Hotelhochhaus "Waterfront" an Osthafen-Molenspitze (geplant)

  • Sehr schön, dass es vorwaerts geht und sich was tut, was auf eine baldige Realisierung hinweist.
    Die Büros, die eingeladen sind, sind allesamt akzeptabel. Und es gibt nicht nur ein Büro, das Formensprache abseits von Vierkantbolzen kann. Aber ich befürchte leider auch, dass es ein Quader wird. Würde mich jedoch gerne davon überraschen lassen, dass Kreativität vor so manchem anderen Argument zum Zuge kommen wird.


    Aber gerade im Bezug zu den Gedanken daran, in diesem Areal eventuell auch eine Bühne anzusiedeln, möchte ich doch hoffen, dass der Entwurf vielleicht einer Leitidee folgt, die bereits mit der EZB begonnen wurde und eventuell fortgeführt wird in weiteren Projekten, die eine weitere neue Stadtidentität stiften kann.

  • Das den Wettbewerb betreuende Büro hat weitere Informationen zur Wettbewerbsaufgabe. Unter anderem Folgendes ergibt sich:


    • das Wettbewerbsgrundstück ist rund 1.360 Quadratmeter groß
    • die beim Bau der Osthafenbrücke rsp. dem Umbau der Honsellbrücke vorbereiteten Räume unter dem dazwischen gelegenen Kreisverkehr sollen in die Planung integriert werden
    • vorgesehene Nutzung für Stellplätze, gegebenenfalls auch für Technik, Lager etc.
    • nicht entweder ein Hotel oder ein Boardinghouse soll gebaut werden, sondern beides, autark voneinander zu betreiben, mit jeweils eigenständiger Adresse
    • Betreiber des Boardinghouses wird die B&L-Gruppe selbst mit ihrer Marke Clipper (wie in #79 schon gemunkelt)
    • mindestens 110 Serviced Apartments soll das Boardinghouse erhalten
    • für das Hotel werden mindestens 270 Zimmer erwartet
    • der Auslober will es an einen externen Betreiber vergeben, diesbezüglich werden bereits Gespräche geführt
    • das Hotel soll ein lifestyleorientiertes Boutique-Hotel werden, im Segment Upscale, Upper Upscale bis Deluxe


    270 Hotelzimmer sind eine ganze Menge, zumal im angestrebten gehobenen Segment gewisse Zimmergrößen vorausgesetzt werden, 110 Apartments kommen noch hinzu. Man darf gespannt sein, wie die Planer diese anspruchsvolle Aufgabe auf dem kleinen Grundstück lösen.


  • © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, Stand 11.2018, © Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation, Markierung von mir


    Baugrundstück ist das Flurstück 93/1, das besagte 1.360 m² umfasst und erst in diesem Sommer katastermäßig gebildet wurde. Räume unter dem Kreisel wären zusätzliche Fläche und in den 1.360 m² nicht enthalten. Der B-Plan gewährte bisher eine BGF von 26.000 m² und eine Hmax von 60 m.
    26.000 m² : 1.360 m² heißt bei vollständiger Überbauung des Grundstücke (zulässig und geht gar nicht anders) 19-20 Stockwerke. Das sind bei etwa 3 m Geschosshöhe knapp 60 m. "Gewährte bisher" heißt, der ehemalige B-799, dem diese Zahlen entnommen sind, sah eine Büronutzung vor. Dieser B-Plan ist im Verfahren B-799 Ä, in dessen Begründung es u.a. heißt:


    Weiterhin soll die Planänderung genutzt werden, um die planungsrechtlichen Festsetzungen im Bereich des Hafenparks sowie des Grundstücks auf der Westspitze der Mole zu modifizieren, da Einschränkungen aufgrund der entfallenen Störfallthematik entbehrlich geworden sind.
    ...
    Für das Baufeld auf der Molenspitze wird, entsprechend des Vorschlags aus dem Hochhausentwicklungsplan, für das Hochhaus mit einer Höhe von bis zu 60 Meter eine Hotelnutzung angestrebt, die planerisch gesichert werden soll. Nutzungsalternativen aus dem gastronomischen Bereich sollen jedoch ebenfalls erhalten bleiben.


    Das wesentliche daran ist die "entfallene Störfallthematik", wobei ich nicht weiß, wodurch sie entfallen ist, ob die Gefahrguthalle im Unterhafen umgezogen ist oder ob sie mehr als 500 m entfernt liegt, dann könnte hier dasselbe gelten wie bei den Industrieparks (keine schutzbedürftigen Nutzungen bis 500 m vorm Zaun). Das Wettbewerbsergebnis dürfte dann in das B-Planverfahren einfließen.


    Auf jeden Fall zeigt die Stadtkarte, dass das eine sehr anspruchvolle Bauaufgabe ist. Ich bin jedenfalls sehr gespannt.

  • Wie möchte man bitte mindestens 380 Zimmer und Apartements auf solch kleiner Grundfläche und auf 60 Höhenmeter beschränkt unterbringen?


    Gerade die Apartements werden ja sicherlich grösser als ein Standard Hotelzimmer.


    Achja, eine Skybar an dieser Stelle nicht zu haben wäre fahrlässig :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Kommt drauf an, wie groß ein Hotelzimmer ausfällt:


    unterstellt man mal eine BGF von 26.000 m², dann wären 80% dessen die Hauptnutzfläche, also max. 20.800 m², verteilt auf - der Einfachheit halber - 20 Stockwerke. Macht pro Etage eine Nutzfläche von 1.040 m². Ziehen wir mal 5 Stockwerke für Empfang, Verwaltung, Restaurant, Küche ab, müssten die genannten 380 Zimmer auf rd. 16.600 m² untergebracht werden, blieben rechnerisch 43 m² pro Zimmer. Wie groß sind denn wohl Hotelzimmer der angestrebten Kategorie?


    Vielleicht ist das auch schon ein versteckter Hinweis auf mehr BGF und mehr Höhenmeter?

  • 2014 wünschte der Auslober eine BGF von 15.000 Quadratmetern, steht oben in #74. Es liegt nahe, dass die Wünsche zwischenzeitlich gewachsen sind. Man kann jetzt viel rechnen, mit Quadratmetern je Zimmer und Apartment, und bestimmt würden tüchtige Ingenieure dafür eine Lösung finden. Besonders wenn sie sich mit der Planung von Hochregallagern auskennen. Doch es geht in dieser Phase vorwiegend um Architektur, um Gestaltung, nicht um die Planung von etwas das wie ein Silo aussieht. Ich bin skeptisch, lasse mich Ende Januar aber gerne angenehm überraschen.

  • Ein paar bereits bekannte Punkte könnten Auswirkungen auf die Planung haben und die Projektion der doch recht stattlichen Anzahl von Zimmern und Quadratmetern erleichtern:


    Die Frage ist, ab wo die Höhe des Gebäudes gemessen wird. Ausserdem ist die Grundfläche des Baugrunds das Eine. Dazu kommt die genehmigte Auskragung über das Hafenbecken hinaus. Das schafft in Boomerang-Form eine Menge von Quadratmetern pro Geschoss. Bringt man Teile der Technik noch unter den Kreisel, dann hilft das auch. Ausserdem gibt es Tiefgeschosse, die zwar vom Platz her beschränkt sind, aber hilfreich...


    All das was die Zimmer und die Quadratmeter betrifft, macht mich jedoch nicht skeptisch. Ich bin da ganz bei Schmittchen: die architektonische Gestaltung dieses Landmarks ist für mich wichtiger und da habe ich so meine Sorgen.

  • Natürlich ist die Gestaltung extrem wichtig und da darf man eben starren Dogmen nicht folgen (der HHRP ist ja nicht verbindlich). Je mehr Breite desto schlimmer.
    Ein Graus ist da immer der Platzhalter auf der B&L Seite.
    Die Form sollte an einen Schiffsbug (analog Grundfläche) oder einen Leuchtturm erinnern. Dies war schon zu Zeiten so geplant als der Osthafen und die Schwedler Brücke gerade gebaut wurden.


    Für mich wäre an dieser Stelle eine Höhe von 80m ideal.
    Unabhängig davon ist das Design essentiell, gerne mit fliessenden Formen wie wir sie von UNStudio kennen. Wasser bedeutet Bewegung und das darf man ruhig auch an der Formensprache ablesen. Dazu kommt noch dass der Bauplatz ein Bindeglied zwischen 2 Brücken darstellt und auf dem Wasserweg das Entrée nach Frankfurt bildet.


    Einen Vierkantbolzen oder eine viel zu dicke breite Scheibe wie auf der B&L Seite zu sehen ist, möchte ich da bitte nicht haben.



    Zur Ausnutzung noch etwas:
    Das Mainplaza von Kollhoff enthält auf 23 Etagen und 88m Höhe gerade einmal 118 Hotelzimmer und Suiten sowie 17 Wohnungen und das kann man durchaus als Upper Upscale bis Deluxe bezeichnen.


    So etwas in der Tat wäre natürlich ein Träumsche, selbst mit der Hälfte der hier angegebenen Höhe wäre es ein Hingucker:


    http://www.backstein.com/n/backsteinevolution/59_773.html

  • Ein Hafenturm mit Backsteinoptik würde hier am besten passen, da stimme ich Adama voll zu. Das wäre stimmig mit den tollen Stahlbogenbrücken in der Umgebebung und dem Binnenhafen.


    Auf der anderen Seite des Flusses hat das mit dem Main Plaza auch hervorragend funktioniert.


    Ich könnte ich mir auch eine Neuauflage der Kranhäuser in Köln oder des Turning Torso aus Malmö dort gut vorstellen. Dann wäre auch das Platzproblem gelöst.

  • Backsteinevolution by Maximilian Timmermann

    Wow. Das wäre aus ästhetischer Sicht der Wahnsinn und es passt auch toll an die Stelle (http://www.backstein.com/n/backsteinevolution/59_773.html). Mir gefällt die Kubatur sehr. Schöne Abstufungen nach oben bei einer verhältnismäßig kleinen Grundfläche. Das wäre aber auch bei näherer Betrachtung der Grundrisse die schwäche des Turms. Effizient ist anders. Von außen nach innen geplant eben. Nichtsdestotrotz die Richtung stimmt und ich wünsche mir sehr, dass man sich hier ein wenig inspirieren lässt.


    Andere Frage, wie soll die Parkplatzsituation gelöst werden? Sind die Stellplätze hier auf dem "Festland" einen kleinen Fußmarsch entfernt oder soll noch ein Parkhaus integriert werden?


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    Mod: Zur möglichen Lage von Stellplätzen Beitrag #84.

  • ... dass der Entwurf vielleicht einer Leitidee folgt, die bereits mit der EZB begonnen wurde und eventuell fortgeführt wird in weiteren Projekten ... .


    Genau an diesem Punkt habe ich grundsätzliche Bedenken:


    Wenn ich das richtig erinnere war es doch so, dass das Molen-HH angedacht war bevor der EZB-Neubau konkret geplant wurde ?!
    Aber selbst wenn die beiden Planungen zeitlich zusammen fallen denke ich, dass ein HH auf der Molenspitze jedenfalls dann deplaziert wirken würde, wenn es tatsächlich auf dem Raab-Karcher-Areal zu einem Kulturneubau für Oper und / oder Schauspiel kommen sollte. In diesem Fall passt ein optisch wahrnehmbares Gebäude auf die Molenspitze dann einfach nicht mehr hin - weil es die Räumlichkeit zerstört, in die so ein Landmark-Kulturgebäude einfach hineinwirken muss, wenn es wirklich etwas hermachen soll (Elbphilharmonie !).
    Man stelle sich mal so ein gakeliges HH (bedenkt bitte das extrem kleine Grundstück !) mitten in die Aura der Elbphilharmonie gebaut vor: Ein Ding der Unmöglichkeit wäre das!


    Und noch etwas: Schon die sanierte Honsellbrücke für sich ist viel zu schön, als dass man die Ästhetik dieses Bauwerkes durch ein direkt daneben gesetztes HH stören sollte.


    Manchmal ist "weniger" eben "mehr". Und das bedeutet mMn an dieser konkreten Stelle: Auf die Mole gehört kein Hochhaus (mehr) !

    3 Mal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • Der Entwurf mit Backstein ist der Hammer, auch die Höhe ist absolut vertretbar. Einfach nur ästhetisch schön und wäre sicher einer der spektakulärsten Türme Frankfurts! Mit dem Turm von Kollhoff und der EZB würden sich die Hochpunkte wie Perlen am Main erstrecken. Wäre ich ein absoluter Fan das genau so zu bauen.

  • Zunächst einmal mein ausdrückliches Chapeau, ich gratuliere dem Kollegen Timmermann zu dieser reifen Masterthesis! :daumen: Ob es nur der Nachname ist oder auch ein tatsächlicher Bezug zum Büro Kollhoff (ehem. Kollhoff Timmermann) besteht? Zumindest scheint der Entwurf diesem Büro geistig sehr nahezustehen und geht mit dem Mainplaza einen direkten und sympathischen Dialog ein.


    Für mich vor allem aber der (kühne) Beweis, dass es an dieser Stelle mit einer Höhe von deutlichen 100m+ grundsätzlich geht und das sogar sehr sehr gut! Ob es der amtliche 60m Bembel auch schaffen wird, den Ausblick der Stadt gen Osten derart aufzufangen? Oder wird man sich weiterhin irgendwo zwischen Staustufe Offenbach und Main-Triangel verlieren? Schaumermaa.
    ... doch wird es wohl im realen Wettbewerb jemand wagen, eine tatsächliche Diskussionsrunde zu Architektur und Städtebau anzustossen oder stattdessen eine routinierte Partie BGF-Tetris nach Schema F spielen? Wer will schon die Chance auf einen lukrativen Auftrag leichtfertig vergeben, wenn man denn schonmal zum Closed-Circle geladen ist und sich damit nun schon per se gegen 99,99% der Büros "durchgesetzt" hat. Räusperei Ende und vorgehaltene Hand runter. ;)


    Genau an diesem Punkt habe ich grundsätzliche Bedenken: (...) denke ich, dass ein HH auf der Molenspitze jedenfalls dann deplaziert wirken würde, wenn es tatsächlich auf dem Raab-Karcher-Areal zu einem Kulturneubau für Oper und / oder Schauspiel kommen sollte. In diesem Fall passt ein optisch wahrnehmbares Gebäude ...


    Einspruch, euer Ehren! Wie ich finde eine zwar nachvollziehbare Analyse, jedoch komme ich zu einer genau gegenteiligen Schlussfolgerung, weil ich die Blickbezüge weniger linear im Sinne von End-to-End verstehe, sondern vielmehr als ein breites Spektrum, welches ein stadträumliches Feld aufspannt. Ich sehe daher nicht, wie eine punktuelle dynamische Geste der Vertikalität einem flächigen, statisch ruhenden horizontalen Körper (Turm versus "Kulturtempel" auf Raab-Karcher-Areal) den Wind aus den Segeln nimmt. Im Gegenteil entlädt sich diese architektonische, räumliche Kraft doch letztlich über die Spannung, die erst zwischen den sehr unterschiedlichen Geometrien aufgebaut werden kann.


    Beispiel fern: Harbourbridge + Opernhaus + Skyline in Sydney.
    Beispiel weniger fern: Campanile + Dogenpalast + Markusdom in Venedig.
    Beispiel ganz nah: Turm + Grossmarkthalle der EZB linker Hand, respektive schräg ggü Mainplaza + MainTriangel mit Colosseo + Wohnviertel dazwischen.
    Anmerkung: Architektur mal ausgeklammert und rein städtebaulich gesprochen, d.h. hinsichtlich Geometrie + Proportion.


    Dein Beispiel der Elbphilharmonie ist dabei äusserst passend gewählt, es wirkt nämlich im Kontext einer neuen Hafencity als Leuchtturm. Ein Molenkopf-HH übernimmt hierbei exakt dieselbe Funktion für das dahinterliegende Raab-Karcher-Areal. Sogar noch verstärkend flankiert von EZB links und Mainplaza+Quartier rechts. Boom! In welchem Baukörper die kulturelle Nutzung nun untergebracht ist, ist dabei zunächst garnicht so relevant. Es geht ja um den Kontext des Stadtraumes in seiner Gesamtheit. Das Ausmaß dieser Magnetwirkung können wir in Ansätzen erahnen, wenn wir bereits heute feststellen, wie attraktiv der Ort ist, obwohl dort bislang neben dem Hafenpark (noch) fast garnix stattfindet, oder?


    FAZIT: Die einst durch die EZB angestossene Entwicklung des Frankfurter Ostens könnte so konsequent fortgeschrieben werden und dabei enorm an Fahrtwind gewinnen. Eine dortige Neuansiedlung von Oper/Schauspiel wäre dabei nicht nur formal-optisch, sondern vor allem inhaltlich der wohl wünschenswerteste Höhepunkt. Ein Molenkopf-HH kann dabei auf dem Weg dorthin jedenfalls nicht schaden, erst recht nicht wenn es nochmals an Höhe gewinnt. Das Szenario kann man bei einem schönen Sonntagsspaziergang ja mal gedanklich kreisen lassen...


    In diesem Sinne einen schönen Sonntag und sonnige Grüsse!

    3 Mal editiert, zuletzt von arquitexture () aus folgendem Grund: Paar Tastaturausrutscher...

  • Sehr schön. Danke für die Visualisierungen!


    Nun kann man gut sehen, dass ein Turm auf der Spitze der Mole einer Oper auf dem RK-Gelände nichts nehmen würde. Im Gegenteil: Oper und Turm könnten ein Ensemble wie Kathedrale und Campanile (Wie oben schon erwähnt in Venedig etc.) ergeben. Jedoch wäre es dann schön, wenn man die Materialitaet oder Grundfarbe aufeinander abstimmen könnte.


    Ich mag die Brickvariante. Aber ich glaube, dass ein heller Turm mehr Wirkung aus der Entfernung hätte.


    Die Höhe um die 80m wäre sicher zierender als 60m. Denn bei der Visu ist die Grundfläche der Molenspitze nicht voll ausgeschöpft.
    Eine Verjüngung des Baukörpers nach oben wäre ohnehin wünschenswert. Vor allem aber, wenn das Erdgeschoss auskragen sollte und der Turm damit unten sehr viel breiter beginnt.


    Adama, wenn Du jetzt noch nen Technikaufbau draufgezaubert hättest, dann hatte der Turm noch mehr den Effekt eines Leuchtturmes. Etwa, wenn die Fensterfarbe Gold wäre, dann auch der Technikcube.

  • An Ort und Stelle erscheint das für das Hochhaus vorgesehene Areal gar nicht so klein (auf dem Foto schon eher). Der seit dem Abzug der Feuerwehr zugewachsene Molenkopf, andere Perspektiven gibt es in #15 f. und #38:



    Das mit den vorbereiteten Räumen unter dem Kreisverkehr zwischen Osthafen- und Honsellbrücke klang geheimnisvoll. Ich bin der Sache nachgegangen:



    Der Raum hinter dem Zaun ist größer als erwartet, damit lässt sich schon etwas anfangen:



    Die gemütliche Sitzgruppe und die Höhlenmalereien dürften die Gestattung des Amts für Straßenbau und Erschließung haben, denn der solide Zaun ist unbeschädigt. Das einem Hinweisschild zufolge zuständige Amt wiederum nutzt den Raum offensichtlich als Lager für Pflastersteine. Die Wand im Bildhintergrund dürfte die Rückseite der mit rotem Sandstein bekleideten Mauer rechts im ersten Bild sein.



    Diesen Ausblick werden Hotelgäste bereits auf dem Höhenniveau der Fahrbahn haben:



    Bilder: Schmittchen

  • Mit der Vorlage M_6_2019 hat der Magistrat den B-Plan „799 Ä – Honsellstraße – 1. Änderung“ eingebracht. Die Stadtverordneten werden ihn in einer der nächsten Sitzungen verabschieden, wodurch das Baurecht für das Hochhaus auf der Molenspitze begründet wird.



    GrafiK: Stadtplanungsamt Frankfurt am Main


    Materiell sieht der Plan für den Bauplatz nur eine Änderung vor, aus der Nutzungsart „MK“ wurde „SO Beherbergung“. Zulässig sind nur Betriebe des Beherbergungsgewerbes sowie Schank- und Speisewirtschaften, vulgo Gastronomie. Damit wird eine gewerbliche Nutzung festgeschrieben, d.h. eine Mischnutzung mit Wohnanteilen wird ausgeschlossen. Begründung:


    Die Fortschreibung des Hochhausentwicklungsplans weist auch im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 799 Ä einen Hochhausstandort aus, der sich -nach historischem Vorbild der Hafenplanung - auf dem Molenkopf des Unterhafens befindet. Es handelt sich somit um einen Solitärstandort, der aufgrund seiner prägenden städtebaulichen Situation in das Konzept aufgenommen wurde. Als maximale Höhe werden 60,0m angegeben. Für den Standort wird durch das Konzept eine Hotelnutzung vorgeschlagen. Die Ansiedlung einer Wohnnutzung hingegen wird explizit nicht vorgesehen, um Einschränkungen der Hafennutzung zu vermeiden.


    B-Plan-Begründung, S. 9


    Die Höhenangabe von 60 m ist nach der textlichen Festsetzung ein absolutes Maß bezogen auf 104,5 m üNN, das dürfte die Höhe des Kreisels zwischen den Brücken sein, der höher liegt als der benachbarte Franziusplatz (100,6 m) und die Mayfarthstraße/Hanauer Landstraße (98,5 m). Aus der Nähe oder aus mittlerer Distanz, etwa vom gegenüber liegenden Hafenpark aus, der 6,00 m niedriger liegt, wird ein Hotelturm eher wie 70,0 m oder 80,0 m anmuten, denn die Molenspitze liegt – wie auf dem Bild im Vorbeitrag gut zu erkennen ist, noch niedriger als der Hafenpark.


    Überschreitungen sind in dem üblichen Maß für Technikaufbauten zulässig und über Befreiungen von der Höhenfestsetzung wird zu sprechen sein, wenn ein durchgearbeiteter Entwurf vorliegt, anhand dessen nachzuweisen wäre, dass zu einer technisch und wirtschaftlich sinnvollen Nutzung vielleicht noch etwas Höhe erforderlich ist – man wird sehen.

  • Die Änderung der Nutzungsart erfolgte unter anderem, weil einige Stellungnahmen von gewerblichen Hafennutzern eingegangen sind. Darunter von dem Betreiber der nahen Asphaltmischanlage, der Beschwerden der Hotelgäste über Lärm und Gerüche und daraus resultierende Konflikte fürchtet. IHK und Handwerkskammer machten geltend, dass das Projekt im Widerspruch zum Bekenntnis der Stadt zur Sicherung der Gewerbe- und Industrieflächen im Osthafen stehe. Darüber hinaus verlangte das Regierungspräsidium, auszuschließen, dass ein Boardinghouse entstehen kann. Eine Wohnnutzung sei zu verhindern. Über die Änderung der Nutzungsart hinaus empfiehlt die Stadt dem Bauherrn, "bauliche Schutznahmen" gegen Lärm vorzusehen, etwa feststehende Fenster in Richtung Osten oder die Ausrichtung von Aufenthaltsräumen nur nach Westen. Das steht heute in der gedruckten FAZ.

  • Architekturwettbewerb entschieden | Projektname "Waterfront"

    Den Architekturwettbewerb für die Molenspitze konnte das Büro Barkow Leibinger für sich entscheiden. Das geplante Hotelhochhaus soll 26.000 Quadratmeter oberirdische Bruttogrundfläche erhalten. Der Name des Projekts lautet "Waterfront". Entstehen sollen 300 Zimmer einer internationalen Hotelmarke sowie weitere 120 Zimmer der B&L-Marke Clipper. Die Eröffnung beider Hotels ist im Jahr 2022 geplant.



    Bild: Barkow Leibinger / B&L-Gruppe


    Die Mitteilung der B&L-Gruppe im Wortlaut:


    Hotelprojekt Waterfront: Architektenwettbewerb der B&L Gruppe für Molenspitze im Frankfurter Hafenpark Quartier entschieden


    Gestern hat die finale Preisgerichtssitzung für die Neubebauung der „Molenspitze“ im Frankfurter Ostend stattgefunden. Die achtköpfige Jury unter dem Vorsitz von Prof. Kees Christiaanse aus Zürich/Rotterdam entschied sich für die Bebauung des prominenten Grundstücks in direkter Nachbarschaft zur EZB für den Entwurf des Büros Barkow Leibinger aus Berlin. Als zweitplatzierte konnten sich die Büros KSP Jürgen Engel Architekten und Hadi Teherani Architects durchsetzen. Insgesamt hatten sich neun Büros an dem Architektenwettbewerb beteiligt.


    Die Hamburger B&L Gruppe plant im Rahmen ihrer Hafenpark Quartiersentwicklung auf der Molenspitze an der Osthafenbrücke das Hotel-Hochhaus Waterfront, das auf jeder Ebene einen beeindruckenden Blick auf die Ufer des Mains und die Frankfurter Skyline bieten wird. Auf einer Grundfläche von 1.400 qm entstehen 26.000 qm oberirdische Bruttogeschossfläche. Stellplätze werden unterhalb des Kreisverkehres realisiert. Insgesamt umfasst das Hafenpark Quartier über 180.000 qm oberirdischer Bruttogeschossfläche mit 600 Wohnungen, 3 Hotelkonzepten, Büro- und Einzelhandelsflächen sowie einer Kita.


    Als Nutzung sind zwei Hotelkonzepte des upper upscale Segmentes vorgesehen. Bis zum 12. Obergeschoss werden 300 Gästezimmer zusammen mit einer internationalen Hotelmarke realisiert. In den oberen Geschossen entstehen 120 Gästezimmer der B&L eigenen Hotelmarke Clipper.


    Ein besonderes Highlight wird die Skyline Bar auf einer Plaza im 12. Obergeschoss sein. Die Kaifläche am Fuße des Gebäudes wird zudem öffentlich zugänglich sein und den Hafenpark in östlicher Richtung erweitern. Hier plant die B&L Gruppe eine ansprechende Außengastronomie im Stile eines Beach-Clubs zu etablieren.


    Ansicht von Westen:



    Und von Osten:



    Bilder: Barkow Leibinger / B&L-Gruppe

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    Der Entwurf an sich ist sehr gut - keine Frage.


    Aber gerade das letzte Bild zeigt, dass in städtebaulicher Hinsicht dort überhaupt kein (sichtbares) Gebäude mehr hingehört.
    Gerade diese Auffahrt (Blickrichtung Westen) offenbart eine Räumlichkeit (mit dem EZB-Hochhaus und im Hintergrund die Skyline) und Monumentalität wie sie in ganz Deutschland einzigartig ist.


    Futsch ist diese Perspektive / Räumlichkeit jetzt !
    Muss das sein ?!
    (... für ein im Grunde genommen banales Investoren-Projekt)