit die Wahrscheinlichkeit, dass ein zukunftsweisendes Wahrzeichen entsteht, und zwar nicht erst in der Entscheidungsphase, sondern schon in der Planungsphase. Da muss ich ihm Recht geben - es ist halt ein Unterschied, ob man einen Entwurf für Frank Gehry oder für Horst Seehofer plant :zunge: