Rund um den Pasinger Bahnhof / Pasinger Marienplatz

  • Die Pasing Arcaden sind in etwa gleich groß, neuer und haben in weitem Umfang ähnliche Mieter (C&A, H&M, Esprit, Gerry Weber, Jack Wolfskin, Marc'O'Polo, S'Oliver, Tommy Hilfiger, Vero Moda, MediaSaturn, dm, Douglas, McDonald's).


    ja aber das kannst net vergleichen. In Sbg is des Teil ein echtes Event, aber die Pasingarcaden sind halt einfach da. würde da aus Schwabing bei mir auch nie hinfahren. Schon bissl seltsam. Ne Aufwertung sind sie bestimmt, da hast recht. Aber andererseits hätte da alles die Gegend aufgewertet :D

  • Für mich zählt beim ausgiebigen Shopping nicht das Praktische, sondern das Flair und der Charme dabei, ansonsten kann ich gleich über Amazon kaufen :D[/QUOTE]




    komplett richtig. Dann fahr mal nach Passau, da gibts ein sehr schönes relativ grosses EKZ in der City. In Salzburg des eben, mein lieblings Einkaufszentrum hier im Raum M bis Sbg.


    Aber das aller beste war in London. Das ist auch relativ neu. Da ist selbst der Europark nicht mal ein Marktstandl gegen. Es nennt sich das Westfield Shopping Centre. Da würd da Hbf sogar mehrfach reingehn.

  • Wenn ich beim einkaufen unterhalten werden will, geh ich in die Fußgängerzone, da ist immer was los. Die Ösis können machen was sie wollen. Für mich ist ein EKZ überhaupt nichts. Ich fühle mich sofort unwohl, ob es jetzt die "kleinen" in München, die "großen" in London oder die "unübertreffbar gigantischen" in den USA sind, wo diese schon eine ganz eigene Kultur darstellen. Dorthin werden Tagesausflüge unternommen, wie ein Großereignis werden sie gefeiert, vergleichbar wenn Familien hier in die Therme Erding fahren. Das Ergebnis: verwaiste Innenstädte.


    Soweit kommt es in München hoffentlich nie, auch wenn irgendwann mal wirkliche Alternativen zur City vorhanden sind.

  • Das mit den Einkaufszentren ist auch so ein Münchner Manko. Es fehlt ein modernes grosses EKZ. In Salzburg z.B: gibts den Europark. Der ist riesig. Locker doppelt so gross wie die Riemarcaden, die leieder ein Fail sind. Das OEZ ist mit zu alt, und zu hässlich. Da Wäre mal bedarf.


    Doppelt so groß In welcher Welt lebst Du denn? ich wohne die Hälfte meines Lebens in Salzburg. So toll ist der Europark nun wirklich nicht und sicher nicht doppelt so groß, wie die Riem-Arcaden. Eher gleich groß.


    Abr gut, klatscht alles voller EKZ und ihr werdet sehen, wie die Städte veröden. Salzburg erlebt das gerade in seiner Altstadt, wo sogar in bester Lage schon Läden leer stehen. Und Freilassing gleich nebenan geht es nicht anders. Gleiches beobachtet man auch in Pasing. Also nur schön weiter bauen und allen öffentlichen Raum zum privaten und kommerzialisierten Raum machen, geöffnet nur bis 20 Uhr und nur zum shoppen. Bravo!


    Könnte vielleicht ein Mod die ganze EKZ-Diskussion in ein passendes oder neues Thema umziehen? Danke :)


    Bitte.

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  • ^^


    Wobei die Riem Arcaden deutlich kleiner sind als die Pasing Arcaden und diese wiederum sind kleiner als das OEZ. Das PEP wird etwa so groß sein wie die Riem Arcaden.

  • Auch die offenbar kommende Umbenennung der Arcaden (alle Logos sind derzeit abmontiert und durch Fragezeichen ersetzt) ist vielleicht ein Baustein in der Beurteilung.


    Gibt es dazu neue Informationen?

  • Pasing Downtown


    Schlechtere Nachrichten gibt es aber wohl vom Pasinger Zentrum. Die meisten leerstehenden Ladenlokale sind immer noch leer. Einzige Ausnahme ist der ehemalige Bubble-Tea-Laden. Hier ist jetzt ein arabischer (?) Supermarkt eingezogenen. Einziges Wort in lateinischer Schrift über dem Eingang ist "Halal". Ob das - schon rein optisch - zur angestrebten Aufwertung des Zentrums beiträgt, wage ich in Zweifel zu ziehen. Ich hoffe ja nach wie vor, dass sich in den neu gestalteten Straßen Gastronomie mit Freischankflächen anisedelt. Wenn das gut gemacht ist, dann kann das sehr zur Belebung beitragen, denn andere Möglichkeiten sehe ich derzeit aufgrund der Kannibalisierung durch die Arcaden leider nicht.


    Es wurde von Anfang an auch von Seiten der Planer durchaus die Möglichkeit genannt, dass der Arcaden-Effekt erstmal zu einem Trading Down und zu höherem Leerstand führen könnte und sich die Situation erst mit den Jahren einspielt. Ich halte dies zwischenzeitlich auch für möglich. Nun haben die Bauarbeiten ja wieder volle Fahrt aufgenommen, nun ist der westliche Teil der Landsberger Straße samt Marienplatz und Planegger- und Bodenseestraße dran. Solange es hier noch Behinderungen gibt und auch noch kein endgültiger Zustand hergestellt ist kann es sein dass man auf florierende Geschäftsentwicklungen noch warten muss.


    Ebenso spielt die bevorstehende Entwicklung östlich der Offenbachstraße (Wohnsiedlung, Multiplexkino und Umbau Kuvertierfabrik) eine Rolle zur Weiterentwicklung, da darf man nicht ungeduldig sein, das sind jahrelange Entwicklungen, die aber hoffentlich zum Schluss weitgehend positiv sind.



    Und auch von den bestehenden Läden im Pasinger Zentrum sind einige doch bedrohlich leer. Insbesondere das Modegeschäft an der Ecke Bäckerstr/Rathausgasse, der Kaufring, das Kaufhaus Herz, der VinzenzMurr und die Inntaler Trachtenwelt fallen mir hier ein. Das macht mir etwas Sorgen, da hier bei einem Scheitern der Belebung des Zentrums schnell eine Kettenreaktion aus Ladenschließungen bevorstehen könnte.


    Es wird auch offiziell bereits von einem „Trading Down“ im Pasinger Zentrum gesprochen, das man mithilfe eines Einkaufsmagneten am Pasinger Marienplatz (Grundstück Institutsstraße) stoppen möchte. Mit einem solchen Neubau beabsichtigt man Synergieeffekte in der Triangel von Arcaden, bestehenden Kaufhäusern und dem neuen Anziehungspunkt am Marienplatz.



    Gerade um Kaufring und das Kaufhaus Herz wäre es schade, da es in Pasing sonst keine Alternative gibt und dann auch sehr große Flächen leer stünden.


    Ja um diese Häuser wäre es schade, obwohl oder gerade weil sie irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein scheinen. Als Ergänzung zum Sortiment gehören sie irgendwie doch dazu.


    Hier steht allerdings dass das Kaufhaus Herz seine Umsätze seit den Arcaden sogar erhöhen konnte.


    http://www.tz.de/muenchen/stad…-muenchen-tz-2317444.html



    Warten wir es ab, aber was Pasing angeht ist es viel zu früh die Flinte ins Korn zu werfen. :hallo:

  • Gibt es dazu neue Informationen?


    Ja es wurden neue Schriftzüge angebracht. Doch keine Umbenennung, aber ein anderes Logo in größerer und anderer Schriftart. Allerdings noch verhüllt. Keine Ahnung, welche Marketingexperten da am Werke sind ^^


    Martyn:
    Zumindest was die Belebung des "neuen Zentrum" angeht tut sich aber etwas. In der Bäckerstraße, gegenüber vom Tengelmann (der meiner Beobachtung nach übrigens wieder leicht an Kundenfrequenz zulegt), hat jetzt das Eiscafé Portofino eine kleine Dependance eingerichtet, an der es offenbar künftig Eis in der Waffel geben wird. Gestern ging ich mal wieder die neuen Straßen und Plätze in Pasing ab. Trotz strahlendem Sonnenschein und Ferien waren die Gleichmann-, Bäcker und Landsberger/Bodenseestraße am Nachmittag ziemlich leer. Der Bereich zwischen Kaufhaus Herz und Marienplatz wurde jetzt durch einen Gemüsestand auf dem breiten Gehweg "belebt", Kunden waren dort allerdings keine. Ebenso ergeht es auch dem umgezogenen Kiosk, an dem ich vor dem Umbau allerdings auch schon nur selten Kunden sah.


    Was das Kaufhaus Herz betrifft: Der zeitungsartikel fällt noch in die Zeit vor dem Schließen des "Takko Fashion" im Herz-Gebäude. Im Moment belegt das Kaufhaus Herz zwei Etagen. Obwohl es für die gesamte Fläche nur eine einzige zentrale Kasse gibt, musste ich dort noch nie in der Schlange stehen. Und wenn das doch der Fall war, dann kauften Kunden vor mir meist einen 2,99€-Artikel oder dergleichen. Abgesehen von der Sparkasse, der HVB, dm, Penny und Herz sind in der Ecke ja ohnehin fast nur noch Dönerbuden, 1-Euro-Shops und Leerstände. Schaut ziemlich übel aus dort.


    Und die Frage ist halt, ob der Magnet am Marienplatz wirklich ein Magnet wird. Die Stadt schreibt zwar von einer Aufwertung des Platzes, nach meinen Infos und den Visualisierungen wird der Platz aber nichts anderes sein, als eine riesige Fläche, die wohl offenbar komplett versiegelt wird. Nicht einmal auf den Visualisierungen sind Blumen oder Bäume zu sehen. Es wird also mehr eine gepflasterte Ödnis, als ein schöner Platz. Wie ich las (ich finde den Artikel aber gerade nicht) hat der Investor wohl auch schon angekündigt ausschließlich das Erdgeschoss mit Läden zu füllen und hat auch gemeint, dass es an dieser Stelle vermutlich keinen großen Ankermieter geben wird, sondern eher mehrere und dafür kleinere Geschäfte. Zu viele Erwartungen würde ich in diesen Platz und seinen "Magneten" jetzt also nicht stecken.


    Und auch das Neubaugebiet östlich der Arcaden dürfte zwar einen Einfluss auf die weitere Entwicklung von Pasing haben, der sich allerdings wohl vor allem auf den Bereich zwischen Bahnhof und Neubaugebiet auswirken wird. Gleichmann-, Bäcker- und Bodenseestraße sowie Marienplatz dürften davon nur dann profitieren, wenn sie den neuen Pasingern auch etwas bieten. Denn der direkte Weg von den neuen Wohnungen, die Promenade, führt nicht ins alte Zentrum, sondern zu den Arcaden.


    Allgemein habe ich mich mal schlau gemacht, was die Gestaltung des Bahnhofsplatzes angeht: Die ursprünglich geplanten, langen Sitzbänke sind nicht mehr vorgesehen, da die DB als Grundstückseigentümer dies nicht wünscht. Auch das Fehlen eines Haltestellenhäuschens für den 56er Bus ist angeblich in der Ablehnung durch die DB begründet. Der Platz ist also so, wie er jetzt ist fertig (abgesehen vom fehlenden Bodenbelag). Auch eine Ergänzung der neu gestalteten Flächen durch Blumen ist nicht vorgesehen. Die früher vorhandenen, schönen Blumenbeete werden also definitiv nicht durch Blumen an anderen Stellen ersetzt. Begründung der Stadt: Es wurden ja so viele Bäume gepflanzt.

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  • Bei dem aktuellen Logo-Wechsel (Abdecken des Logos, angebrachte Fragezeichen, Geheimnistuerei) wird m.E. schon tief in die Marketing-Trickkiste gegriffen, um Neugier und mehr Frequenz zu erzeugen. Genauso wie mit der kommenden "Brunnen-Eröffnung" und "Pasing-Nacht". Der Brunnen existiert ja schon ein Jahr....


    Wenn die Arkaden richtig "brummen" würden, warum dann solche Aktionen?


    Lufian, ASA Home, Cook House, Imaginarium (irgendwas hab ich jetzt vergessen...) sind schon verschwunden - aktuell stehen vier Läden leer. Desweiteren wurden extrem geschickt zwei weitere Läden einer Alternativnutzung zugeführt (1. OG neben Mediamarkt: SB-Kinder-Fahrzeuge, UG: Kinderaquarium, Ballspielplatz).
    Richtig gut gehen meiner Meinung nach nur die Gastro-Betriebe, Lebensmittel- und Drogeriemärkte sowie H&M und C&A - und vor allem die Tiefgarage.
    Auch z.b. Mediamarkt und Hugendubel leiden extrem unter den Onlinekonkurrenten (Hugendubel schliesst 2015 am Marienplatz). Von Eterna weiss ich, dass das Geschäft in den Pasing Arkaden im Vergleich zu anderen Malls sehr bescheiden ist. Auch Esprit war schon insolvent.


    Ich selbst nutze die Pasing Arkaden nur im Rahmen der Nahversorgung (Lebensmittel, Parkplatz, Toilette, Geldautomat, Drogeriemarkt). Hier liegt meiner Meinung nach auch die Zukunft dieser Mall.


    Zum Pasinger Zentrum: Wenn erst einmal 30% einer Strasse leer stehen oder mit Billigfriseuren und Dönerbuden besetzt sind, kippt die ganze Strasse/Innenstadt. Das war bis jetzt überall in Deutschland der Fall.


    Ich persönlich kann mir gar nicht vorstellen, wie das Kaufhaus Herz noch profitabel arbeiten kann - aber vielleicht wurden auch enorme Zugeständnisse bei der Miete gemacht.


    Ich sehe persönlich sehr schwarz für das Pasinger Zentrum und denke auch, dass wir schon total overstored sind.
    http://www.wiwo.de/unternehmen…eite-all/9804602-all.html


    Ich sehe Potential im Bereich Nahversorgung, Ärzte (Apotheken gibt es auch schon mehr als genug....) oder auch Systemgastronomie wie Vapiano (hier ist immer was los).

  • Also dann sind wir wieder soweit, dass man für jeden Einkauf außer den Drogerieartikeln und Lebensmitteln zum Stachus / Marienplatz fährt? Höherpreisige oder exotischere Dinge wird es demnach bald in den Arcaden bzw. in ganz Pasing nicht mehr zu kaufen geben. Die Arcaden werden sich auf das Segment Basiseinkauf für Migranten und Sozialschwache konzentrieren. Irgendwo kann ich schon auch verstehen, warum jeder Pasinger aus der Oberschicht, der sich für ein bisschen besser hält, nicht in die Arcaden geht. Sogar welcher Mittelständler, der selber unter der Wohn- und Steuerlast nicht so recht weiß ober nicht auch arm in München ist, will schon das Resultat der Umverteilungsgesellschaft sehen? Letzte Woche bin ich über den Spielplatz mit der Brunnenanlage geradelt, wo sich ganze Horden Vorstadtgangsta und Mütter mit ihren Kindern aus den an Europa angrenzenden südlichen und östlichen Regionen tummelten. Ein Platz auf dem man nur kurz in Ruhe seine Currywurst essen kann oder ein Eis schlabbert sieht anders aus. Das Publikum in den Arcaden ist dann entsprechend.

  • Lieber Isek, zum Konsumverhalten der Münchner kann ich nichts sagen.


    Aber weißt du woran ich denke, wenn ich München höre?
    An Jugendstil, an geschmackvolle Einkaufsstraßen, an weitläufige Parks, an ein Kaufhaus wie das Oberpollinger vom Look her, das ganze gepaart mit bayerischer Gemütlichkeit. Das ist München für mich, das möchte ich erleben wenn ich dorthin eine Städtereise mache und das würde ich auch erwarten wenn ich mich zB dafür entscheide, meinen beruflichen und damit auch privaten Schwerpunkt an die Isar zu verlegen und dorthin zu ziehen. Kommt man im zeitgenössischen München an, dann fühlt man sich da etwas "betrogen". Architektur, wie man sie überall in Deutschland und Europa findet dominiert. Und aus diesem Einheitsbrei hat man sich dann häufig auch nicht die Sahnestücke herausgesucht.


    Ich weiss nicht, warum den Münchnern (und den für Immobilienentwicklung verantwortlichen Stellen) das nicht klar ist. Briten und Franzosen tun sich da zB nicht so schwer, dort kann es einem regelmäßig passieren auf ein Gebäude zu stoßen was man zB für viktorianisch hält und dann sieht man irgendwo ein Schild, was darauf verweist dass es noch kein Jahrzehnt alt ist. In Paris habe ich letztens ein Trafohäuschen gesehen, das gekonnt mit den typischen Stilelementen des Haussmanstils gespielt hat, für den Paris ja weltbekannt ist. Ich glaube ich habe noch nie ein hübscheres Trafohäuschen in Naturstein mit "Blindfenstern" gesehen (und es ist mir, wie man sieht, auch im Gedächtnis geblieben - wieviele Trafohäuschen können das von sich sagen?).


    Ich dachte immer Münchner seien im Gegensatz zu den nördlicheren Großstädten nicht so verklemmt bzgl. der eigenen Geschichte bzw. stolz auf ihre Kultur. Wieso bemüht man sich München sukzessive so umzubauen, dass München nicht mehr als München erkenntlich ist? Das Geld wär doch da, die Bevölkerungsdynamik wär doch da und ich habe noch keinen Menschen kennengelernt, der die gewachsene Architektur einer jeweiligen Region nicht gegenüber rationaler Stangenware bevorzugt.

  • Isek:
    Ganz so schwarz würde ich das jetzt aber auch nicht sehen. Dass der Platz nicht zum verweilen und Essen einlädt, liegt sicher nicht nur an der dort verkehrenden Klientel, sondern an der völlig verfehlten Gestaltung des Platzes und der angrenzenden Gebäude. Zumal sich die Gangster-Jugendlichen vor allem im Bereich des Spielplatzes aufhalten, oder sonst über den Platz strahlen. Der Bereich um den Brunnen ist im Sommer eindeutig von Kindern und Familien dominiert. Der Brunnen ist ein echter Lichtblick. Und was das Klientel angeht, gibt es schlimmere Einkaufszentren, wie beispielsweise das PEP, das aber offenbar auch erfolgreich ist.


    Ansonsten lese ich aus deinem Posting ehrlich gesagt eine etwas arrogante Attitüde heraus. Wer sind denn diejenigen, die etwas auf sich halten, deiner Meinung nach? Die Käuferschicht in den Arcaden ist bis jetzt meiner Beobachtung nach noch gut gemischt. Deine Aussagen hier sind maßlos übertrieben. Ich kenne genug Angehörige der Mittelschicht (ich selbst bin einer) der sich seit Eröffnung der Pasinger Arcaden dort sehr oft aufhält



    maciver:
    Überwiegend stimme ich deinen Äußerungen zu. Allerdings muss man etwas relativieren. Der Hugendubel in den Arcaden läuft relativ gut. Er ist meinem Gefühl nach voller als die damalige Filiale in der Bäckerstraße, und das auf einer geringeren Fläche. Auch der Hugendubel am Marienplatz schließt nicht wegen des Internets, sondern weil man sich nicht mit dem Vermieter einigen konnte. Laut Hugendubel war die dortige Filiale profitabel und man hätte sie gerne weitergeführt. Auch der Media-Markt in den Arcaden gehört sicherlich nicht zu den vollsten, allerdings ist er doch relativ gut frequentiert.


    Aktionen wie die Brunnen-Nacht sind wünschenswert und müssen nicht Ausdruck einer schlechten geschäftlichen Entwicklung sein, zumal Teile der Veranstaltung ja sogar außerhalb der Öffnungszeiten stattfinden. Der Brunnen Wird deswegen von den Arcaden gefeiert, da er ja von Ihnen mit finanziert wird.


    Das Kaufhaus Herz zahlt gar keine Miete, da es damals das ganze Gebäude gekauft hatte.


    Was mich allgemein betrachtet sehr wundert ist, dass es offenbar keinen Markt für Waren gibt, die nicht Lebensmittel,oder Klamotten sind, gibt. Sowohl der Kaufring als auch das Kaufhaus Herz sind immer ziemlich leer. Die wenigen Läden in den Arcaden, die keine Klamotten oder Lebensmittel verkaufen, sind schon wieder weniger geworden (ASA Home, Cook House, Imaginarium).


    Und was mich auch wundert: Der große Erfolg der nicht gerade Niedrigpreisigrn Gastronomie (Alex, Pumpenwerk, Brioche Doree) und der ebenfalls nicht ganz günstigen Läden in der Umgebung (Boneberger, Viktualienmarkt, Rischart, Vapiano, Elly Seidl) zeigt doch eigentlich, dass genug Kaufkraft vorhanden ist. Ich finde es daher sehr seltsam, dass dennoch sehr viele Geschäfte in den Arcaden so schlecht frequentiert sind

  • Flo_K


    Natürlich ist der Hugendubel in den Pasing Arkaden voller als damals in der Bäckerstr. - er ist ja auch viel kleiner. Die Filiale am Marienplatz ist die umsatzstärkste und ertragreichste von allen. Genau darin (und an der Insolvenz des Partners Weltbild) sehe ich die Probleme für Hugendubel. Aber eine Schliessung kann ich mir hier (noch) nicht vorstellen.


    Dass das Kaufhaus Herz auch Eigentümer ist, wusste ich nicht. Hier wird man sich warscheinlich auch denken, dass die Alternative zur Eigennutzung wohl nur Leerstand ist. Aber ich wünsche Ihnen, dass sie weiter existieren können, investieren würde ich dort aber nicht....


    Der Erfolg der Gastronomie wundert mich überhaupt nicht. Erstens kann man Lebensmittel nicht wirklich im Internet bestellen - und am Essen und Trinken wird wohl als Letztes gespart. Auch müssen die ganzen Arbeitnehmer in der Nähe auch irgendwo Mittagessen. Desweiteren kommen unglaublich viele Menschen wegen Arztbesuchen nach Pasing (hier werden auch die Tiefgaragen intensiv genutzt) - da wird dann auch gerne mal davor oder danach noch etwas gegessen oder ein Capuccino geschlürft.


    Die Margen sind übrigens hier auch am grössten. Ein Cappucino hat irgendwo eine Marge zwischen 2000-3000%, bei den Klamotten sind 300% Aufschlag durchaus üblich. Die Lebensmittler und Drogeriemärkte (Hit, ALDI, dm, etc.) haben nicht so hohe Margen (ca 20-30%) , machen es aber durch Masse und Effizienz wieder wett.


    Bei allen anderen Produkten (Bücher, Elektronik, Haushaltswaren) ist das Internet meines Erachtens mindestens um den Faktor 10 effizienter und oft auch viel preiswerter und bequemer als der stationäre Handel. Darum findet hier auch immer mehr Abwanderung statt.


    Auch Friseure und Apotheken können sehr effizient und profitabel sein, darum gibt es auch so viele.


    Die Marktwirtschaft funktioniert also gar nicht so schlecht.... :cool:

  • Dass die Deutschen bei Lebensmitteln und essen am wenigsten sparen, halte ich für ein Gerücht. Im Gegenteil: die Deutschen geben am wenigsten für Essen aus. Und nicht über all halten sich Supermärkte, oft genug bleiben nur Discounter übrig. Hiervon sind wir in Pasing gottseidank noch weit entfernt. Und bei der Gastronomie in Pasing ist eben auffällig, dass sie wirklich nicht günstig ist. Ich finde das durchaus etwas paradox. Am Bahnhof wird Cappuccino für 3,40 € geschlürft und 3 Minuten zu Fuß weiter reiht sich ein-Euro-Laden an Friseur an Dönerbude.


    Und wie kommst du eigentlich eine Marge von 3000 % bei Cappuccino? Da hätte ich jetzt doch gerne eine Beispielrechnung, die Kosten für Kaffee, Milch, Energie, Miete und Personal beinhaltet...


    Deine pessimistische Einschätzung zum Einzelhandel im Allgemeinen teile ich nicht. Nicht zuletzt, weil ich selbst in Media-Markt in Pasing in den vergangenen Monaten zwei sehr positive Erfahrungen gemacht habe. Beide Male habe ich Elektroartikel im Preisbereich von mehreren 100 € gekauft. Beide Male war der Preis im Media Markt nahezu gleichauf mit dem günstigsten Angebot im Internet bzw. Sogar 100€ darunter. Mit dem feinen Unterschied, dass ich die Ware sofort mit nach Hause nehmen konnte. Soweit ich mich an Zeitungsartikel erinnere, ist die Zeit der massiven KundenVerluste der Elektronikmärkte in Deutschland auch schon wieder vorbei.

  • Die Margen in der Münchner Gastro sind überaus gigantisch. Der Gewinn addiert sich natürlich aus dem Umsatz und der Lage. Nach meiner Erfahrung kann man etwa für ein typisches Tagescafe mit Restaurant in der Extremlage Altstadt München ungefähr folgende Zahlen annehmen:


    Umsatz in bester Tagesschicht (8 h) pro Bedienung im Mittel: 1.500 Euro
    Umsatz pro Tag (14 h bis 16 h) und Bedienung 3.500 Euro
    Miete pro Tag und Bedienung: 300 Euro
    Kosten für laufenden Betrieb pro Tag und Bedienung: 500 Euro
    Lohnkosten für Küche pro Tag und Bedienung (0,5 Koch + 0,5 Helfer pro Bedienung): 400 Euro
    Kosten für Essen und Getränke pro Tag und Bedienung: 700 Euro


    Das macht etwa 1.100 Euro Gewinn vor Steuer pro Tag und Bedienung. Dabei kann man weiter annehmen, dass steuerlich mit den in der Gastro üblichen Tricksereien kaum Abzüge anfallen. Folglich sind die genannen NETTOverdienste (mit Trinkgeld) üblich:


    Bedienung in bester 8 h Schicht: 250 Euro
    Bedienung Vollzeit im Monatsschnitt: 3000 Euro - ich kenne auch Fälle bis 4500 Euro
    Pizzabäcker in München: nicht unter 3500 Euro pro Monat
    Und von den 1.100 Euro Gewinn pro Tag und Bedienung bleiben dem Inhaber leicht 700 Euro. Das macht etwa in einem kleinen Laden mit permanent 4 arbeitenden Bedienungen 2.800 Euro pro Tag was ihn schnell zum Mehrfachmillionär macht.

  • Flo_K


    ich könnte Dir jetzt bei Mediamarkt zwei Beispiele nennen, wo Amazon dieses Jahr erheblich günstiger war. Auch die Auswahl ist im Internet besser.
    Dass ich nicht falsch verstanden werden: Ich kaufe auch lieber in Geschäften als im Internet und finde es extrem schade um jeden guten Laden, der verschwindet. Aber ich glaube einfach daran, dass sich in der Marktwirtschaft immer die effizienteren Unternehmen durchsetzen werden.
    http://www.welt.de/wirtschaft/…ht-um-90-Prozent-ein.html


    Kennst Du das "Schillicon Valley"? Gemeint ist die Schillerstrasse in München, hier reihte sich ein Computerteile-Laden nach dem anderen. Früher waren es so an die 25 - zwei Drittel sind schon weg, in sehr absehbarer Zeit werden es nur noch drei sein.


    Vielleicht können sich ja auch die jetzt vorhandenen Geschäft in den Pasing Arkaden halten - welcher "Ankermieter" soll denn in an den Pasinger Marienplatz? In Sachen Gastronomie wird doch mit Sicherheit auch noch einiges beim neuen Kino entstehen?


    Bei der Gewinnmarge Cappuccino möchte ich mich korrigieren und lieber schreiben "gefühlte 2000-3000%". Fakt ist jedoch, dass die Marge sicher viel viel höher ist als bei Elektonikartikeln und durchaus mit der Marge z.b. von Bekleidung vergleichbar ist. Hier gibt es durchaus auch günstigere Anbieter durch die ganzen Discount-Backshops mit integriertem Café. Die Brühe dort kann man allerdings nicht trinken....


    Bei den Lebensmittelausgaben gebe ich Dir recht, Deutschland ist Discounter-Land, trotzdem gehen gerade die neuen grossen Märkte von Edeka, Hit oder Rewe auch extrem gut. In dieser Branche bin ich mit meiner Meinungsbildung noch nicht fertig und verstehe die Entwicklung auch nicht wirklich.
    Trotzdem würde wohl niemand hungern oder dursten, um sich neue Klamotten oder Elektronikartikel zu kaufen...

  • Die Entwicklung bei den Lebensmitteln ist eigentlich relativ einfach. Schon vor einigen Jahren setzte sie ein. Die Discounter hörten damals auf Marktanteilsgewinne zu machen und ihr Anteil war sogar leicht rückläufig. Gleichzeitig erholt sich wieder die klassischen Supermärkte. Auch hier setzen sich also nicht die billigsten durch, sondern auch Dinge wie Qualität, Einkaufserlebnis und Service spielen eine Rolle, je nach Käufer. Ich vermute mal, diese Entwicklung ist auch den zahlreichen Lebensmittelskandalen geschuldet.


    So unheimlich gering sind die Margen beim Elektrohändler nun auch wieder nicht. Und der Vergleich Internet gegenüber richtigen Geschäft ist ein Äpfel Birnen Vergleich. Denn der günstigere Preis wird durch andere Dinge ja gezahlt. Beispielsweise dadurch, dass der Kunde die Ware erst später erhält und sie vorher nicht in Augenschein nehmen kann. Ganz zu schweigen davon, dass du nicht automatisch davon ausgehen kannst, dass ein Unternehmen effizienter ist, nur weil das angebotene Produkt dort günstiger ist. Amazon hat beispielsweise viele viele Jahre ordentlich Verluste gemacht, war also in keinster Weise effizient. Und die sehr viel hängt auch von der EU Richtlinie ab. Sollte irgendwann einmal das 14 Tage Rückgaberecht abgeschafft werden, dann könnte das für die Onlinehändler doch Folgen haben. Kurzum: Es wird auch langfristig sicherlich beides geben. Die Anzahl der stationären Elektrogeschäfte wird halt vermutlich abnehmen, allerdings sehe ich hier für den Media Markt in Pasing noch relativ gute Chancen, da es sonst im Westen keinen Elektronikmarkt gibt.


    Zum Thema Gastronomie: ich glaube eigentlich nicht, dass bei dem Kino, falls es denn mal gebaut wird, noch mal so viel Gastronomie dazukommen wird. Ich hoffe hier eher auf Gleichmann- Bäckerstraße. Ich vermute auch, dass es den Bereich zwischen dem Neubaugebiet und dem Kino, also dem Boulevard, an Aufenthaltsqualität Mangeln wird. Zumindest befürchte ich dass, wenn ich die architektonische Qualität der neu zu bauenden Gebäude betrachte.

  • MM oder Saturn sind durchaus auch günstiger als Amazon, so etwa kürzlich bei einer Zeichentrick-Sammleredition, die bei Amazon 179,- und bei Saturn 129,- kostet.
    Zudem konnte ich sowohl bei Digitalkameras im MM als auch bei einer Großbestellung von Küchengeräten ungefähr den Preis aus dem Netz bekommen, da ist durchaus eine Verhandlungsbasis vorhanden.
    Speziell bei Digitalkameras habe ich bei diesen beiden Elektromärkten in der Vergangenheit immer wieder Angebote wahrgenommen, die es so im Netz nicht gab.
    Solche Killerangebote wie der kostenlose Versand von Filmen bei Amazon sind mittlerweile eingestellt worden, oft ist es daher besser die Scheibe um die Ecke im Markt zu kaufen.


    Ich persönlich bestelle zwar lieber im Netz bei großen Händlern, aber hin und wieder (natürlich nur an ruhigen Tagen unter der Woche) schlendere ich auch mal gerne durch ein Geschäft und zahle dann ohne Murren einen fairen Mehrpreis für die gebotenen Vorteile.


    Bei den Lebensmitteln ist es doch genauso - als Stadtbewohner schätzt man gewisse Produkte der oft weit entfernten Diskontmärkte, geht aber für einen entspannten Einkauf, das Feierabendfresspaket, die vielseitige Auswahl oder die höhere Qualität lieber in einen Supermarkt mit großem bzw. speziellen Sortiment.
    Und im Münchner Stadtbereich müssen die wenigsten Einwohner ihren Euro mehrmals umdrehen, zumindest nicht diejenigen die sich neben den wichtigen Dingen des Lebens ein KFZ, ein Handy und weiß Gott was noch alles leisten.


    Summa summarum sehe ich für die Pasing Arcaden durchaus langfristiges Potential, ohne gravierende Änderungen im Konzept. Momentan ist halt alles noch im Aufbau, was man ganz besonders an der inakzeptablen Verkehrssituation gerade für Fußgänger und Radlfahrer sehen kann, die dann doch den einen oder anderen abschreckt öfter dort einzukaufen.
    Schade bleibt nach wie vor, dass es sich um einen nicht sehr ansehnlichen Block handelt, der gegenüber dem quirligen Leben rundherum stark abgeschottet ist. Das hätte man architektonisch sicher besser lösen können.

  • Ich stimme mit dem was Du sagst weitgehend überein.


    Die Arkaden laufen vielleicht nicht so gut, wie man sich ursprünglich irgendwann mal gedacht hat - sie laufen aber!


    Wirkliche Probleme sehe ich im Pasinger Zentrum / Marienplatz. Mir will einfach kein Ankermieter für den Neubau am Marienplatz einfallen und ich sehe auch keinen weiteren Bedarf für noch mehr Einzelhandel in Pasing. Alle verfügbaren Studien sagen, dass in den nächsten Jahren noch mehr Umsatz ins Internet wandern wird.


    Möglichkeiten sehe ich allenfalls im Bereich Gastronomie - etwa ein neues Konfetti nach Abriss und Neubau. Oder ein Hotel? Gerade im Bereich Systemgastronomie / Gastronomieketten wird wohl noch eigenes kommen, wenn man mal so in die USA schaut....


    Vielleicht kann es gelingen ein wirkliches Fachgeschäft nach Pasing zu holen? Foto Sauter / PC-Teile-Laden, etc. Aber wer macht den Anfang und wer will direkte Nachbarschaft zu Dönerbuden, Billigfriseuren und Wettbüros?



    Und eine Frage, die mich sehr oft beschäftigt: Wäre es nicht besser gewesen, das Zentrum um den Marienplatz bis zum Bahnhof radikal zu erneuern (mit den Gebäudeeigentümern) und auf die Arkaden zu verzichten?


    Interessant finde ich so etwas: http://www.welt.de/wirtschaft/…m-Outlet-Center-wird.html

  • Das Confetti steht unter Denkmalschutz. Das wird also dort bleiben, wo es ist. Zumal meine Befürchtung ist, dass der neue Platz echt nicht schön wird und daher die Frage ist, ob dort Gastronomie wirklich eine Chance hat :-/ ich sehe das Potenzial da eher in der Gleichmann und Bäckerstraße, auch weil diese Näher am Bahnhof sind. Ich stimme dir aber voll zu, dass eher Gastronomie die Zukunft pasings sein dürfte. Und das wäre vielleicht auch ne echte Chance für den Stadtteil. Durch die Verkehrsberuhigung hat Pasing da sicher bessere Aussichten als manch anderes Quartier in München.


    Ich weiß, ich habe es schonmal geschrieben, dennoch muss ich gerade wieder dennKopf schütteln, wenn ich die Visualisierungen des neuen Marienplatz sehe. Eine Riesen Fläche, komplett versiegelt. Kein Baum und selbst um die Säule herum sind nicht mehr, wie bisher, Blumentröge zu erkennen. Wann hat München eigentlich verlernt, Plätze zu gestalten und die städtische Gärtnerei mal für mehr zu nutzen, als nur für Bäume?


    Keine Arcaden? Ich mag die Arcaden ja nicht, hätte also so eine Idee ohne sie auch besser gefunden. Vermutlich wäre dann das neue Zentrum auch schöner geworden. Die Frage ist nur, ob es geklappt hätte. Denn das Problem Pasings ist hier auch, dass es optisch nicht sehr ansprechend ist dort, in architektonischer Hinsicht. Aber an sich hätte es ja schon gereicht einfach keine Trutzburg hinzustellen, sondern etwas offenes, das wirklich einen neuen Platz entstehen lässt und die Umgebung mit einbezieht. Diese Chance wurde komplett vertan :(