Leipzig: Old Industry - Umgang mit Industriedenkmälern

  • ^Zur Salomonstraße 5-9, es handelt sich wohl um diese Gebäude (bing:(


    Es sind zwei langgestreckte schmale dreistöckige Baukörper, die durch einen Gang im 1.OG. verbunden sind (der wohl bei der Sanierung wegfallen wird).


    Ich bin letzten Winter mal reingegangen, und dachte damals, dass es einem etwaigen Investor sicher schwer fallen würde, die Fabriken zu Wohnungen umzugestalten aufgrund des ungewöhnlichen Grundrisses. Offensichtlich hat man es aber geschafft, zumindest im Entwurf.


    Ich konnte auch einige Bilder aus dem Innenbereich machen:
    Hier das 1.OG. des südlichen Baukörpers (der schmalere der beiden):



    Es fanden sich noch einige Relikte aus Betriebszeiten:


    Dachgeschoss desselben Gebäudes:



    Verbindungsgang:


    Blick aus dem Verbindungsgang auf die Salomon-Druckerei:


    Selber Standort, Blick in umgekehrter Richtung (nach Westen), wohl auf das Kutscherhaus:



    Obergeschoss des größeren Baukörpers:


    Hubertus-Haus:




    Es war offensichtlich "bewohnt":

  • ^ Danke für die Einblicke, ist wohl 'ne Obdachlosen- oder Junkiebude auf dem letzten Bild. Und "letzten Winter mal reingegangen" erklärt auch, warum in leerstehenden Gebäuden in letzter Zeit so viel gezündelt wird. Natürlich nicht, weil Riesz dort gern mal reingeht, aber wenn es ein Kinderspiel ist, sich in solche Gebäude Zutritt zu verschaffen, zieht das freilich auch erlebnisorientierte Pyromanen an.


    Ansonsten ist es wohl nur der gestiegenen Nachfrage an Wohnraum sowie den lukrativen Abschreibungsmöglichkeiten der Denkmal-AfA zu verdanken, dass ehemalige Fabrikgebäude zu Wohngebäuden umgebaut und saniert werden. Sehr schön...

  • Frage zu Plagwitzer Quartieren

    Mit Interesse habe ich diesen Thread gelesen, da es hier auch sehr oft um das Areal zwischen Limburger - Markranstädter - Zschocherschen Straße geht.


    Dort an der Ecke Limburger / Zschocherschen Straße steht ja auch eine Tankstelle.
    Diese wird Ende September geschlossen und soll auch abgerissen werden.


    Die Abrissgenehmigung soll schon vorliegen. Nun zu meinen Fragen, wer ist der Eigentümer des Grundstücks? Ich gehe bis jetzt von der Floreijn Gruppe aus.
    Kann von Euch einer die Abrissgenehmigung bestätigen?
    Kann einer von Euch eventuell was zu Bebauungsplänen sagen?


    Gerüchten sagen, dass auf dem Gelände der Tankstelle im Jahr 2012 wieder eine Tankstelle gebaut werden soll. Andere Gerüchte sprechen von einem Hotel, da das Commundo-Tagungshotel (Zschochersche / Industriestraße) in einem maroden Zustand sein soll.


    Für alle Hinweise egal wie hilfreich bin ich sehr dankbar.

  • Also in den ursprünglichen (aber mittlerweile obsoleten) Plänen der CG Gruppe war die Tankstelle immer mit enthalten. Zu den mittlerweile geplanten Plagwitzer Quartieren findet sich im Netz leider nicht so richtig was, mit ein wenig Fantasie lässt sich aber erahnen, dass da eine straßenbegleitende Bebauung bis hinunter zur Limburger Straße geplant ist:



    Quelle: rendart


    An einen Neubau des commundo-Tagungshotels glaube ich aber nicht, so marode, dass man es nicht durch eine günstigere Sanierung regeln könnte, kann ich mir das Gebäude aus den 90ern nicht vorstellen.


  • An einen Neubau des commundo-Tagungshotels glaube ich aber nicht, so marode, dass man es nicht durch eine günstigere Sanierung regeln könnte, kann ich mir das Gebäude aus den 90ern nicht vorstellen.


    Soweit mir bekannt ist der Zustand so schlimm das Gäste schon in andere Hotels umgebucht werden. Das Tagungshotel soll wohl nur noch zu 2/3 nutzbar sein.


    Na mal sehen, was sich ab Oktober tut. Ich bleibe gespannt.

  • ^ Gibt es dazu irgendwelche Details? Die (auch aktuellen) Bewertungen in diversen Hotelportalen sind ja eigentlich recht gut. Unabhängig davon ist der Abriss der Tankstelle eventuell der Auftakt zur Neubebauung an der Zschocherschen, was ich sehr begrüßen würde.


    PS: Willkommen im Forum!

  • warum sollte ein neues hotel gebaut werden, wenn ein ganzer block mit dem commundohotel bebaut ist? als ich vor einigen wochen drin war, sah alles sehr solide aus. einzig die ausstattung ist ausgesprochen nineties und wohl ziemlich abgenutzt.

  • GleisGrünZug / BürgerBahnHof Plagwitz


    Im Juni 2011 fand eine Planungswerkstatt zum Nordbereich des ehemaligen Plagwitzer Güterbahnhofs statt. Hier ein Link zur Dokumentation.


    Die Entwürfe sehen ganz gut aus. Mal sehen, wie der mittlere und südliche Bereich aussehen wird bzw. könnte.

  • Update zur Brauerei Täubchenweg (s. Beitrag #146 von DrZott auf dieser Seite und Folgebeiträge, sowie Google-StreetView:( Die Abrissarbeiten sind wohl größtenteils fertig - es wurden nur einige eher unansehnliche Baukörper entfernt, z.B. Flachbau entlang der Spohrstraße - und man hat schon mit der Sanierung eines der Hofgebäude begonnen.












    Hofgebäude in Sanierung:


    Die Nr. 10 ist abgerissen worden...


    ...doch dürfte die benachbarte Nr. 12 erhalten bleiben (http://www.dsk.ag/images/objekte/15/dok4.pdf:(


    (Quelle: Eigene Bilder)

  • Die ehem. Bauer Brauerei ist ein sehr interessantes Projekt und kann vielleicht dazu beitragen, die Ecke etwas mehr in den Fokus von Investoren zu rücken.


    Schade, dass die Sanierungswelle für die Brauerei an der Pragerstraße zu spät kam.

  • Körting-Radio-Werke/RFT in Stötteritz werden von GRK saniert

    In ihrer gestrigen Ausgabe berichtete die LVZ, dass die ehemaligen Körting-Radio-Werke, später RFT in Stötteritz von der Leipziger GRK-Gruppe erworben wurden und nun unter dem Namen „Klangwerk“ in eine Wohnanlage mit 200 Wohnungen umgebaut werden sollen.


    Das Areal mit der Adresse Melscher Straße 7 liegt am Rand von Stötteritz:
    http://maps.google.de/maps?q=m…+Sachsen&t=h&z=18&vpsrc=6


    Der Kaufmann Oswald Ritter und der Techniker Dr. Dietz, zwei vormalige Mitarbeiter der Leutzscher Bogenlampenfabrik Körting & Mathiesen, gründeten 1925 mit 20%-iger Beteiligung von Körting die Dr. Dietz & Ritter GmbH, Fabrik für Radio-Erzeugnisse und Transformatoren. Der Kapitalgeber Körting gab das Recht, den Markennamen Körting zu verwenden. Der Betrieb produzierte zunächst unter anderem Trafos, Kraftverstärker und dynamische Lautsprecher. Ab 1932 wurden Rundfunkempfänger unter dem Markennamen in die Produktpalette aufgenommen. Im Jahr 1938 zählte das Unternehmen zu den marktführenden Herstellern und beschäftigte 3.000 Mitarbeiter. Ab 1940 firmierte das Werk als Körting-Radio-Werke Oswald Ritter. Im II. Weltkrieg wurde es dem Leipziger Betriebsteil der Loewe AG unterstellt und produzierte Funkgeräte für die Luftwaffe.


    Der Betrieb wurde 1948 enteignet und ging als VEB Funkwerk Leipzig im Herstellerverband Rundfunk- und Fernmelde-Technik der DDR (RFT) auf. Der mittlerweile 70-jährige Oswald Ritter setzt sich mit einigen Mitarbeitern 1949 nach Marquartstein in Oberbayern ab, baute dann zunächst in Schloss Niedernfels eine Radiofabrik auf und ging 1951 nach Grassau am Chiemsee, wo er erneut unter dem Namen "Körting Radio Werke GmbH" unter anderem Rundfunkgeräte und Lautsprecher produzierte. http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6rting_Radio_Werke


    In Stötteritz wurden unter dem neuen Namen VEB RFT Sternradio Leipzig bis 1951 Radios produziert. http://de.wikipedia.org/wiki/Kombinat_Sternradio Danach erfolgte eine erneute Namensänderung in VEB Fernmeldewerk Leipzig und eine Umprofilierung auf die Produktionvon Telefonanlagen, aber auch von Mikrofonen und Tonbändern. 1970 wurde das Werk Stammbetrieb des "VEB RFT Kombinat Fernmeldewerk Leipzig".
    http://de.wikipedia.org/wiki/R…Die_Radiowerke_in_Leipzig


    Nach der Wende übernahm Siemens den Standort samt den ca. 500 Mitarbeitern, die hier 1993 den ersten Streik für höhere Löhne in ganz Ostdeutschland organisierten: http://de.wikipedia.org/wiki/R…Die_Radiowerke_in_Leipzig Nach der Inbetriebnahme des neuen Leipziger Siemens-Telefonwerks SECM in der Hertzstraße 2 in Heiterblick wurde das Stötteritzer Werk 1999 geschlossen.


    Nun hat die Leipziger GRK-Gruppe, die in der LVZ als "mit Abstand wichtigste(r) Altbau-Sanierer in Leipzig" bezeichnet wird, das 17 000 Quadratmeter große Areal von der Wiener Conwert-Gruppe erworben und will die seither ungenutzten Hallen als Wohnanlage neu beleben. Unter dem Namen "Klangwerk" soll die denkmalgeschützte Fabrikanlage mit 22 000 Quadratmetern Netto-Geschossfläche in eine Wohnanlage verwandelt werden. Geplant sind eine begrünte Tiefgarage im Hof, Spielplätze, Fahrstühle in jedem Aufgang, noble Ausstattung sowie Balkone und Loggien. Etwa 35 Millionen Euro werde GRK investieren und dort 200 Eigentumswohnungen schaffen. Laut GRK-Chef Steffen Göpel biete das Projekt unmittelbar neben dem Stötteritzer Wäldchen samt Freibad einerseits ländliche Idylle, andererseits gute Stadtanbindung und bedeutende Industriegeschichte.


    Abschließend wird in dem LVZ-Artikel kurz auf weitere, hier bereits mehrfach vorgestellte GRK-Projekte eingegangen, so das letzte Gebäude von „Hoffmanns Gärten“ an der Friedrichshafener Straße im Mockau mit 200 Wohnungen für 28 Millionen Euro. Beim Wahrener Rundling - 200 Wohnungen für über 30 Millionen Euro - wolle GRK noch in diesem Jahr die ersten beiden Bauabschnitte fertigstellen und das Dach über der Tiefgarage im Hof schließen. Ebenfalls noch in diesem Jahr beginnen die Bauarbeiten für das Projekt „Venezia“ im Hochbau Mitte der Buntgarnwerke an der Nonnenstraße - hier sind 125 Wohungen für 33 Millionen Euro geplant.


    Fotos u.a. im Artikel von Daniel Große vom 04.10.2011
    GRK baut 200 neue Wohnungen in Stötteritz
    http://www.lvz-immo.de/q/-them…-Wohnungen-in-Stoetteritz


  • ...doch dürfte die benachbarte Nr. 12 erhalten bleiben


    Das Haus ist von einem allerletzten Mieter noch immer bewohnt. Dies ist wahrscheinlich auch ein, wenn nicht der Grund, weshalb es stehen anders als sein Zwilling bleiben kann bzw. muss.

  • VENEZIAQUARTIER


    Seit Oktober 2011 sind die Bauleute in einem Teil der Buntgarnwerke, nördlich an der Weißen Elster, eingezogen, bauen nicht mehr genutzte Räume zurück und schaffen neuen Wohnraum. >>



    Ein Blick ins Treppenhaus...



    ...und ins Erdgeschoss.



    Erstes Stockwerk.



    Zweites Stockwerk. Dieses war für Radio PSR ausgebaut worden, welche aber nie eingezogen sind.



    Drittes Stockwerk.



    Viertes Stockwerk.



    Auch das fünfte Stockwerk musste besucht werden.



    Ein Blick tief ins Erdgeschoss.



    Ein Blick ins zweite Stockwerk. Seitlich befanden sich zwei Trockenbauwände, welche nun zurückgebaut sind.



    Dick waren die Wände nicht gerade.


    ... und solch ein interessantes Bauobjekt, eine ehemalige Fabrik, welche zu Wohnungen umgebaut wird, muss man einfach über eine längere Zeit dokumentieren, und deshalb gibt's immer aktuelle Bilder aus dem Veneziaquartier hier im DAF und auf http://www.stadtbild-leipzig.de <<

  • Über die geplante Revitalisierung der Wagenfabrik Friedrich Trebst am Westplatz wurde hier bereits berichtet. Meine Vermutung, dass die beiden Gebäude Friedrich-Ebert-Straße 45A und 47A ebenso saniert werden würden, scheint jetzt aktuell zu werden. Die BAUART führt dieses Vorhaben inzwischen als 2. Bauabschnitt an. Der Verkauf der Wohnungen hat bereits begonnen, wie uns dieses Exposé verrät.

  • Sehr schöne Entwicklung, die Friedrich-Ebert-Straße sah vor nicht mal 10 Jahren noch aus, als wären viele weitere Gebäude dem Abriss geweiht. Hätte man rund um 2005/2006 nur wenige Jahre gewartet, hätte man wohl auch das Goldschmidthaus, Märchenhaus sowie das Eckgebäude am Waldplatz (Abriss vor der WM) und andere abgerissene Gebäude heute längst saniert ... aber die Verbreiterung der Straße war damals Totschlagargument - nur erfolgte so eine Verbreiterung nie :nono:. Schade um die entstandenen Lücken, insbesondere da es keine "einfachen" Gründerzeitler waren, die zu tausenden in Leipzig stehen.
    Wenn ich mir dann noch ansehe, was es für Entwürfe für die Ecke am Waldplatz (Ärztezentrum in nem futuristischen Neubau?) schon gab, kommt einem das Grausen. Zum Glück ist dazu bisher nichts neues bekannt, hoffentlich kommt dieser Bau auch nie.


    Das gesamte Areal Gustav-Mahler-Str. 20, 22 und Fr.-Ebert-Str. 45, 47 wurde seit 2009 von der LWB in einem Schwung als Verkaufsobjekt angeboten. Insofern wundert es mich nicht, dass auch ein Investor alles saniert. Fraglich ist aber - was passiert mit dem Gebäude daneben, also Fr.-Ebert-Str. 49 (?), das sieht ja dem Gebäude 45/47 sehr ähnlich. Weiß dazu jemand etwas? Von der LWB wurde es jedenfalls nicht zusammen in diesem Paket angeboten.

  • ^ Also ich ging eigentlich davon aus, dass die Nummern 45A und 47A besagte zwei Häuser an der Friedrich-Ebert-Straße sind. Wahrscheinlich ist dem auch so, auch wenn im Moment nur die 45A auf der Website als 2. Bauabschnitt aufgeführt wird und auch nur für dieses Gebäude im Moment Wohnungen zum Verkauf stehen. Im Exposé ist aber explizit auch die Rede von der Nr. 47A die Rede, so dass ich davon ausgehe, dass auch dieses Gebäude von der Bauart AG erworben wurde und die Revitalisierung evtl. dann den 3. Bauabschnitt bildet. Zumindest braucht man sich über die Zukunft des Gebäudes sicher keine Sorgen machen.

  • ^
    Hallo Cowboy,
    ich hätte die Frage nicht in den Raum geworfen, wenn dem so wäre ;) Auf der Grafik des Projektes (siehe Lageplan auf Seite 19 in diesem Exposé) ist die 45a der Eingang von der einen (Südseite) und die 47a der Eingang von der anderen (Nordseite) in besagtem Haus.
    Die 45b und 47b sind dann im Hinterhof in dem Haus, was bis zur Gustav-Mahler-Str. reicht.
    Demnach schließe ich darauf, dass das Nachbargebäude Richtung Westplatz nicht zum Projekt gehört und die Nr. 49 ist (oder gar 49a und 51a?)
    Grüße!

  • in der LVZ Printuasgabe stand ein Beitrag über die Revitalisierung von Industriebauten in Sachsen. Es gibt dazu eine Ausstellung in Chemnitz. Im nächsten Jahr soll es einen besonderen Teil über Leipzig geben und deren sannierte Industriebauten. Dieser Teil soll in Leipzig zu sehen sein als Wanderausstellung.



    Es gibt in Leipzig ja noch ein parr große und wichtige noch zu sanierende Objekte:
    Beispiel Albert Schweizer Straße (hinter dem Brauereigelände stadtauswärts)
    http://maps.google.de/maps?q=l…%C3%9Fe,+Leipzig&t=h&z=19


    Beipsiel Riesaer Straße sehr Stadtbildprägend
    http://maps.google.de/maps?q=l…+Sachsen&t=h&z=18Beispiel


    Theodor Neubauer Straße
    http://maps.google.de/maps?q=l…Leipzig,+Sachsen&t=h&z=19


    Beispiel Ereich Zeigner Allee
    http://maps.google.de/maps?q=l…Leipzig,+Sachsen&t=h&z=18



    hoffen wir das diese auch bald wachgeküsst werden....!

  • Friedrich-Ebert-Straße 45 / Gustav-Mahler-Straße


    Das südliche Gebäude wurde bereits eingerüstet und wird zurzeit entkernt.





    Aromafabrik


    Das Eckgebäude am Schrebergäßchen Ecke Schreberstraße hat seine Gerüste fallen gelassen. >>




    Blick von der Gustav-Mahler-Straße aus. Vielleicht wird diese Wand eines Tages mit der Geschichte dieser Aromafabrik gestaltet.