Sublounge "Zum Kessel"

  • Vielen Dank, Silesia für die Mühen.


    In Stuggi-Forum läuft deswegen nicht viel, weil wir uns derzeit trotz aller offenkundigen Dringlichkeiten in einer architektonischen, vor allem aber auch städtebaulichen Eiszeit befinden, mit einer völlig unmotivierten, behäbigen („Stuttgarter Maß”) und inkompetenten Laientruppe an der Spitze. Das färbt gewaltig ab. Aufgrund dieser selbstverschuldeten Projektearmut gibt es derzeit einfach kaum Brauchbares zu berichten und zu diskutieren - außer die Projektearmut und deren Ursachen an sich. Auch das langweilt. Hoffen auf bessere Zeiten.

  • Ist sicher der Hauptgrund, ja. Genauso wie, dass es natürlich nicht immer nur steil nach oben gehen kann. Einzig Straßenbau und -planung geht noch. Es wird nach wie vor an allen Ecken gebuddelt und geschafft, so ist es ja nicht, aber es ist belangloses Zeug, kaum nennenswerte Kaliber. Tatsächlich nervt selbst die Diskussion über die Ursachen schon lange, die können es halt aussitzen... So gesehen sind 2000+ Beiträge echt viel. Dennoch übler Einbruch.


  • („Stuttgarter Maß”) und inkompetenten Laientruppe an der Spitze. Das färbt gewaltig ab.


    Das ist genau einer der Hauptgründe, warum sich der Verein Aufbruch gegründet hat.
    Heute wissen wir z.B. das unserer Stuttgarter Maß 6 Jahre bis 2023 braucht, um die Villa Berg umzugestalten...
    Ich persönlich hoffe, dass sich aus deren Engagement ein Ergebnis für das Kulturquartier ergibt, der den Gemeinderat wenigsten zum Teil aufstehen lässt.


    Das große Denken wollen, war eines der Randergebnisse unserer S21 Diskussionen, da gab es immer wieder Ideen zu lesen, die einen zum Denken animiert haben, ich denke da an speziell an hfrik.


    Ergo wenn nichts passiert von Rang, hat man zwei Alternativen zuzuschauen oder etwas von Rang zu definieren. Der Verein Aufbruch z.B. hat sich für Zweiteres entschieden und hat jetzt inzwischen viele Stuttgarter Maß Fanboys, die alles versuchen, um sich wieder hinlegen zu können.

  • ja er will ja nun dann endlich nach 8 Jahren die Themen angehen die er alle schon 2011 versprochen hat anzugehen... :D

    Sollte er nochmal antreten und wiedergewählt werden, seien für ihn unter anderem die Themen Mobilität und grüne Infrastruktur mit der Verbesserung des Innenstadtklimas sowie die Schaffung bezahlbaren Wohnraums die Herausforderungen für die kommenden Jahre in Stuttgart.

  • Stadtplanung

    ^ Apropos bezahlbarer Wohnraum - in etlichen DAF-Subforen wird hin und wieder über die Umwidmung der Kleingärten diskutiert. In Berlin gab es dieses Jahr eine Umfrage, nach der 54,4% der Befragten für das Bebauen sind - bei den unter 30 Jahren gar über 70%. Plötzlich finde ich in mehreren Städten Anregungen und Projekte - gibt es welche auch in Stuttgart?


    Während der Verkehrs-Thread sich zuletzt mit den Expressbussen beschäftigt, beim Googeln fand ich diesen Artikel vom 20.10 vorwiegend über die VVS-Tarifreform. Im letzten Absatz wird festgestellt, dass man sich nicht ausschließlich mit der (Nah-)Verkehrsplanung beschäftigen dürfe - in etlichen Gemeinden sei jahrzehntelang die Stadtplanung falsch gewesen, da "ausschließlich auf das Auto" ausgerichtet. Konkreter wird darauf aber nur die Parkplätze-Reduzierung erwähnt - wenn die jahrzehntelangen Fehler gerade gebogen werden sollen, müsste viel stärker ins Focus rücken, was wo wie dicht gebaut werden sollte? (Mit Ausrichtung diesmal auf das ÖV-Netz.) Davon sehe ich derzeit nichts.
    Sogar umgekehrt - wenn ich nach Stadtplanung+Kuhn google, zu den ersten Treffern gehört dieser StN-Artikel vom 23.10 über die Wagenhallen-Oper mit einer dicken Zwischenüberschrift, beim OB müsse man "strategische Stadtplanung" vermissen.


    Ein anderer Google-Treffer ist wenige Stunden alt - eine schmalere Straße als ursprünglich geplant in Untertürkheim ermöglicht den Bau von 25 WE. Im Prinzip nett, aber nicht besonders strategisch - man möchte was über das Stadtzentrum in Dimensionen von 1000den WE und Arbeitsplätzen lesen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Es gibt in Stuttgart kaum bebaubare Schrebergärten. Meist sind Schrebergärten hier in absoluter Rand- oder Hanglage. Baupotential gibt es viel, aber das liegt vor allem auf den zahlreichen Agrarflächen in Citynähe.

    Einmal editiert, zuletzt von Regent ()

  • In der Tat. Am Rande des Pragfriedhofs (https://goo.gl/maps/6uJAhf4EJV82) finden sich die einzigen mir bekannten innterstädtischen Schrebergärten. Diese zu bebauen wäre für mich in Ordnung, würde aber sicherlich kaum zusätzliche Wohnungen bringen.
    Ansonsten gibt es in Zuffenhausen noch eine (für Stuttgarter Verhältnisse) größere Anlage (https://goo.gl/maps/dcTJrH4dJBv). Allerdings ist mir keine Initiative bekannt um das Gelände zu bebauen.

  • B14/Kulturmeile == Champs-Élysées

    Auf die Schnelle finde ich nicht, dass es hier bereits zitiert wäre - swp.de berichtete vorgestern über die Anregungen von fünf Architekturbüros für die Kulturmeile, darunter von Herzog und de Meuron. Kein Büro war für einen Autotunnel auf voller Länge der Stadtautobahn (die als nicht angemessen und nicht erhaltenswert betrachtet wurde), die meisten für die Umwandlung in eine begrünte Allee - Unterschiede gab es bei der Frage, ob und wie viele Fahrspuren entfallen sollen.


    Da es hier lange keinen neuen Beleg für die Inkompetenz des Herrn Fritzle gab, ein paar Worte von mir zum Ziel von 20% Radverkehr. Kaum eine Stadt geht so stark weg vom Autoverkehr wie London. Heute bekam ich in die Hände die Ergebnisse einer Zählung um die Bank of England - in einer HVZ-Stunde 18.000 Fußgänger (wohl mit den U-Bahnen gekommen), 4.500 Leute in den Bussen, je 1.600 auf den Fahrrädern und in den Autos. In den letzten Monaten und Jahren wurden enorm viele Radwege eingerichtet - und dennoch, wenn die Leute umsteigen, dann nicht auf die Räder, sondern auf den ÖV. Je 6% Anteil für die Radler und den MIV. (Die Einwohnerzahlen in beiden Städten sind unterschiedlich, aber Pendlerdistanzen oft im zweistelligen Kilometerbereich dürften vergleichbar sein.)

  • @Fahrrad -> 20%


    Mal zur Verdeutlichung Stuttgart hat überall Steigungen so ist die Stadtmitte z.B. 200m tiefer als die Orte im Süden (Degerloch, Möhringen, Vaihingen...). Selbst die Stadtmitte hat kleine für ungeübte Radfahrer jedoch gemeine Steigungen...


    Unser Radfahrerlobby in Stuttgart präferiert ja deswegen das Pedelec, dass das ausgleichen soll.


    Zu Pedelecs ist zu sagen, diese sind so wertvoll, dass sie keiner einfach so an den Fahrbahnrand abstellt. Sie sind jedoch auch wieder so schwer, dass die keiner in die Wohnung trägt, wir haben in Stuttgart viele Wohnungen ohne Aufzug. Ich wage auch zu behaupten dass die keiner in einen großen Fahrradkeller abstellen will.


    ist das wir in Stuttgart seit einiger Zeit Pedelecs öffentlich ausleihen kann und der Steuerzahlerbund den ich nicht uneingeschränkt gut finde hat folgendes in das Schwarzbuch für BW18 geschrieben.

    Für mehr als 1,9 Millionen Euro sind nach Angaben des BdS in der Region Stuttgart Ausleihstationen für Pedelecs gebaut worden - allerdings miete kaum jemand die Gefährte. Im Gegenteil: Die Ausleihen gingen nachweislich zurück. Das Programm sei jedenfalls kein Erfolgsmodell, hieß es. Ein Pedelec-Verleih dürfe ein teueres Zuschussgeschäft für die Steuerzahler sein.


    StZ- schwarzbuch-des-steuerzahlerbundes-so-werden-steuergelder-in-baden-wuerttemberg-verprasst


    So kann man weiter auf den Schwächen von Stuttgart herumreiten, wie die Radfahrer das tun oder erkennen was unsere Stärken sind die Staffeln, das fällt Fremden meist leichter, so dokumentiiert das Japanische Staatsfernsehen uns.
    japanisches-fernsehteam-in-stuttgart-japaner-sind-fasziniert-von-den-staeffele.


    Also wer Stuttgart nicht kaputt reden will sollte die Stärken erkennen und auf diese setzen, Radfahren ist jedoch sicher keines.


    So ist ein setzen auf ÖPNV und den Fußgänger, wie die Studie von London zeigt die bessere Alternative.

  • Stuttgart leuchtet

    kann mal wieder nicht verstehen, was da alles für Bruddler rumlaufen.


    So beschwert man sich dass der Schlossplatz und die Königsstrasse jetzt so schön sind, dass angeblich deshalb keiner mehr in die Hirschstrasse geht?
    StZ-kritik-ab-weihnachtsbeleuchtung-in-stuttgart-manche-einzelhaendler-fuehlen-sich-im-stich-gelassen.
    Der Kommentar steigert das ganze noch
    StZ-projekt-glanzlichter-in-stuttgart-weihnachtsbeleuchung-wird-zur-konsumparade


    ...setzen fragwürdige Akzente: Erstrahlen lassen sie nämlich vor allem den Massenkonsum...


    So freue ich mich über die imho sehr gelungene Illuminierung und verstehe Menschen nicht, die es scheinbar nicht überwinden, dass die Stadt sich positiv entwickelt.

  • Also mir hat die Beleuchtung auch sehr gut gefallen, man kann echt alles schlecht reden. Unglaublich.


    Zum Thema Stäffele: ich finde auch dass da zu wenig drauß gemacht wird. Man könnte doch mal irgendwo eine Rolltreppe einbauen, wie anderer Orts schon geschehen. Man müsste halt was kreatives überlegen, stattdessen möchte man Amsterdam nacheifern und wundert sich dann....

  • Burger-Kette "Five Guys" öffnet Restaurant in Stuttgart

    Wie in der StN, auf Instagram und in diesem Artikel zu lesen ist, eröffnet die US-Burger Kette neue Filialen in Deuschland, darunter auch eine in Stuttgart.
    Die anderen beiden neuen kommen nach Heidelberg und Mannheim, es handelt sich um die ersten 3 Filialen in Ba-Wü.


    Ist jetzt ganz schlecht für meine Figur. :master:


    Wo genau eröffnet wird konnte ich aber noch nicht herausfinden.

  • Furchtbar. Wenn in Zukunft jemand über Wohnungspreise und Mieten in Stuttgart rumnölt frage ich wohl zuerst was er gewählt hat... ggf. muss ich denjenigen dann halt einfach auslachen.
    Ersthaft: für mich passt die Debatte in der Stadt zum Thema Miete nicht mit dem Wahlergebnis zusammen. Kann mir das jemand erklären oder sind alle hier ratlos?

  • Im SWR Fritzle vorhin: Weil super Arbeit + Bundestrend.
    Prof Uni Stuttgart: Bundestrend.


    Erstaunlich: Dabei waren laut SWR-Umfrage wahlentscheidend die folgenden Themen (aus Gedächtnis):


    • Wirtschaftspolitik
    • Wohnungsbau
    • Integration
    • Verkehrspolitik


    Das verstehe einer wer will, und das bei einem OB, mit dem 56% der Stuttgarter unzufrieden sind. Anderseits: Es ist ja auch nicht gerade so, dass sich die anderen Parteien zwingend als wirklich attraktive Alternativen aufgedrängt hätten: Zögerlich, mut- und farblos. Letzte Chance das Ruder herumzureißen in absehbarer Zeit wäre dann die OB-Wahl. Der merklich gealterte Fritzle hat im SWR bekräftigt, sich erst im nächsten entscheiden zu wollen, ob er antritt. Euphorisch klingt jedenfalls anders.

  • Die meisten Stimmen in Stuttgart haben die Grünen von den unter 25 Jährigem erhalten. Ich vermute denen waren andere Dinge wichtiger als ein untätiger OB. Die Grünen haben gerade in Großstädten wie Karlsruhe und Mannheim die CDU und die SPD überholt und sind die stärkste Kraft in den jeweiligen Rathäusern geworden. (Quelle SWR Aktuell).


    Die 56 % Stuttgarter Unzufriedenheit kommt jeher von der mittleren und älteren Bevölkerung und die haben vermutlich nicht Grün gewählt.

    Einmal editiert, zuletzt von Trumpysky ()

  • Ich glaube das Wahlergebnis ist stark darin begründet, das CDU und SPD auf allen Ebenen glauben den Klimawandel aussitzen zu können. Da fallen dann andere Themen hinten runter.
    Aber wenn unster CDU-Vertrter hier im Forum nur Wählerschelte betreiben statt sich selbst einen Tritt in den Hintern zu geben und ihre Politischen Angebote zu verbessern, wird es mit CDU & Co vermutlich weiter abwärts gehen. Die konservativen in UK haben als Regierungspartei anscheinen ja die 10%-Hürde geknackt - von oben kommend.