S21-Grundsatzdiskussion: Into Darkness

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    Das Verhältnis kann frei definiert werden, der Stadt gehören die Grundstücke und die Stadt hat die Chance ein vernünftiges Baurecht zu schaffen.
    So können dort zwischen 1 und n-tausend Menschen wohnen, es können zwischen 1 und n-tausend dort arbeiten.
    Wenn man bedenkt, dass auf Kreuzfahrschiffen inzwischen über 5000 Passagiere Platz finden und dort gleichzeitig über 1000 arbeiten und wohnen und man auf den Rosenstein theo. bis max. 4 Dutzend dort platzieren könnte, können dort bis zu 300.000 wohnen und über 50.000 arbeiten!


    Also bei etwas Mut sind 100.000 möglich, wenn die Freiflächen wie der sehr nahe Park zum Wohnzimmer werden.


    Nach "Stuttgarter Maß" sind 7000 Wohnungen vom OB angesetzt, was nur ca 10.000 (max 12.000) Bewohner ergeben würde, also Bedarf es eines neuen Geistes der imho nur durch einen "neuen" Gemeinderat und "neuen" OB/BB realistisch ist.

  • ^ Stuttgart hat quasi Vollbeschäftigung und wer jetzt keinen Arbeitsplatz findet, wird auch in den neuen 24.000 Arbeitsplätzen keinen finden, folglich müssen die Leute die dort arbeiten sollen woanders her kommen. Wenn 24.000 dort arbeiten und für 11.000 Personen Wohnungen gebaut werden, wo wohnen dann die restlichen 13.000 Personen?

  • mal geschenkt das es nicht nur Single Haushalte gibt, ist S21 das was sich jeder wünscht der eine Stadt gestalten möchte.


    Da der OB/BB ja ein wünsch Dir was eingerichtet hat, wird sicher auch Dein Wunsch Erfüllung finden, denn unser OB geht ja nur von 7000 Wohnungen aus, von arbeiten hat er noch nichts erwähnt.


    Denn Du hast Recht, selbst so ein Himmelsgeschenk kann diese Kombo dazu entwickeln dass es mehr Probleme gibt


    Jemand anders findet Wege daraus etwas zu machen was die Probleme löst und ein vielfaches von Wohnraum zur Verfügung zu stellen, was selbst die Erfinder gedacht haben und trotzdem kein neues Chorweiler zu schaffen...

  • ^^Hauptsache, die Bilanz bei S21 liegt niedriger als bei K21.


    Man könnte z.B. auch so rechnen: Tendenziell werden sich Unternehmen dort ansiedeln, die sich diese Top-Lage leisten können und wollen. Man kann dann die Annahme treffen, dass in einigen Fällen bereits existierende Unternehmen aus dem näheren Umland dorthin ziehen werden. Die dadurch freiwerdenden Flächen dürften tendenziell weniger Preisintensiv sein. Also können sich darin wieder Unternehmen ansiedeln, die sich das (neuerdings) leisten können oder wollen und hinterlassen ihrerseits wieder Flächen die tendenziell günstiger sind etc. pp. Am Ende dieser Kette steht die Drei-Mann-Klitsche, die endlich bezahlbaren Arbeitsraum gefunden hat.
    Wie Du siehst, man kann dieses Spiel auch andersrum spielen ;)

  • Denn Du hast Recht, selbst so ein Himmelsgeschenk kann diese Kombo dazu entwickeln dass es mehr Probleme gibt


    Ich war ja mal 100% S21 Befürworter, denn das Rahmenkonzept ist ja völlig richtig aufgestellt:
    - Schnellere Verbindungen nach Ulm
    - Einen neuen modernen Bahnhof
    - Deutliche Kapaztätserweiterungen
    - Viel Fläche für neue Wohnungen
    - Trotzdem neue Flächen für Parks
    - etc...
    => Da bin ich ja 100% dabei, aber da ich mir ja immer alle Seiten ansehe sind da halt immer mehr Ungereimtheiten aufgetaucht. Da wäre u.a. das Thema Wohnungen.
    => In der Tat ein Himmelsgeschenk, denn welche deutsche Stadt kann denn im Zentrum so große Flächen komplett neu bebauen?
    => Wenn aber die Zahl der neuen Büroarbeitsplätze die Zahl der Bewohner der neuen Wohnungen übertrifft, geht das ganze nach hinten los!
    => Stuttgart benötigt alles mögliche, aber keine neuen Büroarbeitsplätze weil es keine nennenswerte Zahl an Arbeitslosen in Stuttgart gibt die diese Arbeitsplätze besetzen können.
    => Sinn macht das ganze also nur wenn so ziemlich nur noch Wohnungen gebaut werden und nichts anderes. Aber zumindest auf Wikipedia ist da was anderes hinterlegt und zwar der Griff ins Klo was die Wohnungsbilanz betrifft!

  • Was in Wikipedia steht ist ja nicht in Stein gemeißelt. Mein Befürchtung ist nur, dass unser Gemeinderat hier die Chance nicht erkennt und nur ein Geschosshöhe von max 3. oder 4. Stockwerken zulässt.
    Dies wiederum bedeutet eine geringe Wohnungsanzahl und Stadtbewohnern. Ich kann mich auch täuschen.


    Nur Wohnungen im Rosentstein zu bauen ist auch falsch, hier müsste ein Mischgebiet entstehen wohnen und arbeiten sowie einkaufen in einem. Das gerade die Bewohner die dort wohnen kurze Wege haben.
    Ich sage nicht große Büroklötze sondern kleine Einheiten für kleine Unternehmen (Start-Up, Kreative Szene, Künstlergalerien usw.) und kleine Läden die in den Wohnhäusern integriert werden.
    So wie im Stuttgarter Westen, Süden und Osten in den Anfangsjahren bereits gelebt und heute noch existiert.


    Ich glaube keiner will ein reines Schlafviertel, das war nach dem Krieg im Wiederaufbau ziemlich schick, aber heute funktioniert dies nicht mehr.
    Wir brauchen heute lebendige Stadtviertel und vor allem lebendige Architektur der einzelnen Häusern. Keine monotone Wohn- oder Büroklötze.

  • stein gemeißelt


    ein wahres Wort, nimmt man die letzte Bürgerbefragung zum Rosenstein Ernst, wird es sogar noch dicker kommen, da sind Vorstellungen artikuliert worden, die mehr in Richtung Dorf gehen, als die eine Metropole von Morgen zu entwickeln...


    Zurück zum Stein, ich bin von der festen Überzeugung, das alles was wir heute glauben/wissen sich bald wieder sehr ändern wird.
    So ist es imho enorm wichtig, eine Stadt zu entwickeln, die sich ständig ändern kann, die sich ständig anpasst, so dass die Gebäudenutzungen, Durchmischungen sehr viel flexibler werden müssen.
    Der Rosenstein als Ergebnis der IBA27 muss hier sehr weit gehen, es muss weit mehr entstehen als das was man zum Ende des Jahrtausends gedacht hat. Bebauungspläne alter Couleur müssen ebenso aufgebrochen werden, wie die Denke man wisse schon alles.
    Es wird der gewinnen der in der Lage ist vorausschauend zu reagieren, der der erst nachdenken muss, wird in der Zukunft zusehen müssen, wie andere den Kuchen essen und froh sein, ein paar Krümel abzubekommen.


    Ein so großes Gebiet mitten in der Stadt, im Besitz der Stadt, ohne alzu viele Einschränkungen durch vorhandene fixe Erschließungen ist das was siich jeder Städtebau-Architekt wünscht, selbst einmal "Utopia" zu bauen, es kann jedoch nicht jeder, so wird auch hier wichtig sein, die Spreu vom Weizen zu trennen.


    Ein Himmelsgeschenk und viel Arbeit.

  • stein gemeißelt
    ein wahres Wort, nimmt man die letzte Bürgerbefragung zum Rosenstein Ernst, wird es sogar noch dicker kommen, da sind Vorstellungen artikuliert worden, die mehr in Richtung Dorf gehen, als die eine Metropole von Morgen zu entwickeln...


    Deswegen heisst es ja Bürgerumfrage und nicht Investorenumfrage oder gar Ippolitumfrage.

  • Rosensteinviertel:


    6 bis 10 Stockwerke, optisch mit ansprechenden Fassaden abwechslungsreich gestaltet, Blockrandbebauung, mit grünen und ansprechenden Hinterhöfen. Läden und Dienstleistungen im Erdgeschoss. Ist das zuviel verlangt?

  • Stuttgarter Netz AG pleite

    Nach den rechtlichen Pleiten (vor dem Stuttgarter VG sowie letztinstanzlich vor dem BVerwG im Juli 2018) der „SNAG”, die Teile der oberirdischen Gleise im Zusammenhang mit S21 unbedingt erhalten wollte, folgt nun auch die wirtschaftliche Pleite, Insolvenzantrag wurde mangels Masse gar abgelehnt. Die Gegner dürften auf den Kosten der Revision sitzenbleiben. Verbrannte Erde.


    Auch gut, wer im Aufsichtsrat sitzt: Bekannte Anti-S21-Urgesteine.


    Quelle: StZ
    http://www.stuttgarter-zeitung…da-cd2fc57f6859._amp.html

  • ^^ist halt alles immer so lange witzig bzw. halb so schlimm solange man nicht selbst betroffen ist. Betroffen bin ich selbst zwar auch nicht, erlaube mir allerdings drüber nachzudenken was denn wäre wenn zwei ICE-Wagen irgendwo im Tunnelring anfangen würden zu brennen. So ganz ohne Panikmache. Wo hin mit den 500 Personen? Mehrere Tage Sperrung? Kann man natürlich wegwitzeln oder das Risiko in Kauf nehmen.

  • Witzig ist das keineswegs, in erster Linie ist aber der Zugbauer in der Pflicht, sichere Züge zu bauen. Ich als Hardcore ICE-Nutzer frage mich wirklich bei den vielen täglichen technischen Störungen an den Zügen, wie das im angeblichen Ingenieursmekka sein kann.


    Zweitens trifft die Problematik alle Tunnel (Bahn/Auto) in Deutschland. Stuttgart hat gar mit knapp 8,8 km bereits den längsten S-Bahn-Tunnel Deutschlands (Verbindungsbahn mit Hasenbergtunnel), der in den 60ern gebaut wurde. Wenn Du also das Gedankenspiel weiter treibst, kommst Du nicht umhin, erst die Sicherheit aller bereits bestehenden Tunnel in Betrieb zu prüfen; nur S21 (Brandschutz ist ja dieses Jahr genehmigt worden) isoliert herauszupicken macht wenig Sinn.