Kulturzentrum am Neumarkt (eröffnet)

  • Kölner84 Die Rundschau spricht überhaupt nicht von "erheblichen" Baumängeln, sondern von "etlichen", bzw. "einer langen Liste von" Baumängeln.


    Das ist ein großer Unterschied. Erhebliche Baumängel wären es, wenn z.B. das Dacht undicht wäre, etwas mit der Statik nicht stimmen oder die Wände Feuchtigkeit ziehen würden.


    Eine lange Liste von Baumängeln ist dagegen bei einem großen Objekt absolut nichts Ungewöhnliches. Da wird jede wackelnde Türklinke, jedes schwer zu öffnende Fenster, jeder Farbklecks und jede schief angebrachte Steckdose moniert.
    Wie gesagt, nichts Ungewöhnliches - und eigentlich noch nichtmal einen Zeitungsartikel wert.

  • Im Grunde gefällt mir das neue Haus. Ich halte die Architektur aber weder für den Zweck noch für den Standort angemessen. Erinnert eher an eine Firmenzentrale oder Veranstaltungshalle in Ehrenfeld oder rechtsrheinisch.

  • Die Kölner haben generell einen leichten Hang zu dunklen, düsteren Materialien, oder täuscht der Eindruck?
    Ein bisschen mehr helle und freundliche Fassaden würden der Stadt ganz gut tun, wie ich finde. Bei der älteren Bausubstanz, d.h. in den Gründerzeitvierteln sind die ja durchaus vorhanden.

  • das Kulturzentrum mit Fabrikarchitektur (Seitenwände) und dunklen Ziegeln ist untypisch für die historischen und aktuellen Bauten der Innenstadt
    Man kann allerhöchstens Parallelen zum rheinischen Expressionismus (Hansahochhaus, Messe) erkennen.


    vielleicht liegt es auch daran, dass der Entwurf schon ein paar Jahre alt ist und nur zögerlich realisiert wurde. Vielleicht hat ja auch die Hamburger Mode durchgeschlagen, so wie bei Natursteinverkleidungen oft das neue Berlin als Vorbild dient.

  • Mir gefällt dieses Gebäude nicht. Die Fassadengestaltung ist für ein Kulturgebäude geradezu banal, nur die schöne, unregelmäge Verklinkerung bewahrt das Gebäude vor gänzlicher Langeweile. Außerdem nimmt es nicht den geringsten Bezug zu seiner Umgebung auf, drängt insbesondere das Schnütgenmuseum in den Hintergrund. Es ist sehr schade, dass dieser prominente Standort am Neumarkt an eine solch drittklassige Architektur vergeudet wird!

  • Jetzt werden die Oberflächen rund um das RJM fertiggestellt, beim benachbarten Caecilium Cöln ist man schon fast fertig. In wenigen Tagen dürften die Außenarbeiten abgeschlossen sein und die Baustelle ist weg.


    Der Verbindungsbau zum Schnütgen-Museum ist mit einer Milchglasfassade versehen worden - ziemlich spacig und ungewöhnlich, aber gut.


    Mit der Herstellung der Oberflächen gewinnt der Bau weiter - ein ganz neuer Eindruck. Er fügt sich m. E. sehr gut neben das Volkshochschulgebäude und wirkt so, als gehöre er dorthin.

  • ottcgn1 Ich sehe das auch so. Ich war heute noch dort und finde auch, dass mit fortschreitender Fertigstellung der Außenbereiche der Bau zunehmend 'wirkt'. Auch beim Blick zwischen Schnütgenmuseum und Kunststation St. Peter hindurch wirkt der großvolumige Museumsneubau nicht als störender Fremdkörper, was m.E. auch oder gerade auch durch die Ziegelfassade (die ich anfangs nicht mochte) erreicht wird.

  • Ich muss mir das Endergebnis in den nächsten Tagen noch mal ansehen. Das neue Haus ist sicherlich eine ästhetische Bereicherung der Gegend, zudem ist die Cäcilienstrasse in diesem Bereich eine Schneise, die durch adäquate großstädtische Architektur begrent wird.


    Leider sieht man auch in diesem Bereich viel von der Planlosigkeit der kölner Verwaltung. Zwischen Neumarkt und Cäcilium ist es leider auf der Südseite nicht zur Herausbildung einer geschlossenen Stadtkante gekommen. Auf der Nordseite der Strasse hat man das in den 50ern vorbildlich geschafft, auch wenn ein paar Parkhäuser dabei sind.
    Des weiteren missfällt mir wie oft in Köln die Oberflächengestaltung in der Gegend: Planloses Verlegen verschiedenster Arten von Bodenplatten, meist aus Beton. Der dunkle Natursteinbelag vor dem Kulturzentrum wirk edel, reicht aber noch nichteinmal bis an die Strasse. Immer noch nicht ist Köln in der Lage, sich auf einen hochwertigen Standartbelag in der Innenstadt zu einigen.

  • mischakr Das überall zu bewundernde Stückwerk der Oberflächengestaltung auf Kölns Plätzen und Gehwegen stößt mir auch schon seit langem übel auf. Hier fehlt ein großstädtisches Konzept.

  • Die Eröffnung des Kulturzentrums am Neumarkt wird sich wohl bis September oder Oktober dieses Jahres hinziehen. Die Ausstellungsräume sind frühestens März bezugsfertig - weitere 5 Monate werden für die Einrichtung veranschlagt.


    http://www.rundschau-online.de…tikel/1260204523586.shtml


    Das alte Gebäude am Ubierring werde hierdurch erst später für andere Nutzungen frei. Bezüglich der neuen Nutzung haben sowohl die Musikschule, Musicalakademie,die Initiative Luxet - und neuerdings auch die Kammeroper Rodenkirchen Interesse - eventuell sei neuerdings auch eine gemeinsame Nutzung unter Umständen vorstellbar.


    Alles hänge lt. Kämmerer Walter Borjamns jedoch von einem tragfähigen Konzept ab - alternativ sei auch ein Verkauf des Gebäudes zur Sanierung des städt. Haushalts möglich.

  • Das Kulturquartier am Neumarkt wird lt. Pressebericht aus dem KSTA am 22. Oktober dieses Jahres nach mehrmaliger Terminverschiebung seine Tore für das Publikum öffnen. Es wird das Rautenstrauch-Joest-Museum und das Museum Schnütgen beherbergen, als auch Räume für die VHS und ein Juniormuseum.


    Auf den Seiten der Firma Pirlet und Partner Baukonstruktion, gibt es einige sehr interessante Fotos zum Neubau. Die Bilder machen wirklich Lust auf den Museuumsneubau und die vergrößerten Ausstellungen. Nach dem ganzen hin und her um das "Kölner Loch", wird man meines Erachtens doch alles in Allem sehr zufrieden sein mit diesem Bau. :daumen:


    Artikel aus dem KSTA:
    http://www.ksta.de/html/artikel/1276696253207.shtml


    http://foto.arcor-online.net/p…8327/6466343530323433.jpg


    http://foto.arcor-online.net/p…8327/6365306437623361.jpg


    Quelle: Fotos (2010): Rheinisches Bildarchiv / Thomas Möbus / Michael Albers / K. Wißkirchen / W.F. Meier


    Weitere Fotos auf der Pirlet Seite:
    http://www.pirlet.de/106.0.html


    Und ein weiterer Bericht auf koelnarchitektur.de
    http://www.koelnarchitektur.de…/de/home/aktuell/2477.htm

    3 Mal editiert, zuletzt von RainerCGN ()

  • Nun ist es endlich so weit. Nach dem es immer wieder Verzögerungen gegeben hatte, wird das 'Rautenstrauch-Joest Museum - Haus der Kulturen' am 22. Oktober eröffnet.


    Das Haus kann nun eine weit größere Anzahl seiner Exponate zeigen als am alten, beengten Standort am Ubierring. Die Präsentationsart wird allerdings eine vollkommen andere sein. Nicht mehr die Kulturen der jeweiligen Länder oder Regionen sollen möglichst umfassend dargestellt werden, sondern einzelne Themenkomplexe wie 'Wohnen' oder 'Tod' werden im Kulturvergleich nebeneinander- bzw. gegenübergestellt. Auch erwartet den Besucher keine reine Vitrinenschau mehr - sondern, entsprechend der jeweiligen Thematik gestaltete Themenräume, die eine sinnliche Erfahrung ermöglichen sollen - so die Rundschau.


    Eine Fotostrecke mit 25 Fotos untermalt das und macht wirklich Lust, das Museum zu besuchen. Zumindest mir geht das so - und ich werde mich wohl schon an den ersten beiden Öffnungstagen mit tausenden Anderen da durchquetschen - und mir das Ganze später noch mal in Ruhe anschauen.


    http://www.rundschau-online.de…tikel/1283520768014.shtml

  • Tolle Fotos! Danke für den Link, Rainer.


    Ich war am Sonntag dort und muss sagen - es lohnt sich auf jeden Fall. Man sollte sich aber von der Vorstellung verabschieden, dass alles mit einem Besuch erfasst werden kann. Es ist einfach zuviel. Nach knapp zwei Stunden war ich völlig überreizt und konnte nichts mehr aufnehmen. In das Schnütgen-Museum hatte ich da noch keinen Fuß gesetzt.


    Überlege mir, am nächsten Tag des offenen Museums (Do., 04.11.) nochmal hinzugehen. Vielleicht können wir ja einen kleinen Gruppentrip dahin machen?