Baugeschehen: restliches Stadtgebiet

  • Wie schon von InderSonne erwähnt hat der Startschuss für das zuletzt hier erwähnte Neubauvorhaben der WG Einheit in der Walter-Ranft-Straße stattgefunden (Freie Presse). Der Entwurf des Dresdner Architekturbüros O+M wird unter dem Namen "Panorama3" vermarktet. Zwei vier- und ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus sollen bis Ende kommenden Jahres fertiggestellt werden, wobei sich die Investitionssumme von 10 auf 13 Millionen Euro erhöht hat.


    77 qm für eine Zweizimmerwohnung sind aber auch ausgesprochen großzügig, oder?

  • Kurzmeldung: Ein Altbau, Baujahr ca 1900-1912 an der Bernsdorferstr. 293 wurde kuerzlich abgerissen. Es war eine dreigeschossige Doppelhaushaelfte, auesserlich Originalzustand, in schlechtem Zustand mit Deckendurchbruechen. Eigentuemer ist wahrscheinlich der anliegende Gewerbepark. Die geplante Nachnutzung ist unbekannt.


    Leider konnte ich kein Bild machen.


    Habe ein Bild gefunden welches das Haus vor dem Abriss zeigt (Anblick vom Gehweg Nordseite Suedring).


    Es ist die linke Haelfte von dem Doppelhaus in der Bildmitte (die rechte Haelfte ist weiss gestrichen).



    [Bild von Rudolf Henkel.]

    4 Mal editiert, zuletzt von S.K.R. ()

  • Der Stadtrat beschließt in seiner nächsten Sitzung folgende Hochbaumaßnahmen mit Baubeginn im Jahr 2017 (Beschlussvorlage:(


    - Oberschule Arno-Schreiter-Straße 1, Sanierung/Umbau. Baukosten 1.666.755 €, keine Fördermittel. Baubeginn am 03.07.2017, Bauende am 31.01.2018. Zuletzt wurde das Vorhaben hier erwähnt. Die Kosten sind gesunken (wahrscheinlich durch Leistungsreduzierung), die ursprünglich geplanten Fördermittel entfallen.


    - Sanierung der beiden Turnhallen in der Arno-Schreiter-Straße. Baukosten 1.844.299 €, davon 1.108.427 € Fördermittel. Baubeginn am 02.04.2018, Bauende am 26.10.2018.

  • Zwei Bilder in Handyqualität, vom Neubau des Edeka's am Bahnhof Siegmar/Stadtteil Siegmar


    Zuletzt im Beitrag hier <


    Es geht zügig voran:



    Mai 2017

  • Kulturpalast Chemnitz-Rabenstein


    Zuletzt ab hier und hier <


    Die mopo gibt ein paar Visionen für den Kulturpalast preis.


    Laut Artikel soll das 18500 Quadratmeter große Areal inklusive Kulturpalast, neben dem Wohnen auch Einzelhandel, eine gewünschte Galerie und Gastronomie beherbergen.


    Der Stadtrat entscheidet mitte Juni 017 zu diesem besagten Themen.



    KUNST- UND KULTURFESTIVAL IM KULTURPALAST // 17. - 20. AUGUST 2017


    Infos <


  • [Bild von Rudolf Henkel.]


    Ich war die Tage einmal vor Ort...und habe ein paar aktuelle Nahaufnahmen im Gepäck:


    >Standort< >Stadtteil Reichenhain<


    Sicher hätte die Bernsdorfer Straße 293 ein Sanierungsfall werden können.
    Ich vermute, da die Einfahrt zum Industriegebiet gleich am Grundstück liegt, und man sicher 24 Stunden Ein und Ausfährt,
    hat man sich deswegen dazu entschlossen.


    Aktuell gibt es keine Anzeichen auf eine anderweitige Nutzung des Grundstücks.
    Vielleicht wird die Fläche einmal ein Parkplatz?


    Ein paar Bilder des Straßenabschnittes:



    Es gibt aber auch noch ein Doppelwohnhaus im Leerstand.
    Die Bernsdorfer Straße 297 & 299:


    299:


    Ich bin mir sicher, wenn man diese Sanieren würde, würden die Wohnungen gut angenommen werden.
    Die Zufahrt zum Industriegelände ist schon ein wenig entfernter.



    297:



    Hausnummer 295. Einstiger Nachbar der nun nicht mehr vorhandenen 293:



    Gut erkennbar, der mögliche Abstand zum Industriegelände:



    Mai 2017


    Das vorhandene Feld vor der Häuserzeile könnte sicherlich in Zukunft einmal neues Bauland werden.
    Vielleicht wird es einmal so werden, da die Lage eigentlich für Einfamilienhäuser als Beispiel Optimal ist.


    Ich war nur in dieser Ecke, und man kann sagen, dass sich auch Positives tut:


    Als Beispiel wird eine bis dato leerstehende Villa, die Jägerschlößchenstraße 4 saniert.


    Einen Katzensprung entfernt, wird auch die Reichenhainer Straße 165 saniert.

  • Aus den Plänen für eine Müllverbrennungsanlage am Weißen Weg in Hilbersdorf wird nichts werden, weil sich die Linkskoalition aus Grünen, Linken und SPD bereits dagegen positioniert hat (Freie Presse). Argumente für diese Entscheidung habe ich aber auch auf den Fraktionsseiten vergeblich gesucht. Wahrscheinlich ist es nur bequemer, den Müll weiter für viel Geld durch halb Deutschland zu transportieren.

  • ^ Warum kommt man nicht auf die Idee, den vorhandenen Müll im Heizkraftwerk Nord ab 2022 zu verbrennen und somit weiterhin Strom und Fernwärme zu produzieren?
    Die Kohle wird nicht mehr Ewig genutzt werden dürfen, aber die Infrastruktur ist am Ort bereits völlig vorhanden.
    Weitere Vorteile wären der Erhalt von Arbeitsplätzen und kein Ärger mit irgendwelchen Anwohnern.
    Selbst wenn das Kraftwerk dafür eine Nummer zu groß sein sollte, kann man das Problem durch Umbau sicher gut lösen.

  • Ich würde vermuten, dass die Umbaukosten deutlich teurer wären als die eines Neubaus. Das Kraftwerk war für die Verbrennung großer Kohlemengen für die Strom- und Wärmeerzeugung ausgelegt, was sich kaum mit den Anforderungen an eine Müllverbennungsanlage decken dürfte. Auch dürfte es von allen Anlagen so großzügig dimensioniert sein, dass man es mit dem bisschen Müll kaum auslasten können wird. Zudem würden wegen der innerstädtischen Lage Argumente wie steigender LKW-Verkehr und erhöhter Schadstoffausstoß auch eine ganz andere Brisanz entfalten. Ist natürlich alles nur Spekulation meinerseits, eine qualifizierte Antwort auf Deine Frage wäre schon interesant.

  • Angeblich haben moderne Müllverbrennungsanlagen doch gar keinen Schadstoffausstoss! :) Deswegen will man das Ding ja in den Zeisigwald bauen. Das Heizkraftwerk hat keine 10 Jahre mehr. Eins Energie investiert massiv in andere Geschäftsfelder (modernes Gaskraftwerk an der Annaberger, Fernwärme und Fernkälte, Batteriespeicher zum Abfangen von Spitzen im Stromnetz, Beteiligung an WKA und PV wo es nur geht, Power-to-Heat also überschüssigen Strom in Wärme, damit wieder Fernwärme...). Was nach dem Rückbau das Heizkraftwerkes dann an dem Standort wird, darüber wird sicher nur hinter verschlossenen Türen gesprochen.

  • Die Planungen zum Wohngebiet Kulturpalast (zuletzt hier) gehen weiter voran. Der Bauausschuss hat den Abwägungs- und Satzungsbeschluss getroffen und damit die Entscheidung im Stadtrat am 14.06.2017 den Weg geebnet (Beschlussvorlage). Die Freie Presse hat allerdings auch Anwohner gefunden, die ihrem Unmut Luft machen (Link). Die Kritikpunkte kann ich aber nicht nachvollziehen:


    - "Ein- oder zweigeschossige Neubauten statt der geplanten dreigeschossigen": Also bitte, Baracken oder Bungalows sind weder architektonisch, stadtplanerisch noch wirtschaftlich sinnvoll.


    - "Immer mehr Wohnhäuser in der früher so ruhigen Gegend": Wer hätte das gedacht, dass in einer Stadt Veränderungen stattfinden können, am Ende sogar im eigenen Hinterhof? Skandal!


    - "Flachdächer passen nicht in die Gegend": Das sehe ich nicht zwingend so. In dem parkähnlichen Areal kann ich mir Neubauten mit Flachdächern ganz gut vorstellen, ausnahmsweise finde ich sogar den überstrapazierten "Kontrast" zum Denkmal berechtigt. Ob das letztlich einen ansprechenden Gesamteindruck abgibt, wäre bei Satteldächern übrigens nicht weniger fraglich. Auf die tatsächliche architektonische Einordnung der Neubauten muss man aber wirklich gespannt sein, da traue ich mir derzeit kein Urteil zu.

  • Restabfallverwertung

    Ich würde vermuten, dass die Umbaukosten deutlich teurer wären als die eines Neubaus. Das Kraftwerk war für die Verbrennung großer Kohlemengen für die Strom- und Wärmeerzeugung ausgelegt, was sich kaum mit den Anforderungen an eine Müllverbennungsanlage decken dürfte.


    Umbau … Kosten … hm … In Kohlekraftwerken werden durchaus Ersatzbrennstoffe, also Restabfallprodukte, mit verbrannt.


    Und falls für solche Restabfallprodukte speziell ausgelegte Verbrennungsanlagen sinnvoll sind, sei erwähnt, dass das Heizkraftwerk einen Erdgas-Block und zwei Braunkohle-Blöcke hat. Man ist bei so einem Wärmekraftwerk durchaus flexibel und kann Blöcke für verschiedene Energieträger zu- oder abschalten oder -bauen oder ersetzen.


    Interessant ist freilich die Frage nach der Gesamtanlage, wenn man vielleicht mal nur noch Müll verbrennen will. Die könnte dann evtl. grob überdimensioniert sein. Es könnte auch sein, dass, trotz diverser geschehener Modernisierungen, die Anlage auf eine notwendige Generalüberholung zuläuft und dann zumindest für eine geringere Größe ein völliger Neubau günstiger ist.


    Es stellt sich aber auch die Frage nach der Fernwärme. Von daher ist der Standort des Heizkraftwerks Nord echt nicht schlecht.


    Der Wirkungsgrad eines Wärmekraftwerks liegt, wenn es hoch kommt, in der Gegend von 40%. Müll zu verbrennen, ohne die Restwärme sinnvoll zu nutzen, dass wäre äußerst ungeschickt – daher der Verweis auf die Fernwärme.


    Zudem würden wegen der innerstädtischen Lage Argumente wie steigender LKW-Verkehr und erhöhter Schadstoffausstoß auch eine ganz andere Brisanz entfalten.


    Wie ist das denn derzeit mit der Restabfallbehandlungsanlage am Weißen Weg?
    Dort wird immerhin Restabfall aus Chemnitz, den Gebieten der früheren Kreise Mittweida, Freiberg, dem früheren Mittleren Erzgebirgskreis und auch vom Landkreis Zwickau behandelt.


    Wie auffällig oder störend sind eigentlich die damit verbundenen Transporte? Da wird ja doch ein großer Teil durch Chemnitz und über die Dresdner Straße gehen.


    Wie auch immer – das nördliche Industriegebiet an der Chemnitz ist transportmäßig keineswegs konfliktträchtiger.

  • Restabfallverwertung

    Angeblich haben moderne Müllverbrennungsanlagen doch gar keinen Schadstoffausstoss! :) Deswegen will man das Ding ja in den Zeisigwald bauen.


    Der originäre Hintergrund dieser Standort-Idee ist ein historischer – die Mülldeponie Weißer Weg. Dort ist halt schon Abfallwirtschaft.


    Ich bin dafür, diesen Standort langfristig ganz aufzugeben – also auch die Restabfallbehandlung anderswohin zu verlagern und den Wertstoffhof aufzulösen.

  • Restabfallverwertung

    Der originäre Hintergrund dieser Standort-Idee ist ein historischer – die Mülldeponie Weißer Weg. Dort ist halt schon Abfallwirtschaft.


    Ich bin dafür, diesen Standort langfristig ganz aufzugeben – also auch die Restabfallbehandlung anderswohin zu verlagern und den Wertstoffhof aufzulösen.


    Für den Abfallwirtschaftsverband ist der Standort der Restabfallbehandlungsanlage der Ausgangspunkt.


    Es ist angedacht, Restwärme aus der Restabfallbehandlungsanlage im Kraftwerk zu nutzen. Die Abwärme des Kraftwerks wiederum soll über einen neuen Anschluss dem städtischen Fernwärmenetz zugeführt werden.

  • Ja, das wäre sinnvoll. Am weißen Weg gar keine Abfallwirtschaft mehr. Die Deponie ist ja zu, das Deponieren von Müll auch gar nicht mehr gestattet. Das Heizkraftwerk Nord nach und nach in eine "Energieerzeugungs- und -speicherlandschaft" modernisieren. Runkel wollte das ja schon einmal, und dort auch eine Biogasanlage installieren. Daraus ist dann nichts geworden, wer weiß, ob das inzwischen noch förderfähig wäre.

  • Also ich halte das nicht für sehr sinnvoll den Standort dort zu schließen, schließlich deckt dieser ja ein sehr großes Einzugsgebiet ab. Man muss als Entsorger auch nah an der Bevölkerung sitzen, sonst fängt die an ihren Sperrmüll ganz woanders zu verteilen - und das ist so schon genügend was jedes Jahr in der Umwelt landet.


    Gerade diese Woche erzählte mir der Fuhrunternehmer der mir mein Feuerholz ausm Zeisigwald brachte, dass dort wohl auch regelmäßig alles mögliche im Wald entsorgt wird - natürlich illegal.


    Der Standort würde zukünftig ja auch über die Verlängerung des Südrings gut angebunden sein und ich würde mal denken, dass ein Großteil des Verkehrs dann darüber laufen wird. Es gibt zwar noch einen Aufstellungsbeschluss aus dem Jahr 98, nach dem sollte die Dresdner Straße zukünftig verbreitert werden, aber laut Auskunft des Verkehrsplanungsamtes ist das wohl reine Utopie und wird wohl nie umgesetzt werden.


    Was die Müllverbrennung angeht, so bin ich neulich mit einem Aktivisten zusammengetroffen der sich vehement dagegen ausgesprochen hat. Seine Gründe waren weniger die möglichen Schadstoffemissionen, sondern vielmehr der massive Eingriff durch die Neuverlegung der Wärmetrasse und auch die Geruchsbelästigung für die Anwohner - zum Beispiel wenn die Anlage mal ausfällt oder nicht in dem Maße betrieben werden muss wie nötig.


    Kritisch finde ich, dass laut seiner Aussage das Ding nicht durch die Stadt selbst betrieben werden soll. So eine Anlage muss meiner Ansicht nach aber durch die Kommune selbst betrieben werden, da nur die in ausreichendem Maße für die Sicherheit und den neuesten Stand der Technik garantieren kann. Investoren wolllen meist schnelle und hohe Renditen abfassen - hat man ja oft genug erlebt. Wäre für die Stadt ja auch eine gute und zuverlässige Einnahmequelle.


    Ansonsten weiß ich nicht wie zukunftsfähig solche Verbrennungsanlagen sind. In Zeiten in denen wirklich massiv über die generelle Müllproblematik und Ressourcenverschwendung diskutiert wird, könnte ich mir schon auch bessere Verwertungsmöglichkeiten vorstellen. Ich denke sowas ist maximal eine Zwischenlösung, in einigen Jahren wird sich die Industrie aber umstellen (müssen) und die jetzt eher wenig verbreiteten Biokunststoffe werden sicherlich Überhand gewinnen - müssen dann also gar nicht mehr verbrannt werden.


    Ich verfolge das trotzdem sehr gespannt und hoffe, dass da am Ende nicht eine halbgare Lösung entsteht, sondern wirklich was mit Zukunft.

  • Dem kann ich nur zustimmen, ganz meine Meinung.


    Aber

    Kritisch finde ich, dass laut seiner Aussage das Ding nicht durch die Stadt selbst betrieben werden soll. So eine Anlage muss meiner Ansicht nach aber durch die Kommune selbst betrieben werden, da nur die in ausreichendem Maße für die Sicherheit und den neuesten Stand der Technik garantieren kann. Investoren wolllen meist schnelle und hohe Renditen abfassen - hat man ja oft genug erlebt. Wäre für die Stadt ja auch eine gute und zuverlässige Einnahmequelle.


    Das war so der Presse zu entnehmen. Ich denke aber, dass die Kommune hier schon eine Rolle spielen wird und über eine Tochter- bzw. Beteiligungsfirma aktiv wird. Zum Beispiel kommen hier der ASR und Eins in Betracht.
    Für die Kommune alleine würde die Landesdirektion wahrscheinlich kein grünes Licht geben, um so eine Investition zu schultern.

  • Restabfallverwertung

    Also ich halte das nicht für sehr sinnvoll den Standort dort zu schließen, schließlich deckt dieser ja ein sehr großes Einzugsgebiet ab. Man muss als Entsorger auch nah an der Bevölkerung sitzen, sonst fängt die an ihren Sperrmüll ganz woanders zu verteilen - und das ist so schon genügend was jedes Jahr in der Umwelt landet.


    Ja, ich meine auch, dass Siedlungsnähe wichtig ist.


    Was die Sperrabfallannahme angeht, ist der Wertstoffhof Weißer Weg aber nur einer unter vielen in der Stadt Chemnitz, nicht mal ein besonders gut integrierter. Er bietet zwar meiner Erinnerung nach ein paar Exklusivleistungen wie die Asbestannahme. Das ist aber nicht das große unabänderliche Ding.


    Für die Restabfallprodukte mit Brennwert ist es m. E. sinnvoll, eine Verwertungsmöglichkeit in Südwestsachsen zu haben. Da bin ich prinzipiell bei der Argumentation des Abfallwirtschaftsverbandes. Ob es am Zeisigwald sein muss, an der alten Deponie, ist eine andere Frage.


    Was die Müllverbrennung angeht, so bin ich neulich mit einem Aktivisten zusammengetroffen der sich vehement dagegen ausgesprochen hat. Seine Gründe waren weniger die möglichen Schadstoffemissionen, sondern vielmehr der massive Eingriff durch die Neuverlegung der Wärmetrasse […]


    Das ist halt das Problem des Standorts – die Lage zwischen Zeisigwald und der schrittweise renaturiert werdenden Deponie. Dort sind dann noch die Beutenberghäuser und sonst nichts. Die Müllbehandlung dort ist stadt- und landschaftsplanerisch nicht besonders geschickt aufgehoben. In einem auch anderweitig genutzten Industriegebiet, wie eben beim Heizkraftwerk Nord, wäre das wesentlich besser platziert. Damit würde auch das Wärmetrassen-Problem entfallen. Ich meine, man sollte mittel- und langfristig einen Standortwechsel ins Auge fassen. Da muss auch über die Lebensdauer der Restabfallbehandlungsanlage geredet werden. Niemand will das Ding bei sich haben? Es kann aber nicht sein, dass sowas nur wegen der „Nicht in meiner Nähe“-Mentalität dort bleibt, wo es „schon immer“ war, selbst wenn das „mitten im Biotop“ ist.


    und auch die Geruchsbelästigung für die Anwohner - zum Beispiel wenn die Anlage mal ausfällt oder nicht in dem Maße betrieben werden muss wie nötig.


    Das ist aber nichts neues, dieses eventuelle Problem hat man vor allem durch die jetzt schon laufende Restabfallbehandlung.


    Kritisch finde ich, dass laut seiner Aussage das Ding nicht durch die Stadt selbst betrieben werden soll. So eine Anlage muss meiner Ansicht nach aber durch die Kommune selbst betrieben werden, da nur die in ausreichendem Maße für die Sicherheit und den neuesten Stand der Technik garantieren kann. Investoren wolllen meist schnelle und hohe Renditen abfassen - hat man ja oft genug erlebt. Wäre für die Stadt ja auch eine gute und zuverlässige Einnahmequelle.


    Das größte „Problem“ fürs Selberbauen ist vermutlich, dass man Investitionsmittel einsetzen müsste.


    Ich denke sowas ist maximal eine Zwischenlösung, in einigen Jahren wird sich die Industrie aber umstellen (müssen) und die jetzt eher wenig verbreiteten Biokunststoffe werden sicherlich Überhand gewinnen - müssen dann also gar nicht mehr verbrannt werden.


    Warum soll man die nicht verbrennen? Ich meine, wir verbrennen selbstverständlich Holz und es wird sogar darüber geredet, die Abfälle aus den braunen Tonnen zu verbrennen, statt sie zu kompostieren – aber Kunststoffe soll man lieber verrotten lassen?

  • Danke für deine ausführliche Antwort - du hast da nochmal ganz interessante Argumente eingebracht die durchaus nachvollziehbar und gut sind - gerade was einen Standortwechsel angeht.


    Zur Müllverbrennung:


    Aktuell ist das natürlich eine gute Lösung, keine Frage. Man reduziert dadurch die anfallende Menge, gewinnt damit Energie, kann Schadstoffe gut abtrennen - völlig nachvollziehbar.


    Trotzdem glaube ich bei der aktuellen Entwicklung in vielen Bereichen nicht daran, dass das in 20 Jahren zum Beispiel noch so gehandhabt wird. Erstens wird es sehr viel mehr Werkstoffe geben, die man bedenkenlos kompostieren kann - und sich so sauber von dem Kram entledigt. Zweitens stehen wir generell mit dem Recycling (was aktuell oft nur Downcycling ist) noch ziemlich am Anfang. Die Energie- und Rohstoffpreise werden in Zukunft drastisch steigen (müssen), man wird sich rückbesinnen auf Produkte die reparabel sind und dadurch weniger Energie und Material benötigen. Stichwort Cradle to Cradle - ein Ansatz der vor einigen Jahren von vielen noch verlacht wurde, mittlerweile aber von sehr ernstzunehmenden und großen Textilunternehmen oder auch Büroböbelherstellern umgesetzt wird. Produktentwickler - die die Welt von morgen ja vorgestern schon entwickelt haben - arbeiten sehr oft mit Ansätzen aus dieser Richtung. Sicherlich ist das jetzt noch ein kleiner Arbeitskreis, dauerhaft wird sich aber so ein Denken durchsetzen, da bin ich sicher.


    Die große Preisfrage ist auch, ob wir in Zukunft überhaupt noch so viel Energie wie heute benötigen.



    Was die Renaturierung der Deponie angeht, so ist das eigentlich schwachsinnig und ein Irrglaube ist es, zu denken das werde keiner mehr anfassen.... Es werden jetzt schon erste Altdeponien untersucht und aufgegraben um Rohstoffe daraus rückzugewinnen - Stichwort Urban Mining - und es ist erstaunlich was die alles aus den Deponien herausholen. Alles eine Frage der Rohstoffpreise....:lach: