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So ganz ähnlich scheint mir das auch beim Stadtschloss zu sein. Die einen mögen drin nur einen aufgesetzten Fassaden-Pomp und leeres Hohenzollern-Pathos sehen, viele andere aber sehen darin die grandiosen Entwürfe der beteiligten Architekten, den Fleiß und die Mühen der "Werktätigen", die dieses Schloss mit ihrer Arbeit und ihrem Schweiß errichtet hatten, also nicht primär ein Werk der Hohenzollern, sondern eines der Maurer, Bildhauer, Stukkateure, Maler, Kunsthandwerker ... die Monarchen bezahlten, aber entworfen und gebaut haben "die Menschen" und das gilt für viele andere Bauten auch, die man nach dem Krieg achtlos bzw. voller Verachtung abriss oder dem Verfall preisgab ...
Ich würde das sofort unterschreiben, aber um die Werktätigen ging es doch m.E. nie bei irgendwelchen Berliner Rekonstruktionsdebatten.
Die Architekten und die Finanziers sind die, über die geredet wird, natürlich auch darüber wie großartig alles war und warum es unbedingt wieder so aussehen soll. Aber über die Arbeiter?
Dieser sozialistische Gedanke würde möglicherweise gerade für die hier besprochenen berliner Gebäude viel über Ausbeutung, Zwang, Armut und Not ans Tageslicht bringen.
Vielleicht wäre das ein lohnender Ansatz um nicht nur über die tollen Kunstwerke, den mächtigen Bauherrn und den genialen Architekten zu informieren.