Leipzig - natürlich

  • Einige Sommerfotos aus dem Leipziger Neuseenland,einem ehemaligen Tagebaugebiet.


    Sommer 1981





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    Sommer 2009


    Markkleeberger See



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    Cospudener See


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    Alles eigene Fotos.

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer () aus folgendem Grund: Layout korrigiert.

  • Im Jahr 1990 forderte die Bürgerinitiative =detail&search[focus]=1"]Stop Cospuden die Einstellung des Tagebaubetriebes in Cospuden. Der Tagebau Cospuden hatte schon die Stadtgrenze von Leipzig überschritten.


    Der Tagebau Cospuden konnte gestoppt werden und wurde 2000 zur EXPO in Hannover als Landschaftspark Cospuden eröffnet. Für den Tagebau war der Auewald bis auf Reste abgeholzt worden. Die Landschaftsplaner hatten zwischen den Waldstücken Wiesen als Auflockerung vorgesehen. Da der Waldboden noch nicht abgeräumt war, beginnt der Wald sich sein angestammtes Gebiet wieder zu erobern.































    Mitarbeiter der Universität Leipzig haben Pflanzen ausgewählt, deren Reste im Tertiär zur Entstehung der Braunkohle führten. Dazwischen wurde verkieseltes Holz aus den Braunkohleflözen drapiert.

















    Das Waldbad Lauer ist wieder entstanden.















































    Dieser Kanal - der sogenannte Vorfluter des Cospudener Sees- wird an der Brückenstraße in den Floßgraben münden. Gegenwärtig wird eine Brücke gebaut, die es kleinen Booten erlaubt über den Floßgraben und die Pleiße ins Leipziger Zentrum zu fahren. Der alte Floßgraben verläuft noch heute - etwas versteckt und zugewachsen- zwischen dem Waldbad Lauer und dem Equipagenweg. Über diesen wird es später eine - allerdings hier nicht schiffbare- Verbindung zum Zwenkauer See geben.







































    Wasserspielplatz























    Alles eigene Fotos.

  • Leipzig-Plagwitz und Leipzig-Lindenau hätten ohne den neuen Grünanlagen keine Chance auf eine Revitalisierung. Besonders in Plagwitz ist es durch die Begrünung entlang des Karl-Heine-Kanals und auf ehemaligen Bahn- oder Industriearealen gelungen, den Vierteln neues Leben einzuhauchen.


    HIER hatte ich meine Meinung zu den Projekten "Lichter Hain" und "Dunkler Wald" dargelegt.


    In der Leipziger Internetzeitung wird davon berichtet, dass das Leipziger Stadtforum derartige Projekte heftig kritisiert. Auch dem Leipziger Osten täten gut eingefügte Grünzüge gut. Das bloße Abreißen von Gebäuden und anschließende Begrünen der entstanden Brachen, löst die Probleme dort nicht.

  • Herbstimpressionen vom Cospudener See - einer Landschaft die erst im Jahr 2000 zur Nutzung freigegeben wurde.






















































    Der Tertiärwald erinnert an den Braunkohlewald von vor ca. 60 Millionen Jahren.












































    Alles eigene Fotos.

  • Wenn man vom Hauptbahnhof Leipzig oder der Innenstadt ca. zehn Minuten in Richtung Gohlis geht, sieht es gar nicht mehr städtisch aus.:lach:
























    Menschenaffenanlage Pongoland
































    Alles eigene Fotos.

  • Herbstfotos vom Markkleeberger See ehemals Auenlandschaft,Tagebau Espenhain, Mülldepodie für Leipzig. Geologen hätten die Tagebaulandschaft gerne als europäische Badlands erhalten.







































    An die Gefechte der Völkerschlacht erinnern Apelsteine.













    Die neuen Landschaften sollen durch Kunst aufgewertet werden.












    Für ältere Besucher...















    ... aber auch für jüngere Gäste.














    Blick von der Crostewitzer Höhe



























    Blick nach Markkleeberg






























    Noch ein Foto vom Cospudener See











    Alles eigene Fotos.

  • Über die A38 braucht man nur ca. 30 Minuten von Leipzig um zum GEISELTALSEE zu gelangen. Für die nächsten Jahrzehnte wird er der größte künstliche See in Deutschland sein. Die Anliegergemeinden haben einiges vor. Man kann gespannt sein ob alle Pläne aufgehen.







    Hafenbaustelle bei Braunsbedra



















    Nur wenige Kilometer weiter wird in Mücheln eine Marina errichtet.





































    Alles eigene Fotos.

  • Ist auch kein Wunder. Sowohl für das PIER 1 als auch für die Marina in MÜCHELN stammen die Entwürfe von den Leipziger Architekten Fuchshuber und Partner.


    In Mücheln sollen vor allem Ferienhäuser entstehen. Die ganze Gegend hat einen sehr spröden Charme. Mich würde interessieren, welche Zielgruppe dort angesprochen werden soll.

  • Das Thema Natur in und um Leipzig habe ich hier im Deutschen Architekturforum dargestellt und zur Diskussion gestellt, weil das Thema „Grün“ ähnlich kontrovers und emotional diskutiert wird wie z.B. das Thema „Rekonstruktion“. Da um Leipzig riesige Flächen des Braunkohlebergbaues rekultiviert werden, ist die Frage, wer über die zukünftige Nutzung dieser Flächen bestimmt, schon interessant.


    Ohne dass ich direkt mit dem Bergbau oder der Landschaftsentwicklung verbunden bin, hatte mich die immer wieder aufkommende aggressive Diskussion verwundert. Wer hat hier recht? In der Auseinandersetzung um den Bau eines Golfhotels am Cospudener See 2009 sollen Drohungen der Bebauungsgegner gegen Stadträte von Markkleeberg zum Aus des Projektes geführt haben. Über Sinn und Unsinn dieses Unister-Projektes soll es hier nicht gehen. Das haben wir schon ausführlich diskutiert.



    Interessant ist, dass alle Beteiligten am Streit um das Golfhotel der Meinung waren, die richtige Lösung für die Nutzung der neuen Landschaft gefunden zu haben. Manche waren und sind offensichtlich nicht bereit, über alternative Nutzungsmöglichkeiten nachzudenken und darüber eine Diskussion zuzulassen.




    Die ehemaligen Bergbauflächen unterliegen dem Bergrecht. Die Sicherung der Bergbauflächen und eine „Erstrekultivierung“ erfolgt durch die LMBV. Die LMBV kann aber nur die Grundlage schaffen für die spätere Nutzung. Was hier „falsch“ läuft kann später kaum wieder behoben werden.




    Diejenigen die sich den Naturschutz auf die Fahnen geheftet haben, sind eher auf das Bewahren der Natur fixiert. Hier hätte in machen Fällen aber ein vorausschauendes Denken Not getan. Als die heute als ökologisch wertvoll geltenden Flächen noch als ökologische Notstandsgebiete, Mondlandschaften, in die man noch nicht einmal einen Hund jagen könne, galten, hat man folgerichtig die Zentraldeponie CRÖBERN errichtet. Diese ist heute der zentrale Punkt im südlichen LEIPZIGER NEUSEENLAND. Wäre heute die Planung und Genehmigung einer Deponie südlich von Leipzig denkbar? Wenn die Naturschützer das Potential dieser Landschaft damals nicht erkannt haben, wer sagt dann, dass sie mit ihren Vorstellungen zur „richtigen“ Nutzung der Landschaft heute richtig liegen?





    Während bei Landschaftsnutzern wie der Forstwirtschaft, der Landwirtschaft, Projektentwicklern für Industrie, Gewerbe, Tourismus oder der Jägerschaft noch einigermaßen erkennbar ist wo ihre Interessen liegen, ist dies bei Leuten oder Verbänden die sich dem Naturschutz verschrieben haben, nicht unbedingt der Fall. Zwischen einem allgemeinen und diffusen „zurück zur Natur“ und speziellen Interessen für bestimmte Tier- oder Pflanzenarten, gibt es ein breites Spektrum an Vorlieben und Interessen.
    Und auch der Naturschutz unterliegt dem "Mephisto-Prinzip": Das Gute ist nicht immer und überall und für alle Zeiten gut und bleibt es. (Josef H. Reichholf)




    Im südlichen Leipziger Neuseenland ist man, trotz aller Unzulänglichkeiten, auf einem guten Weg. Hier entsteht ein Mix aus verschiedenen Nutzungsformen. Sowohl der Mensch als auch die Natur können sich dort entfalten. Wenn mich nicht alles täuscht, sind die Leipziger Ämter hier erfolgreich ordnend tätig.

  • Eine Besonderheit Leipzigs ist der sich durch die Stadt ziehende AUENWALD. In dieser teilweise ursprünglich wirkenden Waldlandschaft befinden sich als Landschafts- und Naturschutzgebiete ausgewiesene Flächen. Wer möchte, kann vom Neuen Rathaus aus zu Fuß oder per Rad durch Parkanlagen und an den Leipziger Flüssen und Kanälen entlang, zu diesen NATURSCHUTZGEBIETEN gelangen. Dies zeigt aber auch die Problematik dieser Naturschutzgebiete. Wildnis im eigentlichen Sinn ist das nicht. Die Flächen sind viel zu klein und der Nutzungsdruck durch den Menschen ist zu groß.



    Die Veränderungen der letzten zwanzig Jahre haben allerdings völlig neue Möglichkeiten eröffnet, im dicht besiedelten Deutschland Rückzugsgebiete für die Natur und neue Wildnis zu schaffen.





    Südlich von Berlin hat die SIELMANNSTIFTUNG eine Fläche von ca. 3.450 ha erworben und will in der Döberitzer Heide ein wildnisähnliches Naturschutz- und Naherholungsgebiet schaffen.





    Der BUND hat bei Bitterfeld ehemalige Tagebauflächen erworben und lässt dort die Natur sich selbst entwickeln: „Heute wacht die BUND-Stiftung mit dem BUND vor Ort darüber, dass sich die WILDNIS ungestört entwickeln kann“.


    Dabei denkt der BUND langfristig. HIER wird dargestellt wie die Landschaftsentwicklung in den nächsten 200 bis 300 Jahre verlaufen könnte.






    SÜDLICH von Leipzig hat die Sächsische Landesstiftung Natur- und Umwelt am BOCKWITZER SEE ca. 471 ha erworben. Auch diese Fläche soll sich naturnah entwickeln können.

  • Der Bockwitzer See liegt in der Nähe von Borna. Hier hatte man in den 1990ern die Idee einen Safaripark mit Sibirischen Tigern als Hauptattraktion zu errichten. :D



    Auf diesem FOTO ist noch ein Weg erkennbar. Heute ist die Landbrücke nicht mehr nutzbar.




    Pionierpflanzen erobern die Rohbodenflächen.









































    Alles eigene Fotos.

  • Die Selbstheilungskräfte der Natur sind erstaunlich. Nachdem das versauerte Wasser des Bockwitzer Sees vor einigen Jahren von der LMBV neutralisiert wurde, konnte sich ein Schilfgürtel entwickeln. Das fördert die naturnahen Entwicklung des Sees. Baden ist fast nicht mehr möglich. Der Nutzungsdruck durch den Menschen geht dadurch erheblich zurück. In wenigen Jahren werden die Ufer völlig zugewachsen sein. Die, bei der LMBV unter "Naturschutzgerechte Bergbausanierung und Rekultivierung im Tagebau Bockwitz" beschriebenen, "ökologischen Fenster" des Uferschwalbenblocks sind heute schon zugewachsen und daher leider für Uferschwalben nicht mehr als Brutplatz zu verwenden.



















































    Selbst die in Karten eingezeichneten Wege wachsen zu.








    Alles eigene Fotos.

  • HIER habe ich ich etwas zu einer ähnlichen Problematik geschrieben.



    Als Städter liebe ich zwar die Natur. Aber nur wenn sie durch Wege erschlossen ist und in ausreichender Anzahl Gastwirtschaften vorhanden sind.:D



    Außerhalb der Stadt habe ich natürlich nichts gegen eine sich selbst überlassene Natur.


    Auf diesem LUFTBILD ist ein südöstlich vom Bockwitzer See gelegener kleinerer See zu sehen. Das Luftbild ist schon einige Jahre alt. Das Ufer ist noch licht bewachsen. Heute ist es praktisch zugewachsen. Nur an wenigen Stellen scheinen Angler den Zugang frei zu halten. Dies wäre auch an den anderen Seen des Leipziger Neuseenlandes geschehen.

































































    Zugang zum See
































    Das alles zuwächst bedeutet auch, dass alles gleich aussieht.























    Vorrang für die Natur
















    Es gibt aber auch Abwechslung.




















    Alles eigene Fotos.

  • Hatte ich es schon gesagt: Dieser Thread ist den "Machern" bei der LMBV, der Stadt Leipzig, den Forstwirten, Landwirten und auch den Aktiven bei den Naturschutzverbänden usw. gewidmet; die aus den Bergbau-Mondlandschaften eine neue abwechslungsreiche Landschaft entwickeln.







    Der zukünftige Zwenkauer See.











    Am Horizont ist die Pyramide von BELANTIS zu erkennen (Mit etwas Mühe:lach:)










    Etwas außerhalb der Stadt überläßt man Gebiete der SUKZESSION. Kann man als interessante Abwechslung ansehen.


    Auf einem anderen ehemaligen Kippengelände wurde der BELANTIS-Vergnügungspark errichtet. Zwar bin ich nicht unbedingt ein potentieller Kunde, aber wer es mag....




















    Im Moment wird eine neue Achterbahn montiert.











    Im Hintergrund ist der zukünftige Zwenkauer See zu sehen.










    Vor zehn Jahren sah es am Cospudener See nicht viel anders aus, als heute noch am Zwenkauer See.



    Aussichtsturm auf der Bistumshöhe


























    Blick nach Leipzig












    Alles eigene Fotos.

  • Bei der Ddp wurde unter dem Titel „Der Wendehals überlebt im ehemaligen DDR-Tagebau“ ein Artikel über die Entwicklung in den Bergbaugebieten der Lausitz und in Mitteldeutschland veröffentlicht. Der Artikel erschien deutschlandweit in verschiedenen Zeitungen.


    Überwiegend wird über die vier unmittelbar an Leipzig grenzenden Seen (Cospudener, Markkleeberger, Zwenkauer und Störmthaler See) berichtet.


    Vom Naturschutzverband BUND wird berichtet, dass er die Tagebaue nach wie vor als eine noch Jahrzehnte wirkende Katastrophe ansieht. Nur die Tatsache, dass sich in den Tagebauen Nischen für seltene Vögel, z.B. aus den osteuropäischen Steppengebieten, finden, wird positiv erwähnt.



    Dass die sächsischen Tourismusmanager die ehemaligen Tagebauflächen erschließen wollen und Angebote für Segler, Surfer, Familien, und Motorbootfahrer schaffen wollen wird kritisch gesehen. Naturschutz soll nicht vorgesehen sein.


    Das ärgert den Ornithologen Patrick Franke. Er vermisst einen Masterplan für die vier Seen und würde es begrüßen wenn wenigstens einer der Seen dem Naturschutz vorbehalten worden wäre. Dort hätte dann ein spezieller Vogelkundler-Tourismus entwickelt werden können.


    Die Zentraldeponie Cröbern stört ihn nicht, denn die ist aus seiner Sicht ideal für die Beobachtung von Möven.


    Wer sich über die Vogelwelt in und um Leipzig informieren will, kann dies HIER tun.

  • Im 1998er Baedeker "Sachsen" findet man unter "Rötha" die Beschreibung "Durch die wahrlich apokalyptisch anmutende "Landschaft" des Braunkohletagebaus erreicht man Rötha." Einige Zeilen weiter unter "Borna" findet man dann folgende Warnung: "Noch weitere 10 km durch den Braunkohletagebau sollten nur eingefleischte Kunsthistoriker auf sich nehmen..."


    So sehen die apokalyptischen Landschaften zehn Jahre später aus.






    Stöhnaer Becken







































    Aber eigentlich sah das Stöhnaer Becken vor zehn Jahren schon so ähnlich aus.








    Blick über die ehemalige Kippenfläche zum Bergbautechnikpark.








    Alles eigene Fotos.

  • Der Wasserspiegel am Störmthaler See ist inzwischen soweit angestiegen, dass das Wasser langsam den geplanten Hafenbereich erreicht.




















    Der Landbereich oben im Bild wird bald eine Insel sein.















    In den letzten Jahren wurden an den Hängen Bäume gepflanzt.
























    2000 haben Künstler die Aktion "Kunst statt Kohle" durchgeführt und versucht die damals noch unwirtliche Gegend in Besitz zu nehmen.






    Vom Wasser aus gesehen kann man diese Anpflanzung als Schmetterling identifizieren.




















    Vermutlich sollen diese Kunstwerke an die devastierten Orte erinnern.















    Man kann davon ausgehen, dass es hier in wenigen Jahren ähnlich aussehen wird, wie heute schon am Cospudener See.







    Kirche von Störmthal












    Cospudener See




































    Alles eigene Fotos.