Rund um den Potsdamer Platz

  • Konzept „Hohes Wohnen am Reichpietschufer“

    Als Debattenbeitrag zur Berliner Stadtplanung stellte 2018 ein Architekt ein 37-stöckiges 120-Meter-Hochhaus mit etwa 220 Wohnungen vor,
    und zwar am Reichpietschufer / Ecke Pianosee; es soll den Eingang von Westen zu Kulturforum und Potsdamer Platz bilden (mit vielen Visus und Lageplan): http://www.hka-architekten.de/projekte/pp.html


    (Dort am Fuße sind mehrere Publikationen verlinkt, u.a. ein "Tagesspiegel"-Artikel.)



    Wenn man so will, könnte man dieses Wohnhochhaus als "Zwillingsturm" zu dem 106-Meter-Projekt an der Schöneberger Straße / Mendelssohn-Bartholdy-Park sehen: https://www.deutsches-architek…php?p=631126&postcount=66


    Und südlich des Landwehrkanals soll bekanntlich die "Urbane Mitte [Gleisdreieck]" entstehen: https://www.deutsches-architek…hp?p=628670&postcount=262
    https://www.deutsches-architek…hp?p=604896&postcount=243
    Wie wiederum dort am Ende nachzulesen, ist eine Fußgänger-Brücke über den Landwehrkanal geplant, damit Fußgänger ohne Stress und Gefahren vom Potsdamer Platz zum Park am Gleisdreieck gelangen können. 2,5 Millionen Euro stünden bereit, Baustadtrat Schmidt wolle sich dafür einsetzen, dass sie errichtet wird.

  • Fußgänger-Brücke über Landwehrkanal

    ^ Besagtes Brücke-BV wird demnach vom Friedrichshain-Kreuzberger Baustadtrat Schmidt unterstützt, je nachdem würde die Brücke von Kreuzberg oder Mitte/Tiergarten nach Kreuzberg führen.


    Früher gab's mal eine schmale Fußgängerüberführung entlang der U-Bahn-Hochtrasse vom U-Bahnhof Mendelsson-Bartholdy-Park über die Straße Reichpietschufer, den Landwehrkanal & die Straße Schöneberger Ufer zum Parkhaus am Gleisdreieck: https://www.google.com/maps/pl…3d52.5034273!4d13.3748017



    Schon seit Längerem ist diese Überführung (nicht zuletzt aufgrund der Umwandlung eines Teils des Parkhauses in Wohnungen) gesperrt, derzeit wird die gesamte Hochtrasse saniert (eingerüstet):



    (Foto: Hallole)

  • Neue Brücke über Landwehrkanal

    ^ & ^^


    Die für eine neue Fußgänger- & Radfahrer-Brücke bereitstehenden über 2,5 Millionen Euro sollen von der Stiftung Naturschutz treuhänderisch verwaltet werden - und müssten laut städtebaulichen Verträgen bis zum Jahr 2020 ausgegeben werden: https://gleisdreieck-blog.de/2…otsdamer-platz/#more-9450
    Demnach ist das Abgeordnetenhaus gefordert, als wichtigen Schritt zur Realisierung der Brücke die Gelder über das Jahr 2020 hinaus zu sichern.

  • Neue Brücke über Landwehrkanal

    ^ In anderem Zusammenhang (3. BA der "S21") wurde am 10.10.2019 in einem anderen Forum am Rande auch auf die schon lange geplante Brücke für Radfahrer & Fußgänger vom Potsdamer Platz, genauer: Gabriele-Tergit-Promenade über den Landwehrkanal zum Gleisdreieck-Park eingegangen und hierbei auf aktuelle Planungsunterlagen der Deutschen Bahn und eine Drucksache des Abgeordnetenhauses verwiesen.


    Fazit demnach:
    Die Maßnahme sei zurückzustellen, u.a. da bisherige Machbarkeitsstudien für eine auch durch Radfahrende nutzbaren Brücke zu keiner befriedigenden Lösung geführt hätten, nachdem sich herausgestellt habe, dass die den Landwehrkanal in diesem Bereich querenden Tunnelanlagen der Deutschen Bahn zu sehr aufwändigen Rahmenbedingungen für die Gründung von Brückenbauwerken führten.


    PS: Besagter 3. BA der "S21" vom Potsdamer Platz südwärts übers Gleisdreieck bis zumindest zur Yorckstraße soll an der Stelle auf meinem Foto oben ^^ über eine neue S-Bahn-Brücke rechts neben der der U-Bahn führen; hierbei soll jene S-Bahn sprichwörtlich durch die Neubauten hindurchfahren, entsprechende "Hohlräume" / "Bäuche" gibt es bereits in den Neubauten, z.B. im "High Park" (Q: "Schaumann-Areal"-Thread).

    3 Mal editiert, zuletzt von Hallole ()

  • Erweiterung des Dienstgebäudes des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) in Berlin-Mitte


    Ergebnis des Wettbewerbs wurde veröffentlicht.

    Es wurden zwei 1. Preise vergeben:


    C. F. Møller Architects, Aarhus und C. F. Møller Landscape, Aarhus.


    JSWD Architekten GmbH & Co. KG, Köln und RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn

  • Sehr gut, dass da was passiert. Bin neulich weider dort Lang und dachte mir, wann denn mit dieser Brache endlich mal etwas passiert.


    Und welcher der beiden ersten Plätze wird es nun? Finde den ersten ersten Platz wieder zu unruhig und verwinkelt. Der andere ist mit diesen gedrehten Fassadenelementen interessanter.

  • ^ Der Kiez zwischen Potse, Stresemann und Anhalter erwacht tatsächlich. Anbei eine kleine 'Fassaden-Restuckung' in der umliegenden Bernburger Straße 29, die ich dem Forum nicht vorenthalten möchte:

    bernburger_291jktl.jpg


    Bildquellen: Elbe & Spree Immo GmbH / Google Maps (eigene Collage).

    Insbesondere die gelungene Wiederherstellung des Portals beeindruckt mich. Natürlich wird auch dieser Schritt die Gentrifizierung des Kiezes vorantreiben, und mag dazu den Aktivisten Kreuzberger Baustadtrat auf den Plan rufen. Aber bekanntlich gibt es ja in Kreuzberg auch eine Menge 'Champagne-Socialists', vulgo Salon-Kommunisten, die den Verlockungen des kapitalistischen Zierats durchaus zugeneigt sind. Wie auch immer, wenn es beide Parteien freut und im Kiez erhält, wäre es doch gar ein lobenswertes Beitrag zum Erhalt der 'Kreuzberger Mischung'?

  • Der Potsdamer Platz ist tot - Es lebe der Potsdamer Platz

    Als der Potsdamer Platz kurz vor der Jahrtausendwende fertig wurde, war ich als Jugendlicher ziemlich überwältigt und begeistert. Für mich und viele meiner Peers war es auf Jahre das aufregendste Stück Berlins, wie das Portal in die große weite Welt oder eine Kompaktreise direkt nach Chicago, LA oder New York. Ein Stück dieser Faszination hat sich bei mir bis heute gehalten. Hier hat einfach alles einen anderen Maßstab als gewohnt aber anders als etwa am Alex wirkt es hochwertig, harmonisch und durchdacht.


    Inzwischen gab es aber immer wieder einen heftigen Aderlass. Die vermeintlich festen Größen Daimler und Sony zog es beide fort, die exklusive Berlinale konnte man ebenso wenig fest binden wie das schillernde Musicaltheater und inzwischen bröckeln auch die großen Kinos weg, während selbst die durchaus hübschen Shoppingarkaden langsam aber sicher zerfallen.


    Wenig ist geblieben, zumal die hohen Mieten zu dauerhafter Exklusivität und permanenter Neuerfindung auf höchstem Niveau verdammen. Oder aber man muss ein dauerhaft nachgefragtes Konzept finden. Geschafft haben das wie gesagt wenige, darunter die Blue Man Group oder das Eiscafé in den Arkaden.


    Damit sich jene Arkaden neu erfinden können, muss nun ausgerechnet das Eiscafé als eine dieser festen Größen am Platz weichen. Dennoch darf man hoffen, dass sich das großzügige Marktplatzkonzept mit weniger, oft größeren Geschäften besser behauptet und den Zerfall stoppt. Indessen zieht mit dem prestigeträchtigen Cirque du Soleil und dem in Vegas und London erfolgreich etablierten Tanzensemble Magic Mike wieder neuer Glanz ein.


    Handel braucht Wandel bzw. The Show must go on. Doch gerade mit diesem Prinzip ist der Potsdamer Platz paradoxerweise irgendwo doch noch fest angekommen im ewig nur werdenden Berlin.

    Tagesspiegel

    Berliner Zeitung

  • Mir ist nicht ganz klar wie man einen größeren Publikumsverkehr erreichen und das Areal wiederbeleben will, wenn man die Arkaden zu einer Luxus-Shopping-Mall umbaut. Wie stellen die sich das vor? Ein Armee von Gucci-Kunden und Maßanzugträgern taucht auf und reurbanisiert die Gegend?


    Die Planungen zielen darauf ab, gut betuchten Touristen, die den PP besuchen, weil er in jedem Reiseführer steht, eine Gelegenheit zu geben, ein paar Euros loszuwerden. Ich bezweifle stark, dass dies zu einer echten Belebung führt. Der Potsdamer Platz ist im Prinzip eine Art UEC-Vorstufe, so halbwegs geplant als Entertainment District, aber nicht wirklich konsequent darauf ausgerichtet. Es fehlt an Kulturangeboten. Der Entertainment District, der an der Mercedes-Benz Arena gebaut wurde, läuft dem PP -obwohl ebenfalls sehr kommerziell- den Rang ab, weil es dort Kinos, Musikhallen, Bowling, Restaurants, eine (ganz und gar nicht Luxus-) Mall und natürlich die Arena gibt. Und mehr Hochhäuser bald auch.

  • ^Der Potsdamer Platz ist in vielerlei Hinsicht eine andere Kategorie als der Entertainment District. Mit Legoland und dem Panoramadach oder der Lichtshow unter der Sony-Kuppel gibt es aber auch durchaus niedrigschwellige Angebote, so wie auch die hochwertigen Kinos weitgehend mainstreamkompatibel und bezahlbar waren.


    Ebenso wenig werden die Arkaden mE allein auf gut betuchte Touristen abzielen. Man will vermutlich eher allen ein besseres Erlebnis vermitteln und somit über die Aufenthaltqualität und Verweildauer auch den Konsum ankurbeln. Gegenüber dem Leipziger Platz wird es also letztlich eine deutlich geringere Frequenz an Einzelhandel in größeren Einheiten und somit eine potentiell sehr angenehme Entschleunigung bewirken. Aldi etwa lebt neben den niedrigen Preisen auch davon, dass man dort schnell und übersichtlich alles findet und ebenso schnell wieder draußen ist (gleichzeitig hat man aber zunehmend erkannt, dass auch der Durchschnittskunde ein wenig umschmeichelt und verführt werden möchte und dann auch länger guckt und mehr spontan kauft). Ich denke, dass eine konzeptionell sehr überzeugend gemachte mittelgroße Mall gegenüber einem Koloss wie am Leipziger Platz durchaus bestehen kann, zumal der Potsdamer Platz an sich weiterhin eher besser ziehen dürfte. Man muss es jetzt nur sehr gut umsetzen und sich qualitativ abheben.

  • Der Doppelplatz PP / LP profitiert sehr von der Magie des Ortes, als Sinnbild für die 1920er Jahre, als verkehrsreichster Platz Europas und dann im Verlauf als ein Schauplatz des Volksaufstandes und später als enttrümmerte dystopische Leere mit Grenze. Ich glaube, kaum einer kennt nicht eins der vielen Ereignisse, die im kollektiven Bewusstsein verankert sind.


    Gleichzeitig gibt die moderne Bebauung und Nutzungsvielfalt dem Platz aber auch der Stadt ein Symbol zurück. Nicht mehr so dominant und weltstädtisch wie früher, aber immer noch herausragend.

    Und sicher der Konkurrenz am MB-Platz gewachsen.

  • Ich sehe am Potsdamer Platz durchaus noch Potenzial.

    Was dem Platz heute fehlt und ihn im letzten Jahrhundert berühmt machte ist der "Traffic".

    Es ist quasi alles vorbereitet, wird aber nicht oder sehr viel zu spät vollendet.

    Ich glaube der Potsdamer Platz sollte mit den einst geplanten Verkehrsanbindungen besser "funktionieren".


    Da wären:


    - der AirPort Express im 15 Minuten Takt zwischen BER und Hauptbahnhof (sollte längst in Betrieb sein, kommt erst 2025)

    - die S21 zwischen Nordring und Südring mit Verbindung zum Hauptbahnhof und der Urbanen Mitte am Gleisdreieck (neu in die Siemensstadt, kommt frühestens 2035)

    - die Tram M4 zwischen Alex und Kulturforum (weiterhin offen)

    - die U3/U10 zwischen Weissensee - City Ost - PP - City West und Messegelände (völlig offen)

    - die Einbindung der Stammbahn in den Nord-Süd-Tunnel der Fernbahn (weiterhin völlig offen)


    All das waren damals die Anbindungen die so schön in der roten Infobox am Potsdamer Platz präsentiert wurden.

    Von all dem wurden lediglich 4 Regionalzugahlte pro Stunde realisiert....mehr nicht.


    Es verwundert also nicht gerade dass das ganze Areal schwächelt. Die Privatinvestoren haben geliefert, die öffentlich Hand nicht.

  • ^Ich finde zudem, daß die durch die Grünanlage bedingte offene Platzkante, an der sich der Potsdamer Bhf befand, nicht funktioniert. Der PP wirkt dadurch zugig und unfertig, im Gegensatz zu 'Enge und Gedränge' der 20er Jahre.

  • < es funktioniert nicht, nicht weil dort eine Grünanlage angelegt wurde, sondern weil diese abweisend und nicht benutzergerecht konzipiert ist. Einigkeit herrscht darüber, dass dieser Grünzug als wichtige Frischluftschneise für die Innenstadt fungiert aber sie bietet Null Aufenthaltqualität. Mit schrägen Rampen die an den Kanten völlig erodieren, mit riesigen Wippen die festgeschweisst sind und somit einer angedachten Benutzung entzogen sind, kann man nunmal keinen Staat machen, schon garnicht in dieser Lage.

    Ich könnte mir hier einen ausgedehten Kiefernhain gut vorstellen mit ausgewachsenen hohen Bäumen, die auch im Sommer angenehmen Schatten spenden und trotzdem noch genügend Frischluft zirkulieren lassen. Im Randbereich zwischen den Backsteinriegeln hat man das von Anfang an so umgesetzt, oder ähnlich dem Kiefernwäldchen vor der Geheimdienstzentrale in der Chaussee-Strasse.

  • ^Überzeugt mich ehrlich gesagt nicht: Der PP ist keine 200m vom Tiergarten entfernt. Persönlich würde ich ja eine konsequente Rückdrängung des Auto- und Busverkehrs bevorzugen, wenn sich dadurch eine ansprechendere städtebauliche Lösung ermöglichen ließe. Aber ok, wenn da 'Einigkeit' besteht, daß es hier einer Frischluftschneise bedarf und dafür ein Windkanal in Kauf genommen werden muß...


    Ich habe übrigens nichts gegen die Grünanlage, denke aber, daß die Platzkante in der historischen Flucht bebaut werden sollte.

  • Ich finde die Idee mit dem Kiefernhain gar nicht schlecht, auch damit kann man die historische Platzkante nachahmen und hat dennoch durch die Bäume bessere Luft. Gleichzeitig bleibt die Öffentlichkeit und Zugänglichkeit der Fläche erhalten.

  • Ich sehe am Potsdamer Platz durchaus noch Potenzial.

    Was dem Platz heute fehlt und ihn im letzten Jahrhundert berühmt machte ist der "Traffic".

    Es ist quasi alles vorbereitet, wird aber nicht oder sehr viel zu spät vollendet.


    Es verwundert also nicht gerade dass das ganze Areal schwächelt. Die Privatinvestoren haben geliefert, die öffentlich Hand nicht.

    Was ich vor Allem schade finde ist dass der PP ein Image des "Touristenspielplatz" hat und es je nachdem welche Berliner man fragt, es zum guten Ton gehört möglichst abfällig zu erklären dass man nieeee zum Potsdamer Platz will, weil Touristen, etc. usw.

    Für die Museumsinsel, MEF etc. wird ja immer bemängelt, dass die Berliner selbst das Gebiet nicht für sich annehmen, beim PP versucht man erst gar nicht das zu ändern, im Gegenteil, es schließt noch einer der Gründe auch als Bürger der Stadt den PP zu nutzen (Kino) .

    Ein zentraler Punkt der Stadt MUSS einfach mehr sein als "Entertainment District" !

  • ^ach das wird doch überall behauptet. Mercedes Platz, Potsdamer, Alex, Museumsinsel, Brandenburger Tor. Alles angeblich Plätze wo die „echten“ Berliner nicht zu finden sind. Stimmt aber nicht. Sogar die East side Mall, der Raumschiff–gewordene Albtraum so mancher 68er ist enorm beliebt und wird mit zahlreichen Besuchen angenommen.

  • Der Umbau der Potsdamer Platz Arcaden hat begonnen. Alle Eingänge sind dicht, drinnen wurden bereits erste Gerüste aufgebaut.

    Bild vom Haupteingang Alte Potsdamer Straße:


    pplatz_arcaden01.jpg


    pplatz_arcaden02.jpg