Kölsche Plauderecke

  • Ein Beitrag über 2000 Jahre Stadtgeschichte Kölns auf "Quarks & Co" im WDR-Fernsehen.


    http://www.wdr.de/tv/quarks/


    Von der Römerstadt über das Mittelalter zum Wiederaufbau nach dem Krieg bis zu der Frage: Wie sieht Köln in 100 Jahren aus?


    Dienstag, 19.06.2012, 21:00 Uhr
    Samstag, 23.06. 2012, 12;05 Uhr (Wh.)


    Könnte interessant sein.

  • ^^Gute Nachricht. Und ich habe schon befürchtet, dass Köln wieder unter die Millionenmarke rutscht. Wie ist das eigentlich heute, wird man als Student immer noch genötigt, sich umzumelden?

  • Ich denke das diese Zahl sogar noch drastischer Zunehmen wird als gedacht.


    So denke ich das Köln bereits zwischen 2020 und 2030 eine weitere Eingemeindung durchführen wird und dann nochmal zwischen 2050-2080.


    Hier berücksichtige ich den Faktor das die Landflucht weiter zunehmen wird und man, wie bereits in anderen Städten auf der Welt sehen kann und es wohl so langsam auch nach Deutschland schwappen wird, die Urbanisierung.


    Ich habe mir dazu mal schnell eine Skizze gemacht die ich durchaus als Realistisch ansehe. Alleine durch die Eingemeidungen wie ich sie mir vorstelle würde die Bevölkerung ca. um 800.000-1.000.000 Einwohner steigen... (beide Phasen zusammen genommen)



    Seit 1975 gab es keine Eingemeindungen mehr weil sich dazwischen der Bedarf des Wohnens geändert hat. Was sich nun wieder Richtung Stadt orientiert.


    Was denkt Ihr?
    Realistisches Szenario?


    Q: Google Maps Karte

    Einmal editiert, zuletzt von RebellHAI () aus folgendem Grund: Bild geändert/erweitert

  • Zur Frage der Eingemeindung

    Ich habe mir auch schon überlegt, warum wohl Städte wie Hürth und Frechen nicht schon längst eingemeindet sind. Denn es handelt sich in jeder Hinsicht um Kölner Einzugsgebiet.


    Aber auf der anderen Seite weiß ich gar nicht, was für und was gegen eine Eingemeindung spricht. Vielleicht ist es ja sogar gut, eine größere Unabhängigkeit der um Köln herum liegenden Gemeinden zu haben. Außerdem gibt es nun das sich allmählich entwickelnde Konzept der Metropolregion. Möglicherweise wird dieses in Zukunft gestärkt, was dann weitere Eingemeindungen evt. überflüssig macht.
    Kann jemand das Für und Wider von Eingemeindungen hier darlegen?

  • Ich denke, Eingemeindungen sollen vor allem einer kontrollierten und sinnvoll aufeinander abgestimmten Weiterentwicklung von Stadtregionen dienen.
    Wenn eine Stadt sehr stark wächst und die Bewohner ins Umland ausweichen, muss natürlich gewährleistet sein, dass dort auch genügend Grünanlagen, Schulen, Verkehrsverbindungen -also Infrastruktur vorhanden ist.
    Dafür ist natürlich eine gute Abstimmung der "Hauptstadt" mit den Nachbargemeinden notwendig.
    Verweigern sich die kleinen Städte einer sinnvollen gemeinsamen Entwicklung, um vielleicht Gewerbeflächen anstelle von Grünanlagen zu schaffen, könnte die Landesregierung zu dem Schluss kommen, dass es besser wäre, der großen Stadt die Entwicklung allein zu überlassen.
    München wäre aktuell so ein Fall, wo eine gute Abstimmung absolut notwendig ist.
    In Köln gibt es zumindest den Plan, langfristig einen dritten Grüngürtel anzulegen, den auch die benachbarten Kreise befürworten.
    Dieser Grüngürtel würde über neue Korridore mit dem zweiten Grüngürtel verbunden werden und letztendlich zu einem großen kompakten Stadtbild führen.
    Das ist aber noch Zukunftsmusik.

    3 Mal editiert, zuletzt von tieko ()

  • Eingemeindungen werden z.B. dann vorgenommen wenn der Stadt zunehmend Steuereinnahmen verloren gehen weil Firmen und Bürger ins Umland abwandern. (Zeitalter der Industrialisierung, sie die ersten Eingemeindungen)


    Ich finde Eingemeindungen weiterhin Sinnvoll wenn, wie es langsam in Köln der Fall ist, der Platz einfach sehr knapp ist für "normale" Mieter und die Preisentwicklung extrem Teuer wird. Die junge Familie oder der Rentner müssen zunehmend ausweichen nach außen. Und Köln kann halt gar nicht soviel bauen soviele Wohnungen bräuchte man aktuell.


    Zwar gibt es in Deutschland das Konzept... der ich nenne es mal "geordneten Stadt". Also es gibt bei uns keine Megacitys wie das z.B. in Frankreich oder England der Fall ist (wo sich ein Großteil der Bevölkerung in einer Stadt aufhält [Paris/London]). Dennoch entwickelt es sich derzeit, noch, so das eben mehr und mehr Leute in die Stadt wollen (Landflucht).


    @ tieko:
    So habe ich das noch nicht betrachtet. Glaube aber dennoch nicht das dies die Gründe darstellen dafür oder dagegen.


    In Wikipedia wird der Vorgang so beschrieben:
    Eingemeindungen erfolgen meist aus finanziellen oder kommunalpolitischen Gründen und werden von den Bürgern der eingemeindeten Ortschaften oft als negativ empfunden, da sie mit einem Verlust ihrer Unabhängigkeit einhergehen.




    Mit den Eingemeindungen, wie ich sie mir vorstelle, könnte ich mir vorstellen das Köln bis Ende des Jahrhunderts 2 Millionen Einwohner haben könnte.

  • Vielen Dank für die Antworten!
    Ich fände es natürlich "erhebend", wenn sich Köln eine "2- Millionen- Stadt" nennen könnte. Aber zu Euren Gründen habe ich noch so den einen oder anderen Einwand (also ohne gegen Eingemeindungen generell zu sein):
    - Infrastruktur: Hier gibt es offensichtlich bereits seit Jahrzehnten eine intensive Zusammenarbeit. Denn fast alle für eine Eingemeindung anstehenden Orte um Köln sind in den ÖPNV - oft sogar mit Straßenbahn - voll eingebunden. Die 16 und 18 fahren sogar bis nach Bonn. Auf den ersten Blick kann ich daher nicht erkennen, was nach Eingemeindungen anders verlaufen könnte.
    - Grünflächen: Der 3. Grüngürtel wurde durch die Regionale 2010 initiiert. Er ist nicht nur Zukunftsmusik, sondern an vielen Stellen gibt es bereits sehr konkrete Fortschritte. Die "Radialen" (also Querverbindungen zwischen den Grüngürteln) sind tatsächlich im Ausbau befindlich. Und bezüglich der Grünflächen des 3. Grüngürtels handelt es sich ja nicht um neu zu schaffende Flächen, sondern um die Verpflichtung, bestehende Grünflächen zu erhalten. Diese ist von den Kommunen geleistet worden. Wenn ich die Pläne der Stadt Pulheim anschaue, welche bspw. den "Park Orr" in unmittelbarer Nachbarschaft zu Köln plant, so könnte das nach einer Eingemeindung auch nicht besser klappen. Bergisch Gladbach und Leverkusen sind ohnehin durchgrünt. Nur Frechen und Hürth scheinen mir etwas nachlässig zu sein.
    - Steuern: Soweit ich weiß, gibt es einen kommunalen Strukturausgleich oder so etwas ähnliches. Dadurch werden die Steuerverluste durch "Landflucht" partiell ausgeglichen. Aber das habe ich nur mal irgendwo gehört. Gefunden habe ich dazu gerade nichts.
    - Wohnraum: Durch die Eingemeindung entsteht ja nicht zusätzlicher Wohnraum, sondern bestehender wird nur umetikettiert. Und das könnte vielleicht dazu führen, dass der Mietspiegel insgesamt nicht sinkt, sondern steigt. Wenn ich "Köln" statt "Hürth" auf meine Wohnungsadresse schreiben darf, macht das evt. schon ein paar Euros aus.


    Was mir positiv zu einer Eingemeindung einfällt:
    - Für Unternehmen mit größerem Flächenbedarf, der nicht mehr von Köln gedeckt werden kann, und die deshalb nach "draussen" ziehen müssen, klingt die Adresse Köln evt. besser, als "Frechen", "Hürth" oder "Wesseling". Dies könnte bei der Werbung um Fachkräfte eine Rolle spielen.
    - Der Verlust, der durch geringere Gewerbesteuern außerhalb Kölns zustande kommt, entfällt (also nicht der Steuerverlust für die Stadt Köln - der wie gesagt möglicherweise ausgeglichen wird -, sondern der Steuerverlust durch geringere Steuern), solange die Unternehmen nicht noch weiter rausziehen.


    Letztendlich liefe eine Analyse darauf hinaus, das (jeweils zeitlich und örtlich variierende) richtige Maß zwischen Selbstständigkeit und Integration zu bestimmen und dann aus drei "Organisationspolen" die passende zu wählen:
    1. Selbstständige Kommunen
    2. Kommunale Integration in der Stadt Köln
    3. Interkommunale Strukturen (Bezirksregierung Köln, Metropolregion, LVR, temporäre Strukturen wie die Regionale 2010 usw.)

  • Durch Eingemeindungen ensteht nat. nicht explizit neuer Wohnraum.
    Aber die Stadt Köln, deren bebaubare Fläche mittlerweile recht Überschaulich sein dürfte, würde eben, neben bestehender Infraktstruktur und auch der Menschen, auch viel Leerfläche gewinnen.


    (Da man in Köln ja quasi nur in die Breite bauen darf wegen Weltkulturerbe...)


    Natürlich gibt es, Gemeinde übergreifenden, ÖPNV. Hier würde sich auch kaum etwas ändern außer das sich Zuständigkeiten ändern würden und vill. einige Stadtwerke eben zu Filialen der Stadtwerke Köln werden würden.


    Das mit dem 3 Grüngürtel interessiert mich. Gibt es dazu einen Plan oder kann das jemand bei google maps einzeichnen? Hat vill. auch die "Tauschaktion" mit Bergisch Gladbach etwas damit zu tun wo ein Industriegebiet mit einer Waldfläche getauscht wurden (für die Ökobilanz der Stadt wichtig gewesen oder so).

  • Hier ein Link zu RegioGrün, welches der "Tarnname" für den dritten Grüngürtel ist. An Visualisierungen, Plänen, Flyern usw. gibt es bereits zuhauf. Letztendlich ist es ja auch meist eine Frage der Definition, nicht der Erstellung. Sowohl die Radialen, als auch die Grünflächen selbst gibt es zumeist schon.


    http://www.regio-gruen.de/


    Nachtrag: Die Radialen (den Begriff habe ich aus den beiden Kölner Grüngürteln) heißen dort übrigens "Korridore".

  • Fändet ihr denn Eingemeindungen wünschenswert?
    Für eine moderne Stadtplanung halte ich diese Strategie viel eher für kontraproduktiv.
    Im Grunde kann ich mich gänzlich den Erläuterungen im betreffenden Wiki-Eintrag anschließen, Innenentwicklung vor Außenentwicklung, da effizienter, ökologischer und urbaner.
    Wachstumsstädte wie Köln stehen da natürlich vor besonderen Herausforderungen, was ich momentan sehr spannend finde!


    Durch Eingemeindungen ensteht nat. nicht explizit neuer Wohnraum.
    Aber die Stadt Köln, deren bebaubare Fläche mittlerweile recht Überschaulich sein dürfte, würde eben, neben bestehender Infraktstruktur und auch der Menschen, auch viel Leerfläche gewinnen.


    Wobei selbst innerhalb der aktuellen Fläche imo viele Leerflächen in den Kölner Außenbezirken zur Verfügung stehen könnten (alles weiss-markierte bei google maps, zugegeben grob überschlagen).
    Dort wäre noch massig Platz für uns Landbewohner ;) Aber damit würde man es sich zu einfach machen, neuer Flächenverbrauch sollte das letzte Mittel darstellen, was aber keine neue Doktrin sein sollte.
    Die Verlagerung von z.B. nicht zentrum-relevanten Gewerbe in die Außenbezirke finde ich sinnvoll, wie die geplante Grossmarktverlegung nach Marsdorf oder die Hafenentwicklung in Deutz vs. Godorf.
    In Zukunft müssen die Stadtplaner einfach wesentlich kreativer zu Werke gehen, was dann in architektonisch spannenden Entwürfen münden kann und hoffentlich wird.

  • Ich weiß nicht ob es hier schon mal geschrieben wurde oder ob Jemand diese Internetseite kennt mit diversen Projekten in Köln: Auf die 5 Bezirksbereiche geklickt, gibt es einiges her...


    Neubaukompass.de

  • Hier ein interessantes Interview mit dem Kölner Architekten Peter Busmann, der u.a. die Kultureinrichtungen am Dom (Museum, Philharmonie) entworfen hat.


    Folgende Aussage spricht mir aus der Seele:
    "Auf Investoren wird zu viel Rücksicht genommen und innerhalb der Stadt kooperieren die Ämter zu wenig. Köln gehört zu den lebendigsten, erfreulichsten Städten in Deutschland, aber das Erscheinungsbild entspricht nicht der Qualität dessen, was die Menschen produzieren. In Hamburg und München gibt es deutlich weniger Bausünden."


    Vollständiges Interview:
    http://www.rundschau-online.de…n-,15185496,16886970.html

  • Ein Artikel in der Kölner-Rundschau, der ein wenig Hoffnung macht, dass sich am doch überwiegend kläglichen Erscheinungsbild der Hohe-Straße irgendwann mal etwas zum Besseren verändern könnte.


    http://www.rundschau-online.de…en,15185496,17257544.html


    Vielleicht sind einige Hausbesitzer demnächst mal bereit, etwas in ihre Häuser zu investieren.
    Bis jetzt war es zu einfach, mit heruntergekommenen 50er Jahre Buden viel Geld zu verdienen.