Dorotheen Quartier (fertig)

  • Hier mal zwei schnelle Montagen (ich hoffe, die jeweiligen Urheber haben nichts gegen Bearbeitung ihrer Fotos), wie ein dunkleres Dach wirken würde

    Danke. Es hätte also in mehrerlei Hinsicht noch Spielraum nach oben bestanden.

  • Man stelle sich hier mal vor die Flucht des vorderen Gebäudes würde bis zur Münzstraße weiterlaufen und hätte zwei Sockelgeschosse mehr oben drauf. Die Umgebung mit der Markthalle würde erschlagen und auch von der Stiftskirche wäre der linke Turm aus dieser Perspektive verdeckt.
    An der Hauptstätter Straße erreicht der Sockel die auch im Wettbewerb vorgesehene Höhe. Das erhaltene Hotel Silber vermittelt hier aber ganz gut zwischen Neubau und Altem Waisenhaus:


    Einen ausführlichen Bericht der Architekturkritikerin Ursula Baus findet sich hier.


    Sorry ma-frey aber du hast mal wieder nix verstanden!:nono: Das schwäbische Kleinklein dem insbesondere Fritzle und PP dauernd anhängen hat genau an dieser Stelle nicht's verloren. Benisch hat ja eben mit seiner ursprünglichen Planung einen genialen Entwurf hingelegt der von den Flachpfeifen und Kleingeistern im Rathaus ZUg und Zug verhunzt wurde. Schau @Wagahai's Beiträge mal durch. Er hat das sehr gut und eindeutig bewiesen.


    Und das Billigsilber dazwischen machts nur noch schlimmer. Von "Vermittlung" kann da keine Rede sein. Der wenig reizvolle Flachbau am Charlottenplatz in dem das Amadeus drin ist darf doch nicht der Maßstab für die Bauhöhen in der Innenstadt sein!


    Wenn dann irgendeine Möchtegern-Expertin die in ihrem Leben wahrscheinlich sonst nicht viel auf die Reihe gekriegt hat das gut findet, muss das überhaupt nicht's heißen - im Gegenteil...

  • immerhin scheint sie befähigt zu sein selbst denken zu können und kläfft nicht präpupertär irgend eine Forenmeinung nach.


    Persönlich sehe ich das wie ma-frey, der allererste Entwurf wäre wohl das geworden, was man landläufig Bausünde nennt - ein brachialer Monolith, dessen Barrierewirkung sich genauso negativ auf Wegebeziehungen ausgewirkt hätte wie der Vorgängerbau. Erst durch die Schrumpfung, mit welcher die Eduard-Breuninger-Straße erst entstand, wurde die Baumasse erträglich. Sicherlich, über den Erhalt des ehem. Hotel Silber lässt sich (zurecht) streiten, und bezüglich des Dachs herrscht wohl größtenteils Einigkeit.
    Was wohl hier zwar nicht bewiesen, aber wenigstens deutlich aufgezeigt wurde ist wohl eher die Tatsache, das sich Terrarien nicht als Wohnbebauung eignen - ich zumindest könnte mir nicht vorstellen unter einem komplett transparenten Dach zu wohnen.

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    Die Bausünde sehe ich so nicht. Die Aufteilung in 3 Baukörper ist gut, besonders die Wegebeziehungen, da gehe ich seit jeher mit. Die Schrumpfung dagegen ist konstruiert, die neuen Wege hätten auch die alte Höhe gut vertragen.


    Ebenso ma-frey die "Flucht bis zur Münzstraße", bezogen auf dein erstes Bild in#760, gehst du nur 10 Schritte zurück, sieht man den Westturm der Stiftskirche jetzt auch schon nicht mehr. Das "König von England" verträgt alles und muss es auch. Auch die Markthalle hätte 2 Sockelgeschosse mehr gut vertragen, von erschlagen könnte hier keine Rede sein. Die Markthalle ist Kunst, die erdrückt so schnell nichts.
    Was Bild 2 angeht, so brauche ich keine "Vermittlung" zwischen Neubau und Altem Waisenhaus! In meinen Augen ist das Alte Waisenhaus es absolut nicht wert darauf irgendwie behutsam eingehen, achten, oder vermitteln zu müssen. Dieses Gebäude bietet wenig Höhe auf großem Grundriss an prominenter Stelle, die deutlich mehr verträgt. Es wäre hier geradezu eine Plicht deutlich mehr BGF zu stellen. Andererseits muss man es auch nicht abreißen, nicht das hier ein falscher Eindruck entsteht, nur wenn man sich diesen Luxus an dieser Stelle gönnt, muss man doch mein Gott nicht dieses Kleinod auch noch um jeden Preis städtebaulich integrieren, darauf Bezug nehmen oder vermitteln.
    Dir (euch) geht es aber nicht um den "wunderschönen" Rathausturm, der beim Blick vom Charlottenplatz sonst verdeckt werden würde (siehe Bild 3)?!

  • Nun ein Blick vom Bahnhofsturm auf die 3 Baukörper.


    Durchgang von der Kuppel zum Karlsplatz.


    Die einzelnen Baukörper.




    Das DoQu in der Dach- und Turmlandschaft der Innenstadt.



    Bilder: Silesia

  • Dir (euch) geht es aber nicht um den "wunderschönen" Rathausturm, der beim Blick vom Charlottenplatz sonst verdeckt werden würde (siehe Bild 3)?!


    Äh, nein. Nicht mal wenn er rekonstruiert werden würde.

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    Welcher Teil fiel der Baumassenreduzierung zum Opfer? Falls es das Dach sein sollte, ist es doch nur gut so, sonst gäbe es jetzt noch mehr von dieser abscheulichen Milchglasattrappe :)

  • Ein paar Nachtaufnahmen vom 19. August 2017:


    Blick vom Charlottenplatz auf das Hotel Silber und das Dorotheenquartier. Das Dach wird bei Dunkelheit im unteren Bereich angestrahlt. Das Hotel Silber
    wird übrigens von den renommierten Wandel Lorch Architekten umgestaltet, die unter anderem die neue Synagoge in Dresden, das Jüdische Zentrum in
    München und auch das Ökumenische Forum in der Hamburger Hafencity gebaut haben:




    Blick in die Rosenstraße:






    Der Dorotheenplatz mit Blick in die Karlstraße:




    Ein Blick nach oben:




    Die Eduard-Breuninger-Straße:






    In der Sporerstraße:






    In Bildmitte kann an dem beleuchteten Raum erkannt werden, welche Dachfassadenbereiche transparent sind und welche opak. Die Brüstung ist
    erkennbar undurchsichtig. Insgesamt ist die Verteilung wohl 60 % transparent, 40 % opak. Zur Besseren Durchsicht ist die Bedruckung von innen schwarz:




    Attraktiv gestaltet wurde die Erdgeschosszone des Breuninger-Gebäudes entlang der Sporerstraße. Eher der von Behnisch gewohnte Stil, als das
    Dorotheenquartier selber.




    Blick in die Eduard-Breuninger-Straße in Richtung Karlspassage. Üblicherweise sind Lochfassaden auch tragend ausgebildet. Hier aber wird das Gebäude durch
    Rundstützen getragen und die Fassade wurde mittels Betonfertigteilplatten eingefügt und mit Stein verkleidet, eigentlich konstruktiv nicht ganz ehrlich:






    Blick auf die Arkaden an der Dorotheenstraße:




    Auch ein Bild wert, das Licht- und Schattenspiel der Tiefgarageneinfahrt an der Holzstraße:


  • Am Sporerplatz wurde jetzt die leider umgestaltete Ecke in Ladenbereich jetzt von ihrer Verhüllung befreit. Die große geschlossene Fläche passt meiner
    Meinung nach nicht zur sonstigen Kleinteiligkeit der Fassade des Dorotheenquartiers:







    Aufnahmen vom 22. August 2017

  • das ist wirklich grauenhaft, scheint aber so eine Art CI zu sein: in der Frankfurter Goethestraße sieht der Eingangsbereich ähnlich aus, passt sich dort aber recht gut in die Architektur des Gebäudes ein.

  • Immerhin erkennt man darin doch wieder Behnisch, eine dekonstruktivistische Variante, nur mal nicht vollverglast.
    Über die Wirkung läßt sich streiten, zumindest nicht langweilig, sondern ein interessantes Motiv.

  • Vom Balkon des Wilhelmpalais aus hat man einen neuen Blick auf das Dorotheenquartier:



    Immerhin hatte ich gestern mal EINE positive Meinung zur Dachgestaltung gehört. Ansonsten hört man in der Regel meist Missfallen.



    Mein Wunsch wäre eine Zurückdrängung des Autoverkehres in der Stadt und eine stadtgerechte Gestaltung des Charlottenplatzes, damit dieser auch
    wirklich wieder zu einem städtischen Platz wird:


  • Im Ludwigsburger Architekturquartett wurde vergangenen Donnerstag das Dorotheen Quartier besprochen. Die Beurteilung der Architektur war eher negativ. Nicht nur das Dach sondern auch die weiteren Fassaden gefielen nicht sonderlich. Positiv wurde die Veränderung von den zwei ursprünglich vorgesehenen Blöcken auf einschließlich Hotel Silber vier Gebäude gesehen.


    Es wurde eine Innenansicht im Bereich hinter der oberen schrägen Glasfassade gezeigt. Der Schweizer Architekt Daniele Marques meinte dazu, dass der Ausblick wirken würde, wie wenn man den Grauen Star habe.


    25 Kommentare erhielt das Dorotheen Quartier im Baunetz. Auch da überwiegen die negativen Meinungen. Teilweise wird auch die realisierte Baumasse als noch zu groß empfunden.

  • Gottchen, die Qualität der Kommentare im Baunetz („Harakiri a la Jackass”) ist ja teilweise wirklich grauenhaft. Da sind wir glaube ich eine echte Alternative für jeden, der die sachliche und tiefergründige Diskussion sucht... ;)


    Ganz blöde Frage: Ist das DoQu eigentlich fertig gestellt? Sind die Zahnlücken in der Dachfassade etwa Balkone und damit der Endzustand? Wenn ja: Optisches Desaster, erinnernd an ewigen Baustopp.

  • Schon hart wenn sich die Architekten nicht mal mehr gegenseitig den Popo pudern! Welche Fassade hätte man sich denn hier gewünscht?! Grauer Star trifft es, eine Diagnose ist der erste Schritt zur Heilung. Und die Baumasse ist also zu groß?! Klar, besser wäre man orientiert sich an den 2 Obergeschossen vom Alten Waisenhaus, dazu ebenfalls ein großer Innenhof und alle wären glücklich. Bäume noch natürlich.
    Da es seit vielen Jahren normal ist noch ewig an Neubauten zu werkeln, ist das DoQu nach nach heutigen Maßstäben längst fertig.

  • Nein, die Frage war, ob die Zahnlücken auch wirklich als solche gemeint sind.


    Traurige Gewissheit: Ja, wie man an dieser Visualisierung erkennt, wenn auch hier auf der anderen Seite des Trakts. Das gehört daher leider so.


    Es bleibt also dabei: Alle Chancen der Welt gehabt, heraus gekommen ist ein durchwachsenes Etwas, zwar brillant und gut gelungen in den unteren Geschossen, in den oberen ein Ärgernis - mit merkwürdigen (Schlumpf-) Proportionen, den schwer erträglichen Zahnlücken und natürlich dem überflüssigen Erhalt des Silber-Neubaus. Ein echtes prominentes architektonisches Mahnmal für das moderne Bauen in Stuggi.


    Die Empfehlung für das DoQu daher auch weiterhin: Kopf runter.

  • Es bleibt also dabei: Alle Chancen der Welt gehabt, heraus gekommen ist ein durchwachsenes Etwas, zwar brillant und gut gelungen in den unteren Geschossen, in den oberen ein Ärgernis - mit merkwürdigen (Schlumpf-) Proportionen, den schwer erträglichen Zahnlücken und natürlich dem überflüssigen Erhalt des Silber-Neubaus.


    Danke für den nochmaligen Hinweis Wagahai:cheers:


    Die Hauptkatastrophe am DoQu ist der rein ideologisch motivierte unsägliche Erhalt von Billig-Silber, Fritzle, PP&Co. sei dank:bash:
    Die vom Dorfgemeinderat erzwungene Bauvolumenreduktion bewirkt wiederum eine völlige Verschiebung der Bauproportionen. Durchgängig zwei oder gar drei Geschosse bei den Sandsteinteilen drauf und das Ding wäre genial - allerdings natürlich ohne die ebenfalls verherende Beklebung der Dachverglasung mit der PP echt seine vollkommene Inkompetenz bewießen hat.:nono: