Wohnungsbau (allg. Diskussion)

  • Danke Ohlsen für die Links. Wobei die eigentliche Nachricht in Deiner Zusammenfassung auf der Strecke geblieben ist. Der Gemeinderat hat mehrheitlich beschlossen, auch wieder auf der grünen Wiese zu bauen. Die einseitige Fixierung auf ausschließliche Nachverdichtung wird zum Glück aufgegeben.

  • Der Gemeinderat kann beschließen was er will. Wenn der OB nicht mitzieht – und das tut er nicht – passiert hier gar nichts. Schwere Zeiten kommen auf Wohnungssuchende in Stuttgart zu. Mit Kuhn verwegener Theorie, nichts zu bauen würde die Preise senken, wird sich die Preisspirale bald noch schneller drehen.

  • Ohlsen und Hausbesetzung
    ich nehme zur Kenntnis dass ein Ohlsen eine Hausbesetzung nicht ablehnt...


    @Generaldebatte von OB Kuhn zur Wohnungsproblematik
    Generaldebatte_Stuttgart_Wohnen_3h 24min


    Wer nicht wie ich zu den Masochisten gehört der die 3h 24min angeschaut hat, sollte zumindest den Anfang anschauen, hier lobt sich ein OB und gibt klar zu verstehen, dass er kein Interesse hat, das Stuttgart allzusehr wächst.


    Diese Art der Kommunikation, ein OB leitet ein und spricht 15 min ohne Zwischenfrage, danach jede Fraktion ... ist alles nur keine Debatte, sie ist eine Kommunikationsform in der einer der alles schon weiß allen anderen erklärt das er alles schon weiß... am Ende war es ein Eigentor vom OB, denn insbesondere Klotz und Körner konnten glänzen, insbesondere auch deswegen weil sie nicht stur am Manuskript geklebt haben, wie z.B. die arg jammernde Claudia Fischer...


    Das Thema könnte man im stillen zum Konsens führen, denn allzusehr unterscheiden sie sich nicht, wenn denn die Grünen ihre strikte Ablehnung der Außenentwicklung u.a. auch die CDU ihre Nimbys zurückpfeifen würde.

  • Hoffe wir einfach, dass bei der kommenden Gemeinderatswahl im Mai 2019 die Würfel neu gemischt werden. Die Bürger unserer Stadt die richtig Wahl treffen und wieder in die Zukunft investieren. Stillstand und aussetzen der Probleme kommen uns irgendwann teuer zustehen. Leider wollen die meisten Menschen alles bei alten lassen, weil es sich so gut lebt. Aber wer sich nicht verändert als Mensch oder als Stadt bleibt in ferner Zukunft auf der Strecke und dann ist das Gejammer groß.

  • Ich finde es wichtig wie Martin Körner zum OB gesagt hat, "sie müssen die Menschen für die Nachverdichtung begeistern, es muss eine Strategie dahinter stehen, die die Menschen überzeugt, das dies zum Wohle von Allen ist. Denn Nimbys sind all überall.


    Liest man die Körpersprache und hört die Stimmlage unseres OBs in dieser "Debatte" oder anderswo, kommt halt alles Raus nur keine Begeisterung dafür einen neuen Nachbarn vorm Balkon willkommen zu heißen.


    Da sich Menschen nur selten so ändern, wird wohl wirklich nicht viel anderes übrig bleiben, wie abzuwarten bis 2020 hoffentlich ein OB gewählt wird der begeistern kann, in diesem Hintergrund bin ich froh dass der Rosenstein sich verzögert.

  • Man muss halt auch ernsthafte Nachverdichtung machen, das macht unser OB ja aber gerade auch nicht. Wenn dem so wäre müsste er sich für dichte und höhere Bebauung einsetzen. Damit meine ich jetzt keine Hochhäuser, aber z.B. müsste er sich gegen Bürgerinitiativen (wie die in Fasanenhof) stellen und sich für leicht höhere Gebäude stark machen. Solange aber weiterhin auch zwischen 5-Stöckigen Mehrfamilienhäusern nur 4-Stöckige genehmigt werden oder eine komplett neue Siedlung ebenfalls 3-4 Stöckig geplant wird, kann ich das nicht ernst nehmen.
    Daher habe ich den Eindruck dass er am liebsten gar nichts will (bei anderen Themen übrigens auch, Bspw. ÖPNV) - und daher gehört er aus meiner Sicht abgewählt.

  • ^ Wichtiger wäre es konsequent neue Arbeitsplätze zu vermeiden. Wer jetzt arbeitslos ist findet auch mit 1 Mio. mehr neuen Stellen keinen Arbeitsplatz. Stuttgart platzt in allen Belangen aus den Nähten, daher sollte bestehende Bürobebauung durch Wohnungen ersetzt werden und Neubauten nur dann gestattet werden wenn 1:1 Fläche ebenso abgerissen wird.

  • ^
    auf der Suche nach Ironie, wenn vorhanden sehr versteckt, also tue ich mal so es wäre ernst gemeint Büroarbeitsplätze rückzubauen und antworte mit Fragen:


    Wie entstehen die Arbeitsplätze von Morgen?


    Sollen wir Start-ups signalisieren nach Stuggi kommst du nicht rein?


    Wie werden abzusehende Gerwerbeeinnahmen Rückgänge aus der Auto-Zulieferer Industrie ersetzt?


    Was soll man dann mit den Dauerarbeitslosen machen?

  • ^Super Idee. Und in der Zeit zwischen dem Abriss einer Firma und einem Neubau sind die Menschen dann halt arbeitslos. Übrigens schon mal vom freier Niederlassungserlaubnis gehört? Gegen deine einfachen Wahrheiten jack000 ist ein Herr Trump ja geradezu Kernphysiker.

  • @ ippolit
    "Wie entstehen die Arbeitsplätze von Morgen? "
    => In dem die alten verschwinden.


    @ Regent
    "Und in der Zeit zwischen dem Abriss einer Firma und einem Neubau sind die Menschen dann halt arbeitslos. "
    => Woraus entnimmst du, dass das eine erst nach dem anderen stattfinden kann?


    "Übrigens schon mal vom freier Niederlassungserlaubnis gehört?"
    => Wird ja niemand von abgehalten.

  • Wer jetzt arbeitslos ist findet auch mit 1 Mio. mehr neuen Stellen keinen Arbeitsplatz.


    Ich gespannt wie du das begründen willst :kasper:



    Stuttgart platzt in allen Belangen aus den Nähten


    Im internationalen Vergleich sind die Wachstumsraten deutscher Städte marginal. Hier wird immer so getan, als ob die Urbanisierung ein allein deutsches Monster wäre, das es unbedingt zu zerstören gilt.


    Stattdessen sollte endlich akzeptiert werden, dass der weltweite Verstädterungsprozess nicht aufzuhalten ist. Weder durch als kluge Strukturpolitik getarnte und ökologisch desaströse Zersiedlung, noch durch einen kommunal verordneten Baustopp, nur um den individuell bevorzugten Ist-Zustand zu konservieren.


    Nur wenn endlich verstanden wird, dass der Prozess nicht umkehrbar ist, wie von manchen Romantikern permanent propagiert, kann auch effektiv und effizient an den Lösungen gearbeitet werden, die die Urbanisierung mit sich bringt.
    Das heißt, weniger Autoverkehr in der Stadt, mehr ÖPNV, bessere Ausnutzung der verbleibenden Flächen (Parkplätze, Hausdächer etc.)… Indem das Umland zersiedelt, fährt in Stuttgart kein Auto weniger, das wird nur durch eine hohe Dichte und gleichzeitiger Funktionsdurchmischung erreicht. Dann lohnt sich engmaschiger ÖPNV, dann verkürzen sich mitunter Strecken zwischen Wohnort und Arbeitsplatz.

  • ^ Etwas unschön der im Artikel besprochene Gegensatz - Fritzle für Innenentwicklung und Nachverdichtung, seine Gegner für Bauprojekte am Stadtrand. Es wäre schöner, wenn sie stattdessen weit, weit mehr Dichte im Innenbereich fordern würden als den Grünen Utopien genehm ist (vergessen wir nicht - Hochhäuser seien böhse, da Aufzüge Strom verbrauchen und sie Heilige Luftströme spalten usw. usw.)
    Eine breite Bauoffensive kann jede Großstadt gebrauchen. Das wäre schon mal besser als die Idee der "Stärkung des flachen Landes" im benachbarten Bayern - wer würde schon freiwillig von Stuttgart nach Aalen oder Bopfingen gehen?

  • Schon richtig, aber Nachverdichtung verkam in den vergangenen Jahren letztlich immer mehr zu einer leeren Phrase, der keine Taten folgten. Der Vorrang der Innenentwicklung diente in der Fritzle-Ära ganz offensichtlich nur noch als Abwehr von Bestrebungen der Bauträger, mangels Perspektiven Außenbereiche zu bebauen. Nachverdichtung im herkömmlichen Sinn ist aber mangels Flächen im Innenbereichen so gut wie nicht mehr möglich, es sei denn, man geht den Weg, den jede erfolgreiche Stadt auf dem Globus irgendwann geht oder gehen muss, nämlich abrisswürdigen Bestand abreißen oder Bestand aufstocken, also jedenfalls in die Höhe, und zwar erheblich + Ausbau ÖPNV und Straßen. Da Fritzle + Gemeinderat dafür zu borniert und/oder hasenfüßig sind, bleibt es zwangsläufig beim für alle Mieter, Familien und Arbeitsplätze verheerenden „Nichtwachstum” im ideologischen Korsett, Marke Stuttgart.

  • ^Eben! In Stuttgart ist es absoluter Standart bei einer Neubebauung darauf zu bestehen, dass auf keinen Fall mehr Baufläche als bisher umgesetzt werden darf. Gerade die Grünen sperren sich immer wieder gegen größere Baumassen. Daher ist diese Innenentwiclungsphrase komplette Augenwischerei. Angeblich wären in der Stuttgarter Innenstadt ja tausende Bauflächen frei – bis dann rauskam das da sogar Carpools und teilweise (Vor)Gärten als Baufläche mitgezählt wurden. Wer mal in der Stuttgarter Innenstadt war, der weiß eigentlich das hier das Nachverdichtungspotential sehr gering ist!

  • ^ Zum Blockadeansatz der Grünen scheint hier eh Übereinstimmung zu herrschen (in den letzten Postings zumindest), doch ansonsten - auch Carports und Garagenhöfe kann man abreissen und mehrgeschossig neu bebauen. Das erstbeste Areal als ich auf die Stuttgarter Google-Karte ging, der Uni an der Breitscheidstraße / Holzgartenstraße - mit einem Parkplatz. Daraus könnte eine TG werden mit Studentenwohnungen darüber - gerne in einem Hochhaus, da auf der anderen Straßenseite bereits eins steht.
    Als der jetzige Düsseldorfer OB kam, hat er recht schnell dass Überbauen etlicher innenstädtischer Parkplätze angeregt.

  • ^ Ich habe beide Artikel durchgelesen - der erste beschäftigt sich mehr mit der Kultur als mit Wohnungsprojekten, wo Kuhn unerfüllte Erwartungen geweckt haben soll. Im zweiten wird der CDU-Fraktionschef mit der Aussage zitiert, der OB solle größer denken - allerdings ohne Details einer Gegenvision zur Nicht-Vision.


    Im Innenraum kann man noch viel Richtung Höhe und Dichte gehen (trotz Kessellage), doch ich fürchte, dass der Druck auf neue Wohnbauflächen am Stadtrand wachsen wird. Auch in Düsseldorf kam die Anregung neuer Siedlungen im Norden, an einer Stadtbahn. In diesem Fall sollte man zumindest versuchen, nicht jeden Fleck mit EFH-Siedlungen vollzustopfen, sondern möglichst wenig Fläche mit kompakten MFH-Quartieren an den SPNV-Haltestellen bebauen, wo differenzierte Gestaltung einen Großsiedlung-Touch vermeidet. Ungefähr solche Struktur wie um den Kaiserswerther Klemensplatz dürfte genauso für Düsseldorfer Vorstädte wie auch für Stuttgarter Vorstädte (mehrere Kilometer vom Zentrum) richtig sein. Möglichst maximaler Zuwachs an WE bei möglichst minimalem Verbrauch freier Natur.


    Ich schaute gerade noch einmal in die gestrige Nachricht, doch dort wurden keine konkreten Vorschläge der Naturflächen-Bebauung genannt. Konkret ging es nur um das EnBW-Gelände an der Hackstraße, eine Stadtbahn-Haltestelle neben dem Areal sehe ich - dort könnte man so richtig in die Dichte gehen. Im ergoogelten Artikel heisst es mindestens 600 WE auf 4,2 Ha - 150 WE/Ha sind zwar bereits ordentlich, doch wenn es ginge, sollte man mehr anstreben. Vielleicht bei Gelegenheit für den ganzen Osten mitplanen, wie man weniger intensiv genutzte Flächen besser nutzen könnte? Autohäuser, Parkplätze usw. Wenn die Wohnungen-Preise noch steigen, müssen manche Besitzer dieser Flächen in Versuchung kommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()