Potsdam: Wiederherstellung Stadtkanal

  • Der Potsdamer Stadtkanal soll weiter instand gesetzt werden. Zusätzliche 412 Meter wurden genehmigt von der Havel zur Berliner Straße. Der Kanal ist insgesamt fast 2 km lang.


    http://archiv.tagesspiegel.de/…5.08.2008/4244246.pnn#art


    Google maps:
    http://maps.google.de/maps?f=q….004654,0.009656&t=h&z=17


    Teile des rekonstruierten Kanals:

    Quelle: wiki, GNU


    http://www.stadtkanal.potsdam.com/
    http://de.wikipedia.org/wiki/Potsdamer_Stadtkanal

  • Es heißt schon seit zwei Jahren, dass die Kellertorbrücke (oder sogar der Abshnitt Havel-KTB) wiederhergestllt werden soll. Als ich da mal vor ner Weile vorbeigeschaut habe, waren da lediglich eine Attrappe der Brücke aufgebaut umgeben von ein Paar Fragmenten und das Flussbett etwas durchgebuddelt. Hoffe, jetzt passiert auch was...Ist ja schließlich ein ganz schönes Stück. Der Durchbruch zur Havel wird bestimmt erst bei Fertigstellung des ganzen Kanals stattfinden, damit das Flusswasser nicht steht und versumpft o.ä., oder?
    Bin mal gespannt, wie man das mit der Verkehrsführung und vor allem der Straßenbahn lösen will.

  • Dieser halbe Kanal stellt schon ein Problem dar wegen der Verschlickung. In einem Artikel stand mal etwas von einem Umwälzsystem?


    Ich habe mir mal den Verlauf genauer angeguckt, von der Havel bis zur Landesbibliothek gibt es eigentlich keine Probleme, da der Kanal ja nur auf Parkflächen verläuft und keine wichtige Straße oder Schienen kreuzt. Da die Friedrich Ebert Straße fast völlig zurückgebaut wird, sollte auch dort mit der Straßenbahn eine Brückenlösung gefunden werden. Das einzige Problem sehe ich in der Breiten Straße, dort bräuchte man eine 6spurige Brücke (teuer) oder irgendwie eine Untertunnelung mit Betonröhren oder ähnlich.


    Dioe Kosten weden auf mal eben 70 Mio euro geschätzt, ein Wunder, dass überhaupt was passiert.

  • Passend zu Konstantins Bild: Könnte einer der Einheimischen vielleicht mal ein Bild von dem neuen, gefluteten Abschnitt des Kanals machen? Die Seite des Vereins ist ja total hiterm Mond (letzte "News" von 2009) und auch in den Zeitungsartikeln gibt es unverständlicherweise keine Bilder dazu. Würde ja selbst gerne vorbeischauen, aber schaffe es grad einfach nicht. Wär echt knorke, danke!

    Einmal editiert, zuletzt von Ben ()

  • Habe ichs nun doch selbst hingeschafft! Hier ein Paar Eindrücke vom neu freigelegten Abschnitt des Kanals.


    Sieht mit den Stufen doch recht aufwendig aus. Irgendwie schade drum, dass knappes Geld in so ein Provisorium "gepumpt" werden muss, statt dass man es in weitere Arbeiten investieren kann. Und man muss ja beim nächsten Abschnitt wieder eine Pumpe installieren, auch wenn man vielleicht diese wiederverwenden wird.







    Bin ja mal gespannt, was auf diesen Flächen eines Tages so entstehen wird...




  • Hallo,


    möchte mal auf ein Bauvorhaben in Potsdams Mitte hinweisen, den Stadtkanal: http://www.maerkischeallgemein…llen-oder-Tiefgarage.html - für mich in den letzten Jahren ein Trauerspiel, das es nur noch in minimalen Schritten vorwärts geht - klar es kostet viel Geld - aber was kann es besseres geben, als solch ein Projekt in Zeiten des bevorstehenden Klimawandels umzusetzen. Ob die im Artikel beschriebenen Lösungen einer Kunsthalle oder notfalls Tiefgaragen unter dem Kanal selbst oder im Unterbaurecht seitlich davon aber zum Ziel führen werden? Da ist doch auch die öffentliche Hand gefragt - was in Deutschland andernorts durch Unvermögen an Geld in den Sand gesetzt wird, darüber denkt man dann besser nicht nach.... Zumal ich die genannte Summe von 300 Millionen € für den kompletten Stadtkanal nicht recht nachvollziehen kann.
    Wem nützt es wenn der angefangene Kanal vor sich hingammelt? Letztlich kann in ihm ja nur Wasser fließen, wenn er durchgehend ist, sonst wird das dann stehende Wasser brackig und es stinkt. Aber welche Möglichkeiten sich hier Potsdam vergibt - ich versteh es nicht - möchte nicht wissen, wieviel Meter Kanal man für die Umsetzung der Ladenbergbrücke (warum baut man das nicht gleich richtig?) oder den albernen stadtseitigen Abschluss am Kellertor hätte bauen können. Mit dem massiven Abschluss am Kellertor zeigt man ja eigentlich auch, das es an dieser Stelle demnächst wohl eher nicht weiter geht. Die Panoramen innerhalb des Kanales hatte ich fotografiert, um sie noch diesen Sommer den Panoramen "um 1850" gegenüberzustellen. Sie zeigen aber auch, das der wasserlose Kanal nicht gerade gut für das bereits Gebaute ist... Bis es die Panoramen des Kanales um 1850 gibt, lohnt auch ein Blick in unsere Galerie.


    hier noch ein Bild von der Südseite des Wilhelmplatzes in der Fassung um 1850 - da hätte man heute allerdings das Problem mit der Bibliothek - diese springt etwas in den Straßenraum - nicht ganz einfach den Verkehr dann anzuordnen, aber bestimmt lösbar.


    Gruß Andreas


    Einmal editiert, zuletzt von calabrone () aus folgendem Grund: abschaltung arstempano-potsdam ab 08/2015

  • Ich finde den Stadtkanal ohne Wasser durchaus reizvoll,vielleicht sogar mehr als in gefülltem Zustand. Für den Klimawandel ist so ein Stadtkanal unbedeutend,ich vertrete da eher die Meinung,dass es gut ist,nicht zu viel Oberflächenwasser zu generieren,das dann Verdunstung und Verschmutzung stärker ausgesetzt ist,als Grundwasser.


    Sehr schöne Animationen @ calabrone.


    @ Konstantin: kann aber auch 999 Mio heissen.

  • Die Kunsthallenidee ist schon etwas naiv. Natürlich gingen TGs, aber braucht die jemand? Am besten ist es doch, wenn man mit dem Auto gar nicht erst reinfährt nach Potsdam. Ausserdem sind bei TGs die Einfahretn immer häßlich.


    Der Stadtkanal ist für Potsdam wichtiger als viele denken. Allein durch seine Neuanlage würde der Wert der angrenzenden Grundstücke um erhebliche Perzentagen steigen. Man könnte also ein Sanierungsgebiet draus machen und nach 15 Jahren die Wertsteigerung abschöpfen und so einen erheblichen Teil refinanzieren.


    Ich denke, man sollte einfach mal mit dem Ausbaggern weitermachen. Im Kanal liegt noch viel Wertvolles...

  • Potsdam: Wiederherstellung Stadtkanal

    In Ergänzung zu den letzten Bildern noch der Hinweis, das bei uns jetzt eine Galerie mit Panobildern von der Plantage bis zur ehemaligen Kaiserbrücke online ist.


    Hier ein kleiner Ausschnitt. Statt dem Probenhaus haben wir jetzt allerdings die Bibliothek. Wenn ich mir die Bilder so anschaue - ob es je werden wird, das der Stadtkanal mal wieder in voller Länge da ist??? Gerade bei dem Wetter heute - ein gepflegter Stadtkanal mit fliesendem Wasser und schattenspenden Bäumen.... Vielleicht können die Bilder ja ein kleines bisserl beitragen, das der Traum doch noch wahr wird.


    Beste Grüße Andreas


    https://fbcdn-sphotos-c-a.akam…148349378_310973766_o.jpg


    Probenhaus an der Südseite des damaligen Wilhelmplatzes um 1850


    http://arstempano.de/fileadmin…Bildpanos/PD_1850_410.jpg


    Blick vom Probenhaus auf den Wilhelmplatz um 1850


    http://arstempano.de/fileadmin…Bildpanos/PD_1850_232.jpg


    Südostecke des Wilhelmplatzes um 1850 (da steht jetzt die Wilhelminische Post auf der Ecke)

  • Wäre auf jeden Fall wünschenswert, wenn der Kanal wieder in voller Länge - und befüllt - zurückkäme.


    Bin erst heute an der Yorckstraße langefahren. Ist schon ein trauriger Anblick, dieses trockene Loch.


    Gibt es denn überhaupt den (langfristigen) Plan zumindest ein Teilstück wieder mit der Havel zu verbinden? Oder gar den ganzen Kanal wiederherzustellen?


    Hab grad ma auf GoogleEarth nachgemessen - man müsste ungefähr 1,2 km Straßen teils drastisch um/zurückbauen damit der Kanal zurückkäme. Illusorisch?

  • Es gibt einen rührigen Förderverein, der für Spenden wirbt - dies sind aber nur homöopathische Summen, die eingeworben werden.


    Der nächste Bauabschnitt, der begonnen werden soll, ist der Berech zwischen Kellertor und Berliner Straße. Leider ist ja durch fortwährendes Zuwarten der Stadt potsdam ein Spender für die Kellertorbrücke abgesprungen (mal wieder). Das Areal liegt im Sanierungsgebiet, so dass auch Fördermittel verwendet werden können.


    Leider aber gibt es bis dato nur Lippenbekenntnisse der Politik, einen Zeitplan o. Ä. gibt bis dato nicht.

  • Stadtkanal

    ^ Zudem stehen (nach wie vor) am nördlichen (teil)rekonstruierten Abschnitt an der Großen Fischerstraße ein paar Infotafeln, die optimistisch Etappen für die Bauabschnitte des Kanals ausweisen - ohne Zeitplan und leider schon verblasst.

  • Nach einem Bericht der Märkischen Allgemeinen von heute ist die Wiederherstellung des Stadtkanals nicht mehr realisierbar, da das Land Brandenburg ein Grundstück auf dem Gelände des Stadtkanals an einen privaten Investor verkauft hat. Dieser will dort ein Wohn- und Geschäftshaus mit über 50 Wohnungen errichten.


    Die Stadt Potsdam hatte für das Grundstück ein Vorkaufsrecht, sie hatte dieses aber nicht wahrgenommen, obwohl für den Kauf nur 17.000 Euro nötig gewesen wären. Der Vorsitzende des Fördervereins für die Wiederherstellung des Stadtkanals Siegfried Benn bezeichnete diese Entscheidung als einen Skandal. Er kritisierte vor allem, dass Oberbürgermeister Jann Jakobs zwar regelmäßig für die Wiederherstellung der historischen Mitte plädieren würde, in der Praxis aber gegenteilige Entscheidungen fällen würde.


    http://www.maz-online.de/Lokal…al-in-Potsdam-vor-dem-Aus

  • Nach einem Bericht der Märkischen Allgemeinen von heute ist die Wiederherstellung des Stadtkanals nicht mehr realisierbar, da das Land Brandenburg ein Grundstück auf dem Gelände des Stadtkanals an einen privaten Investor verkauft hat. Dieser will dort ein Wohn- und Geschäftshaus mit über 50 Wohnungen errichten.


    Die Stadt Potsdam hatte für das Grundstück ein Vorkaufsrecht, sie hatte dieses aber nicht wahrgenommen, obwohl für den Kauf nur 17.000 Euro nötig gewesen wären. ...


    http://www.maz-online.de/Lokal…al-in-Potsdam-vor-dem-Aus



    Nebenan in Schilda scheint sich die Po(t)sse furchtsam fortzusetzen. Das innenstadtnahe Wassergrundstück wurde anscheinend für 10€/m² verkauft an einen nicht genannten, aber bekannten Investor, da es bisher im Flächennutzungsplan der Stadt nicht als Bau-, sondern als fast wertloses Straßenland ausgewiesen war. Trotzdem soll ein künftiger Bauantrag nicht verweigert werden können, wodurch es magisch zu Bauland wird(?) und nun überlegt man in der Stadt die Notbremse zu ziehen und einen B-Plan aufzustellen, welcher die Bebauung oder die Abwesenheit solcher regelt.


    Mer in der PNN http://www.pnn.de/potsdam/860395/

  • ^^Quatsch. Der sog. Investor, der Schönheitschirurg Dr. Panzer, hat Straßenland zum Straßenlandpreis gekauft und will darauf jetzt bauen. Jetzt bekommt er einen B-Plan übergeholfen und darf dann die Übernahme des Straßenlandes durch die Stadt verlangen. Also alles halb so dramatisch. In Potsdam bleibts eben immer spannend...

  • Das ist doch ein Skandal, oder? Ein in sehr guter Lage befindliches Grundstück wird zu einem Spottpreis vom Land verkauft und nun erpresst ein rücksichtsloser Investor mit Winkeladvokaten damit die Stadt, nachdem er mit 17000 € eine Summe eingesetzt hat, die einfach lächerlich ist. Die Anwaltsrechnung dürfte den Kaufpreis schon jetzt übersteigen, weiteres folgt. Und wer muss am Ende wohl den Schaden zahle oder die stadtschädliche Bebauung dulden?


    Es ist was faul im Lande Brandenburg!

  • Ich weiss nicht, ob ein aufgestellter B-Plan D. Panzer an seinem Kauf gehindert hätte - mit der Immobilienhausse sind überall Spekulanten unterwegs, die volle Kasse haben. In Berlin passieren solche Sachen dauernd und kommen nicht in die Medien - da ist die Potsdamer Provinz einfach begieriger.


    Was wirklich im argen liegt, ist die Kommunikation zwischen Land und Stadt Potsdam. Es hätte dem Chef der Liegenschaftsabteilung des Finanministeriums klar sein können, dass das Straßenland durch die Stadt benötigt wird und man hätte sich ins Benehmen setzen können. Aber das Verhältnis ist ja ohnehin schlecht: im Rechenzentrum ist das Land Hausbesetzer (MV abgelaufen, kein neuer geschlossen), bei der FH hält man den Formelkompromiss "Auszug 2017" hoch, wohlwissend, dass bei den üblichen Bauverzögerungen dies nicht zu halten sein wird. Man kann nur hoffen, dass sich das Verhältnis Land-Stadt nach der Neubildung der Landesregierung im Herbst professionalisiert.