Wer heute noch so bauen will, wie zur Zeit der Eisenbahnpioniere, der lebt nicht in der heutigen Zeit. Schon damals war die Prunkfassade ein "Zugeständnis" an das Stadtbild. Heute können wir ästhetisch und zweckmässig bauen; das beweist der Hauptbahnhof.
Hier geht es aber nun mal ums Ostkreuz. Und das ist eben kein Neubau im Brachland, sondern ein durchaus stadthistorisch wichtiges Ensemble.
Der Kiez ringsum hat die Zeiten weitgehend unbeschadet überstanden - was spricht also dagegen, spezifische visuelle Merkmale des Bahnhofs zu erhalten? Von Prunkfassaden kann gerade in diesem Fall ja überhaupt nicht die Rede sein.
Aber einfach nur Kahlschlag und Beton-Brutalismus zeugt nicht wirklich von Ästhetik oder gar städtebaulichem Verantwortungsbewusstsein.
Und in Anbetracht der halben Milliarde die dort bereitwillig versenkt wird, dürfte sich die Frage nach der 'Bezahlbarkeit' wohl erübrigen...