Opernquartier

  • Viele neue Informationen über die Sanierung der Bühnen gibt es jetzt auf der extra dafür eingerichteten Website.


    http://sanierung.buehnenkoeln.de/


    Unter dem Reiter: "Aktuell" zeigen zwei Fotos den nun vollständig entkernten Innenraum der Oper.
    Etwas weiter unten werden die einzelnen Bauvorhaben anhand einer Animation erklärt.
    Die Dimensionen des Projektes sind beeindruckend und die Planung wirkt durchdacht und intelligent.


    Geht man anschließend auf den Reiter: "Das Sanierungsprojekt" erhält man dort viele Detailinformationen über die einzelnen Projekte; dazu sieht man eine Reihe von neuen und schon bekannten Bildern in großer Auflösung.


    Wer sich Vorort informieren will, kann jetzt eine gerade eröffnete Info-Box besuchen. Informationen dazu gibt es ebenfalls auf der Website.

    5 Mal editiert, zuletzt von tieko () aus folgendem Grund: Verbesserung

  • Solange man bei den Ausgrabungen nicht auf römische Mauerreste stößt halte ich eine Integration in den Neubau für wenig wahrscheinlich und sinnvoll.


    Mittelalterliche Mauerreste kann man auch bei der neuentstehenden Archäologischen Zone sehen. Der Aufwand und die zeitliche Verzögerung um solche Reste am kleinen Offenbachplatz zu sichern, translozieren und in den Neubau zu integrieren scheint mir nicht gerechtfertigt.


    Vielleicht stößt man aber auch noch auf irgendwas römisches im Untergrund...;)

  • Die Kölner Presselandschaft berichtete letzte Woche erstmals von befürchteten Verzögerungen und Kostensteigerungen bei der Opernsanierung:
    http://www.rundschau-online.de…ch,15185496,20684740.html
    http://www.ksta.de/koeln/opern…ot,15187530,20684218.html


    Vier Monate nach Baubeginn listet der externe Projektsteuerer eine ganze Reihe von Punkten auf, welche nicht im Zeitplan liegen. Unter anderem habe allein die Suche nach Blindgängern viel länger gedauert, zudem sei der Bestand nicht genau genug analysiert worden, was auch zu mangelhaften Ausschreibungen geführt habe. Zwar sieht der Projektsteuerer den Termin von Fertigstellung und Übergabe an die Bühnen im Herbst 2015 derzeit noch nicht gefährdet, jedoch fänden regelmäßig Krisengespräche mit den Unternehmen statt.


    Die Rundschau berichtet auch, dass die ursprünglich geplante 35 m lange Granitbank am Offenbachplatz nicht mehr kommen soll, stattdessen filigranere, schwarze Sessel und Zweisitzer aus Metall, die auf dem Platz „locker“ platziert werden sollen. Außerdem will die Stadt Brüderstraße, Krebsgasse, Glockengasse und Tunisstraße ansprechender gestalten. Die Anzahl an Pkw-Stellplätzen soll reduziert, die der Fahrradstellplätze erhöht werden.

  • Tja.
    Also ich weiß ja nicht, was ich davon halten soll.


    Zunächst bin ich erstmal einmal froh, dass dieser lange Granitblock nicht kommt.
    Denn wie so etwas nach einem Jahr aussieht, kann man an einigen Stellen in Köln mit ebensolchen "Klotz"-Sitzmöbeln begutachten:
    Inline-Skater und Skateboard-Fahrer nutzen die Kanten zum "Grinden" - diese werden dadurch schwarz und bröckeln ab. Äußerst unansehnlich.


    Allerdings finde ich diese wahllos "hingestellten" Bänke auch gruselig. Als ich die Visualisierungen gesehen habe, dachte ich zunächst an einen vorgezogenen Aprilscherz.
    Diese Unordung passt m.E. nicht zu den klaren, kantigen Strukturen des Operngebäudes.
    Es lockert den Platz auch nicht im geringsten auf. Für mich sieht das einfach nach "Chaos" aus.

  • Ich persönlich glaube ja, dass man die Nord-Süd-Fahrt ab morgen komplett für den Kfz-Verkehr sperren könnte und diese Schneise in ein paar Wochen niemand mehr vermissen wird. Das war doch bei der A40 in Essen ähnlich, wie ich vernahm.
    http://www.ksta.de/koeln/verke…gt,15187530,20713692.html


    Die Stühle und Bänke finde ich ganz lustig, es sieht ja nicht so aus, als würde der Platz komlett damit zugestellt. Interessant ist auch, dass für die Oberflächen auch wieder Waschbetonplatten eingesetzt werden sollen. Mich wundert, das sowas überhaupt noch erhältlich ist (oder werden gar die vorhandenen Platten wiederverwendet?). Und warum findet man Waschbeton im Allgemeinen so abstoßend?

  • Der "Worst Case" ist eingetreten - man hat eine römische Wand gefunden! ;)
    Allerdings ist diese verputzte und mit Wandbemalung verzierte Mauer schon in antiker Zeit umgestürtzt. Insofern konnten die Trümmerstücke von Ärchäologen geborgen werden und sollen in einem neugestalteten römisch-germanischen Museum präsentiert werden. Der Bericht des Stadtanzeigers zur Grabung und den Funden findet sich hier.


    Zur Sanierung allgemein: Ich finde es wenigstens mal ehrlich, dass man im oben erwähnten Bericht der Rundschau bei der "Sanierung" der Opernterrassen von einem faktischen Neubau spricht. Nur ein geringer Teil muss aus rechtlichen Gründen stehen bleiben um im Sinne des Denkmalschutzes eine "Sanierung" zu begründen. Bei der Flora war es ja ähnlich. Ist halt immer die Frage, was ist beim Denkmalschutz wichtiger - die architektonische Idee und optische Wirkung oder die originale Substanz?

  • Bei der Sanierung wird alles von innen nach außen gekrempelt - und wieder zurück. Es bleibt - fast - kein Stein auf dem anderen. Vieles wird abgerissen, doch was aber fürs erste abgebaut wurde, wird aber wieder aufgearbeitet und hinterher wieder eingebaut. So etwa die Bestuhlung der Zuschauerränge. Diese Aufarbeitung ist teils auch billiger als die Neuanschaffung, schon weil vieles kaum mehr erhältlich ist und extra in kleiner Auflage neu angefertigt werden muss. So musste man etwa lange nach einer neuen Tonbrennerei suchen, die die Fassadenziegel/ - platten möglichst exakt nachahmen konnte - die frühere Ziegelei existiert nicht mehr.
    Anderes wie z.B. die Operntüren will man wegen des passenden Holzdekors erhalten, allerdings müssen sie schalldichter werden, wofür sie im Sandwichverfahren einen neuen Stahlkern erhalten. Dazu müssen sie zuvor aufwendig durchgesägt werden.


    Und manche Dinge werden zwar an der ursprünglichen Stelle erneuert, finden aber eine andere Verwendung: Wenn man zukünftig noch auf den Brettern, die die Welt bedeuten, stehen will, muss man wohl auf den Tischen tanzen (soll im Kölner Karneval ja öfter vorkommen:D) - das hochwertige Holz der alten Bretter wird zu Tischen für Kantine und Gastrobereich verarbeitet.
    Zum Bericht des Stadtanzeigers siehe hier.


    Und noch zwei Bilder von mir - sind zwar schon von Ende April, aber besser als gar keine Bilder in diesem Strang:



  • Danke für die Bilder!



    Ich hatte letztens nur meine Handykamera dabei; die Bilder konnte man nicht zeigen. ;)


    Was man leider auf deinen Bildern nicht erkennen kann: Mit den Augen sieht man in dem "schwarzen Loch" in der Mitte des ersten Bildes direkt in den Zuschauerraum hinein. Man kann dort noch die alten Zuschauerränge sehen. Ein sehr interessanter Bilck, der sich da einem auftut!

  • Merkwürdig: nachdem ich heute Morgen schon den KStA-Artikel gelsen hatte, wonach Zeit und Geld absolut im grünen Bereichen seien, habe ich in den Kölner WDR 2-Regionalnachrichten um 8.30 Uhr genau das Gegenteil gehört: Zeit und Geld laufen völlig aus dem Ruder. Insesondere gebe es Schwierigkeiten mit den Planern für die gesamte Technik.


    Leider finde ich auf der WDR-HP keinen entsprechende Nachricht oder Podcast mehr - das habe ich doch nicht geträumt!


    Sehr komisch, so völlig gegensätzliche Nachrichten!

  • Die Seite "Sanierung.Bühnen.Köln" bietet eine ganze Reihe von 360° - Ansichten der unterschiedlichsten Bereiche des Opernquartiers.


    Bühnenturm Opernhaus
    http://www.dripvision.com/sbk/6/6.html


    Werkstattturm Süd, Opernhaus
    http://www.dripvision.com/sbk/3/3.html


    Wekstattturm Nord, Opernhaus
    http://www.dripvision.com/sbk/2/2.html


    Unterbühne Opernhaus
    http://www.dripvision.com/sbk/7/7.html


    Lüftungszentrale Opernhaus
    http://www.dripvision.com/sbk/17/17.html


    Parkettfoyer Opernhaus
    http://www.dripvision.com/sbk/8/8.html


    Rabitzdecke (Drahtputz) Opernhaus Zuschauerraum
    http://de.wikipedia.org/wiki/Rabitz
    http://www.dripvision.com/sbk/9/9.html


    Aufzug Nord, Opernhaus
    http://www.dripvision.com/sbk/5/5.html


    Fuge zwischen Schauspiel - und Opernhaus
    http://www.dripvision.com/sbk/11/11.html


    Blick über Köln vom Dach der Oper
    http://www.dripvision.com/sbk/4/4.html


    Abgang zur Kinderoper (im Opernhaus/Bereich der bisherigen Vorverkaufskasse)
    http://www.dripvision.com/sbk/15/15.html


    Zuschauerraum Schauspielhaus
    http://www.dripvision.com/sbk/10/10.html


    Baugrube Kleiner Offenbachplatz
    http://www.dripvision.com/sbk/23/23.html


    Ein sehr guter - und m.E. beeindruckender Überblick über die Bauarbeiten des gesamten Opernquartiers.


    Stand: Mai 2013

  • Wenn ich mir die Bilder so anschaue, ist der Witz an der Sache, dass viele Theatergebäude nach dem Krieg ähnlich aussahen, nur da dann als zerstört galten ...... :nono:

  • Die hatten aber auch nicht die architektonische Qualität dieses Meisterwerks von Ripahn, so dass ihr Abriss gerechtfertigt war ..... IRONIE ENDE