Ruhrstadtgeflüster

  • nur eine big two???


    dann würde sich die halbmillionenstadt duisburg eher aus dem ruhrgebiet rauslösen, und sich weiter dem niederrhein zuwenden, oder eine allianz mit düsseldorf eingehen.


    die endwicklung ist eh eindeutig: duisburg versteht sich als oberzentrum des niederrheines, und umgarnt die gemeinden im kreis wesel schon lange.


    dortmund macht auch keine hehl daraus, sich eher als oberzentrum westfalens zu verstehen!


    somit wird es irgendwann vielleicht mal ein kern-ruhrgebiet mit essen als verwaltungssitz geben!


    aber ich erwarte in den nächsten 50 jahren sowieso keine eingemeindungswelle....

  • @P.S
    von Nick


    Da haben wir es wieder....
    Alle alle weg, ausser MEINS.


    (ok um es nicht ganz so offensichtlich werden zu lassen hat man eben "big 2" draus gemacht...)


    Die Big Two wären dabei wohl wesentlich sinnfreier, als die BIG ONE.
    Denn so müssten gleich 3 von 5 ihre Eigenständigkeit aufgeben, und man hätte immer noch nicht das Potenzial das man hätte, wie wenn man das Ruhrgebiet INSGESAMT vereinigt....

  • Nick


    Gelsenkirchen und Oberhausen sind keine Oberzentren und haben auch keine Unis...
    Oberhausen hat noch nicht einmal ein funktionierendes Zentrum....

  • @alle:
    eine sensationelle Diskussion! Hier wird um Städte und Gemeinden geschachert wie es einst die Siegermächte mit Berlin taten ;)
    Das macht echt Spaß, sich das durchzulesen. Zumal wir hier nicht einmal von einer mittelfristigen Planung reden (genauer gesagt nicht einmal eine langfristige).
    Im Übrigen treten zwei Aspekte deutlich hervor:
    1.) Jeder versucht für "seine" Stadt das Beste rauszuholen - nachvollziehbar
    2.) So etwas wie eine "Ruhrgebiets-Identität" gibt es offenbar doch noch nicht so richtig.
    Und der zweite Punkte ist umso bedauerlicher als wir vom Rest der Republik ohnehin in einen Topf geworfen werden. Hier in Berlin wissen Kollegen und Bekannte meist nur, dass ich aus dem Pott komme - aus welcher Stadt, das haben sie längst vergessen. Manche glauben sich an Essen erinnern zu können, manche glauben Gelsenkirchen, Dortmund oder eben Bochum.
    Der ganze Pott eine Meschpoke - und auf dieses Image gilt es aufzubauen.
    Auch wenn ein Bisschen Rivalität die Sache erst interessant macht...

  • butschel


    genau richtig erkannt.

    "Und der zweite Punkte ist umso bedauerlicher als wir vom Rest der Republik ohnehin in einen Topf geworfen werden. "


    Auch folgender Punkt ist richtig:
    "Auch wenn ein Bisschen Rivalität die Sache erst interessant macht... "


    Problem dabei ist, jeder denkt Groß bzw der Grösste zu sein und den anderen unterjochen zu MÜSSEN.


    In dieser Diskussion ist es wie immer leider auch dabei so, dass einige TATSACHEN einfach mal "ausgelassen" werden, um seinen Worten eine grössere Glaubwürdigkeit zu geben.


    Bei mir wirkt dies Gegenteilig und ich kann manchmal auch nicht anders, als darauf nur noch mit Ironie auf die Mis(t)stände hinzuweisen, da scheinbar sonst jeder ein seiner "eigenen kleinen Welt" versinkt...


    Die grosse Rivalität, die das Ruhrgebiet
    (für Ruhrgebietsverhältnisse:sensenman :auslach2:)
    "interessant"
    macht, könnte dann doch nach der Reform nen ziemlich starken Dämpfer bekommen....


    Denn auch wenn das RG vereint würde, wäre man noch lange nicht auf dem Niveau von Berlin, geschweige denn Paris, oder London.

  • Wohnklotz:


    Du hast Recht, auch ein vereintes RG ist nicht vergleichbar mit Berlin.


    Das sollte aber nicht weiter stören, LA ist auch nicht mit New York vergleichbar.
    New York - strukturell eher mit Berlin vergleichbar: Alles recht nah zusammen, sensationeller ÖPNV, natürlich gewachsene Stadt.


    LA - strukturell eher mit dem Pott vergleichbar: Viele Autobahnen, ÖPNV keine echte Alternative (Wer will schon per Bus und Bahn von Bochum Stiepel nach Duisburg Meiderich fahren?). Mehrere Zentren, keine eindeutige gemeinsame Innenstadt.


    Trotzdem haben beide Modelle viel zu bieten und gelten als Metropole.

  • Langfristig spekuliere ich auf eine gemeinsame ''Ruhrstadt'' mit vier Oberzentren, kurzfristig aber wäre die im Artikel für Bochum günstigere Option denkbar.


    Demnach würden sich die Städte Herne, Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Gelsenkirchen, Hattingen und Witten
    Bochum anschließen um den beiden ständigen Konkurrenten Essen und Dortmund entgegen zu wirken.


    Unter der Führung des Oberzentrums Bochum würde so ein Kerngebiet ''Ruhrgebiet Mitte'' mit ca. 1,2 Mio Einwohnern entstehen.
    Später könnte man dann Essen, Dortmund, Duisburg usw. mit der neu entstandenen Stadt im Kernruhrgebiet zu einer Ruhrstadt zusammenführen.

  • "Später könnte man dann Essen, Dortmund, Duisburg usw. mit der neu entstandenen Stadt im Kernruhrgebiet zu einer Ruhrstadt zusammenführen."


    Sehr niedlich Konny....
    ....nachdem man schon alles andere um sich rum ausgesaugt hat....


  • -Mit abstand grösste Uni im Ruhrgebiet
    (doppelt so gross wie Essen inkl. weit besserem Ruf),


    Recht haste...


    Museen, diverse kulturelle Highlights die man in Essen vergeblich sucht grösstes Einkaufzentrum deutschlands...bla,bla,bla...


    Hier verzehrst du mir leider etwas die Tatsachen. Bitte informiere dich erstmal bezüglich der kulturellen Highlights in unserer Stadt Essen, um eine Gegenrechung aufzustellen.
    Der Limbecker Platz ist ein Baustein im Gesamtpaket des Essener Freizeit- und Kulturangebotes. Er ist ein nur ein aktuelles Projekt, mit dem man derzeit gerne wuchert. Lasse doch...



    -halt die Sachen die laut Meinung der Essener Bochum zu keinem Oberzentrum machen...


    Wer behauptet denn so was? Bochum ist faktisch ein Oberzentrum.


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    Ist ganz interessant, in welche Richtung sich die Diskussion hier bewegt.


    Eigentlich ist doch alles bisher nur eine Fiktion und jeder macht sich so seine Gedanken dazu. Verteilt oder eingesaugt werden kann jedoch nichts, weil es um reine Spekulation und nicht um die Realität handelt. Allerdings sollten wir nicht damit anfangen, uns wie die Kinder im Sandkasten um die schönsten oder größten Förmchen zu balgen.


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    Zur Spekulation: Wie der ein oder andere Forenschreiber hier sehe ich die Landkreise zuerst ein Mal nicht in Verbindung mit den Kernstädten. Könnte mir vorstellen, dass sich hier und da ein Städtchen zugunsten einer Kernstadt herauslöst, aber sonst nichts weiter. Ob es jetzt in Zukunft drei oder vier Kernstädte werden, ist eine Sache der Entwicklung. Ich denke mal, dass sich die zwei mittleren Kernstädte Bochum und Essen im zweiten Schritt eh zusammenschließen und dann den Kern der Kernstädte, sozusagen die Mitte der Ruhrstadt bilden.


    Nun möchte ich aber gerne noch etwas spekulieren, wenn ich darf:


    Duisburg sehe ich hier tatsächlich in der Rolle des Oberzentrums des Niederrheins. Um eine Kernstadt Duisburg zu manifestieren, könnte es gut möglich sein, dass sich unmittelbar angrenzende Städte wie Moers, Dinslaken und Oberhausen anschließen, vielleicht noch die ein oder andere angrenzende Gemeinde im Kreis Wesel.


    Essen bildet mit dem Oberzentrum Bochum die Mitte der Ruhrstadt. Hier lassen sich meiner Meinung nach klare Abgrenzungen ziehen, was die Zugehörigkeit anbelangt. Mülheim a.d.R. bildet beispielsweise mit dem Ruhrtal mit Essen eine Einheit. Einige Ortschaften an der Grenze beider Städte wurden auf beide Kommunen aufgeteilt (Beispiel Fulerum) oder einer der Städte zu geschlagen (Beispiel Kettwig-Mintard) Auch von der Infrastruktur her hängen sind beide Städte gut miteinander verbunden. Auch Bottrop (ohne Kirchhellen) gehört zu diesem Gebilde dazu. Nicht umsonst wurde die Stadt schon während der Kommunalreform in den 1970ern der Stadt Essen förmlich angeboten. Die Stadt Essen wollte aber nicht. Gelsenkirchen und Essen bilden ebenfalls einen nahtlosen Übergang und auch wenn ich kein Fan dieser Stadt bin, gehört es zu dieser Kernstadt. Die Lücke schließen würde die Kreisstadt Gladbeck, für die als Ersatz Kirchhellen in den Kreis Recklinghausen zurückfließen würde.


    Ähnliche Situation in Bochum: Dort ergeben für mich ebenfalls jetzt schon erkennbare Tendenzen. Herne und Bochum sind von der Infrastruktur gut miteinander Verbunden, der Übergang der Städte ist weitgehend fließend. Witten und Hattingen wären die Kandidaten im Süden, die sich der Kernstadt Bochum anschließen könnten.


    Für Dortmund gilt im Prinzip das Gleiche wie für Duisburg (bis auf OB). Hier kann es nur darum gehen, zum größten Teil kleinere Städte aus den Landkreisen EN,UN, SO und RE zzgl. Hagen für die Bildung einer Kernstadt heranzuziehen. Hamm liegt doch nicht unmittelbar an der Stadtgrenze zu Dortmund.


    Man sollte nicht außer Acht lassen, dass wir von einer Bildung diverser Kernstädte reden und nicht von der Bildung irgendwelcher Landkreise. Daher habe ich mich bei meiner Spekulation ausschließlich an die Stadtgrenze und direkte Nachbarn gehalten. Alles andere entspricht meiner Meinung nach nicht einer Kernstadt.

  • Turmbauer


    "Hier verzehrst du mir leider etwas die Tatsachen. Bitte informiere dich erstmal bezüglich der kulturellen Highlights in unserer Stadt Essen, um eine Gegenrechung aufzustellen."


    Ich glaube wir reden mal wieder aneinander vorbei.
    Ich sagte NICHT, dass Essen KEINE Kultur hat, sondern wollte damit ausdrücken, dass sich das Angebot oft ergänzt, weil selbst Essen einige Dinge fehlen bzw. nicht auf dem Niveau bietet, die sogar das kleinere Bochum offeriert.


    Deutsches Bergbau-Museum
    ist wohl das wichtigste Museum im RG, da es eines der meistbesuchten Museen in Deutschland ist. War/ist sogar auf Platz 2 in Deutschland nach dem
    Deutschen Museum in München.


    -Eines der grössten Eisenbahnmuseen in Europa.
    -Erfolgreichstes Musical der Welt in Bochum.
    -Modernstes Planetarium der Welt in Bo.
    -Symphoniker
    -Schauspielhaus
    u.a. blablabla.


    Der Limbecker Platz ist ein Baustein im Gesamtpaket des Essener Freizeit- und Kulturangebotes. Er ist ein nur ein aktuelles Projekt, mit dem man derzeit gerne wuchert. Lasse doch...


    Den gesamten Abschnitt verstehe ich nicht.... es sei denn, Du meinst mit grösstem Einkaufzentrum Deutschlands den noch nicht fertigen Limbecker Platz in Essen, ich meinte aber den Ruhr-Park in Bochum.
    Falls ich sinngemäß jetzt richtig mutmaße, verstehe ich "Lasse doch...." aber immer noch nicht....


    "Wer behauptet denn so was? Bochum ist faktisch ein Oberzentrum."


    #231
    ollinrw
    ist aber nicht der Meinung.
    -und "das wird immer so bleiben.".

  • Westfälische und rheinische Ruhrgebiet

    Was viel zu wenig in den Mittelpunkt der Diskussion rückt sind die historischen Zusammenhänge. Wir leben in NRW. Die beiden wichtigsten Regionen in unserem Bundesland sind, wie der Name es ja schon sagt, das Rheinland und Westfalen. Die Zentren des Rheinlandes sind ganz klar Köln und Düsseldorf, in Westfalen ganz klar Dortmund. Essen und Duisburg (und die anderen rheinischen Ruhrgebietsstädte) könnten gemeinsam einen Gegenpol zu Düsseldorf und Köln bilden. Um Dortmund gehört das westfälische Ruhrgebiet, das ist auch ganz klar! Dortmund und Bochum sind schon heute als Einheit zu sehen (Stadtwerke, Gelsenwasser, etc.) Sollte es soweit kommen hätte sich auch das Thema Regierungsbezirk Ruhrgebiet erledigt. So gut wie jede westfälische Stadt und Gemeinde im Ruhrgebiet gehört zum Regierungsbezirk Arnsberg. Es wäre nur ein kleiner Schritt die Bezirksvertretung von der Kleinstadt Arnsberg in die Millionenstadt Dortmund zu verlegen. Auf diese Art und Weise würde die Anzahl der Regierungsbezirke gleich bleiben, allerdings mit dem positiven Nebeneffekt, dass die Ruhrgebietsregion erheblich an Gewichtung dazu gewinnen würde. Genau das ist der Weg des geringsten Widerstandes und daher auch der sinnvollste.

  • HAHAHA!!!!


    Und da sind wir wieder an diesem gleichen Punkt angelangt...


    Nick
    "So gut wie jede westfälische Stadt und Gemeinde im Ruhrgebiet gehört zum Regierungsbezirk Arnsberg."


    Gelsenkirchen und der gesamte Kreis Recklinghausen gehören zum Regierungsbezirk Münster. (Eines der "traditionellen" Zentren Westfalens)...:D


    "Es wäre nur ein kleiner Schritt die Bezirksvertretung von der Kleinstadt Arnsberg in die Millionenstadt Dortmund zu verlegen"


    Und wer vertritt dann das Sauerland, wenn Arnsberg vom Thron geschubst wird?


    "historisch gesehen"
    war das Ruhrgebiet auch seit ca. 100 Jahren ein "Puffer" der Mentalitäten zwischen Westfalen und Rheinländern...
    -und ist somit ein eigenes Produkt geworden.


    Was eine Zusammenfassung als 1 ! Einheit widerum schlüssiger werden lässt...


    Bitteschön, Kreislauf geschlossen...:lach:

  • @ Wohnklotz

    Dortmunder = Westfale (Westphale), war immer so, wird immer so bleiben, nix von wegen Puffer und nix von wegen "Ruhrgebietler".... Ich spreche bewußt nicht von den anderen Städten, weil ich nicht weiß, wie es bei denen um die Verbundenheit mit der Region Westfalen bestellt ist.


    P.S. Was glaubst du wo ein Sauerländer einkaufen geht, studiert oder sich ein Fußballspiel anschaut?! Genau! In Dortmund.

  • Nick: Millionenstadt Dortmund?
    OK, ich lebe seit einigen Jahren nicht mehr im Ruhrgebiet, aber trotzdem die Frage: Hab ich was verpasst??? ;)


    Oder meintest du Dortmund NACH der Eingemeindung von Bochum und Co.?


    (Um die lieb gemeinte Rivalität etwas zu schüren: Erinnerst du dich an ein Ereginis im späten Mittelalter? Es geht um Kühe und einen Pfiff. in Bochum wurde daraufhin später das Bochumer Jungenlied komponiert.)

  • Von wegen "Westfalenmetropole", das ist auch ein billiger Marketingkniff um sich
    als Ruhrgebietsstadt (die Dortmund nun mal ist) wenigstens speziell und Regional an die Spitze von irgendwas zu setzen.
    Zu Zeiten als Essen noch die grösste Stadt im Ruhrgebiet war
    -und das war ja nur wenige Jahre her, konnte man so auch damals schon reden von sich machen.


    Herne könnte sich (zumindest Einwohnermäßig) auch "Metropole des
    mittel-nord-östlichen" Ruhrgebietes nennen um es mal überspitzt auszudrücken...
    Herne ist aber von der Bedeutung her sogar definitiv unterhalb von Castrop-Rauxel einzuordnen.

  • Sagen dir die Begriffe Westfalenhalle, Westfalenhaus, Westfalendamm, Westfalenstadion irgendetwas? Das nennt man Tradition und Verbundenheit.;)

  • Das Wort "Ruhrgebiet" bezieht sich auf den Fluss "Ruhr" der in der Nähe von Winterberg (Westfalen) entspringt.
    In Bochum gibt es den
    -RuhrCongress
    (früher Ruhrlandhallen)
    -die Ruhr-Uni
    leider seit kurzem nicht mehr das
    Ruhr-Stadion
    -Ruhrstrasse... und "Westfalen-Apotheke" gibts hier auch:lach:


    Auch Duisburg und Essen müssen sich dennoch mit dem Namen des "feindlichen Wassers aus den dunklen Landen" rumärgern...


    Namen....-das ist kein überzeugendes Argument....

  • @ Turmbauer


    Das Deutsches Bergbau Museum hat laut eigener Aussage jährlich durchschnittlich 400.000 Besucher. Das ist noch nicht mal TOP10 der deutschen Museen.


    Der Ruhr-Park ist tatsächlich das größte Einkaufszentrum Deutschlands (nach Fläche).
    Was Du verschweigst: es gibt kaum ein Einkaufszentrum in Deutschland mit so einer geringen Besucherfrequenz und so einem erschreckend niedrigen Kundenkaufbetrag.


    Die Hauptstadt des Ruhrgebiets sollte auf jeden Fall Bochum werden. Schließlich haben die Opel und in keiner anderen Stadt im Pott können Autos gebaut werden. Schon gar nicht in Essen...

    Einmal editiert, zuletzt von Groop ()

  • Damit das Ganze nicht in eine stumpfsinnigen "the winner takes it all" - Debatte abgleitetet folgt nun ein bishen Faktenfutter...


    Vergangenheit:
    So fiktiv die hier geführte Eingemeindungsdiskussion aktuell auch erscheinen mag, sie erfolgt nicht zum ersten Mal. Bekanntlich kam es bereits im Verlauf der 1920er und der 1970er Jahre zu zwei größeren Eingemeindungswellen, auf dem Gebiet des heutigen RVR.
    Erstaunlicherweise unterscheiden sich die Eingemeindungsdebatten, die damals um die kommunale Neugliederung der Region geführt wurden, erschreckend wenig von zeitgenößischen Positionen. Fast möchte man meinen man drehe sich im Kreise.
    Interessierten seien folgende Titel empfohlen:


    • Hein Hoebink:Mehr Raum - mehr Macht;
      Raumplanung und Kommunalpolitik im rheinisch-westfälischen Industriegebiet zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Essen 1989.
    • Jürgen Mittag / Ingrid Wölk:Bochum und das Ruhrgebiet; Grossstadtbildung im 20. Jahrhundert, Essen 2005. [Dieser Sammelband deckt sich weitestgehend mit den Vorträgen aus der Veranstaltungsreihe 100 Jahre Großstadt Bochum.]
    • Herausgegeben vom Landtag NRW, dokumentiert das Buch "Der Kraftakt: Kommunale Gebietsreform in NRW" den Diskussionsstand der 1970er Jahre und ist kostenlos über die Landeszentrale f. polit. Bildung NRW zu beziehen.


    Gegenwart:
    Die aktuelle Verwaltungsgliederung der RVR-Region gestaltet sich wie folgt:
    Das Ruhrgebiet ist verwaltungspolitisch zersplittert in:


    • 2 Landschaftsverbände [Rheinland, Westfalen-Lippe]
    • 3 Regierungsbezirke [Arnsberg, Düsseldorf, Münster]
    • 6 Strukturpolitik- Regionen [Niederrhein, Emscher- Lippe, MH/E/OB, DO/UN/HAM, Mittleres Ruhrgebiet/ BO/ Hagen]
    • 9 Arbeitsamtsbezirke
    • 7 Arbeitsamtsregionen
    • 6 Kulturregionen [Hellweg, Münsterland, Niederrhein, Südwestfalen, Rheinschiene, 'Ruhrgebiet']
    • 6 IHK Regionen
    • 3 Handwerkskammern
    • 16 IG Metall Bereiche
    • 8 DGB Bereiche
    • 7 IGBCE Bereiche
    • EV. Kirche in Westfalen (Bielefeld); Ev. Kirche im Rheinland (Düsseldorf)
    • Erzbistum Paderborn, Bistum Münster, Bistum Essen
    • [...] [ff.]
    • Die einzig verbindende Klammer der Region bildet aktuell der Regionalverband Ruhrgebiet [RVR]!


    Quelle: Goch, Stefan: Im Dschungel des Ruhrgebiets, Essen 2004.


    Edit: Aktuell tendiert die Debatte ohnehin weg von kommunalen Eingemeindungsphantasien, hin zu Kompetenzerweiterungen des RVR.
    So wird in den Bereichen Städtebau, Wohnungsbau, Schul- und Sportstättenbau, Krankenhausbau, Verkehr, Freizeit- und Erholungswesen, Landschaftspflege, Wasserwirtschaft, Abfallbeseitigung und Altlasten, Kultur und Tourismus, Gesamtverkehrsplanung zukünftig kein Weg mehr am RVR vorbeiführen.


    Quellen:
    Mehr Geld für RVR-Töchter » ruhrbarone
    Ruhrgebiet muss bei Landeszuweisungen gleichberechtigt sein - Wirtschaftsmagazin Ruhr

    Arbeit am Regionplan-Ruhr beginnt 2010 » ruhrbarone

    Zukunft:
    Abschließend sei noch auf den Vortrag des Raumplaners Benjamin Davy:Ruhrstadt - Konkurrenz der Städte: Visionen einer Stadt verwiesen. Ohne für eine der beiden Extrempole eindeutig Position zu beziehen, werden unter Zuhilfenahme diverser Theorien [Anleihen aus der klassischen Staatstheorie, evolutorischen Ökonomik, Spieltheorie, Institutionenökonomie, ff.] geistreich mögliche Zukunftsoptionen für die Region durchgespielt.


    So viel in aller Kürze; möge die zukünftige Diskussion hier einige dieser Sachverhalte mit-berücksichtigen.

  • Groop


    Ich denke deine Mail galt mir und nicht Turmbauer.
    -der kommt nämlich auch aus Essen. Konfliktpotential also gegen Null...


    Erstmal vorweg: Entschuldigung für die (unabsichtliche) Fehlinformation.
    Ich schrieb aber auch: "War/ist sogar auf Platz 2 in Deutschland"[/B] (leider jetzt kaum mehr überprüfbar)
    Diese Info gab mir (zugegeben war es ca.2003) ein guter kulturinteressierter Freund.
    (Ironischerweise kam der aus Essen und hat ebenfalls immer erzählt, dass Bochum keine Grosstadt ist...)


    Auf dem wievielten Platz es nun ist, konnte ich nicht ergoogeln...
    Nur nen Link zu einem Artikel der Rheinischen Post von 2009.
    http://www.rp-online.de/public…unter-Tage-entdecken.html


    Groop könnte Du mir deine Quelle verraten?


    Tja.
    Hat es eines der bedeutendsten und grössten Bergbaumuseen der Welt
    (ist doch richtig oder?)
    noch nicht mal in die Top10 geschafft...


    Was sagt uns das?


    Unter der Erde nach Kohle buddlen ist vielleicht doch nicht so hochkulturell und interessant wie man im Ruhrgebiet immer darstellt...??


    Und in einer ehemaligen Zeche in Essen jetzt Cocktails zu schlürfen....
    .....vielleicht dann etwa auch nicht?? :eek::keineahn:


    Zum Ruhrpark:


    Nunja.
    Ich denke irren ist menschlich, aber mit der Darstellung sämtlicher "Fakten" und nicht zuletzt der Formulierung hast Du es doch etwas "erschreckend" zu gut gemeint für eine Mutmaßung.


    "Was Du verschweigst: es gibt kaum ein Einkaufszentrum in Deutschland mit so einer geringen Besucherfrequenz und so einem erschreckend niedrigen Kundenkaufbetrag."


    Laut Wikipedia:
    Heute, nach über 40 Jahren, ist der Ruhr-Park Einkaufszentrum in Bochum mit inzwischen 126.000 m² Verkaufsfläche, 119 Geschäften, rund 3.000 Beschäftigten, 7.500 kostenfreien Parkplätzen, jährlich 18 Millionen Besuchern und 350 Millionen Euro Nettoumsatz nach Fläche und nach Umsatz das größte Einkaufszentrum Deutschlands.


    Was soll ich denn verschwiegen haben?
    Dass es kaum ein Einkaufszentrum in Deutschland gibt, welches mehr als 18 Millionen Besucher jährlich anzieht?
    Und nicht nur die (Besucher)Essener Einkaufszentren Geld haben?


    Ich habe Dich aber sicher mit der Info erschreckt, dass selbst in Bochum mal was läuft und sogar die grosse Fläche (sogar mit sinngemäß "so gut wie keinen Umsätzen") seit den 60ern expandiert.


    Ich wollte ohnehin keinen ganzen Aufsatz über den Ruhrpark schreiben.
    Deshalb "was Du verschweigst"....hätte ich gar nicht nötig gehabt.

    12 Mal editiert, zuletzt von Wohnklotz ()