Leipzig – Kulturhauptstadt Europas 2025?

  • Leipzig – Kulturhauptstadt Europas 2025?

    Der Leipziger CDU-Vorsitzende und Europaabgeordnete Hermann Winkler schlägt vor, dass sich die Stadt Leipzig als Kulturhauptstadt Europas 2020 bewerben soll. „Das ist eine Vision, die die Stadt hinter einer Idee einen und zugleich nach vorne bringen könnte“, begründet er seinen Vorstoß.


    Oper und Gewandhaus, Centraltheater und Kabaretts, freie Szene und Kreativwirtschaft – für Winkler ist die reichhaltige Kulturlandschaft das „Schlüsselelement für Leipzigs Ruf als junge, dynamische und weltoffene Stadt“. Neben der Pflege dieser Vielfalt müßten die Weiterentwicklung innovativer und anspruchsvoller kultureller Angebote und die Vernetzung mit anderen gesellschaftlichen Bereichen wie der Wirtschaft und dem Tourismus ganz oben auf der Tagesordnung der Stadtpolitik stehen. „Die Kultur könnte innerhalb eines integrierten Ansatzes für die nachhaltige Entwicklung in Wirtschaft und Gesellschaft genutzt werden.“ Kulturbetriebe und kreativwirtschaftliche Unternehmen seien weiche Standortfaktoren, „die die Wettbewerbsfähigkeit von Stadt und Region erhöhen“. Sie wiederum Spitzenarbeitskräfte und Unternehmen an.


    Natürlich wird der Vorschlag einmal mehr genutzt, um bei der Personaldebatte um Kulturbürgermeister Michael Faber nachzutreten. Nach Winklers Ansicht kann eine Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas auch das angekratzte Image Leipzigs aufpolieren. „Wir können den Bogen schlagen von Bach und Wagner über die freie Szene bis hin zur Kreativwirtschaft.“ Das sei ein enormes Potenzial, das Leipzig zu bieten habe. Ein Motto, unter dem eine mögliche Bewerbung stehen könnte, will Winkler nicht vorgeben. „Das sollte aus der Kultur der Stadt heraus entwickelt werden.“


    Er hält eine baldige Initiative für erforderlich, da die Erfahrungen aus anderen Städten gezeigt hätten, dass sechs bis acht Jahre Vorlaufzeit nötig seien. Mit Überlegungen, wie das Geld für die Bewerbung und das Projekt aufzubringen ist – und ob es nicht am Ende dann bei den Kultureinrichtungen selbst fehlt – hat sich Winkler noch nicht lange aufgehalten. Aber er nennt zum Vergleich die Erfahrungen des Ruhrgebietes als Kulturhauptstadt 2010. Dort gab es einen Etat von gut 60 Millionen Euro, mit denen über 5600 Veranstaltungen organisiert wurden. Sie zogen zusammen 10,5 Millionen Besucher an. Das Ruhrgebiet steuerte knapp die Hälfte zum Etat bei, 17 Millionen Euro gab es vom Bund, 12 Millionen Euro vom Land. Die EU spendierte 1,5 Millionen Euro. Hinzu kamen erhebliche Sponsoringbeiträge aus der Wirtschaft.


    Winkler hat nun ermittelt, dass in früheren Kulturhauptstädten „jeder in die Veranstaltungen gesteckte Euro weitere acht bis zehn Euro an Investitionen nach sich zog“. Damit leiste eine Kulturhauptstadt einen „kräftigen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung“.


    Kulturhauptstadt Europas: http://de.wikipedia.org/wiki/Kulturhauptstadt_Europas



    Ganz schlecht ist der Vorschlag ja nicht, schon in der Bewerbungsphase kann einiges bewegt werden, wie es zum Beispiel in Görlitz zu sehen war, wo man sich für 2010 beworben hatte. Nur muss halt garantiert werden, dass dafür zusätzliche Mittel bereitgestellt und nicht an anderer Stelle in der Kulturförderung abgezweigt werden.


    Mit ähnlichen Gedanken trägt man sich seit zum Teil einem Jahr auch schon anderswo, so etwa in:


    - Freiburg, Basel, Strasbourg: http://www.frsw.de/kulturhauptstadt.htm ; http://www.rolfboehme.de/docs/Kulturhauptstadt_Europas.pdf


    - Magdeburg (ich enthalte mich eines Kommentares ;-)) ) : http://www.dielinke-stadtratsf….de/A0110_10-S0262_10.pdf


    - Mainz: http://www.allgemeine-zeitung.…inz/meldungen/8266318.htm


    - Mannheim: http://www.mannheim2020.de/; http://www.mannheim.de/kultur-erleben/kulturhauptstadt-2020
    - hier in Verbindungen mit Heidelberg und der Metropolregion Rhein-Neckar: http://www.heidelberg.de/servl…enu/1206052_l1/index.html
    [Der Vorschlag wird auch schon im Forum diskutiert: http://www.deutsches-architekt…rum/showthread.php?t=8319 ]


    - Ulm: http://www.badische-zeitung.de…r-die-donau--6020831.html


    Auch Leipzig sollte sich, sofern der Vorschlag denn überhaupt aufgegriffen wird, Partnerstädte suchen. Spontan würde mir natürlich Halle/Saale einfallen, das sich ursprünglich schon mal für 2010 beworben hatte. Oder man versucht es zusammen mit Brno. Wenn jetzt schon Architekten aus Brno die Leipziger City bauen ist die kulturelle Zusammenarbeit ja enger als gedacht ;-): http://www.leipzig-bruenn.org/ . Tschechien war dann mit Prag (2010) und Plzeň (2015) allerdings schon zweimal dran. Die Partnerstadt Kraków war 2010 auch schon Kulturhauptstadt.


    Mal sehen, ob und wie die Diskussion nun weitergeht.

  • Sehr starke internationale Konkurrenz:


    - Beograd (Serbien) : http://www.beograd2020.com/
    - Zrenjanin (Serbien):
    - Split (Kroatien)
    - Pula (Kroatien)
    - Cluj-Napoca (Rumänien): http://2020cluj.com/
    - Timişoara (Rumänien)


    Ohne Leipzig nun klein machen zu wollen spielen einige Städte davon schon noch mal in einer anderen Liga. Meine Favoriten wären Beograd und Cluj. Aber bekanntlich ist der Weg das Ziel und bei den bisherigen deutschen Kandidaten sollte Leipzig bzw. sollten Halzig und Leiple ( http://www.halzigundleiple.de/ ) doch ziemlich weit kommen.


    Doch wenn nun schon Serbien den Titel der EU-Kulturhauptstadt beantragt, obwohl nicht klar ist, ob es bis dahin schon in der EU ist, dann sollten wir doch gleich richtig in die Vollen gehen und ein gemeinsames Projekt mit der Partnerstadt Kiew anleiern. :lach: Das meine ich nur halb im Scherz. Kiev hatte sich schon 2004 für das Jahr 2010 beworben, war dann aber 2006 gegenüber Istanbul als europäische Nicht-EU-Kulturhauptstadt unterlegen ( http://www.euractiv.com/en/cul…lture-2010/article-153227 ).


    Erst nachdem ich die Blitzidee hatte blickte ich auf den Artikel "European Capital of Culture" in der englischen Wikipedia ( http://en.wikipedia.org/wiki/European_Capital_of_Culture ). Hier steht, dass (noch inoffiziell) 2020 Städte aus Rumänien und Serbien sowie Irland kandidieren (mit Blick auf die Liste oben ist das nicht ganz abwegig ;) ), 2021 dann aus Kroatien (zusammen mit Griechenland und der Schweiz).


    Deutschland wäre demnach erst 2024 wieder dran und dann zusammen mit der Ukraine - und mit Albanien. Da dann mal los im gemischten Doppel Leipzig-Kiew und noch einen Partner in Albanien gesucht :D Vorschläge werden gern entgegengenommen.

  • Neue Konkurrenten: Gotha und Coburg

    Nach Mannheim, Magdeburg, Freiburg und Heidelberg hat nun auch Coburg - wohl zusammen mit Gotha - seinen Hut in den Ring geworfen. Zwei Coburger Stadtratsmitglieder (SPD und CSU) hatten kürzlich einen Antrag beim Kultur- und Schulsenat eingebracht, über den voraussichtlich am 23. März im Stadtrat beraten wird. Sie haben ihren Antrag damit begründet, dass Sachsen-Coburg und Gotha im 19. Jahrhundert durch eine ausgeklügelte Heirats- und Außenpolitik an enormen Einfluss gewonnen habe, der bis in die Gegenwart anhalte.


    Coburg will sich unter Umständen gemeinsam mit Gotha 2020 für den Titel der europäischen Kulturhauptstadt bewerben. "Es wäre eine große Chance für beide Städte", sagt Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD). Er findet den Vorschlag der Coburger gut, allerdings bedarf er mindestens einer dreijährigen konzeptionellen Vorbereitung. "Wenn Gotha mitspielen würde, dann geht dies nur mit einem gemeinsamen Management", so Kreuch weiter. In Gotha will man zunächst abwarten, wie sich die Coburger weiter entscheiden werden, und erst dann darüber befinden.


    TLZ vom 18.03.11
    http://www.tlz.de/startseite/d…lturhauptstadt-1040352857

  • 2017: Sønderborg und Region Sønderjylland-Schleswig

    Außerdem haben am Mittwoch auch Vertreter der dänischen Stadt Sønderborg und der dänisch-deutschen Region Sønderjylland-Schleswig ihre Bewerbung für den Titel "Europäische Kulturhauptstadt 2017" in der schleswig-holsteinischen Landesvertretung in Berlin vorgestellt. Sie wurde von der Bürgermeisterin der Kommune Sønderborg, Aase Nyegaard, und dem Oberbürgermeister von Flensburg, Simon Faber, präsentiert. Der Europa-Staatssekretär und Bevollmächtigte des Landes Schleswig-Holstein, Heinz Maurus, sieht in der möglichen Auszeichnung eine «einmalige Chance für die Grenzregion, von der ganz klar beide Seiten der Grenze profitieren». Dänemark wird 2017 zusammen mit Zypern die Kulturhauptstadt stellen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%B8nderjylland

  • Erste Reaktionen aus Leipzig

    So langsam zieht der Vorschlag des Europaabgeordneten Hermann Winkler seine Kreise. Kulturbürgermeister Michael Faber teilte auf Anfrage von info-tv-leipzig.de mit, dass er dieser Idee positiv gegenüberstehe.
    http://www.info-tv-leipzig.de/…zig-als-kulturhauptstadt/


    Nun findet auch der CDU-Landtagsabgeordnete und Leipziger Stadtrat
    Wolf-Dietrich Rost den Vorschlag eine „hervorragende Idee, die gute Aussichten verspricht“. Leipzig. „Winkler hat völlig Recht, dies würde nicht nur die vielfältige Leipziger Kultur national und europaweit repräsentieren, sondern auch die Stadt für ein Jahr als Magnet für Touristen attraktiv machen“, so Kulturausschussmitglied Rost. „Winkler hat Recht, wenn er eine frühzeitige Initiative fordert, schließlich müssten alle Kulturschaffenden in Leipzig an einem Tisch und an einem Strang ziehen“.
    Rost will dieses Thema nun im nächsten Kulturausschuss ansprechen.
    http://www.sachsen-cdu-politik…ptstadt-europa-2020-2088/
    http://www.wolfdietrichrost.de/aktuell.asp

  • Laut der Badischen Zeitung vom 17. Dezember 2010 ( http://www.badische-zeitung.de…hauptstadt--38959357.html ) wird die Europäische Union erst im Sommer 2011 sagen, ob für 2020 auch eine deutsche Stadt als Kulturhauptstadt in Frage kommt.


    Die "Metropolregion Nürnberg" ( http://www.em-n.eu/ ; http://de.wikipedia.org/wiki/Metropolregion_N%C3%BCrnberg ) wird wohl auch ins Rennen gehen:
    http://www.abendzeitung.de/nuernberg/rathaus/235703
    http://www.abendzeitung.de/nuernberg/rathaus/154125

  • Halle an der Saale

    Halle recycelt das Motto „Halle verändert“ und Teile des Konzepts, mit dem sich die Stadt als europäische Kulturhauptstadt 2010 beworben hatte und zunächst gegen Görlitz und Essen, das letztendlich „RUHR.2010“ ausrichtete, verlor, nun für die Bewerbung um den Titel "Stadt der Wissenschaft 2012". „Halle verändert: Stadt für Wissenschaft – Wissenschaft für Stadt“. Am 7. März 2011 reichte die Stadt Halle ihre Bewerbung beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V. ein, der am 29. März 2011 entscheidet. Halles Mitbewerber um den Titel sind Lübeck und Regensburg. „Stadt der Wissenschaft 2006“ war Dresden, 2008 Jena und im Vorjahr hatte sich Chemnitz für 2011 beworben und war Mainz (angeblich knapp) unterlegen.


    Halle an der Saale will "Stadt der Wissenschaft 2012" werden
    04.03.2011
    http://www.suite101.de/content…den-a104109#ixzz1HEluW0Jj


    http://wissenschaft-in-halle.de/


    Ideenskizze: http://wissenschaft-in-halle.d…_Ideenskizze_SdW20121.pdf


    http://www.verwaltung.uni-hall…ESSE/Newsletter_1_SdW.pdf


    http://www.stadt-der-wissenschaft.de/


    http://de.wikipedia.org/wiki/S…die_Deutsche_Wissenschaft

  • Auftrag an die Stadtverwaltung zur Bewerbungsvorbereitung

    Laut der BILD von heute hat die CDU in der gestrigen Stadtratssitzung den Antrag gestellt, dass die Stadtverwaltung Leipzigs Bewerbung um den Titel "Kulturhauptstadt Europas 2020" vorbereiten soll. In der Begründung heißt es, dass die Bewerbung eine einmalige Chance bedeute, das vielfältige Kulturangebot einem weltweiten Publikum zu präsentieren. Offenbar wurde der Antrag angenommen. Leider finde ich bislang weder im eris noch bei der CDU selbst weitere Informationen.


    Interessant wäre nun zunächst zu erfahren, (ob und) wann denn der Titel überhaupt wieder an Deutschland vergeben wird. Voraussichtlich Ende 2011 wird die EU-Kommission über die weitere Vergabepraxis ab 2019 entscheiden.
    „2020 ist der früheste Termin, es kann aber auch erst 2035 soweit sein“, stellte Robert Garcia, der Generalkoordinator für die Kulturhauptstadt Luxemburg 2007, fest. „Es sind lange Vorlaufzeiten bis zum Jahr, in dem das Ereignis dann stattfindet.“ ( http://www.wormser-zeitung.de/…ar/meldungen/10285777.htm ). Nun heißt es in den meisten Pressemeldungen, dass Deutschland mutmaßlich schon 2020 wieder damit an der Reihe ist. Es spricht jedoch meines Erachtens mehr dafür, dass 2020 Städte aus Rumänien und Serbien (bzw. Kroatien) sowie Irland kandidieren und aus Deutschland erst wieder 2024 (siehe oben).

  • In jedem Fall ein interessantes Projekt. Zum Einen braucht eine Stadt zur Weiterentwicklung ab und an solche langfristigen Großprojekte, zum Anderen trägt so etwas sicherlich zum weiteren Erhalt und der Entwicklung der Leipziger Kulturlandschaft bei.


    Interessant ist im Übrigen, dass im Ausland oft weniger das Gewandhaus und die Oper wahrgenommen, werden sondern die Baumwollspinnerei. Aktuell findet sich Leipzig damit (neue Leipziger Schule, Meisterzimmer und das wiederauferstandene Bimbo-Town) auf Platz 1 der "New Europe: Germany" - Liste des britischen Guardians.


    Was die Konkurrenz für 2020 angeht, mögen Belgrad und Cluj veilleicht finanziell, aber ganz sicherlich nicht inhaltlich in einer anderen Ebene spielen.

  • ^ Den Eindruck habe ich schon lange, dass die Baumwollspinnerei im Ausland mehr als im Inland wahrgenommen wird. In New York und in London hat wahrscheinlich jeder Kunstinteressierte schon von der Leipziger Spinnerei gehört. Das liegt evtl. daran, dass moderne Kunst allgemein in Deutschland nach meiner Wahrnehmung keine große Rolle spielt wie andernorts. Und die Stadt selbst richtet ihr touristisches Augenmerk vielleicht auch etwas zu einseitig auf die klassische Musik rund um Bach.

  • Schön wäre es meiner Meinung nach auch, wenn man sondieren würde, ob eine Bewerbung gemeinsam mit Halle Sinn machen würde. Beide Städte ergänzen sich und könnten einiges an Pfunden in Waagschale werfen.


    Als ich von der möglichen Bewerbung der Metropolregion Nürnberg gehört habe, ist mir dieser Gedanke gekommen.


    Von der Fülle an Kultur und Wissenschaften dürften Leipzig und Halle gemeinsam sicher eine gute Chance haben !


    (...und dem notwendigen Zusammenwachsen unserer Region wäre das sicher auch zuträglich...!) :daumen:

  • Das Motto 'Halle verändert' ist nun wieder frei (:lach:), weil die (noch) einwohnerreichste Stadt Sachsen-Anhalts ( http://www.mz-web.de/servlet/C…Artikel&aid=1289206271273 ) nach dem Scheitern ihrer Bewerbung um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2010 nun auch bei der "Stadt der Wissenschaft 2012" nur auf Rang zwei kam. Der Stifterverband kürte Lübeck zur Stadt der Wissenschaft 2012.


    http://www.stadt-der-wissenschaft.de/presse/index.html
    http://www.ad-hoc-news.de/hall…schaft--/de/News/22029869

  • Glückwunsch an Lübeck. Trotzdem schade für Halle !


    Also, auf zu einer Bewerbung von Leipzig/Halle um die Kulturhauptstadt Europas 2020 !

  • 2020 oder später (oder sowieso ganz anders) ;-):


    Im Herbst 2010 wird die Kommission eine öffentliche Konsultation einleiten, die die Zukunft der Kulturhauptstädte Europas nach dem Jahr 2019 zum Thema haben wird. Bisher liegt diesbezüglich noch keine Entscheidung vor. Die Europäische Kommission sollte in der ersten Jahreshälfte 2012 einen Vorschlag vorlegen, den der Rat und das Europäische Parlament anschließend annehmen müssen, damit im Jahr 2020 ein reibungsloser Übergang gewährleistet werden kann.


    Konsultation zur Zukunft der Kulturhauptstädte Europas (ECOC)
    http://ec.europa.eu/culture/ou…nd-actions/doc2966_de.htm
    Konsultationszeitraum: Vom 27.10.2010 bis zum 12.01.2011
    Zusätzlich zur Online-Konsultation wird am 2. März 2011 in Brüssel eine öffentliche Sitzung stattfinden, an der alle interessierten Bürger und Organisationen teilnehmen können. Die Kommission wird die Ergebnisse dieser Konsultationen bei der Erarbeitung ihres Vorschlags zur Zukunft der Kulturhauptstädte Europas ab 2020 berücksichtigen, nachdem sie deren mögliche soziale, wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen geprüft hat.


    Ein inoffizielles Protokoll der Veranstaltung findet sich auf der (inhaltsreichen und insgesamt sehr gut informierten) Website der griechischen Organisation POIEIN KAI PRATTEIN - "a non profit Urban Society Organisation":
    ECoC Public Consultation in Brussels 2.3.2011
    http://poieinkaiprattein.org/e…ion-in-brussels-2-3-2011/
    Hier hat auch ein Vetreter der Stadt Mannheim teilgenommen und unter anderem wichtige Fragen für die zukünftigen Bewerbsverfahren gestellt: How sharp should be the criteria when things are not measurable even though there exists qualitative evaluation and why make the only sharp criterion less sharp since the extension of city to region as seen on hand of Lille, Luxembourg, Ruhr 2010 and Marseilles does not serve that original purpose, namely to focus on places where cultural developments do take place and this means in urban centres.
    Die Stadt Mannheim legt sich schon jetzt wirklich stark ins Zeug und legt die Latte hoch - siehe auch die schon oben verlinkte Website http://www.mannheim2020.de/ . Es wurde hier bereits ein "Büro Kulturhaupstadt" eingerichtet und mit 130.000 Euro pro Jahr (sic!) ausgerüstet. Zu diesen und anderen Zahlen zum Finanzbedarf im Zusammenhang mit einer Bewerbung siehe z.B. unter http://www.chilli-freiburg.de/pdf/archiv/09_08/titel.pdf .


    Bemerkenswert finde ich, dass auf der Website von POIEIN KAI PRATTEIN die gleiche Liste wie in der englischsprachigen Wikipedia erscheint, nach der 2020 Rumänien, Serbien und Irland die Kulturhaupstädte stellen und Deutschland erst wieder 2024 zusammen mit der Ukraine und Albanien dran ist.
    http://poieinkaiprattein.org/e…opean-capital-of-culture/


    Ob sich Leipzig und andere Städte nun für 2020 oder erst für 2024 bewerben sollen ist meines Erachtens nicht ganz unwichtig. Vier Jahre sind keine kurze Zeit und wer jetzt schon den Bewerbungsmarathon startet und schnell losrennt, dem könnte dann die Puste ausgehen, wenn die Strecke noch mal ein ganzes Stück verlängert wird. Außerdem fokussieren einige deutsche Bewerberstädte auf spezielle Jubiläen und verknüpfen damit ihr Bewerbungskonzept für 2020, z.B. Freiburg im Breisgau 900 Jahre Stadtgründung oder Bonn den 250. Geburtstag Beethovens.

  • Ich habe Freund google noch einmal angeworfen. Offenbar geht man außerhalb Deutschlands nicht selten davon aus, dass 2020 Serbien, Rumänien und Irland die ECOC stellen.


    So erschien am 31.10.2010 im serbischen Magazin Politika ( http://www.politika.rs ) ein Artikel zur Bewerbung Belgrads, in dessen englischer Übersetzung es heißt:
    The application, which has also been supported by the Ministry of Culture of Serbia, will be officially submitted to the European Commission in Brussels in the coming days. Besides Beograd, the competition includes three cities in Romania (Timişoara, Cluj-Napoka and Iaşi) and a (still unnamed) city in Ireland. Both of these countries have so far had the opportunity – the latter several times – to experience the benefits arising from this prestigious title.
    http://www.beograd2020.com/en/…ipping-31.10.2010-ENG.pdf


    Im Blog Beograd 2020 wird auch über die Konferenz in Brüssel am 3.3.2011 berichtet und der hohe Anteil von Teilnehmer_innen aus Serbien hervorgehoben:
    http://www.beograd2020.com/en/…ture-after-2019/#more-616


    2013 wird Marseille und die Provence Kulturhauptstadt. Auf der Projektwebsite http://www.marseille-provence2013.fr/ wird auch auf die anderen Hauptstädte verwiesen, für 2020 auf Rumänien und Serbien.


    Hier noch der phasenweise aktualisierte facebook-account "European Capitals of Culture", aber (noch) ohne Beiträge zur Frage 2020 oder 2024: http://www.facebook.com/pages/…f-Culture/109606939057415

  • Leipzig - Netzwerk der "Creative Cities" nutzen!

    Falls sich Leipzig um den Titel der "Europäischen Kulturhauptstadt" bewirbt, sollte es meines Erachtens stark auf das Netzwerk der "Creative Cities" setzen und vor allem noch an der Außenwahrnehmung des Projektes arbeiten. Es läuft bereits seit etwas mehr als einem Jahr und noch bis Dezember 2012 und wird unter anderem mit Mitteln der Europäischen Union gefördert. Neben Leipzig beteiligen sich mit Genua eine Kulturhauptstadt 2004 und Pécs 2010 ( http://www.pecs2010.hu/ ; http://de.wikipedia.org/wiki/P…_Kulturhauptstadt_Europas) sowie Gdańsk eine Bewerberstadt um den Titel ECOC 2016 ( http://www.gdansk2016.eu ), außerdem noch Ljubljana: http://www.creativecitiesproject.eu/


    Bis auf einige kurze Berichte über die Konferenz am 28. und 29. Oktober 2010 in Leipzig habe zumindest ich allerdings noch nicht viel von Inhalten und ersten Ergebnissen mitbekommen:
    http://www.leipzig.de/de/buerg…onferenz-in-Leipzig.shtml
    http://nachrichten.lvz-online.…g/r-citynews-a-56643.html
    http://www.l-iz.de/Wirtschaft/…zwei-Tage-in-Leipzig.html


    Presseberichten zu den Projekten "Creative Cities" and "Second Chance" in Leipzig:
    http://www.aufbauwerk-leipzig.com/index.php/presseschau.html


    Creative Cities: http://www.facebook.com/pages/…ve-Cities/126079534075909


    Creative cities at centre of EU 2020 goals, says Barroso
    http://www.euractiv.com/en/cul…-says-barroso-news-375706

  • IG Kultur West startet die Diskussion mit den Akteuren

    Auf ihrem neuen Blog hat sich am Mittwoch, den 23. März 2011, die IG KW des Themas "Leipzig und die Kulturhauptstadt 2020?" angenommen und stellt sich und anderen wichtige Fragen:


    Für uns viel wichtiger, was wir als ansässigen Akteure davon denken und wie wir in eine Konzepterstellung eingebunden werden. Der Titel bedeutet zahlreiche Mittel und mediale Aufmerksamkeit, birgt aber die Gefahr von Leuchtturm-Förderung und übermäßiger Fokussierung auf Touristen. Abgesehen davon bleibt immer die Frage der Nachhaltigkeit. Was bedeutet es langfristig, wenn über ein Jahr von der öffentlichen Hand Prestigeobjekte vorangetrieben werden? Was passiert damit im Jahr 2021?


    http://igkw.blogspot.com/2011/…ulturhauptstadt-2020.html


    Dass die freie Kulturszene sich selbstverständlich in solche Debatten einbringt und ein größeres Stück vom Kuchen abhaben will und nicht nur die von Tisch gefallenen Krümel zeigt sich aktuell in Mannheim bei der Debatte um ein neues "Zentrum der Darstellenden Künste": "Sie müssen endlich begreifen, dass die freie Szene dazugehört und kein lästiges Beiwerk ist, wenn Sie es ernst meinen mit der Kulturhauptstadt", so Thorsten Riehle (Capitol). Derzeit habe die freie Szene "zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel", klagte Gabriele Oswald (Zeitraum Exit).


    Mannheimer Morgen, 07. April 2011
    http://www.morgenweb.de/region…407_mmm0000001491507.html