Leipzig: Stadtleben

  • Bau-Lcfr
    Warum diese Geringschätzung für die vermeintlich „simplen“ Tätigkeiten? Glaubst Du, dass Du (um nur mal 2 Beispiele zu nennen) einen (was reguläre Abschlüsse betrifft) gering qualifizierten Pflegehelfer (Stichwort: permanente Empathie und Überwindungsvermögen bei diversen Hygienetätigkeiten) oder einen Spargelstecher/Erntehelfer (Stichwort: recht krasse körperliche Belastung) oder, oder oder – ersetzen könntest – und zwar dauerhaft (im Sinne einer lebenslangen Tätigkeit) und vor allem – was die Leistung betrifft – GLEICHWERTIG ersetzen könntest? Jetzt wirst Du natürlich (mit Recht) sagen – Muss ich ja auch nicht. Ich will auf etwas Anderes hinaus: Wenn man weiß, dass man eine bestimmte NOTWENDIGE Arbeit nicht ausführen könnte (weil man es physisch und / oder psychisch auf Dauer nicht oder zumindest nicht gut durchstehen würde), sollte dann aus diesem Wissen nicht ein gebührender Respekt erwachsen, und zwar für diejenigen die solche Arbeiten machen müssen? Woher kommt die Einstellung, dass einem relevanten Teil der arbeitenden Bevölkerung nur noch so eine Art Domestikenstatus zugestanden wird (in der Hinsicht, wie sie behandelt werden und in Bezug auf das ihnen zugebilligte Einkommen)? Und was soll die Unterstellung, den Kritikern der Einkommensentwicklung gehe es um Einkommensgleichmacherei? Dass jemand gegen die in bestimmten Branchen wuchernden Hungerlöhne ist, erklärt sich also zwingend daraus, dass er dem diesbezüglich genau entgegen gesetzten Extrem anhängt?


    P.S. Es gibt so einige berufliche Tätigkeiten, wo man jedem schlechten Wetter ausgesetzt ist, nicht nur aller 2 Jahre.

  • +1.349 Einwohner_innen im ersten Halbjahr 2018

    Einwohner_innen mit Hauptwohnsitz:
    31.12.2017: 590 337
    31.03.2018: 590 888 - +551
    30.06.2018: 591 686 - +798


    +1.349 im ersten Halbjahr 2018


    Ich weiß nicht, ob da auch Registerbereinigungen dabei sind. Dennoch dürfte es sehr eng oder eher nichts werden mit den 600.000 Einwohner_innen noch zum Jahresende.


    https://statistik.leipzig.de/s…le.aspx?cat=2&rub=4&per=q


    Hier mal zum Vergleich die (bereinigten) Zahlen für jeweils das erste Halbjahr aus der Landesstatistik:


    2012: +3156
    2013: +2881
    2014: +4170
    2015: +3977
    2016: +3833
    2017: +4267




    L-IZ, 6. Juli 2018
    Meldung aus dem Frühjahr bestätigt sich
    Leipzigs Bevölkerungswachstum wurde 2018 völlig ausgebremst
    https://www.l-iz.de/politik/ka…oellig-ausgebremst-224127

  • ^ die Zahl verwundert mich nun aber doch schon stark. Dass es Schwankungen gibt ist klar. Aber das ist ein regelrechter Einbruch, der sich mir nicht so richtig erklärt. Mit 600.000 EW am Wechsel '18/'19 wird's damit aber eher nichts.


    Ich stimme dem Artikel aber nicht zu und glaube das es am Wohnungsmarkt liegt. Fragt sich also woran.

  • 591.686 Einwohner_innen zum 30.06.2018 - mehr als in Essen

    Bitte bei Gelegenheit in "Stadtleben" verschieben - ist gerade dicht.


    Noch mal zu den Einwohner_innenzahlen der kommunalen Statistik:


    591.686 Einwohner_innen mit Hauptwohnsitz zum 30.06.2018


    Wanderungssaldo im 1. Halbjahr 2018: +2128
    nat. Saldo: -104 (3404 Geburten, 3508 Sterbefälle)
    Gesamtsaldo: +2024;
    Registerbereinigung: -675
    absolute Zahl der EW mit Hauptwohnsitz: +1349


    Einwohner_innenzuwächse jeweils im ersten Halbjahr vor Registerbereinigungen:
    2014: 4548
    2015: 4722
    2016: 6390
    2017: 3532
    2018: 2024


    LVZ, 09.07.2018
    Geringer Anstieg im ersten Halbjahr
    Leipzigs Einwohnerwachstum schwächt sich deutlich ab
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…chwaecht-sich-deutlich-ab


    Jens Rometsch bat Prof. Harald Simons vom Berliner Forschungsinstitut Empirica und der HTWK um eine Einordnung: „Das alles folgt einem bundesweiten Trend.“ Schon vor 2015/2016 habe es eine hohe Zuwanderung nach Deutschland gegeben, damals vor allem aus dem EU-Raum. „Auf jede Zuwanderungswelle folgt immer eine etwas schwächere Abwanderungswelle, bei der viele Leute zurück in ihre Heimat gehen. Das wirkt sich zurzeit überall in der Bundesrepublik aus.“


    Hinzu kommt laut Simons für Leipzig, dass in den wichtigsten Quellgebieten des Zuzugs – den ländlichen Regionen Mitteldeutschlands – nur noch relativ wenige junge Menschen lebten. „Die Meisten sind dort schon weg.“


    Simons ist jedoch davon überzeugt, dass Leipzig dennoch die deutsche Wachstumshauptstadt bleiben werde. „Dafür spricht allein schon die hervorragende Entwicklung bei den Arbeitsplätzen.“ Wenn die aktuellen Zahlen als wenig erscheinen, dann liege das daran, dass die Stadt mit einer „über-optimistischen Bevölkerungsprognose“ (720 .000 Einwohner_innen bis 2030) falsche Erwartungen geschürt habe. „Die Kapazitäten bei Bau und Infrastruktur gäben das ja niemals her.“ Immerhin habe die Stadt aber "durch die übertriebene Prognose" die richtigen Weichen z.B. beim Bau von Kitas und Schulen gestellt: „Die werden auch bei 650 000 Einwohnern gebraucht.“



    Bei all dem Zittern und Zagen wegen der niedrigeren Zahlen ist noch gar nicht aufgefallen, dass mittlerweile das eingetreten ist, was im Oktober letzten Jahres noch für Schlagzeilen sorgte: Leipzig ist nun neuntgrößte Stadt Deutschlands und nimmt Kurs auf Platz 8, den aktuell noch Dortmund einnimmt.


    Leipzig überholt Essen bald bei der Einwohnerzahl
    https://www.nrz.de/staedte/ess…hnerzahl-id212351817.html


    Einwohnerzahl schrumpft immer weiter: Essen wird bald von Leipzig überholt
    https://www.derwesten.de/staed…eberholt-id212356177.html


    Essen hatte laut kommunaler Statistik am 30.06.2018 590.099 Einwohner_innen mit Hauptwohnsitz
    https://www.essen.de/rathaus/s…stik_Bevoelkerung.de.html

  • In dem Zusammenhang noch ein LVZ-Artikel vom März, über den ich mich etwas gewundert hatte:


    LVZ, 03.03.2018
    Wanderungssalden
    Umland zieht weniger Leipziger an
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…ieht-weniger-Leipziger-an


    "Die Landkreise Leipzig und Nordsachsen haben 2017 nicht mehr so viele Leipziger angelockt wie im Vorjahr. Experten vermuten, dass daran die auch dort steigenden Grundstücks- und Mietpreise eine Rolle spielen könnten."


    Wanderungssalden Leipzig - Landkreis Nordsachsen
    2006 bis 2013: Wanderungsplus für Leipzig
    2014: -117
    2015: -226 (+ 93 Prozent)
    2016: -627 (+ 177 Prozent)
    2017: -190 (im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 69 Prozent).


    Wanderungssalden Leipzig - Landkreis Leipzig
    2006 bis 2013: Wanderungsplus für Leipzig
    2014: -156
    2015: -663 (+ 325 Prozent)
    2016: -1031 (+ 55 Prozent).
    2017: -719 (im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 30 Prozent)


    Die LVZ fragte Peter Dütthorn vom Amt für Statistik und Wahlen nach den Gründen. Er vermutet, dass diese Entwicklung mit den gestiegenen Preisen für Grundstücke und Mieten in den beiden Nachbarkreisen zusammenhängen könnte. Er meint, offenbar seien die Preisdifferenzen nicht mehr ganz so attraktiv wie noch vor einigen Jahren.


    Erstmals hatte der Saalekreis einen leicht positiven Wanderungssaldo gegenüber Leipzig. 16 Leipziger_innen zogen mehr dorthin als von dort zuwanderten. 2016 war es mit -22 noch anders.


    Leipzigs positiver Wanderungssaldo gegenüber Halle hatte sich 2017 fast halbiert:
    2016: 603
    2017: 356 (-40 Prozent)


    gegenüber Chemnitz:
    2016: 389
    2017: 342 (-12 Prozent)


    Altenburger Land:
    2016: 158
    2017: 103 (- 34 Prozent)


    Dresden:
    2016: 403
    2017: 476 (+ 18 Prozent)


    Auch aus dem Landkreis Mittelsachsen (+ 93 Prozent), dem Erzgebirgskreis (+ 66 Prozent) und Städten wie Zwickau (+ 39 Prozent), Jena (+ 28 Prozent), Meißen (+ 328 Prozent) oder dem Vogtlandkreis (+ 127 Prozent) ist der Zustrom 2017 deutlich gewachsen.

  • ^ zum ersten Beitrag: naja unter ging die Einwohnerentwicklung im Kontext der anderen Städte nicht. Und ich würde jetzt auch mal behaupten, dass wenn sich der Zuwachs in Leipzig halbiert, andernorts nicht nur komplett zum erliegen kommt sondern sogar wieder (sehr) leichte Schrumpfungsprozesse stattfinden. Siehe eben dein Verweis auf Essen. Die Stadt Stuttgart hatten wir ja hier auch schon einmal. Diese verlor schon im zweiten Halbjahr 2017. Genau so wie München. Falls Leipzig weiter im mittleren vierstelligen Bereich pro Jahr wächst, wird sich die Stadt schon in den Ränken stetig nach oben schieben.


    ----


    Der Unterschied ist aber - und nun zum zweiten Beitrag - dass diese Städte in das Umland verlieren. Sprich, der seit den 1970er so stark getriebene suburbane Raum dennoch nicht verliert und der Ballungsraum die Arbeitsleistung weiter erbringen kann. Vor allem in Städten wie München, wo der Beschäftigungszuwachs trotz sehr hohen Niveaus seit Jahrzehnten anhält. Im Raum Stuttgart ja kleinere Städte wie Böblingen, Sindelfingen, und Ludwigsburg ja nicht nur von Stuttgart profitieren sondern sogar noch selber Industrie im Raum Stuttgart generieren bzw. beitragen.


    Das ist in Leipzig natürlich noch nicht der Fall. Wenn also der Zuzug in die Stadt deutlich nachlässt, wird sich das wesentlich deutlicher auf die Beschäftigungsentwicklung bzw. wirtschaftliche Entwicklung auswirken. Und Leipzig konkurriert bei den weiteren Kreisen als im direkten Umland nicht nur mit Berlin sondern auch mit den Klassikern wie Erlangen-Nürnberg, Frankfurt, München, etc. Sprich, wo kommen die Leute her, wenn das direkte Umland von 100km leer ist?


    Das ist mein persönlich größtes Problem an einer Abschwächung, obwohl sie wohl der Stadt eher einmal etwas Luft zum planen geben würde. Aber wie ich hier letzte Woche schon schrieb, sehe ich nicht den Wohnungsmarkt als Problem für eine weitere Zuwanderung an. Das hängt es an anderen Schrauben die im Großen und Ganzen das gegenwärtige Klima in Dtl. ausmachen.

  • Dortmund hat seine Einwohner_innenzahlen (am Ort der Hauptwohnung) noch nicht veröffentlich.


    Aber Stuttgart:
    30. Juni 2017: 609735
    31. Dezember 2017: 611666
    30. Juni 2018: 612189


    Plus 523 Einwohner_innen.


    Und ganz stimmt es auch mit der zweiten Jahreshälfte 2017 dort nicht, denn es kamen 1931 Einwohner_innen hinzu.


    https://www.stuttgart.de/item/show/646354/1

  • Der Stadtleben-Thread ist wieder freigeschaltet.


    Zur Einwohnerhysterie sei von mir kurz angemerkt, abzuwarten, was am Jahresende steht, bevor die Wörter Abschwächung oder gar Stagnierung weiter die Runde machen. Das erste Halbjahr ist traditionell von schwachen Zuwächsen gezeichnet. Dass das in den letzten Jahren etwas anders war, hatte mit der Flüchtlingssituation oder wie im letzten Jahr mit der nächsten Stufe der Zweitwohnsitzsteuer zu tun gehabt. Es war von der Stadt richtig, die 700.000 für 2030 auszurufen, um den Wohnungsbau und den dringend notwendigen Ausbau der Infrastruktur daran auszurichten (wenigstens schon mal auf dem Papier). Und wenn’s dann doch „nur“ 670.000 Einwohner oder weniger werden, dann wird der Fokus auf die „magischen“ 700.000 trotzdem der richtige gewesen sein.


    Denn im Moment ist die Stadt in allen Belangen (außer auf dem Arbeitsmarkt) nicht darauf vorbereitet, weiter Jahr für Jahr per Saldo über 10.000 neue Einwohner aufzunehmen.

  • Nur sollte dann beim Wohnungsneubau, beim Verkehr, speziell ÖPNV und Radverkehr, und anderen Themen auch mal was passieren außer großen, bunten Konzepten und langen Prüfungen und Abwägungen.


    Angesicht der derzeitigen Entwicklung und der beiden Bevölkerungsvorausberechnungen und -vorausschätzungen ist wohl davon auszugehen, dass es 2030 irgendwas zwischen den 618.000 der 6. Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für den Freistaat Sachsen 2015 bis 2030 und deutlich unterhalb der 674.000 in der unteren Variante der kommunalen Bevölkerungsvorausschätzung 2016 werden könnte:
    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=588526


    Nicht nur der Zuzug ist derzeit geringer als bei der kommunalen Vorausschätzung, sondern auch die Geburtenzahl. Ein Grund könnte in der Großstadtflucht planender oder werdender junger Mütter und Elternpaare liegen, obwohl die ja oft erst etwas später einsetzt.


    Doch wer weiß schon, was in den nächsten Jahren wird? Solche Prognosen können ja immer nur aktuelle Entwicklung in die Zukunft fortschreiben. Eher zweifelhafte Zukunftsforscher halten ja in der LVZ (von morgen) an den Jungschen Zielwerten fest:
    "Dann müssen aber genug [Kita-]Plätze da sein.
    Auf jeden Fall. Sonst wird es mit den 700 000 Einwohnern nichts, dann werden keine jungen Leute mehr her- und viele wegziehen."
    Aber die übrigen Aussagen sind ja auch kaum belastbarer.


    Ich tippe jetzt mal frei auf 630.000 Einwohner_innen in 2030 (ohne Eingemeindungen) und auf eine Rangelei mit Stuttgart und Düsseldorf um Platz 6 der deutschen Großstädte. Bis dahin hat vielleicht auch der nächste Zensus so manche Diskrepanz zwischen kommunalen und Landesstatistiken bereinigt. Gegengebote werden gern entgegengenommen.


    Demnächst soll wohl erst mal eine neue Bevölkerungsvorausschätzung der kommunalen Statistiker_innen erscheinen.


    Spannender ist jedoch tatsächlich die Frage, wie sich in den nächsten Jahren die Suburbia und das nähere und weitere Umland entwickelt. Vor allem für die Frage des Verkehrsentwicklung ist das zentral.

  • Und noch zwei Zahlen der Woche vom Sächsischen Ausländerbeauftragten:



    Jeder dritte anerkannte Asylbewerber lebt in der Stadt Leipzig. Von den insgesamt 23.555 in Sachsen erfassten anerkannten Asylbewerbern nach § 25 Abs. 1-3 Aufenthaltsgesetz (Ausländerzentralregister zum 30.09.2017) waren mit 7.285 die meisten auf die Stadt Leipzig verteilt. Bei einer Gesamtbevölkerungszahl von 564.305 zum 30.06.2016 entspreche das einem Anteil von etwa 1,3 Prozent. Im Landkreis Bautzen liegt der Anteil der anerkannten Asylbewerber an der Gesamtbevölkerung bei 0,2 Prozent (561 Anerkannte bei einer Wohnbevölkerung von 305.724 Menschen)."


    Quelle: http://edas.landtag.sachsen.de…=6&pos_dok=&dok_id=242393



    ... Zum 30.06.2017 lebte etwa ein Drittel der Sachsen in den drei großen Städten Chemnitz, Dresden und Leipzig, während der Großteil in den Landkreisen Sachsens lebt. Die ausländische Bevölkerung Sachsens lebt zu 58 Prozent in den drei Kreisfreien Städten und 42 Prozent in den Landkreisen.


    https://sab.landtag.sachsen.de…hl-der-woche-12034.cshtml


    Deutsche und ausländische Bevölkerung
    nach kreisfreien Städten und Landkreisen


    Kreisfreie Städte - Gesamtbev. - Deutsche - Ausländer_innen
    Chemnitz - 246538 - 229268 - 17270 (7,0 %)
    Dresden - 547289 - 511445 - 35844 (6,5 %)
    Leipzig - 575355 - 525512 - 49843 (8,7 %)


    Landkreise - Gesamtbev. - Deutsche - Ausländer_innen
    Bautzen - 303452 - 297417 - 6035 (2,0 %)
    Erzgebirgskreis - 342376 - 335861 - 6515 (1,9 %)
    Görlitz - 257480 - 247130 - 10350 (4,0 %)
    Leipzig - 258035 - 252287 - 5748 (2,2 %)
    Meißen - 243534 - 236558 - 6976 (2,9 %)
    Mittelsachsen - 309037 - 299646 - 9391 (3,0 %)
    Nordsachsen - 197760 - 190729 - 7031 (3,6 %)
    Sächsische Schweiz-
    Osterzgebirge - 245473 - 239266 - 6207 (2,5 %)
    Vogtlandkreis - 230259 - 223051 - 7208 (3,1 %)
    Zwickau - 320876 - 311298 - 9578 (3,0 %)
    https://sab.landtag.sachsen.de…sbericht_web.20170625.pdf

  • Ganz frisch:


    Deutschland 2017
    Leichter Rückgang bei der Geburtenzahl
    2017 kamen in Deutschland weniger Kinder zur Welt als im Jahr davor. Seit 2012 war die Zahl der Geburten stetig gestiegen.
    http://www.spiegel.de/gesundhe…kt-minimal-a-1218322.html



    Geburten in Deutschland
    Jahr geborene Kinder
    2011 662.685
    2012 673.544
    2013 682.069
    2014 714.927
    2015 737.575
    2016 792.131
    2017 785.000 (vorläufige Zahl)
    Quelle: Statistisches Bundesamt


    Wie ununterbrochen seit 1972 starben auch 2017 mehr Menschen, als Kinder geboren wurden: Laut Statistik stieg die Zahl der Sterbefälle um 2,4 Prozent auf 933.000 Tote.

  • Eine Prognose ist dann gut, wenn sie bei einer Entscheidung hilft

    Der Artikel über den Zukunftsforscher Michael Lauster, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Naturwissenschaftlich-Technische (INT) Trendanalysen in Euskirchen, hat zwar mit Leipzig so gut wie nichts zu tun, aber sein Ende paßt sehr gut zu unserer Diskussion:



    „Fast jede Prognose war falsch“


    Lauster gibt fehlerhafte Analysen aus eigener Hand zu. Bei der Zukunftsforschung sei das aber nicht zwingend schlimm: „Eine Prognose ist nicht dann gut, wenn sie zutrifft. Sie ist dann gut, wenn sie bei einer Entscheidung hilft.“ Damit spielt er unter anderem auf den Klimawandel an: Der genaue Temperaturanstieg ist egal, solange entsprechende strategische Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Auch die rasante technische Entwicklung mache es ihm und anderen Forschern schwer: „Die Zukunft, die wir uns vorstellen, basiert auf unserem aktuellen Wissen.“


    https://www.ingenieur.de/techn…eberraschend-anders-sein/

  • Neue Tourismuszahlen hat die LVZ parat - demnach stieg die Zahl der Gäste auf den neuen Rekordwert von 675.000 bei knapp 1,3 Millionen Übernachtungen von Januar bis Mai 2018. Ein Grund seien u.a. die steigenden Gästezahlen aus dem Ausland insbesondere Russland (hier knapp 74 Prozent mehr Übernachtungen):


    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…ist-erneut-auf-Rekordkurs



    Anderes Thema! LVZ Multimedia mit einem neuen Stadtteilstreifzug - diesmal am Start: Lindenau


    http://multimedia.lvz.de/lindenau#5299

  • Weniger Bevölkerungswachstum - was nun? Anfrage der Grünen

    Vorlage - VI-F-06188



    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1010387

  • Prognostizierte Bevölkerungsbewegungen in der Hauptvariante der Bevölkerungsvorausschätzung 2016 und tatsächliche Zahlen von 2015 bis 2017


    natürl. Bevölkerungsbewegung - Außenwanderungen - Gesamtsaldo - Einwohner
    Jahr - Geburten - Sterbefälle - Geburten - Zuzüge - Wegzüge- Saldo
    -................................... ..... überschuss


    2015 - 6600 - 6200 - 400 - 41000 - 24300 - 16700 - 17100 - 568200
    real - 6622 - 6199 - 423 - 40963 - 24294 - 16669 - 17092 - 567846 - -1117 Registerbereinigung
    2016 - 7100 - 6200 - 900 - 39400 - 24400 - 14900 - 15800 - 584100
    real - 6873 - 6005 - 868 - 40052 - 26859 - 13193 - 14061 - 579530 - -2377 Registerbereinigung
    2017 - 7400 - 6300 - 1100 - 37700 - 24600 - 13200 - 14300 - 598300
    real - 6976 - 6287 - 689 - 36013 - 25935 - 10078 - 10767 (10807) - 590337 - -? Registerbereinigung
    2018 - 7600 - 6300 - 1200 - 36100 - 24700 - 11400 - 12600 - 611000
    2019 - 7800 - 6400 - 1400 - 34800 - 24400 - 10400 - 11800 - 622800
    2020 - 7900 - 6500 - 1500 - 33500 - 24100 - 9400 - 10900 - 633700
    2025 - 8300 - 6700 - 1600 - 30900 - 23800 - 7100 - 8700 - 681600
    2030 - 8300 - 6700 - 1700 - 29100 - 23200 - 5900 - 7600 - 721800


    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=588526

  • Statistischen Quartalsbericht II/2018

    PM Stadt Leipzig, 20.08.2018



    https://www.leipzig.de/news/ne…chen-quartalsbericht-ii2/


    LVZ, 20.8.2018
    Statistischer Quartalsbericht
    Zahl der Geburten in Leipzig steigt – 6976 Babys im vergangenen Jahr
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…ig-steigt-immer-weiter-an


  • Sicher muss die Stadt eine Handlung bzgl. der Verlangsamung des Bevöllerungswachstum vornehmen. Dennoch finde ich jetzt jedes Jonglieren mit den Zahlen um die eine oder andere Investition nicht wirklich förderlich.


    Wir hatte es einige Seiten vorher schon angerissen: eigentlich verschafft uns die jetzige Delle nur eine Verschnaufpause sich noch einmal besser auf die langfristigen Prozesse des urbanen Wachstums einzustellen. Die Ansätze noch einmal intensiver zu behandeln.


    Alleine das Beschäftigungswachstum wird die Stadt auch durch die Delle weiter wachsen lassen. Dazu kommen höhere Geburtenraten und die anhaltende Migration. Diese Prozesse sind natürlich auch direkt miteinander verzahnt. Womit wir in Leipzig mit einer weiterhin wachsenden Bevölkerung rechnen können.

  • Antwort auf Grünen-Anfrage: Weniger Bevölkerungswachstum-was nun?

    Vorlage - VI-F-06188-AW-01

    Betreff: Weniger Bevölkerungswachstum - was nun?
    Vorlage-Art: schriftliche Antwort zur Anfrage
    Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung, Beigeordneter U. Hörning Bezüglich: VI-F-06188

    Antworten:
    1. Wie ist der Diskussionsstand innerhalb der Verwaltung zum Umgang mit den beschriebenen Entwicklungen?


    Das Amt für Statistik und Wahlen evaluiert die Bevölkerungsprognosen jährlich und berichtet darüber in den Statistischen Quartalsberichten.


    Die aktuelle Überschätzung der Bevölkerungsentwicklung ist somit bekannt, auch über die Gründe der Abweichung - z.B. deutlich schnellere Abnahme der Flüchtlingszuwanderung oder umfangreiche Registerbereinigungen im Jahr 2016 wurde berichtet.


    Aufgrund der hohen Anforderungen an treffsichere Prognosen werden seit einiger Zeit für das Amt für Jugend, Familie und Bildung auch Updates berechnet. Diese basieren auf neuen, tatsächlichen Bevölkerungsständen, wie zuletzt der Stand zum 31.12.2017. Diese Updates bedienen sich für die unsicheren Einflussgrößen wie zum Beispiel "Wanderungen" oder "Fertilität" jedoch der Eckwerte der jeweils letzten Prognose. Die Updates dienen nur verwaltungsinternen Informationszwecken und werden nicht veröffentlicht.


    Aufgrund der deutlichen Abweichung wurde bereits mit Schreiben vom 08.06.2018 ein neuer Arbeitskreis Bevölkerungsvorausschätzung einberufen, zu dem auch die Fraktionen des Stadtrates eingeladen sind. Die erste Sitzung fand am 17.08.2018 statt.


    Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat für die Teilnahme am Arbeitskreis Herrn Volger angemeldet, in der Sitzung am 17.08. wurde er durch Herrn Schmidt vertreten.


    2. Welche Bereiche sind besonders betroffen, weil ihre Planungen maßgeblich von der Bevölkerungsentwicklung abhängig sind? Wo werden sich Veränderungen am schnellsten auswirken?


    Naturgemäß sind die planenden Ämter der Dezernate V und VI am ehesten betroffen, wobei das im Moment geringere Bevölkerungswachstum noch nicht zu Veränderungen in Planungen und Zielstellungen führt.


    Sowohl beim INSEK als auch bei vertiefenden gesamtstädtischen Planungen im Bereich der Verkehrsentwicklung, Zentrenentwicklung sowie Wohn- und Gewerbeflächenvorsorge hat das aktuell geringere Einwohnerwachstum keine kurzfristigen direkten Auswirkungen, da sich die Konzepte an der langfristig zu erwartenden Nachfrage orientieren.


    Es gilt planerisch auf ein langfristiges Bevölkerungswachstum vorbereitet zu sein, auch wenn sich der kurzfristige Handlungsdruck ggf. in einigen Bereichen entspannen sollte.


    Ausdrücklich erwähnt sei, dass die gegenwärtige Einwohnerentwicklung nicht zu Änderungen bei der Kita- und Schulplanung führt, alle gegenwärtig geplanten Maßnahmen zum Ausbau des Netzes müssen umgesetzt werden.


    Hier sei auf die weiter steigenden Geburtenzahlen verwiesen. Im Jahr 2016 wurden 6.873 Kinder geboren, im Jahr 2017 waren es insgesamt 6.976 Geburten. Im Jahr 2018 gab es bis Ende Juli 4.025 Geburten, 27 mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.


    3. Gibt es Überlegungen, bereits eine neue Bevölkerungsvorausschätzung zu beauftragen oder zumindest die untere Variante der bestehenden als neue Planungsprämisse dem Stadtrat zum Beschluss vorzuschlagen?


    Wie bereits zuvor erwähnt, der Zeitplan und Vorgehen zur Bevölkerungsvorausschätzung 2019 werden im Arbeitskreis mit den Fraktionsvertretern und den beteiligten Ämtern diskutiert. Die Berechnung soll aus heutiger Sicht mit den Jahresendzahlen 2018 erfolgen. Die Ergebnisse werden mit externen Experten anschließend diskutiert und festgelegt. Mit der Veröffentlichung des Berichts zur Bevölkerungsvorausschätzung ist im Frühjahr 2019 zu rechnen.


    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1010507