DEG Neubau (fertiggestellt)

  • DEG Neubau (fertiggestellt)

    Eine neue Zentrale mit "Cabrio-Dach"?
    VON ANDREAS DAMM, 10.05.05, Kölner Stadt Anzeiger


    Zwischen Kämmergasse und Nord-Süd-Fahrt soll ein 25 Meter hohes Bürogebäude entstehen. Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), ein Unternehmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau, plant auf einer 2800 Quadratmeter großen Fläche eine neue Zentrale für bis zu 450 Mitarbeiter. Das Grundstück, lange Zeit als Parkplatz genutzt, befindet sich unweit des Agrippa-Bades und des Fernmeldeturms. Der Neubau, sagte DEG-Geschäftsführer Johannes-Jürgen Bernsen, „soll zum Ausdruck bringen, was unser Unternehmen ausmacht: Weltoffenheit und Transparenz, Verlässlichkeit, Identität und Fortschritt“....
    ...Am besten gefielen dem Preisgericht unter Vorsitz des Architekten Prof. Wolfgang Döring die Pläne des Münchner Büros Henn Architekten: ein scharfkantiger Block aus schwarz poliertem Stein, die Hauptfassaden aufgelockert durch große Fenster. Das auffällige Gebäude hat sieben Geschosse; es soll den Mitarbeitern „einen optimalen Arbeitsplatz bieten“, sagte Bernsen...
    Noch allerdings hat die DEG den Planungsauftrag nicht erteilt. Denn der zweitplatzierte Entwurf des Büros JSK Architekten aus Frankfurt hat ebenfalls Chancen. In den Maßen etwa gleich, in der Gestaltung etwas unaufdringlicher verfügt dieser Entwurf über eine Besonderheit: ein gläsernes „Cabrio-Dach“ über dem Innenhof, das aufgefahren werden kann. Bis Ende des Monats will sich die Führung der DEG für eines der beiden Modelle entscheiden. Den dritten Rang teilen sich Van den Valentin Architektur aus Köln sowie Auer und Weber Architekten aus Stuttgart.
    Derzeit sind die 330 Beschäftigten an mehreren Standorten in Köln untergebracht. Der Umzug sei nötig geworden, weil das Unternehmen in den kommenden Jahren mehr Mitarbeiter einstellen will und der Hauptsitz an der Belvederestraße in Müngersdorf dafür zu klein sei. Mit dem rund 30 Millionen Euro teuren Neubau „entscheidet sich die DEG bewusst für den Standort im Herzen Kölns“, sagte Bernsen.
    Alle zehn Wettbewerbsentwürfe sind vom 10. bis zum 13. Mai von 10 bis 16 Uhr für die Öffentlichkeit im Foyer der DEG (Belvederestraße 40, Müngersdorf) ausgestellt.

    KSTA


    1.Platz: Henn Architekten (München)

    2.Platz: JSK Architekten (Frankfurt)
    Gebäude mit Cabrio Dach - bisher kein Bild gefunden
    3.Platz: Thomas van den Valentyn Architektur (Köln)
    -bisher kein Bild gefunden


    VG Maik66

  • Gebaut wird der Entwurf von J.S.K.mit Cabriodach, also der 2. Platz-leider habe ich kein besseres Bildmaterial gefunden.



    Quelle: http://www.baunetz.de


    DEG: Startschuss für Neubau in Kölner City
    Köln (ots) -


    - J.S.K. Architekten aus Frankfurt mit Realisierung beauftragt


    - Erster Spatenstich für neuen Unternehmenssitz noch in diesem
    Jahr geplant


    Die DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH
    hat entschieden, wer den Auftrag für die Generalplanung für den neuen
    Unternehmenssitz in der Kölner Innenstadt erhält. Die Wahl fiel auf
    J.S.K. Architekten aus Frankfurt, deren Entwurf bereits im Rahmen des
    von der DEG ausgelobten Architektenwettbewerbs prämiert worden war.
    Im Mai hatte ein Preisgericht unter Vorsitz des Architekten Prof.
    Wolfgang Döring, dem verschiedene Architekten, Vertreter der Stadt
    Köln sowie der KfW Bankengruppe und der DEG angehörten, aus zehn
    Bewerbern insgesamt vier Architekturentwürfe für den Neubau
    ausgezeichnet, von denen der erst- und zweitplatzierte Entwurf als
    praktisch gleichwertig beurteilt wurden.


    "Alle relevanten Aspekte abwägend, hat uns letztlich die Arbeit
    von J.S.K. am meisten überzeugt", sagte Johannes-Jürgen Bernsen,
    Mitglied der DEG-Geschäftsführung. "Der Bau unseres neuen Sitzes wird
    jetzt zügig in Angriff genommen. Der erste Spatenstich soll bis Ende
    des Jahres erfolgen", so Bernsen weiter.


    Rest


    Quelle: http://www.german-business.de

  • Endlich verschwindet in diesem Viertel das Nachkriegs Klein-Klein! Mit der fertigen, neuen Kaufhof Zentrale, Cäcilium, Weltstadthaus, Kulturzentrum und dem DEG Cabriohaus entsteht hier eine richtig nette Gegend!

  • Belanglose Klötze, die für sich uninterressant bis häßlich wirken und in ihrer Gesamtheit nicht zu einem urbanen Gefüge zusammenfinden.

  • Das gute daran ist, dass solche Bauten immer wieder "Nachahmer" in der näheren Umgebung finden. Auch finde ich den Plan/Architektur nicht schlecht. Es sieht schon gelungen und mutig aus dient auf jeden Fall der "Verschönerung der Stadt"

  • Das Gebäude ist zwar nicht ganz so aufregend, aber auch nicht schlecht. Man sollte mal abwarten, wie es dann nach Ferstigstellung aussieht. Ich bin da eher optimistisch was die Architektur angeht.

  • Aber schaut Euch doch mal an wie es momentan dort aussieht!


    Ich finde es gut dass sich nach etlichen Jahren überhaupt etwas in dieser Ecke tut!


    Ich bin in dem Viertel aufgewachsen und diese Schmuddelecken hätten schon vor Jahren wenn nicht Jahrzehnten verschwinden müssen!


    In wirtschaftlich schlechten Zeiten kann man auch nicht gerade erwarten, dass Foster, Piano&Co. sämtliche Innenstädte mit Topentwürfen versehen, irgendwer muss das ja auch bezahlen.

  • colonius
    Wunder kann man wirklich nicht erwarten, ich kann mich deiner Meinung nur anschliessen. Es kann in dieser Ecke der Stadt nur besser werden!

  • Wunder brauchts auch gar nicht. Aber für xx Mio. Euro die allein das Cabrio-Haus verschlingen dürfte, bekommt man auch bessere Architektur. Es ist nicht das Geld, es ist der Wille der fehlt.

  • Auf dem 2. Bild ist ja wirklich nicht viel zu erkennen, mal schauen wie es in der Realität aussehen wird.
    Sicherlich wird das für mich kein architektonisches Highlight, aber was gute und schlechte Architektur ist bleibt jedem selbst überlassen. Besser als jetzt wird es auf jeden Fall.

  • Der Rohbau für Kölns "größtes Cabriolet" ist fertig. Jetzt werden die Fenster an den Seiten montiert. Im Innenbereich werden schon Trockenbauwände gesetzt. Die Sichtfassade zur Nord-Süd-Fahrt wird wohl demnächst angebracht.


    Nebenan, nördlich, sieht man den Baubereich für das Cäecilium Cöln. Die Baugrube ist bereits ausgehoben.




    Beide Bilder: (c) ottcgn1

  • Traurig, wenn man bedenkt, dass sich dort einst die Altstadt befand - oder glaubt jemand nicht, die existierte zwischen dem Dom und dem Severinstor? (Was ich im Thread zum Nachbarbau las). Das Gebäude links auf dem ersten Foto im Beitrag #14 hat noch eine kleine Spur des eigenen Charakters, dieses neu gebaute 08/15-Büroding könnte genausogut in einem Gewerbegebiet stehen. Möchte jemand sehen, wie man woanders im Altstadtgebiet baut? Eine neu gebaute Galerie in Liegnitz (Das Prinzip wäre auch für Bürogebäude anwendbar, u.U. mit mehr Etagen - im Innenhof könnten die wie gehabt verfahren, das würde das Stadtbild nicht beeinträchtigen).


    Anderes Beispiel: Archicom-Gebäude in Breslau, reine Bürofunktion. Ziemlich gewöhnungsbedürftig, aber immerhin haben die eine Anspielung an die Altstadt rundum versucht. (Und den Glasfetischisten wird auch was geboten... ;) )

  • nicht überall innerhalb der kölner Stadtmauern gab es eine dicht bebaute Altstadt. Eine enge mittelalterlich anmutende Bebauung gab es meines Wissens nach nur um den Dom und entlang der großen Strassen zu den Stadttoren bzw. am Rhein. Es gab auch damals schon viele Gärten und warscheinlich auch viele Ecken mit runtergekommenen kleinen Häusern.
    Vielleicht ist Köln nicht erst seit 1945 die Stadt der Zwischenorte.
    Dennoch meine ich, dass an den großen Schneisen in der Innenstadt nicht deren Breite das größte Problem ist, sondern definitiv die Bebauung. zu klein, zu niedrig, zu schäbig, unregelmäßige kanten, selten Blockrandbebauung. Vorstadtmäßig, ohne Belebung der Bürgersteige durch Geschäfte/Gastronomie.
    Diesbezüglich ist der DEG-Neubau für mich ein hoffnungsvolles Projekt: groß, relativ elegant, nicht im Einheitsgrau, hoffentlich belebend wirkend auf die Umgebung.
    Gerade der oben erwähnte bau auf dem Photo links der DEG Zentrale ist für mich ein Beispiel schlechtester 80er-Architektur. Austauschbare billige Postmoderne, mit völlig verschlossenem Erdgeschoss. Dieser Postmoderne kann man nur danken, dass sie die zerstörerische Wut der 70er überwunden hat. Nachhaltige impulse und Lösungen konnte sie selten liefern. Das ist auch der grund, warum heute fast niemand mehr postmodern baut, sondern Rekonstrukion und Klassizismus bevorzugt. Gerade in Köln gibt es sehr viele extrem langweilige, billig wirkende 80er Bauten.

  • nicht überall innerhalb der kölner Stadtmauern gab es eine dicht bebaute Altstadt.


    Vielleicht war sie nicht überall gleich dicht bebaut, allerdings vielerorts in Europa verfolgt man die Logik: Wo die Altstadt im WKII zerstört wurde, will man zumindest etwas von dem Flair wieder haben. In Köln beschränkte man es weitgehend auf ein paar Blöcke südlich des Doms, die vielleicht 10% des Gebietes innerhalb der einstigen Stadtmauer ausmachen.


    Ich muss offen zugeben: Vor 12-15 Jahren war ich noch von Kölle begeistert. Besonders nachdem ich in den letzten Jahren echte Altstädte in Paris, London (anstelle des Paternoster Square haben die etwas historisch anmutendes gebaut, links vom Eingang zum St. Paul), Barcelona, Valencia, Rom, Neapel, Lissabon usw. gesehen habe, empfinde ich Kölle immer hässlicher. Ein Kästchen gegen ein Kästchen auszutauschen, so wird man die Kriegswunden nie los.


    warum heute fast niemand mehr postmodern baut, sondern Rekonstrukion und Klassizismus bevorzugt


    Ich hätte doch nix gegen diese beim Projekt, um welches es hier geht...

  • Ich wollte lediglich erklären, dass die gesamte Kölner Altstadt innerhalb der Ringe auch früher größtenteils nicht die Qualität der oben genannten Altstädte erreicht hat. Deswegen wurde sie auch so wenig erhalten und so oft abgerissen. Und das größtenteils in der Gründerzeit, damals dürfte es ein reines Gemetzel innerhal der Mauern gegeben haben: Seit dem Mittelalter fast unberührt, unzerstört, innerhalb von 40 Jahren Haus für Haus neugebaut. Die Kirchenabrisse während des gesamten 19. Jahrhunderts nach der Säkularisierung kommen dazu. Und auch die 20er und 30er haben viele alte Gebäude nicht überstanden. Der Traum von großen Strassen in der Mittelalterlichen Innenstadt ist schon sehr alt, während der Kriegsjahre wurde zudem noch kräftig abgerissen für die nationalsozialistsiche Stadtplanung.
    Ich finde Köln insgesamt nicht besonders vorzeigbar, auch wenn mosaikartig verstreute erstklassige Denkmäler aus 2000 Jahren Geschichte und moderne Architektur faszinieren. Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass der Tiefpunkt durchschritten ist und in der Zukunft es einige Überraschungen geben wird. Das die Menschen auch zurück in die Innensatdt nach Köln kommen, und das nicht nur zum Einkaufen.
    Innerhalb der Mauern gibt es jedoch noch weitere interessante Viertel mit zu beträchtlichen Teilen erhaltener Struktur. Neben der wiederaufgebauten Altstadt fallen mir noch ein: 1) das Severinsviertel im Süden 2) der Eigelstein im Norden. 3) Westlich vom Dom das Bankenviertel.
    Die Ecke zwischen Cacilienstrasse und der Severinsbrücke dagegen gehören zu den minderwertigsten Ecken Köln. Hier würde eine zeitgenössische, halbwegs hochwertige Blockrandbebauung schon vieles verbesssern.

  • Die Ecke zwischen Cacilienstrasse und der Severinsbrücke dagegen gehören zu den minderwertigsten Ecken Köln.


    Eben. Zwischen dem Saufviertel ;) am Dom und dem Severinsviertel gibt's kaum was interessantes (bis auf St. Maria/Kapitol, das Overstolzenhaus und die evangelische Kirche) - und auf keinen Fall einen lohnenswerten Besichtigungsweg. So wie es jetzt gebaut wird, ändert es sich in den nächsten 50 Jahren auch nicht... :mad:


    Und das größtenteils in der Gründerzeit, damals dürfte es ein reines Gemetzel innerhal der Mauern gegeben haben: Seit dem Mittelalter fast unberührt, unzerstört, innerhalb von 40 Jahren Haus für Haus neugebaut. (...) Und auch die 20er und 30er haben viele alte Gebäude nicht überstanden.


    Auch die Fehler dieser Zeit könnte man korrigieren. Z.B. anstelle des sichtbaren Gartens im Glaskörper unter dem Dach wenigstens ein paar alte Giebelfassaden, zumindest vereinfacht - sowas kostet wohl weniger als extravagante statische Lösungen und es gäbe eine Spur der Altstadt für die nächsten Generationen. Oder zumindest ein paar alte Hauseingänge, so symbolisch. Irgend etwas mit einem Bezug zur Geschichte der Gegend.

  • Die Nord-Süd-Fahrt, sowie andere nach dem Kriege entstandenen neuen Verkehrsschneisen, mag man mit ihrer Bebauung verteufeln oder nicht (ich bin selber nicht begeistert von einigen Architektursünden), aber eines darf man nicht ausser Acht lassen:


    Diese innerstädtischen Autobahnen sind essentiell als Lebensadern für die Stadt, jeder der täglich zur rush-hour mit dem Auto unterwegs ist wird sich vorstellen können wie es wäre wenn man in der Nachkriegszeit zur Zeit des sich verstärkenden individualverkehrs auf diese Strassen verzichtet hätte. Entweder führte dies zum verkehrstechnischen Infarkt oder zu einer wirtschaftlich deutlich weniger entwickelten Innenstadt.


    Versteht mich nicht falsch, aber Köln hat sich nunmal entschieden "mit der Zeit zu gehen" statt sich immernur auf Reko und Vergangenheit zu konzentrieren. Ich stimme mit allen überein wenn es darum geht dass man sich viele Fehler in der Neugestaltung und -planung erlaubt hat, aber ein kompletter Schritt zurück in Vorkriegszeiten ist und bleibt in einigen Teilen der Stadt unmöglich, und das ist aus verkehrstechnischer Sicht auch gut so. Aufgrund des Verkehrs ist man nunmal in der Planung limitiert, da es hier um viel befahrene Strassen geht.


    Die Bebauung ist natürlich ein anderes Thema, aber ich finde an Cäcilium und DEG Neubau kann man nicht wirklich viel aussetzen, beide Projekte entstehen auf ehemaligen Brachflächen, und kein Mensch wird sagen wollen dass ein Parkplatz (DEG) oder ein völlig verschachtelter, unansehnlicher Nachkriegsklotz (Cäcilium) besser waren. Die Änderungen in dem gesamten Viertel führen in meinen Augen den Trend fort, einige Teile der Nachkriegsinnenstadt durch grosse, schlichte aber dennoch elegante Gebäude zu verdichten. Denn die Schneisen werden bleiben, man muss nur schauen wie man architektonisch darauf reagiert und da finde ich ist eine deutliche Positiventwicklung zu erkennen:


    Rauthenstrauch-Joest-Museum
    Cäcilium
    DEG
    neues Quartier Waidmarkt