Braunschweig baute das Schloss

  • 1.Ich fand halt einfach das "dort wo es mir gelingt..." so schön. Das hat so etwas von: "Schlage nicht die Schlacht, die du nicht gewinnen kannst." Wie ein zaristischer General, der den Feind Monatelang durch die Tundra lockt, um auf den einen kleinen Fehler zu warten, der es ihm erlaubt den geschwächten Feind zu zerschmettern.:lach:


    2.Wenn du nach deinen Überlegungen dafür wars, kann man daraus schließen, dass du immer noch dafür bist? Mir ging es nämlich etwa wie dir, allerdigs kam bei mir das Umdenken, als ich die grüne Fassade gesehen habe. Da gab es aber noch ein "wenig Hoffnung", als aber mit den Fassadenbauarbeiten am gesamten ECE vor ein paar Wochen begonnen wurde, war ja klar, dass es ein 1 zu 1 Muster geben musste. Da waren ja nur die grüne Wand, und ein kleiner Teil schnöder Verputz noch im Rennen für die Gestaltung. Auf den Modellen und Renderings sah das noch ganz anders aus.
    Weißt du denn, was jetzt wohin kommt?


    3.Die "Sache" mit dem Portikus finde ich doch offensichtlich schlecht. Die ersten Pläne sind ja bekannt, und waren schlechter. Deshalb wird die jetzige Lösung aber nicht besser. Ein hässliches Haus sieht neben einem noch schlimmeren zwar besser aus, bleibt aber offensichtlich schlecht.
    Zumindest in meinen Augen.
    Ich muss vielleicht erwähnen, das meine Mutter aus Polen stammt. Genauer gesagt aus dem Gebiet um Lodz. Dort gibt es überall Schlösser, Paläste und Herrenhäuser. Meine Familie selbst besaß das ein oder andere Objekt von Interesse, und ich selbst habe einen Großteil meiner Kindheit bei Freunden und Verwandten verbracht, die in ihren alten Wohnsitzen gelebt haben. Ich habe also Erfahrungen gemacht, die nur ein winziger Teil unserer Gesellschaft gemacht hat, und habe daher auch einen vollkommen anderen Blick auf derartige Gebäude. Jemand der in Ostfriesland zwischen Niedersachsenhäusern aufgewachsen ist, verbindet mit solchen Häusern ja auch ganz besondere Dinge.


    4.Dich allgemein Gleichgültig zu bezeichnen wäre mir auch nicht eingefallen. Wer problemlos alle Baumaßnahmen am Bohlweg, sowie allerlei Beilagen dazu nennen kann, darf durchaus da Prädikat interessiert genießen.
    Mir ging es mit Gleichgültig halt nur um diesen Satz.


    5.Wenn "Die Brücke" jetzt ausgebaut wird, was kommt denn dann da rein?


    6.Ich glaube die Rotunde wäre durchaus realisierbar, und neben dem negativen finanziellen Aspekt durchaus von Vorteil für ECE gewesen. Die "vermittelnde Rolle" der Rotunde wäre in der Praxis durchaus greifbar gewesen. Meine Enttäuschung wird riesich sein, wenn ich durch den Portikus gehe, und nach oben sehe. Bei den meißten Anderen wird es ähnlich sein. Jeder weiß: Das Auge ist mit. Es gab Einkaufscentren, die mich mit ihrem Treiben und Aussehen so verzückt haben, dass ich direkt wesentlich mehr Geld ausgegeben habe, als ich wollte. Die meißten ECE-Center enttäuschen ja wenigstens nicht.


    7.Bei der Subjektivität hast du objektiv Recht. Aber diskutieren kann man doch erst, wenn die Sachlichkeit der Beschreibung zum Zwecke des Austausches un der Diskussion verzerrt ist. Selbst die Kunst kann man ausschließlich objektiv, und ohne jede subjektivität betrachten. Das was wir als persönlichen Geschmack kennen ist doch nur durch unsere persönlichen Erfahrungen oder äußere Einflüsse im allgemeinen entstanden. Würde man 100 kleine Kinder auf einer einsamen Insel aussetzten, dann würden sie -vorrausgesetzt sie überlebten- die gleichen gestalterischen Mittel erfinden, wie wir sie bereits kennen.
    Wer im Abitur eine Facharbeit in Kunst geschrieben hat-mein Thema war: "die Befreiung des Menschen von starren Bindungen und Normen"-wird sehr desillusioniert. Denn diese "Befreiung" gibt es nicht. Schon gar nicht in der Kunst!!! Das man mit einer Liste von etwa 20Punkten bestimmen kann, wie "künstlerisch" etwas ist, und mathematisch genau die Auswirkungen eines Objektes auf den menschlichen Geist vorhersagen kann, ist gleichzeitig simpel und schockierend.
    Ich glaube, dass es für alles die eine perfekte Lösung gibt. Die Architektur ist da ein herrlicher Lehrmeister. Ständig schaffen wir Neues. Revolutionieren, erschaffen, gestalten. Zumindest sagt uns das unser kleiner dummer Binärrechner. Dumm auf hohem Nivea eben. Wir tun doch nichts anderes als ein immer wiederkehrendes Interpretieren von gleichen, nahezu perfekten Formen. Unser Schaffen kann lediglich als neu Interpretieren definiert werden. Die Gesetze die uns scheinbar der menschliche "Geschmack" auferlegt sind nichts weiter als Naturgesetze. Proportionen, goldene Schnitte oder der kleine Flecken Blau, der die Disharmonie in einem Bild ausgleicht sind solch unumstößliche Gesetze des "Geschmacks".
    Was will ich damit sagen?
    Diskussionen laufen wider die Natur und können mit Objektivität nicht geführt werden. Es gibt nur eine unumstößliche und wahrhaft perfekte Lösung. Alle können gut sein, aber nicht die Perfektion der einen erreichen. Würden wir mit reinen Zahlen objektiv miteinander reden, dann müssten wir wie in der Mathematik (meistens;) ) zu dem selben Ergebniss kommen.
    Mit unserer beschränkten Einsicht werden wir allerdins nie an unser Ziel kommen, sondern uns ihr immer nur nähern können. Wir bedienen uns also der Subjektivität, um Naturgesetze außer Kraft zu setzen. Dieses "Träumen" eröffnet uns die Möglichkeit unseren "objektiven Spielraum" zu dehnen und zu weiten. Kommen wir dann wieder zurück in unser strenges Korsett, erleben wir nur allzu offt, dass diese eigentliche Subjektivität real ist. Unser objektives Denken hat uns nur nicht sehen lassen, wo die Wirklichkeit versteckt ist.
    Jede Erfindung und jeder neue Gedanke haben ihren Ursprung m.E. in dem von der Wirklichkeit losgelösten Geist. Man könnte auch sagen in der Fantasie.
    Wenn ich also fantasiere, was ich Gott sei dank oft tue, schaffe ich die Möglichkeit mich näher an dei Perfektion zu bringen. (und ich bin ein wahrhaft kreativer Typ)
    Man sollte also nicht immer alles richtigstellen wollen, sondern den Dingen freien Lauf lassen. Der lockere Schnack bringt uns oft weiter, als die objektive Disskussion.
    Verstanden?
    Ich nicht!


    8.Gut Nacht.

  • Zu 1 : Das "dort wo es mir gelingt" meine Meinung dazustellen bezog sich darauf, dass man eben nicht immer dazu kommt seine Position darzulegen. Bei den Diskussionen mit Schlossparkfreunden auf zwei bis drei Freitagstreffen war das so.


    Leider wurde man verbal niedergemacht, wenn man einmal eine nicht negative Äußerung über das Center tätigte ! Ich habe ie Schlossparkfreunde leider nur derartig erlebt, dass man sich gegenseitig in der Ablehnung des Centers hochputschte und das ABlehnen zum SLebstzweck wurde. Folglich habe ich mich darauf beschränkt täglioch ( !!! ) deren Homepage anchzulesen, was ich auch immer noch tue. . .


    Also wenn ich dazu komme, stelle ich meine Meinung dar. OK ?


    ;-))


    Zu 2 : Sicherlich bin ich immer noch dafür ! Und ich bin ebenso enttäuscht von dem Grün der Fassade - um es mal milde auszudrücken. Ich hatte auch eher ein dezentes Grün-Milch-Glas im Koppe, welches sicherlich wesentlich besser mit den Kupfereinrahmungen korrespondiert hätte ! Betonte Schlichtheit ! Diesen stilisierten Dschungel finde ich eher . . . . ( zensiert )


    Und ja : Mir ist schon des längeren die endgültige Fassadengestaltung des Centers bekannt !


    Zu 3 : Es ist schön, dass du deratig viele Gebäude in ursprünglicher Nutzung und erhaltener Struktur bewundern und erleben durftest ! Aber was hat das mit dem Portikus zu tun ? Das Original ist und bleibt verloren und auch eine 100%ige Kopie würde die alte Nutzung nicht wiederherstellen.


    Wie du zum Ende hin selbst sagst erfindet und interpretiert der MEnsch permanent Neues und somit auch neue Architekturformen und eben auch Kombinationen. Nichts Anderes ist hier zu bewundern - freilich kann man sich sehr über die Qualität streiten ! Womit wir wieder am Anfang wären. Die Art und Weise der Verbindung ist sicher fragwürdig - offensichtlich und grundsätzlich schlecht : Nein. Das ist nun mal meine Meinung und die ist subjektiv - da werden wir whl auch nicht übereinkommen - müssen wir aber auch nicht ! ;-))


    Zu 4 : Vergeben udn vergessen !


    Zu 5 : Leider nichts ! Ich wünschte die Brücke würde da bleiben ! Aber das Gebäude wird gewinnbringend verkauft. Das ist eine glatte 6 !!! Bäh !


    Zu 6 : Eben genau das habe ich damit ausgedrückt : Vestibül und Rotunde hätten einen wunderbaren Übergang gegeben ! War zu teuer - Chance vertan ! Müssen wir jetzt mit leben . .


    Und nu muss ich auch in die Heia . . . ;-))

  • Moin...


    Dvorak


    Ich möchte mich dem Punkt 3 von Tarsis' letztem Beitrag anschließen. Dieser drückt beinahe das aus, was ich sagen wollte. Es ist richtig, dass es egal ist, ob nun randvoll mit Handel oder mit Kultur, die Schlossreko bleibt eine Reko im Geiste des Schlosses. Fakt ist aber, dass der alte Geist des Schlosses nicht wiederbelebt werden kann. Es bleibt Geschmackssache ob der eigenen Einstellung und Sichtweise (ähnlich schreibst Du es auch), das neue Konstrukt anzunehmen oder nicht.


    Mein Anliegen ist, nicht dem alten (puren) Schlossideal hinterher zu weinen, sondern sich dem neuen Schlossbild zu öffnen. Daher mein "Sorglosigkeit" mit dem Haupteingang zum Handel durch den Portikus. Sicherlich muss auch hier jeder entscheiden, in wie weit er es ertragen kann, dass das Schloss, welches wir nun bekommen, nicht von einem finanzstarken Kultur-Stifter, sondern von einem Konzern gebaut wird, der Geld damit verdienen will. Vom ersteren hätte man eine Schlossreko vielleicht erwarten dürfen, die nur dafür da wäre, das alte zu repräsentieren und für sich alleine zu stehen. Das ganze Stadtbild, die Jahre mit ihren "Bausünden", die seit dem Abriss dazwischen liegen, würden diesem Glanz jedoch sehr entgegen treten... Pech gehabt. Deshalb kann man froh sein, dass die Stadt für das jetzt entstehende Bild und die eingemietete kulturellen Anteile verhandelt hat.


    Aus dieser Sicht heraus finde ich es akzeptabel, wie das Ergebnis en gros ausgefallen ist. Das bedeutet aber auch bei mir nicht, dass ich das Gesamtwerk als die beste Lösung ansehe. Ich bin enttäsucht darüber, das die Rotunde und somit die Andeutung des alten Innenhofes , welche in den Anfangsmedellen noch zu sehen war,nicht realsiert wird. Wie ihr beide sagt, wäre das eine schöne Lösung des Überganges zwischen beiden Bereichen gewesen. Die Arkaden geben aber dem bestehenden Raum, der ja (leider) auch nicht mehr dem ähnelt, wie er bis zum Krieg gewesen ist, wieder Kanten, die dieser Raum benötigt. Auch hier wären sicherlich attrektivere Lösungen möglich gewesen. Dennoch ist es eine Lösung, mit der man leben kann. Es wird wieder mehr Stadt geben als zuvor, will sagen, Stein bzw. Beton, der die einzelnen Bereiche drum herum besser in meinen Augen verbindet, als es der Park je getan hat. Meine Subjektivität besteht darin, keine (alten wie neuen) Stadt-Inseln mehr zu haben wollen, sondern verknüpfte Räume, die die Stadt(-geschichte) ansehnlich und erlebniswert verbinden. Dies ist z.B. am Steinweg durchaus gelungen. Ich möchte ein Ganzes, und das möglichst kompakt. Mit Plätzen und nicht mit Gärten à la Schlosspark oder anderer Grünflächen, die zugwuchert sind, aber Parks oder Gärten darstellen sollten.


    Ich finde es nicht verwerflich für den kulturellen Teil und für die Schlossreko mit hohem Altteilbestand an sich, dass die Menschen dort in den Handelsbereich gezogen werden. Ich möchte in jedem Falle Leben sehen, Bewegung und dergleichen. Wenn man den Portikus "nur" für jene offen hält, die Kultur und Geschichte des Bereichs kennen und daher sehen wollen, vertut man eine Möglichkeit, auch anderen dieses Erleben zu anzubieten, so dass sie, hoch lebe der Optimismus, beim Einkaufsbummel auf eben jene Ebene aufmerksam werden und sich, wenn auch vielleicht auch erst im Nachhinein, damit gedanklich auseinandersetzen und dann doch mal ins Schlossmuseum gehen und sich dem Schloss nicht mit den Dollar-Augen für den nächsten Einkauf nähern, sondern mit dem kulturell-geschichtlichen. Und in diesem Sinne etwas darüber zu erfahren, was in "ihrer" Stadt einmal war im Original und so was wie Identifikation mit der Stadt erfahren können.
    Einen Hauptstrom, der beständig an dem Portikus vorbei in die Nische am Ritterbrunnenplatz vorbeizieht, hätte für mich nicht das lebhafte Bild, die eben diese Reko verdient. Der Sinn des neuen Schlosses liegt in der Zweideutigkeit seines Nutzens. Und somit kann es für einen breite Masse an Bürgern und Besuchern zu einem Zentrum werden. Aber auch hier sei angemerkt, dass das nicht meine Ideallösung wiederspiegelt, sondern die Akzeptanz dessen, was kommt. Und die möcht ich nicht niederreden, sondern ihre Potenziale genutzt wissen.


    Die Alternative, Schloss ohne etwas anderes als Hauptträger, wäre nicht realsiert worden. Nun haben wir, für mich erfreulich für die Stadt, zu einem großen Stück altes Stadtbild (wenn auch in neuer Interpretation) zurück. Das finde ich für die Stadt schon bedeutend. Und dieser Bereich wird Leben... mit Kulturangeboten und mit Handel... und dass kann man u.U. auch nicht nur akzeptieren, sondern auch genießen.


    Gruß. Andreas... ups... ibuinn

  • Na Ibuinn drückt da aus was auch ich in etwa empfinde und auch teilweise bereits dargestellt habe !


    Der Bohlweg wird wieder das was er enmal war : Das Zentrum und die "Flaniermeile" oder heute besser Erlebnismeile der Stadt werden.


    Ein Schlosspark war immer von drei Seiten durch di Verkehrsschneisen abgekapselt und wer besonders nachts durchwollte ging lieber außen herum, statt sich durch den "Kessel" zu wagen.


    Mit dem Bau de Centers wird endlich - wie ibuinn wunderbar dargestellt hat - der städtebaulich immer angebundene Bereich Schloss und ehemalige Friesenstrasse wieder an die Stadt herangeführt und mit ihr verknüpft !


    Ausufernde offene Stadträume werden durch einen diesen Raum klar gliedernden Baukörper wieder in einen Zusammenhang gebracht - gut so !


    Ich kann da ibuinn nur beipflichten - keine Ideallösung aber akzeptabel und vor allem mit Leben erfüllt !

  • Neues zur Quadriga:
    Artikel der B"Z"
    Verschiedene Stiftungen wollen zusammen 1,6 Millionen Euro für den Innenausbau des Schlossmuseum, den Eingang zur Bücherei und die Quadriga stiften. Die Quadriga soll zusammen mit dem ECE fertig sein, und auf dem öffentlichen Plafond stehen. Die Stiftung lebendige Stadt (ECE) beteiligt sich nicht.

  • Schön, dass die Quadriga mit rund 1,6 Millionen Euro aus Stiftungen finanziert wird und das es eine Aussichtsplattform geben wird, von der aus man die Auadrga von Nahmen bewundern kann. Das geht aus deinem Beitrag aber nicht hervor. Bitte dich das doch abzuändern. Danke.


    Aktuelle Bilder gibt es übrigens hier.

  • Was von den Stiftungen in erster Linie finanziert wird ist der Innenausbau vor allem des Schlossmuseums und Teilen der Bibliothek ! Die Quadriga ist eher ein Nebenprodukt und soll kaschieren, dass es um ihre Wiederherstellung einen monatelangen Streit um Finanzierung und vor allem deren Fertigungstechnik gab.


    Der größte Hammer ist aber, dass es von vorneherein von der Verwaltung so angedacht war, dass die Räume nur mit Minimalausstattung von ECE an die Stadt übergeben werden, um Gesamtkosten schön zu rechnen.


    Jetzt tauchen dann Meldungen auf, dass solche kargen Räume einer Schlossfassade unwürdig sind und einer hochwertigen Ausstattung bedürfen. Wie überraschend ! Man wusste ja auch nciht, dass da plötzlich eine Schlossfassade stehen wird !


    Zu dem sind die Planungsfristen jetzt derart knapp, dass innerhalb weniger Tage die Planung für die Räume, die Qaudriga und die GEsamtfinanzierung stehen müssen. . . und "schwupps" - stehen drei braunschweiger Stiftungen parat, die das ganze bezahlen, es taucht ein Architekt auf, der "zufällig" schon die gesamten Pläne beriet hält . . und das ganze muss ehr schnell gehen, da der Ausbau schon in wenigen Tagen starten muss - oder es wären eben keine Änderungen mehr möglich !


    Das stinkt doch zum HImmel . . . mit Verlaub gesagt !!!


    So sehr es mich freut, dass so viel vom Schloss wiederersteht, aber das geht eindeutig unter die Gürtellinie. Wenn ich jetzt noch beschreibe wer da in welcher Stiftung welches Amt innehat und mit wem in Kontakt steht . . .dann wird mir übel !


    Bezüglich der Aussichtsplattform : Da wird nichts gebaut oder verändert gegenüber dem Originalen Schlossaufbau, der die Quadriga trug. Lediglich das Dach wird den Besuchern zugänglich gemacht.

  • Du meinst doch wohl nicht einen gewissen Oberbürgermeister und Präsidenten der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz in Personalunion? Ein Schelm der böses dabei denkt.

  • Jo, dem Artikel nach riecht das alles sehr nach einem abgekasperten Plan. Das gibt den Kritikern eher noch Aufwind für ihre Argumente, oder nicht? Aber was soll's? Die Wahl ist erst einmal gewonnen. Da kann man schnell noch diese Dinge durchziehen.


    Ich hoffe nur, dass die Quadirga wirklich kommen wird, so ganz deutlich ist mir das aus dem Artikel nämlich nicht geworden.

  • Auf jeden Fall ! Die Richard-Borek-Stiftung hat sich verbindlich auf ihre Fahnen geschrieben, dass die Quadriga zur Eröffnung des Schlosses auf dem Dache thronen soll !


    Dazu stellt sie den Hauptbetrag zur Verfügung : 500.000 Euro.


    Diese Quadriga zählte einst auch zu den nur drei bedeutenden Quadrigen Deutschlands : Eine in Berlin, eine in Münschen und eben die in Braunschweig !


    Ihre Wiederherstellung ist also durchaus als kunstgeschichtlich von großem Interesse und sinnvoll zu beziechnen, zumal das originale Fertigungsmodell von Ernst Rietschel, welches Howaldt als Grundlage zur Herstellung der ersten
    braunschweiger Quadriga diente, erhalten geblieben ist. Die erste Quadriga wurde bald nach der Aufstellung durch ein Feuer im Schloss zerstört, die zweite Version war etwas kleiner und wurde nachdem sie den Krieg nahezu unbeschadet überstanden hatte - man mag es kaum glauben - verschrottet !


    Der Gipsabguss des erhaltenen Modells befindet sich schon lange in BS im Landesmuseum und war dort lange zu besichtigen. EIne wirklich beeindruckende Figurengruppe !

  • Wude die denn wirklich verschrottet? Ich dachte, braunschweiger "Kunstliebhaber" hatten hin und wieder mal ein Teil mitgenommen, bis nur noch das Gerüst übrig war. Die Reiterstandbilder wurden glaube ich doch auch von Dieben zerlegt.

  • Ja, so war mir auch, es "irgendwo" gelesen zu haben... brauche ich jetzt eine Quelle? Nur der KOpf ist, soviel ich weiß, im Stadtmuseum erhalten. Wird dieser dann auch verwendet?


    Wie auch immer, und mal die Abspracherei hinter den Kulissen beiseite genommen, ist es doch sehr gut, dass die Quadriga kommt. Aus kunsthistorischer Sicht allemal, so wie Tarsis schreibt. Für mich einfach als Krönungspunkt der Schlussreko. Was sollt man sonst dort hinsetzen? Nichts, außer eine Aussichtsplattform oder ein modernes Kunstwerk?


    Ich freue mich drauf, ganz unbefangen und schiebe die Realsierungsspielchen einfach mal beiseite. :D Das macht eh nur Magengeschwüre, sich zu sehr über die Machenschaften zu ärgern.

  • Um es ganz genau zu sagen : Die Qaudriga hatte den Krieg völlig unbeschadet überstanden - dann aber unter Buntmetalldieben gelitten und wer teilweise bis auf das Tragegerüst zerlegt worden !


    Ebensowenig hatten die - allerdings aus der blanken Not heraus handelnden - Buntmetalldiebe Respekt vor den Reiterstandbildern und "zerpflückten auch diese zum Teil bis auf das Gerüst.


    Wie wir wissen wurden die Reiter gerettet und restauriert - die Quadriga jedoch komplett verschrottet ! Warum auch immer . .


    Der Kopf, den ibuinn anspricht stammt von der Quadriga - jedoch nicht von der zweiten Version, welche nach dem Schlossbrand aufgestellt und dann beim Schlossabriss 1960 verschrottet wurde, sondern von der allerersten Qaudriga, die beim Schlossbrand von 1865 von der Attika bis hinunter ins Vestibül durchbrach und nahezu komplett zerstört wurde. Bis auf besagten Kopf, den man aufhob und der dann irgendwie in den Fundus des Landesmuseums gelangte. Dort war er ja auch lange Jahrzehnte verschollen und man entdeckte ihn erst jüngst wieder.


    Dieser Kopf passt allerdings nicht zu der rekonstruierten Quadriga ! Diese Version wird gegossen werden, während die alte, erste Version aus gehämmerten Blechen bestand. Diese Fertigungstechnik ist - so habe ich mir sagen lassen - kaum noch realisierbar, so dass es schwer wäre eine Werkstatt zu finden, die sich dieser Problematik gewachsen sieht. zudem wäre diese Quadriga sehr nahe am Original - aber praktisch unbezahlbar. Daher eine neue Version in gegosseneer Form in alten Maßen gefertigt.


    Das Dach des Schlosses wurde statisch von vorne herein dafür ausgelegt entsprechende Lasten zu tragen.


    Und . . . sobald man da rauf kann werde ich auch todsicher neben der Quadriga stehen und sie mir anschauen ! Kann es kaum erwarten . . ;-))

  • Bei den reitern waren die Diebe besonders wählerisch, und haben nur die besten Stücke mitgenommen. Die hinterschinken waren wohl deshalb so beliebt, weil man sie vom Bohlweg nicht so leicht sehen konnte, und die Diebe sich so sicherer fühlten. Die Quadriga konnte man von der Strasse aus gar nicht sehen, weil sie ja abgesackt ist. Ich habe kein Foto der Quadriga vor der verschrottung, aber ich würde vermuten, dass dort mehr gefehlt hat, als bei den Reiterstandbildern.
    @Ibuiin:
    Um Mitternacht ins städtische Museum einbrechen, den Quadrigakopf stehlen, ihn mit Sangria füllen, und der deutschen Kultur fröhnen.:D


    Wie viel wird denn die neue Quadriga wiegen? Nur um schonmal den Wert auf dem Metall-Markt zu errechnen.

  • *lach*


    Keine Ahnung was das gute Stück dann auf die Waage bringt . . *g*


    Ihr war schon ganz schon zugesetzt - aber eben nichtso, dass sie verschrottet hätte werden müssen ! Wurden die Reiter ja auch nicht - und die hatten zu der Zeit auch schon einmal deutlich bessere Tage gesehen !


    Nebenbei bemerkt : Die Reiterstandbilder erhalten auch wieder ihre historischen Sockel zurück. Die alten Dinger aus den 60ern kommen also Gottlob nicht vors Schloss. Das wurde jetzt beschlossen und ist sicher.


    Jedoch gespart wird weiterhin an der Gestaltung der Freiflächen im Schlossbereich. Es wird bei nur einem Fontänenfeld vor dem Rathaus bleiben. Die beiden weiteren die Richtung Innenstadt auf dem Domplatz geplant waren werden definitiv nicht gebaut ! Weiterhin steht die Wasserwand am Nicolaiplatz weiterhin auf der Kippe. Sie soll zwar gebaut werden ( aus Sandstein ). aber ohne Wasser ! Klar - sieht ja auch besser aus . . . so eine Wasserwand ohne Wasser . . . DAS wäre ein Grund den Kopf der Brunonia zu mopsen und daraus zu trinken . . um sich angesichts dieser Tatsachen zu BETRINKEN !


    Hoffen wir weiterhin das Beste . . . ;-))

  • Um sich diese Sachen schön-zu-saufen bräuchte man wohl eher einen der Pferdeköpfe.
    Wenn die die Wand schon ohne Wasser lassen wollen, dann sollen die besser ganz drauf verzichten. Eine nackte Sandsteinwand wär' echt nicht schön.

  • Die Frage wäre dann zu stellen mit welcher Alternative dann an diesem Ort der Höhenunterschied zwischen Georg-Eckert-Str. und dem Nicolaiplatz "abgefangen" werden soll. Beton wäre sicher die billigste Lösung. Sandstein teurer, aber auch ansehnlicher . . So oder so - der Spagat zwischen guter Optik, intelligenter Lösung und preiswerter Realisierbarkeit lässt sich hierwohl nicht mehr zufriedenstellend lösen.


    Dann am ehesten noch der Sandstein ohne Wasser . . *grummel*