Magdeburg

  • Zufallsfund:
    In Magdeburg, Nahe des Doms, wurden bekanntlich mehrere Plattenbauten abgerissen.


    Nun existieren erste Pläne für die Neubebauung. Es sollen mehrere Wohngebäude mit unterschiedlichen Fassaden und ein 33 m hohes Gebäude als Eckbetonung.
    Mein erster Eindruck - naja, vor allem der schwarze Kasten passt mal gar nicht ins Bild, auch dieser 11geschossige Turm ist gewöhnungsbedürftig. Gut hingegen, dass die alten Baufluchten aufgegriffen werden sollen und die Plattenriegel verschwunden sind.
    Man kann nur hoffen, dass das nur eine Vorplanung ist, im Text steht zumindest, dass dies nicht die finale Gestaltung ist. Vor allem beim schwarzen, fast fensterlosen Kasten sage ich nur: HOFFENTLICH.
    Die Nachfrage nach Wohnungen dort sei groß, obwohl noch nicht einmal etwas endgültig geplant ist. Und das, obwohl die Mieten - wie bei Neubau üblich - deutlich über den Magdeburger Verhältnissen liegen und auch für eine Genossenschaft beachtlich hoch sein werden, wobei dies bei der "MWG" durchaus normal ist, aufgrund zahlreicher Neubauten hat dieses Unternehmen bereits seit deutlich über 5 J. mehrere Objekte mit Preisen von über 7-8 Euro kalt im Gepäck und somit einen ungewöhnlich starken Mix von günstig bis hochwertig, während die meisten Genossenschaften bspw. in Leipzig erst jetzt wieder mit Neubauten bzw. Preisen weit oberhalb der Durchschnittsmieten beginnen. Insofern ist diese Genossenschaft schon eine gewisse Ausnahme, aber nicht der negativen Art



    Ansicht von ca. Südwesten Richtung Dom:


    Artikel
    http://www.volksstimme.de/nach…deen-fuer-Domviertel.html

  • Hinzuzufügen ist, dass die dort gezeigten Bilder lediglich den Bebauungsplan für EIN abgerissenen Plattenbau darstellen. Der Turm soll (wie es aus dem Text hervorgeht) gedoppelt werden und so ein Eingangsportal (vom Friedensplatz gesehen) schaffen. Der zweite Monsterplattenbau wird derzeit dafür gerade abgerissen ... mal schauen ob es bei der Planung bleibt. Die Idee finde ich prinzipiell gut. Tendenziell wäre es natürlich auch nicht schlecht, wenn man in die Neubebauung historische Fassaden von Häusern die dort vor dem Krieg standen mit einbinden würde. Aber das wird wohl nur Wunschdenken sein ...


    Zur Wohnungssituation: Da ich selbst am Hasselbachplatz wohne kann ich nur bestätigen, dass diese Wohnungen dort in null Komma nichts weg sein werden. Die Nachfrage hier ist Moment wirklich gigantisch.

  • Kurzinfo: neue Stadtplanungschefin für Magdeburg


    Die bisherige Sachgebietsleiterin Stadterneuerung-Nord des Stadtplanungsamtes Dresden und gebürtige Magdeburgerin, Frau Grosche, nimmt dieser Tage als neue Amtsleiterin des Stadtplanungsamtes Magdeburg ihre Arbeit auf.
    Kontakt
    Auf ihrem letzten Arbeitstermin in Dresden wünschte ich ihr dafür alles Gute. Sie freut sich sehr über die Rückkehr in die alte Heimat. Ich denke, sie steckt voller Tatendrang. Sie ist eher von moderierender und abwägender, äusserlich zurückhaltender Art, was in anstrengenden Planungsprozessen durchaus von Vorteil ist. Auf eine Stadt von wachsender Entwicklungsdynamik treffend, obliegen ihr nun sicherlich zahlreiche interessante Arbeitsfelder. Mit ihr kann jeder interessierte Bürger auf Augenhöhe reden.

  • Neues aus Magdeburg!


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    Doch Abriss der Hyparschale?
    http://www.volksstimme.de/nach…r-Platz-mit-Domblick.html


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    Kavalier Scharnhorst am Elbbahnhof wird saniert
    http://www.volksstimme.de/nach…-wirft-den-Anker-aus.html


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    Neubau von Stadtvillen im Problemstadtteil Neu-Olvenstedt
    http://www.volksstimme.de/nach…tadtvilla-eingeweiht.html


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    Parkplatz entsteht in der Himmelreichstraße
    http://www.volksstimme.de/nach…burg-wird-abgerissen.html


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    Rekonstruktion der Sterntores schreitet voran
    http://www.volksstimme.de/nach…cken-kroent-Sterntor.html


    Ansonsten gibt es noch zu berichten, dass die umfassende Rekonstruktion des entstuckten Gründerzeithauses Hasselbachplatz Nummer 1 fast vollständig abgeschlossen ist. Die Bauplane wurde abgenommen. Ich werde versuchen, zeitnahe Fotos zu liefern.

  • Wow, danke für das Foto Machteburjer! Diese Sanierung war enorm wichtig für die Wirkung des an sich schon attraktiven Platzes, was man im Zusammenspiel mit dem Nachbarhaus gut erkennen kann. Die Kopfbauten an den Platzkanten haben ja durchaus aufeinander Bezug genommen:



    In der Umgebung gibt es aber noch ein echtes Sorgenkind, in der Bölschestraße (6?): Tut sich denn hier etwas? Wenn ich die Hausnummer wüsste ließe sich gezielter suchen:



    Auch noch ein schlummerndes Juwel, die Hegelstraße, hier würde sich eine Wiederbestuckung auch enorm positiv auf die wunderbare Hegelstraße auswirken:



    Sicherlich war die Gebäudeecke einst auch von einem Turm gekrönt.

  • Jap, da gebe ich dir Recht, nothor.
    Bei deinem ersten Foto sieht man aber auch auf ganzer Linie noch erheblichen Verbesserungsbedarf:
    - Dem "Plättbolzen" fehlt die originale Turmhaube, die das Haus ganz anders wirken ließ: http://www.ignah.de/index.php/platz/items/platz.html?id=3 (Foto 2)
    - die beiden Nachbarhäuser sollten perspektivisch auch wiederbestuckt werden (zum Vergleich: https://c1.staticflickr.com/9/…74237949_a99f00e30f_b.jpg)


    Zum zweiten Foto: Da steht bald eine Sanierung an. Das Dach wurde ja bereits saniert. Die einzigen beiden Sorgenkinder des Viertels stehen am Schleinufer sowie in der OvG-Straße (hier bereits gezeigt)


    Zum dritten Foto: Ja, das muss mal ein richtiger Prachtbau gewesen sein. Hier wird sicherlich eine Fassadenreko passieren, vllt. auch "im Tausch" gegen einen modernen Dachaufsatz (so wie jetzt bei Hasselbachplatz Nr. 1).

  • Ich kann machteburjer da nur zustimmen. Der wobau Entwurf ist zu 100% genau das, was da auf keinen Fall hin soll. Magdeburg ist dank den 40 Jahren DDR schon genug mit Riegeln versehen, da sollte man doch meinen die Planer hätten daraus gelernt aber ne...


    Belanglosigkeit statt Kleinteiligkeit und das auch noch in direkter Nachbarschaft zum Hasselbachplatz und zum Dom.


    Ich kann nur meinen Apell an alle Magdeburger oder Interessenten, die das hier lesen, richten: Bitte, falls euch der Entwurf auch nicht gefällt, beschwert euch auf allen möglichen Kanälen. Nur so kann man die Planer dazu bekommen nochmal einen gänzlich neuen Entwurf zu erarbeiten.

  • Leider gibt es tatsächlich noch einige Gebäude die auch in der Umgebung vom Hasselbachplatz auf ihre Sanierung warten. Einen Hochkarärter sehe ich auch in der "Otto-von-Guericke-Str. 59" (Volksstimme Artikel mit Bild: http://www.volksstimme.de/nach…tz-drohen-Notabrisse.html). Am liebsten würde ich es selbst kaufen und sanieren. :D


    Das Gebäude Hasselbachplatz 1 ist ohne wenn und aber gut geworden, auch wenn ich zunächst etwas von der "starken" Farbe überrascht war. Sah für mich auf der Planungsskizze nicht so aus. Dennoch einfach top!


    Zu den Neubauten im Domviertel:
    Der MWG Entwurf gefällt mir auch deutlich besser. Zumindest in der Skizze sieht er kleinteilg aus. Dennoch ist auch hier kein historischer Bezug (abgesehen von der Raumgliederung, die ja durch die Stadt vorgegeben wurde) zu erkennen. Für das Domviertel würde ich mir schon einen Bezug auf die historischen Häuser wünschen. Ein 1 zu 1 Aufbau fände ich übertrieben, vielleicht würden ein paar historische Fassaden von gut dokumentierten Häusern zwischen neuen (architektonisch passenden!) Gebäuden sogar ausreichen. Auch die Idee der zwei Hochhäuser mit Portalwirkung finde ich gut. Eine "Zerstörung der Sichtachse vom Hasselbachplatz zum Dom" (wie es in einigen Kommentaren bei der Volksstimme gelesen habe) sehe ich hier nicht als Problem.

  • ^
    Entwurf Wobau: Oh je, bitte nicht noch mehr davon in dieser ohnehin schon geschundenen Stadt.
    Entwurf MWG: Na ja, das Hochhaus sieht irgendwie sehr banal aus, der Rest geht i.O.


    Altbauten: Andere Städte haben es geschafft, die wichtigsten Altbauten von Investoren abzukaufen (meist über ihre kommunale Wohnungsgesellschaft) und selbst zu sanieren ... bei entsprechend guter Vermarktung kann man damit sogar gutes Geld verdienen, ohne Wuchermieten zu nehmen.
    Ein Kataster zu machen, dann aber trotzdem nicht einschreiten zu können - außer mit Abriss - ist sinnlos. Aber dass Altbau in Magdeburg kaum Wert hat, hat der Bürgermeister schon oft genug verlauten lassen. Man erinnere sich da nur an einige Abrisse an Hauptstraßen, wo der Bürgermeister salopp sagte "man kann halt nicht alles retten und die Stadt hat dies auch nicht als Hauptaufgabe" (sinngemäß)
    Vielleicht nicht als Hauptaufgabe, aber eine Verantwortung hat sie dennoch. Gerade in den Städten, wo ohnehin schon wenig erhalten ist.

  • Leider gibt es tatsächlich noch einige Gebäude die auch in der Umgebung vom Hasselbachplatz auf ihre Sanierung warten. Einen Hochkarärter sehe ich auch in der "Otto-von-Guericke-Str. 59" (Volksstimme Artikel mit Bild: http://www.volksstimme.de/nach…tz-drohen-Notabrisse.html). Am liebsten würde ich es selbst kaufen und sanieren. :D


    Das Gebäude Hasselbachplatz 1 ist ohne wenn und aber gut geworden, auch wenn ich zunächst etwas von der "starken" Farbe überrascht war. Sah für mich auf der Planungsskizze nicht so aus. Dennoch einfach top!


    Zu den Neubauten im Domviertel:
    Der MWG Entwurf gefällt mir auch deutlich besser. Zumindest in der Skizze sieht er kleinteilg aus. Dennoch ist auch hier kein historischer Bezug (abgesehen von der Raumgliederung, die ja durch die Stadt vorgegeben wurde) zu erkennen. Für das Domviertel würde ich mir schon einen Bezug auf die historischen Häuser wünschen. Ein 1 zu 1 Aufbau fände ich übertrieben, vielleicht würden ein paar historische Fassaden von gut dokumentierten Häusern zwischen neuen (architektonisch passenden!) Gebäuden sogar ausreichen. Auch die Idee der zwei Hochhäuser mit Portalwirkung finde ich gut. Eine "Zerstörung der Sichtachse vom Hasselbachplatz zum Dom" (wie es in einigen Kommentaren bei der Volksstimme gelesen habe) sehe ich hier nicht als Problem.


    Ich hoffe, dass das besagte Haus noch gerettet werden kann. Es ist eine wirkliche Perle. :daumen:


    Ein Wiederaufbau der damaligen Häuser macht auch in meinen Augen an dieser Stelle (!) keinen Sinn, da dort sehr einfache und schlichte Gründerzeitarchitektur stand, die man heute wohl als belanglos bezeichnen würde. Es war der schlichteste Abschnitt des Breiten Weges, wahrscheinlich aufgrund der direkten Nähe zum Dom. Auch deshalb existieren kaum historische Fotos von dem Abschnitt.
    Aber deswegen könnte man trotzdem mehr Qualität bei der Neubebauung erwarten, auch ohne Rekonstruktion. Gerade der Wobau-Entwurf ist so eine Architektur, bei der man sich spätestens in 10 Jahren fragt, wie man so einen banalen Bau an diese prominente Stelle hinpflanzen konnte (Marietta-Quartier lässt grüßen...). Erst Recht, wenn der Trend zum traditionellen Bauen sich weiter verstärken wird.
    Insofern nochmal die Entwürfe gründlich überarbeiten und in die großen Städte (z.B. Berlin) schauen, wie zukünftig gebaut werden wird.


    Mal als Beispiel: http://www.noefer.de/projekte/
    Das wäre in meinen Augen eine Architektur, die zu dem Standort passen würde. Edel und aufmerksamkeiterregend aber gleichzeitig vor der historischen Kulisse zurücknehmend. Über diese Architektur würde man sich auch in 50 Jahren noch freuen, über den Wobau-Entwurf keinen Tag. :nono:

  • Ich verstehe den Zweck eines im Vergleich zum übrigen Blockrand fast doppelt so großen Hochhauses generell nicht. Verstellt das nicht aus ziemlich vielen Perspektiven den freien Blick auf den Dom?

  • Ich verstehe den Zweck eines im Vergleich zum übrigen Blockrand fast doppelt so großen Hochhauses generell nicht. Verstellt das nicht aus ziemlich vielen Perspektiven den freien Blick auf den Dom?


    Der Zweck soll sein, an der Haeckelstraße ein "Eingangsportal" zu schaffen. Die zwei Hochhäuser sollen optische Akzente setzen.
    Vom Friedensplatz aus wird der Dom nicht mehr zu sehen sein. Denke aber, dass sich der Effekt auf Grund der schmalen Form der Hochhäuser nicht sonderlich stark auf andere Bereiche auswirken wird.

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    Entwurf Wobau: Oh je, bitte nicht noch mehr davon in dieser ohnehin schon geschundenen Stadt.
    Entwurf MWG: Na ja, das Hochhaus sieht irgendwie sehr banal aus, der Rest geht i.O.


    Altbauten: Andere Städte haben es geschafft, die wichtigsten Altbauten von Investoren abzukaufen (meist über ihre kommunale Wohnungsgesellschaft) und selbst zu sanieren ... bei entsprechend guter Vermarktung kann man damit sogar gutes Geld verdienen, ohne Wuchermieten zu nehmen.
    Ein Kataster zu machen, dann aber trotzdem nicht einschreiten zu können - außer mit Abriss - ist sinnlos. Aber dass Altbau in Magdeburg kaum Wert hat, hat der Bürgermeister schon oft genug verlauten lassen. Man erinnere sich da nur an einige Abrisse an Hauptstraßen, wo der Bürgermeister salopp sagte "man kann halt nicht alles retten und die Stadt hat dies auch nicht als Hauptaufgabe" (sinngemäß)
    Vielleicht nicht als Hauptaufgabe, aber eine Verantwortung hat sie dennoch. Gerade in den Städten, wo ohnehin schon wenig erhalten ist.


    So, unterschiedlich sind die Meinungen. Gerade das Hochhaus empfinde ich als ziemlich gelungen. Während mich der "schwarze" Gebäudeteil schon eher stört.


    Ich gebe dir Recht, in Magdeburg wurde jahrelang stiefmütterlich mit Ruinen umgegangen. Beim letzten großen Abriss in der Sternstraße gab es dann mal einen Aufschrei der Empörung und danach haben einige ein Umdenken bekundet. Mal schauen, was draus wird.

  • Achso, mein Fehler. Ich dachte, das seien Alternativentwürfe. So richtig folgen kann ich der Argumentation aber nicht. Eine wirkliche Ensemble oder gar Torwirkung, würde sich nur mit Hochhäusern beiderseits des Breiten Weges einstellen. So sinds halt einfach nur zwei weniger ansehnliche Hochhäuser, die, meines Erachtens, unnötigerweise den Blick auf das Wahrzeichen der Stadt verstellen.

  • Ich kenne Magdeburg noch nicht lange, nehme den Breiten Weg allerdings als sehr heterogene Straße wahr, die nicht zwingend historisch oder historisierend bebaut werden muss, wobei darauf zu achten ist, dass in Domnähe schon geschmachvoll gestaltet wird. Dort steht ja auch das m.M.n. dahin passende Kulturhaus aus den 1950'er Jahren. Das Hundertwasserhaus, dieses blaue Bürogebäude und auch die alte Hauptpost ergeben eine Maßstäblichkeit, die auch größere Gebäude vertragen würde. Was ich aber nicht gelungen finde an dem MWG-Entwurf ist die breite, dunkle Achse im Mezzanin, die sich wohl über 100 Meter entlang zieht und damit jegliche Dimensionen überstrapazieren würde. Soetwas hatten wir schon früher und es ist Usus, dass es dem Stadtbild nicht gut tut. Geringfügige Nachbesserungen würden aber m.E. schon viel bewirken.