Welchen Einfluss hat ein Stadtbaudirektor heute noch?

  • Welchen Einfluss hat ein Stadtbaudirektor heute noch?

    Ja.
    Dass irgendwelche blinde und unbegabte "Architekten" sich so was Grässliches ausdenken, ist eine Sache, dass aber die Baubehörde dies auch absegnet, ist noch viel schlimmer.


    Dieses Gekotze scheint im Übrigen auch die Lieblings-Farbe des hamburger Oberbaudirektors, Herrn Walter, zu sein - siehe z.B. auch sein "Werk" an der hässlichsten Kreuzung Hamburgs in der HafenCity:
    http://i172.photobucket.com/al…/DSC_0399_zpsmv4fuocj.jpg
    (photobucket.com)


    Was meinte noch sein Vorgänger über ihn?
    Kossak: "Er ist ja ein wahnsinnig netter Mann, aber er kann es einfach nicht. Er ist der Aufgabe nicht gewachsen, weil er die Stadt nicht versteht. Er hat kein Gespür für Hamburg."
    Quelle: http://www.mopo.de/10831770 ©2016


    Ich lege noch nach - der Mann hat in Hamburg mehr architektonischen Schaden angerichtet als die Bomber 1943! Ein Bremer eben, der der großen hanseatischen Schwester halt nur schaden will - anders kann ich mir sein Verhalten nicht erklären.


    Was mich nur wundert, ist die Tatsache, dass in solchen angeblich unabhängigen Foren wie eben dieses DAF oder auch in SSC, sein Treiben in Hamburg kommentarlos hingenommen wird. "Was können wir schon machen?" - fragen sich vielleicht einige. Wenn man aber nichts machen kann, warum äußern sich dann Forumuser millionenfach zu allen möglichen Themen überhaupt? Nur um das Gefühl der eigenen Bedeutungslosigkeit zu verstärken?

  • Ich lege noch nach - der Mann hat in Hamburg mehr architektonischen Schaden angerichtet als die Bomber 1943! Ein Bremer eben, der ...


    War Du schreibst ist schlicht und ergreifend Bloedsinn.


    Ausgerechnet der nachweislich korrupte und wegen Bestechlichkeit rechtskraeftig vom Gericht verurteilte Egbert Kossak sollte zu solchen Themen besser die Klappe halten. Tut er jetzt auch, denn er ist im August gestorben.


    Sein unwuerdiges Nachtreten aus dem Ruhestand passte allerdings sehr zu seinem eitlen Charakter. Da hat er sich mit seinem Partner und Gegenstuck im Rathaus Hennig Voscherau - ihre Karrieren in Hamburg verliefen weitgehen parallel - wenig genommen.


    Joern Walter hingehen ist ein sehr offener und diskussionsfreudiger Mensch, der seine Sache in Hamburg im Grossen und Ganzen ziemlich gut macht. Im Gegensatz zu seinem Vorgaenger hat er auch die Rahmenbedingungen des modernen Staedtebaus verstanden. Eine Person wir Kossak waere im heutigen Umfeld sozialer Medien, Buergerinitiativen, Investoren, Evokationen, etc. komplett verloren. Und falls jemand fragt: ich kenne / kannte alle drei aus persoenlicher Arbeit und zahlreichen Gespreachen und denke, dass ich mir schon ein Bild machen kann.

  • Muss auch sagen, dass Jörn Walter an sich schon seine Arbeit gut macht - bei modernen Bauten. Allerdings wenn's um für die Stadt historisch bedeutsame Plätze geht, einfach nicht der richtige Ansprechpartner ist (siehe Domplatz Bebauung auf der archeologisch nachweisslich ehemaligen Hammaburg UND dem ehemaligen Dom) und jetzt hier das Durchwinken dieser Abscheulichkeit. Da scheint mir, fehlt ihm - neben dem Architekten natürlich - das Fingerspitzengefühl.


    Donjon, meinst auf der Rückseite erwartet uns noch eine weitere Überraschung?

  • und jetzt hier das Durchwinken dieser Abscheulichkeit. Da scheint mir, fehlt ihm - neben dem Architekten natürlich - das Fingerspitzengefühl.


    Das ist wieder genau das was ich weiter oben bereits geschrieben habe. Wer sagt Dir denn zum beispiel, dass Joern Walter das 'durchgewunken' hat? Viele hier scheinen einfach wenig Kennnis oder falsche Vorstellungen von dem Amt des Oberbaudirektors zu haben und stellen sich in ihrer Phantasie vor, der Baudirektor haette magische Kraefte alles moegliche per Befehl durchzusetzen oder zu verhindern. Wisst Ihr, ob er nicht viellecht der einzige war der in der Jury gegen diesen Entwurf war, aber ueberstimmt wurde? Wart Ihr etwa dabei?


    Wir leben ausserdem in einem Rechtstaat. Wenn ich also beispielsweise ein Haus bauen will das alle - Oberbaudirektor eingeschlossen - ganz furchbar haesslich finden, das mir aber gefaellt... dann baue ich es einfach. Solange es formal innerhalb der Moeglichkeiten des B-Plans liegt, habe ich ein Recht (!) so zu bauen. Fertig aus, der Rest der Welt kann mich mal.


    Der Oberbaudirektor koennte in so einem Falle maximal versuchen mich zu ueberreden. Sofern ein Wettbewerb vorgeschrieben ist, hat er auch nur eine Stimme, wie jedes andere Jurymtglied.


    Ausserdem: Schon mal darueber nachgedacht, das der Siegerentwurf von Stoelken Schmidt Architekten vielleicht auch Leuten gefaellt - nur Euch eben nicht? Immerhin scheint ja eine Jury diesen aus zahlreichen anderen Vorschaegen ausgewaehlt zu haben. Vielleicht ist nicht jeder Eurer Ansicht, dass der so schlecht ist...


    Ich wuerde da einfach mal zu etwas mehr Gelassenheit raten. Verglichen mit vielen anderen Staedten wird in Hamburg aktuell recht gut / wertig / niveauvoll / abgewogen gebaut. Wer das nicht glaubt, dem rate ich, sich mal durch alle vier Seiten dieses Threads zu klicken. Da wird einem das Bier im Glas sauer!

  • Natürlich geht es hier um meine persönliche Meinung. Habe auch nie etwas anderes behauptet. Und diese darf ich in einem Forum wohl bitte sehr auch gerade im Bezug auf freie Meinungsäußerung kundtun.


    Gerade du hältst dich in Sachen Kritik wahrlich nicht zurück. Da musst du, wenn ich wirklich MAL etwas wirklich abscheulich finde, meine Meinung akzeptieren.


    Und die Position eines Oberbaudirektors ist nicht mit einem Angestellten mittleren Beamtengrades eines Behörde gleich zu setzen.


    Er hält seinen Kopf für die Gestaltung und Absegnung von Bauprojekten hin, damit es keinen architektonischen Wildwuchs gibt.


    Wenn's nicht so wäre, wäre ein Oberbaudirektor Schumacher wohl nicht so populär geworden.


    Zudem bringt er Änderungswünsche in der Entwurfsgestaltung mit ein, die umzusetzen sind. Sonst gibt es keine Baugenehmigung.


    Sonst können wir uns sehr viel Geld sparen und die Position aufgeben und nur der Baubehörde die Arbeit überlassen, wenn ein Oberbaudirektor nun gar keinen Einfluss auf die Stadtgestaltung hat.


    Nachzulesen hier:
    https://www.hamburg.de/behoerd…urg/info/oberbaudirektor/


    "Angelegenheiten des Stadtbildes, der Stadtgestaltung und Städtebaus, bei bedeutsamen Vorhaben und bei öffentlichen Neubauten des Hoch- und Tiefbaus, die städtebauliche Bedeutung haben, ist er zu beteiligen. Koordinierungsfunktion in allen planerischen, baulichen, gestalterischen und verkehrlichen Angelegenheiten bei Planungen für die Bereiche Innenstadt,etc "


    Und du glaubst wirklich, dass ein Oberbaudirektor bei diesem Innenstadtprojekt KEINEN Einfluss hat, keinen Entwurf gesehen hat und nichts abgesegnet hat? Ernsthaft?


    Wir leben ausserdem in einem Rechtstaat. Wenn ich also beispielsweise ein Haus bauen will das alle - Oberbaudirektor eingeschlossen - ganz furchbar haesslich finden, das mir aber gefaellt... dann baue ich es einfach. Solange es formal innerhalb der Moeglichkeiten des B-Plans liegt, habe ich ein Recht (!) so zu bauen. Fertig aus, der Rest der Welt kann mich mal.



    Und nein du darfst nicht bauen, wie du willst! Scheinst wohl nie gebaut zu haben. Ohne auch eine Unterschrift der Baubehörde, darfst du kein Haus der Welt bauen. Und wenn auch nur eine Ecke über dem Plan ist oder vom genehmigten Plan abweicht, darfst du dein Häuschen brav wieder abreißen. Und dann kannst du dich auf dem Kopfstellen und nach Rechtsstaat rufen. Ohne Baugenehmigung darfst du hier gar nichts.


    Und in Wien reißen sie historische Gebäude ab. Wir reißen hässliche Gebäude ab, haben die Chance auf Stadtreparatur - was auch alle sehr gut einhalten bis auf Stoelken Schmidt Architekten die auf einmal mit Gelbklinker im 70er Retro Design daher kommen.


    Ich finde den Entwurf bei dem historisch bedeutsamen Platz schlichtweg eine Frechheit.

  • Natürlich geht es hier um meine persönliche Meinung. Habe auch nie etwas anderes behauptet. Und diese darf ich in einem Forum wohl bitte sehr auch gerade im Bezug auf freie Meinungsäußerung kundtun.


    Gerade du hältst dich in Sachen Kritik wahrlich nicht zurück. Da musst du, wenn ich wirklich mal etwas wirklich abscheulich finde, meine Meinung akzeptieren.


    Falsch. Ich finde es etwas an den Haaren herbeigezogen, hier jetzt vollkommen unnoetig auf das Recht auf freie Meinungsaeusserung zu pochen. Niemand hat Dir dieses Recht je verwehrt - wie denn auch in einem Internetforum? Also bitte mal auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Du kannst sehr gerne abscheulich finden was du willst oder eben auch nicht und das hat auch niemand je kritisiert.


    Du und andere haben jedoch sinngemaess (von mir verkuerzt) gesagt:


    (a) der Entwurf ist furchtbar - (b) Frechheit von Joern Walter so etwas durchzuwinken.


    Entgegen deiner Behauptung hat kein Mensch je gesagt, dass du (a) nicht denken, sagen, fuehlen oder schreiben darfst. Ich habe lediglich gefragt ob Du irgendwelche Informationen bzw Belege dafuer hast, dass Joern Walter das Ergebnis 'durchgewunken' hat. Mag ja sein, dass das der Fall ist. Es koennte aber genauso gut sein, dass er zusammen mit einer Minderheit in der Jury fuer einen anderen Entwurf war oder - beispielsweise - als einziger gegen den Siegerentwurf von Stoelken Schmidt Architekten votiert hat.


    Wenn's nicht so wäre, wäre ein Oberbaudirektor Schumacher wohl nicht so populär geworden.


    Du vergleichst hier Aepfel mit Birnen. Welches Amt hat denn heute auch nur Ansatzweise so einen Gestaltungsspielraum wie vor hundert Jahren? Glaubst Du Fritz Schumacher musste sich taeglich herumschlagen mit...


    ...internationalen Immobilienfonds, Buergerbegehren, EU-Regeln, europaweiten Ausschreibungs- und Wettbewerbsrichtlinien, Volksabstimmungen, ADAC und anderen Autoverkehrs-Gruppen, Plaungsworkshops und Buergerbeteiligung, Stadtteil-Initiativen, Rechstabteilungen von Shopping-Center-Entwicklungen.


    Allen Ernstes Fritz Schumacher als Vergleich herauszuziehen, zeigt doch eben grade, dass man nicht ausreichend verinnerlicht hat, dass das Amt des Oberbaudirektors heute - im Vergleich zu frueher - nur noch einen deutlich begrenzten Gestaltungsrahmen hat.


    Zudem bringt er Änderungswünsche in der Entwurfsgestaltung mit ein, die umzusetzen sind. Sonst gibt es keine Baugenehmigung.


    Das ist in vielen Faellen sachlich falsch. Es gilt ggf nur da wo die Stadt eine ueber den B-Plan hinausgegende Kompetenz und Einfluss hat. Zum Beispiel weil ihr das Grundstuck gehoert oder weil es einen vorhabenbezogenen B-Plan gibt.


    Und nein du darfst nicht bauen, wie du willst! Scheinst wohl nie gebaut zu haben. Ohne auch eine Unterschrift der Baubehörde, darfst du kein Haus der Welt bauen.


    Das ist doch genau der Punkt um den es geht. Wenn ich - oder sonst ein Investor - ein Haus bauen will, welches 99% der Menschen haesslich finden, dass aber formal alle Kriterien des B-Plans (Hoehe, Nutzung, Fassade) erfuellt, dann darf ich es bauen. Punkt. Dabei ist es egal wem es gefaellt oder nicht gefellt. Die Behoerde ist verpfllichtet (!) mir eine Baugenehmigung auszustellen, ob sie will oder nicht. Wenn sie es nicht innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens tut, dann reiche ich Untaetigkeitsklage ein und fordere zudem Schadensersatz von der Stadt. So einfach ist das.


    Wirkliche Einflussnahme, ueber einen B-Plan hinaus, hat die Stadt nur auf folgenden Wegen:


    > der Stadt - oder einer staedtischen Gesellschaft - gehoert das Grundstueck und sie kann also ueber den B-Plan hinausgehende Forderungen erheben.


    > Die Stadt macht einen staedtebaulichen Vertrag, in dem sie auf der einen Seite Zugestaendnisse bei Dingen macht die der Bauherr gerne haben moechte (mehr Etagen z.B.). Dafuer leasst sie sich im Gegenzug andere Dinge (z.B. Details der Gestaltung, Auflage eines Architektenwettbewerbs) vertraglich zusichern.


    > Der Oberbaudirektor leistet Ueberzeugungsarbeit und versucht den Bauherren zu einem besseren Entwurf zu 'motivieren'.


    Die Vorstellung, der Oberbaudirektor koennte im Alleingang 'bestimmen' wer was wo bauen darf ist schlicht falsch. Sich an dieser falschen Vorstellung zu orientieren und Joern Walter Dinge vorzuwerfen, die ggf von ihm nicht zu beeinflussen sind - das ist in meinen Augen Unfug.


    Nebenbei: Wenn ich irgendwelche Planungen in einem bestimmten Fall wirklich so furchbar faende, dann wuerde ich micht nicht mit irgendwelchen Allgemeinheiten im DAF dazu auslassen, sondern schlicht und einfach das Buero des Oberbaudirektors mit ein paar freundlichen und sachlichen Fragen und Anregungen kontaktieren. Das wuerde wahrschenlich eher zur Aufklaerung beitragen als hitzige Beitraege irgendwo im Internet.

  • Nebenbei: Wenn ich irgendwelche Planungen in einem bestimmten Fall wirklich so furchbar faende, dann wuerde ich micht nicht mit irgendwelchen Allgemeinheiten im DAF dazu auslassen, sondern schlicht und einfach das Buero des Oberbaudirektors mit ein paar freundlichen und sachlichen Fragen und Anregungen kontaktieren. Das wuerde wahrschenlich eher zur Aufklaerung beitragen als hitzige Beitraege irgendwo im Internet.

    Sehe ich komplett anders. Wenn etwas in der Politik irrelvant ist, dann sind es die persönlichen Meinungen einzelner Bürger. Außerdem wäre so ein Schritt unlogisch, wenn - wie von Dir weiter oben ausgeführt - der Oberbaudirekter ohnehin nur Primus inter Pares wäre und faktisch kaum etwas bewirken könnte.


    Würde sich hingegen im wichtigsten Fachforum zum Thema Bau und Stadtentwicklung mit Bezug auf Hamburg - nähmlich hier - zunächst mal eine projektbezogne Diskussionkultur, und darauf aufbauend eine mehrheitliche kritische Sicht auf das Hamburger Baugeschehen entwickeln, und würde man dann noch zuguterletzt die lokale Presse auf den einen oder anderen Faden aufmerksam machen, könnte das im Einzelfall über den Hebel der öffentlichen Meinung schon mal was bewirken.


    Wobei ich mich keiner Illusion hingebe. Archtitekten, Stadtplaner und Bevölkerung leben in Punkto ästhetischem Empfinden offenbar in unterschiedlichen Sphären. Daran etwas zu ändern, bedarf es eine seehr langem Atems.

  • ^^ der Uebersicht halber sollten die Mods bitte in diesem Thread mal Beitrag 45 bis einschliesslich hierher in die Lounge verschieben. Das ganze hat ja nun herzlich wenig mit dem konkreten Bau-Vorhaben zu tun und wir sollten Bau-Threads von Grundsatzdiskussionen frei halten. Danke.