Dresden: Neumarkt

  • Oh Mann, Arwed. Dann eben nochmal volles Programm ;)


    Die GHND arbeitet also mit miesen Tricks und nur die GHND, ja? Ich will ebenso nicht bestreiten, dass die Grafik den tatsächlichen Planungen noch eine Stufe an Scheußlichkeit draufsetzt, aber wenn du wirklich objektiv wärst, was ich inzwischen absolut in Zweifel ziehe, dann hättest du nicht diese alte Visu ausgekramt, die ebenso darauf abzielt dem Investor eine möglichst gute Ausgangsposition zu verschaffen. Das größte Ärgernis, das Staffelgeschoss wurde wohl nicht ganz zufällig versteckt, oder?


    Ich weiß wirklich nicht, ob du hier an der richtigen Stelle bist, wenn du derart plumpen Mist noch verteidigen musst. Wie "Kellertür" bereits ganz simpel und logisch erklärt hat, ist es ein Unding den angeblich nötigen Übergang dort anzuordnen, wo er überhaupt keine Wirkung entfaltet, sondern vielmehr einen weiteren Bruch zum Köhlerschen Haus erzeugt. Diese bewusst auf Kampf ausgelegte Strategie rechtfertig meiner Meinung nach auch den Begriff der Gestako, da diese Menschen bisher null Toleranz gegenüber dem Bürgerwillen gezeigt haben und deswegen noch viel mehr als Verachtung verdient haben. Es ist ja auch komisch, dass du den Begriff Gestako, oder vielleicht auch der Verunstaltungskommission noch nicht gehört zu haben scheinst. Wie lange beschäftigst du dich bereits mit der baulichen Entwicklung der Dresdner Innenstadt? Vielleicht hast du einfach noch nicht so einen langen Leidensweg durch, diese knallharte Strategie einer nicht hinreichend legitimierten teils wenig dresden-affinen Runde mit ihren auf Krawall gebürsteten Entscheidungen der maximalen Zerstörungskraft noch nicht so recht in deinem Herzen scherzhaft erleben müssen. Sei froh.


    Diese Softie-Tour ("Das haben die Mitglieder der Gestaltungskommission sicher nicht verdient.") macht einen nur noch fassungslos. Womit manche Leute auch noch Mitleid haben. Bei so viel Mitgefühl wundert es einen nicht, dass das Böse in der Gesellschaft immer mehr an Boden gewinnt. Hier geht es doch auch um die mit den Staffelgeschossen verbundene Gewinnmaximierung (Wir bieten bodentiefen Frauenkirchenblick) auf Kosten der näheren Umgebung und der Wirkung der gesamten Dachlandschaft. Für derart asoziale Beweggründe habe ICH kein Verständnis.
    Der Entwurf ist also eine "recht langweilige Anpassungsarchitektur"? Nein, das ist er eben nicht. Sonst würde das Projekt wohl schon lange stehen.


    Der Entwurf von F29 wäre dein Favorit gewesen? Es wird ja immer besser. Also befürwortest du auch das Negieren der historischen Parzelle und das Ausbilden von großflächigen Flachdächern am Neumarkt und trittst darüber hinaus in diesem Zuge für eine Missachtung des vom Stadtrat gebilligten Städtebaulichen Gestaltungskonzeptes ein.


    Natürlich kannst du jetzt wieder darüber spekulieren, ob ich ein Hasser der Moderne bin und ob ich hier eine bestimmte Stilrichtung vertrete. Nein und nein. Mit mir kann man reden, aber ich lasse mich nicht gern verarschen, indem man mir einen Übergang anpreist, der schlichtweg keiner ist, sondern lediglich der Versuch eine Kerbe in das Neumarktgebiet zu schlagen.

  • Mit dieser "Visualisierung" macht sich die GHND total lächerlich. Mir gefällt der Entwurf der KIB auch nicht - aber wie Arwed schon geschrieben hat: Es gibt eine Visualisierung, die man hätte Nutzen können, ohne in den dumpfen Populismus abgleiten zu müssen. Auch Hummel hätte da sicher etwas abliefern können, was der Realität entspricht und dennoch die negativen Eigenschaften des KIB-Entwurfs betont. Das hat die GHND nicht nötig. Peinlich ist es allemal :Nieder:



    Der F29-Architekten-Entwurf wäre auch mein Favorit. In hochwertiger Ausführung könnte er gut zwischen den unterschiedlichen Epochen und Zeitschichten vermitteln - zurückhaltend und mit Stil.

  • ^Du weißt aber schon, dass so so ne "Hummel-Visualisierung" auch bezahlt werden muss.


    Ich sehe es wie Knufte, die Archlab-Visu beschönigt sehr, versteckt sie doch gekonnt das unsägliche und dem städtebaulich-gestalterischen Konzept widersprechende Staffeldach neben dem hochaufragenden Mansarddach des Köhlerschen Hauses. Dass der GHND (und hier im Forum Elli Kny) der Kragen platzt, ist mehr als verständlich. Am Neumarkt wird ein "Kampfplatz" nach dem anderen durch Verunstaltungskommission und SPA aufgetan und die Beschlüsse des Stadtrates ignoriert. Irgendwann reicht es einfach mal.


    Mein Favourit ist damals wie heute der Entwurf von Neumann-Architekten


    http://www.neumannarchitekten.…am-neumarkt-dresden?img=3

  • ^Tja, wenn man kein Geld für billige Propaganda hat, dann muss man sie eben lassen. Hat sie ja keiner dazu gezwungen...

  • Dass die KIB-Planungen, gemessen an den Maßstäben des Neumarktes, von Anfang an eine Katastrophe waren, kann man gar nicht oft genug sagen. Mit Propaganda hat das überhaupt nichts zu tun. Schließlich will man tatsächlich so bauen. Die Kubatur der Gebäude und die Dächer waren und sind der Hauptkritikpunkt.
    Christian84DD hat das schon richtig gesagt. In der Frage hat sich seit 5 Jahren nichts getan. Flachdächer am Neumarkt sind m.E. völlig inakzeptabel.

  • ^ "Schließlich will man tatsächlich so bauen." - Ähhhmmm, Nein. Ich sehe da schon ein paar (feine :lach:) Unterschiede.


    Dass Flachdächer nicht gehen - einverstanden. Ändert nichts an der Tatsache, dass die GHND-Visu billiger Populismus ist.

  • Quartier VI


    Die USD hat das Projekt nun endlich mal auf ihrer Seite veröffentlicht.


    http://www.usd-immobilien.de/objekte_detail1.php?oid=229


    Nicht viele neue Infos, bisschen was zur Gebäudeaufteilung


    Im Zuge der Wiederaufbaupläne setzt sich das Palais Neumarkt City One aus 9 verschiedenen Bauteilen zusammen. Die Zugänglichkeit erfolgt über 5 voneinander getrennte Treppenhäuser.


    Das Erdgeschoss bietet flexibel nutzbare Ladengeschäfte, welche in das Obergeschoss erweitert werden können. Die im Erdgeschoss, im ersten und zweiten Obergeschoss errichteten Läden und Büros können flächenmäßig nach den Nutzervorgaben aufgeteilt werden. Ab dem 2. Obergeschoss sind überwiegend Wohnungen geplant.


    Das Neumarkt Palais City One verfügt außerdem über eine gemeinsame Tiefgarage.


    Quelle USD

  • ^ "Schließlich will man tatsächlich so bauen." - Ähhhmmm, Nein. Ich sehe da schon ein paar (feine :lach:) Unterschiede.


    Dass Flachdächer nicht gehen - einverstanden. Ändert nichts an der Tatsache, dass die GHND-Visu billiger Populismus ist.


    Die Visualisierung ist stark vereinfacht, aber sie gibt den geplanten Bau gegenüber dem Köhlerschen Haus in Kubatur und Stil wieder. Dass KIB keine Visualisierung aus dieser Perspektive anbietet, würde ich noch am ehesten als Propaganda durch Unterlassung bezeichnen. Es ist völlig unverständlich, warum gerade das Gebäude, das nicht an den Kulturpalast, sondern an einen so bedeutsamen Nachbarn grenzt, nicht mal die ohnehin leidlichen Anpassungen der Nachbarn verpasst bekommen hat.

  • ^ Genau. Tatsache ist, dass dieser Entwurf dort einfach nicht hinpasst.
    Wenn man das Staffelgeschoss verhindern will, muss man also wieder mal die GHNM unterstützen, weil sich Verantwortliche verantwortungslos über Beschlüsse und Satzungen hinwegsetzen.
    Also die Frage: wie kann man die GHNM unterstützen?

  • Also bitte, findet ihr es nicht selbst absurd, diese Kinderzeichnung der GHND mit dem tatsächlichen Entwurf zu vergleichen? Das ist unterstes Stammtisch-Niveau und schadet der GHND total! :mad:


    Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, könnte die GHND eine fotorealistische Visualisierung erstellen lassen, um auf das an dieser Stelle tatsächlich unpassende Flachdach und die unförmigen Proportionen des Baus aufmerksam zu machen. Das Gekritzel ist jedenfalls außerordentlich peinlich. Wenn es dafür kein Geld gibt, dann muss man sich halt etwas anderes überlegen. Außerdem rückt es die bisherigen Leistungen der Gesellschaft in ein geschmäcklerisches Licht.



    @ Saxonia: Keine Ahnung von welcher Unterlassung du sprichst, aber die Visualisierung auf die ich mich bezogen habe, stellt die beiden Staffelgeschosse deutlich dar (http://archlab.de/projekte/Sta…eumarkt_quatier_v_02.html).

  • Außerdem bekommt der Neumarkt ab 13.09. mit dem Konsum Dresden im QIII/1 einen Supermarkt. Für die dort Wohnenden eine feine Sache und an diesem Ort längst überfällig.


  • M.E. beißt sich user arnold an Nebenschauplätzen ("billige Visu") fest. Es erfasst mitnichten den Kern der Sache.


    Das ist auch mein Eindruck.


    Arnold, hier geht es nicht um den Pokal in Rechthaberei! Ich sehe niemanden, der die Skizze der GHND als bestmögliche Argumentationsgrundlage angeführt hat. Zur Symbolisierung von Baumassen sind derartige Darstellungen in der Stadtplanung aber auch durchaus nicht unüblich.


    Ich finde nicht, dass ehrenamtlich tätige GHND nur dazu berechtigt ist Kritik zu äußern, wenn sie gleichzeitig eine High-End-Visualisierung vorzuweisen hat. So geht Demokratie und Bürgerbeteiligung nicht! Es steht dem Investor schließlich frei, eine aus seiner Sicht realistische Darstellung als Gegenbeweis zu liefern. Allein der Umstand, dass dies für die nicht unwichtige Blickbeziehung nicht als selbstverständlich angesehen wird, ist schon kritikwürdig und führte mich und Saxonia zu der Feststellung, dass hier die städtebauliche Warze ganz bewusst versteckt werden soll. Entweder es geht dir wie gesagt ums Rechthaben oder du bist naiv.


    Da hilft es nicht, erneut die Archlab-Visualisierung vorzubringen, die doch unsere Argumentation eher stützt als deine. Und dich dümmer zu stellen, als du es bist, muss auch nicht sein. Ja, das Staffelgeschoss ist zu sehen, aber gerade so, dass es eben kaum zu sehen ist, dass man möglichst wenig der kritikwürdigen Ecke zur Schumachergasse erkennen kann. Überhaupt ist die gesamte Bildaufteilung sehr vordergrundlastig, sich mit den Schönheiten der Umgebung schmückend, die das perspektivisch miniaturisierte Elend verdecken. Zufall?


    Mein Eindruck ist der, dass man sich dessen bewusst ist, dass der eigene Kram gegen das Köhlersche Haus insbesondere bei näherer Betrachtung komplett durchfallen könnte, was im gebauten Zustand auch der Fall sein wird. Eine wunderbar schaurige Antiwerbung für das zeitgemäße Bauen im historischen Kontext.


    Fünf Schritte nach rechts, zehn Schritte nach vorn, dann wäre die Beurteilung der Dachgeschosszone mithilfe der Visualisierung doch wesentlich einfacher und ehrlicher. Es wird doch sonst immer so von Ehrlichkeit gefaselt, also her damit.


    Und bitte, wenn der Einspruch der GHND Populismus ist, dann ist es die Arbeit des Stadtplanungsamtes, der Gestaltungskommission oder sind es die Interessen des Investors ebenso. Dann nennen wir es vielleicht treffender Ideologie oder Kapitalismus, aber jede Seite versucht mit allen Mitteln das Optimale herauszuholen und für sich die Wahrheit zu pachten. Das ist legitim und auch okay so.

  • ^ Deinen Ausführungen kann ich vollends zustimmen. Auch wenns später nicht viele zu sehen bekommen (außer Turmbesteiger und v.a. Nachbarn der Warze), kann man hier auch gerne mal eine Dachdraufsicht-Visu herbeizaubern. Ich denke, dann sollte angesichts der löblichen Leistung am Köhlerschen Haus auch dem letzten Toffel was auffallen. Es ist ja nicht so, dass derlei "Staffelagen" oder Flachdachkontraste neu wären - ich erinnere beispielhaft an die Neubauten um die Schützengasse, die selbst im vollperforierten Altresteklimbim der Wilsdruffer Vorstadt nun wie Störfurunkel wirken. Am Neumarkt undenkbar!

    ^ Bild aus #337 von vor einem Jahr.


    PS: ^^ der Konsum müsste wohl ein spezieller Kleinkonsum sein, wa? Da passt doch keine Standardbude rein. Ok, ich schau's mir mal an.

  • Durchaus konsequent, dass der Nahe Osten nun auch ins Stadtbild Einzug hält. Dabei wird der Verzicht auf ordentliche Dächer noch nicht mal mit Begrünung belohnt.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • Ohja, gleich noch ein Grund, Asylbewerberheime abzubrennen. Jetzt bringen die auch noch Flachdächer zu uns. Igitt!


    :nono: :nono: :nono:

  • ^^^^^ Das Foto zeigt ebenfalls wunderschön, wie begrünt und vor Natur nur so sprotzend diese Flachdächer alle sind.


    Was ein Argument von Frau Umweltbürgermeisterin Jähnigen ist, die solche Flachdach-Architektur unter diesem einen Gesichtspunkt unterstützt. Als "Stadt- und Gebäudebegrünung", um den klimatischen Anforderungen des zu erwartenden Klimas gerecht zu werden.


    Ein (Großstadt)Dschungel geradezu.