Köln: Projekt Hohenzollernring

  • Endlich sagt mal jemand der Nachkriegsarchitektur den Kampf an! 08/15 Büroflächen hat Köln ja in diesen alten Kästen zu Hauf (und leer rumstehen), und an Projekten wie dem Rheinauhafen sieht man dass es bei dergleichen Objekten auch dementsprechende Nachfrage gibt! Wenn der Wohnanteil gross genug ist kann ich mir vorstellen dass man das Hohenzollerncarre auch voll bekommt!

  • Hört sich ausgesprochen gut an. Der Einschätzung, "das ganze Areal ist von den Bauten her kurz gesagt Schrott" kann man nur beipflichten. Aber wie ist es mit den Eigentumsverhältnissen, müssten nicht viele verschiedene Eigentümer (mit unterschiedlichen Interessen und finanziellen Möglichkeiten) an einem Strang ziehen?

  • arnd: von den Ringen aus gesehen wirkt die Situation nicht so dramatisch, da durch den Alleecharakter einiges gerettet wird, aber an der Rückseite ist es ein Gewixxe an Nachkriegsarchitektur par excellence!


    Ich denke mal dass da im Hintergrund schon seit langem Verhandlungen laufen, denn dieses Durcheinander an hässlichen 50er bis 70er Kisten stand ja schon des öfteren zur Disposition (vor allem der Bereich Kameke-/Bismarckstr., der Hohenzollernring profitierte ja noch von den erhaltenen Ringstrukturen).
    Hoffentlich entsteht an der Rückseite auch wieder eine ordentlich geschlossene Blockrandbebauung!
    Aber die 3 HHer kann man wohl in der geplanten Höhe vergessen, denn das würde den Blick auf den Dom entscheident zustellen: mit Gerling-Ring-Carree (3 HHer bis 55m), dem ggüberliegenden braunen Gerling-Haus, dem histor. Gerling-Komplex und der Kölner Bank gibt es dort bereits einige kleinere HHer, und die HH-Standorte an den Ringen sollen im Zuge der neuen Sichtachsenanalyse eh begrenzt werden...schade eigentlich!

  • Ich denke mit den HH wird es keine Probleme geben, da am Friesenplatz bis zu einer Höhe von 60m gebaut werden darf. Am Ebertplatz und an der Ulrepforte soll komplett auf höhere Häuser verzichtet werden.

  • Wäre ja schön! Vor allem ist dieses Projekt wieder eine Annäherung an die ursprüngliche Idee der Ringe, die von grossen, repräsentativen Gebäudekomplexen gesäumt werden sollten - mit Wehmut denken wir zurück an die alte Oper, das Kunstgewerbemuseum, das Rautenstrauch-Joest-Museum, das Hohenstaufenbad, die Maschinenbauschule und diverse andere, leider im Krieg zerstörte Gebäude...

  • Hochhäuser vertragen sich gut mit dem ohnehin großstädtischen Charakter der Ringe. Hoffentlich gibt es bald auch Visualisierungen des Projektes.

  • Ich denke mit den HH wird es keine Probleme geben, da am Friesenplatz bis zu einer Höhe von 60m gebaut werden darf.


    Zudem sollen die Hochhäuser im Blockinnern errichtet werden, was vor einiger Zeit als Maßgabe für neue Hochhäuser an den Ringen genannt wurde.

  • Genau diese Gedanken haben bisher immer gefehlt. Es ist sehr nobel das man sich zum Ziel gesetzt hat ein Boulevard wie vor dem ersten WK zurück zu bekommen. Da sind aber glaube ich weitere Anstrengungen notwendig. ;)

  • *Nostalgie Modus an* Die Kleinteilige Gestaltung der Gebäude war einfach nur schön, weil vielfältig. Abwechslung und nicht glatt und kühl wie 60/70 er Betonpaläste. man beachte auch die Breite des Ringes. Damals war es ein richtiger Boulevard. Mit vielen Menschen auf den Strssen viel Verkehr und einer Tram mittendrin...Herrlich *Nostalgie Modus aus*

  • Die Situation war leider in vielen deutschen Städten vor 1939 besser, aber es wird wenigstens versucht Dinge zu verbessern, was natürlich nicht immer gelingt. Für den Bereich Ringe wäre der Bau auf jeden Fall ein Gewinn, auch wenn das Ergebnis anders aussehen sollte als oben gezeigt.

  • Davon gehe ich auch aus Cologne68. Vor allem da Architektonische Vielfalt nie Schaden kann. (Besonders in einer zerbombten Stadt wie einst Köln)

  • Die Frage ist nur, ob es nicht eventuell besser wäre, die drei denkmalgeschützen Altbauten zu erhalten, zumindest wenn sie im Innern noch Original sind. Früher hatten die Häuser an den Ringen ware Prachträume im Innern, vielleicht kann man noch etwas davon erhalten. Ansonsten ist es natürlich sehr wünschenswert, dass an den Ringen etwas getan wird... schließlich sind sie ein großer Schandfleck in Köln.

  • Das Projekt mag interessant sein - eine Chance auf Verwirklichung hat es nicht. Soweit ich mich erinnere, sehen es alle Fraktionen im Stadtrat als einen zu massiven Eingriff ins Stadtbild. Selbst die bauwütige CDU hat betont, dass dieses Projekt nicht mit dem bereits vor Jahren verabschiedeten Ring-Konzept vereinbar ist. Ich finde, das ist auch richtig so.
    Jeder Investor würde gern den Blick auf den Dom verkaufen. Aber dazu müsste dann auch jeder höher bauen als der Bauherr vor ihm. Und irgendwann ist der Dom dann ganz klein inmitten der Hochhäuser, die ihn umzingeln.

  • Zitat von Brandis

    Das Projekt mag interessant sein - eine Chance auf Verwirklichung hat es nicht. Soweit ich mich erinnere, sehen es alle Fraktionen im Stadtrat als einen zu massiven Eingriff ins Stadtbild. Selbst die bauwütige CDU hat betont, dass dieses Projekt nicht mit dem bereits vor Jahren verabschiedeten Ring-Konzept vereinbar ist. Ich finde, das ist auch richtig so.
    Jeder Investor würde gern den Blick auf den Dom verkaufen. Aber dazu müsste dann auch jeder höher bauen als der Bauherr vor ihm. Und irgendwann ist der Dom dann ganz klein inmitten der Hochhäuser, die ihn umzingeln.


    Am Ring gibt es eine Vorgabe an drei Plätzen bis zu 60m hohe Häuser bauen zu dürfen. Allerdings würde es mich nicht wundern, wenn es schon wieder neue Vorgaben geben würde.


    Ich sehe übrigens kein Problem darin an den Ringen 60m Hochhäuschen zu bauen, der Dom ist ein ganzes Stück entfernt und und wird in seiner Wirkung absolut nicht eingeschränkt. Aber mit dieser nervenden Endlosdiskussion beschäftigen sich ja schon seit Jahren unsere Politiker.