Hanau: Konversion US-Militärareale

  • Hanau-Wolfgang | Konversion Pioneer-Kaserne | Bekanntgabe der Projektpartner


    Für das größste und ehrgeizigste Wohnungsbauprojekt im Rahmen der Konversion der Pioneer-Kaserne in Hanau-Wolfgang wurden heute die Partner für die städtische Bauprojekt Hanau GmbH bekannt gegeben: die DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG und LEG Entwicklung GmbH, zwei Unternehmen der DSK | BIG Gruppe.
    Dies ist das klare Ergebnis eines Bewertungs- und Auswahlverfahrens von einer europaweiten Ausschreibung.
    Der Kommentar von Oberbürgermeister Claus Kaminsky zum Ergebnis: „Das Angebot der DSK erfüllt zu nahezu 100 Prozent unsere durchaus anspruchsvollen Anforderungen in wirtschaftlicher und vertraglicher Hinsicht“.


    Die DSK ist für die Stadt Hanau kein unbekannter Partner, da sie diese bereits aus den Projekten „Soziale Stadt“ und „Venussee“ kennt.


    In Hanau wurden schon mehrere ehemalige Militäranlagen der US-Army konvertiert.


    Die Klaus Heim GmbH, ein hanauer Büro für Architektur und Stadtplanung, hat das Nutzungskonzept erarbeitet, so wie auch für das Konversionsprojekt New Argoneer Housing in Hanau-Wolfgang.


    Auf dem 47,5 Hektar großen Areal der Pioneer-Kaserne sollen circa 700 neue Wohneinheiten bestehend aus Einfamilien- und Reihenhäuser sowie Stadtvillen, Geschosswohnungsbau und durch die Sanierung bereits bestehender Wohnblöcke entstehen.
    Unter dem Motto „Klima-Pionier-Quartier Hanau“ hat sich die Stadt Hanau erfolgreich um die Aufnahme in das Bundesprogramm Stadtumbau beworben, um diese Konversion zu einem Vorzeige-Projekt in Sachen Klimaschutz zu machen.
    Weiterhin wird eine breite soziale Mischung durch mehrschichtige Wohnprojekte für jedes Einkommen, jedes Alter, jede Herkunft und jede gesundheitliche Verfassung angestrebt.


    Quelle: Pressemitteilung der DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG vom 12.12.2016



    Die Ausnutzung, also die Anzahl der Wohneinheiten im Verhältnis zur Größe des zu bebauenden Areales, erscheint mir klein (14,8 WE pro 1 ha).
    Wie hoch war/ist denn diese beim Riedberg oder anderen Neubaugebieten?

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  • Hanau-Wolfgang | Konversion Pioneer-Kaserne | Gründung der LEG Hessen GmbH


    Ende März wurde die notarielle Unterzeichnung der Verträge also die Gründung der Landesentwicklungsgesellschaft Hessen GmbH gefeiert.
    Die DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG und LEG Entwicklung GmbH, zwei Unternehmen der DSK | BIG Gruppe, halten 90% und die Stadt Hanau über die Bauprojekt Hanau GmbH 10% der LEG Hessen GmbH.
    Die neue Gesellschaft ist jetzt juristisch handlungsfähig und das Konversionsprojekt Pioneer-Kaserne kann jetzt Fahrt aufnehmen.


    Quelle: Pressemitteilung der DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG vom 19.04.2017

  • Hanau-Wolfgang | Konversion Pioneer-Kaserne | Nutzungs- und Bebauungskonzept entschieden


    Ein Wettbewerb zwischen den Planer von „BB22“, „Planquadrat“ und „AS+P“ für das zukünftige Nutzungs- und Bebauungskonzepte wurde entscheiden.
    „AS+P Albert Speer + Partner“ soll dem neuen Pioneer-Quartier mit rund 1.500 Wohneinheiten und 5.000 Bewohnern ein Gesicht geben.


    Im Herbst sollen dann die überarbeiteten Pläne und Modelle der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
    Sie werden die Grundlage für die Aufstellung des Bebauungsplans bilden.
    Mit dem Offenlagebeschluss wird im ersten Quartal 2018 und mit dem Satzungsbeschluss im Sommer 2018 gerechnet.


    Es sollen Grundstücke auch direkt an private Bauherren veräußert werden, ohne die ansonsten oft übliche Bindung an Bauträger.
    Ende Oktober sollen sich die Bürger im Rahmen eines Tags der offenen Tür dann auch vor Ort ein Bild vom weitläufigen Areal machen können.


    Schon im nächsten Jahr sollen dann die ersten Bagger rollen.


    Das erste Modell was entworfen wurde, wird in den kommenden Wochen noch weiterentwickelt:



    Bilder: DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG | AS+P Albert Speer + Partner GmbH


    Quelle: Pressemitteilung der DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG vom 28.07.2017

  • Konversion Großauheim-Kaserne | Bebauungsplan f. RZ-Campus auf d. Zielgeraden


    Die FAZ berichtet das der Hanauer Magistrat am vergangen Montag den Bebauungsplan für die Großauheim-Kaserne beschlossen hat. Am 17. Mai muss noch die Stadtverordnetenversammlung zustimmen und damit ist die Grundlage für ein Rechenzentrum mit einer Leistung von bis zu 180 MW pro Jahr geschaffen.


    Vergleich 1: Diese Leistung entspricht exakt der des geplanten RZ von Interxion auf dem Neckermann-Areal an der Hanauer Landstraße.

    Vergleich 2: Das entspricht 1/3 der Leistung im Grundlastbetrieb von Block 5 im benachbarten Kraftwerk Staudinger.

    Vergleich 3: Das entspricht der 1/2 des jährlichen Verbrauches der Stadt Hanau und einschließlich der dort ansässigen Großindustrie.


    Die Stadt Hanau hat in einem städtebaulichen Vertrag mit dem Investor und Projektträger P3 Hanau S.a.r.l vereinbart das zu Betriebsbeginn des RZ 80 % und 5 Jahre später 100 % des Stromes aus erneuerbaren Quellen stammen soll. Generell wurde auch für den späteren Betrieb Energieeffizienz und bei der Anlagenkühlung Standards nach dem Umweltzertifikat "Blauer Engel für Colocation-Rechenzentren" vereinbart.
    Auf dem Kasernenareal wollen die Stadtwerke Hanau mit ihrer Muttergesellschaft Mainova 4 Blockheizkraftwerke zur Fernwärmeerzeugung errichten. Diese möchte man an das in der Nähe befindliche Ferngasnetz anschließen. Auch der Bau eines Umspannwerkes ist geplant. Um das Ganze rund zu machen ist zu guter letzt eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit einer jährlichen Leistung von max. 7 MW geplant.


    Alles in allem ein Vorhaben was des Kämmerers Herzen höher schlagen läßt da dies lokale und nachhaltige Steuereinnahmen verspricht.


    So könnte das mit RZ-Gebäuden bebaute Kasernenareal aussehen (zweckmäßig aber ohne ästhetischen Anspruch):

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    Visualisierung: Stadt Hanau

  • Data4 siedelt Deutschland-Zentrale in Hanau an

    Data4 ist einer der großen RZ Betreiber in Europa und wird seine Deutschland Zentrale in Hanau ansiedeln. Quelle PM Stadt Hanau bzw. Artikel der FAZ. Dazu Auszüge aus der Presse Mitteilung:


    Die rund 500 000 Kubikmeter umfassende alte Gebäudesubstanz, vor allem die von der US-Armee ehemals genutzten Lagerhallen, müssen abgerissen werden. Dabei werden mehr als 75 Prozent recycelt und ein Großteil des nach Aufarbeitung gewonnenen Baumaterials direkt wieder auf dem Gelände für Gründungsarbeiten verwendet, so P3. Außerdem wurden im Vorfeld verschiedene Maßnahmen zum Artenschutz realisiert. So wurde ein Eidechsen-Habitat geschaffen und die Tiere dahin umgesiedelt. Als Ersatz für die Gebäude wurde zudem ein Nistturm für Mauersegler sowie Nestbrut- und Fledermauskästen errichtet. Damit erfülle man auch bereits bei der Bauvorbereitung die Forderungen der Stadt, das Projekt nachhaltig und umweltfreundlich zu realisieren und auch zu betreiben. Hierzu hat die Stadt eine Nachhaltigkeitsvereinbarung getroffen, die unter anderem den Betrieb des Rechenzentrums mit 100 Prozent mit Ökostrom vorsieht. Einen Beitrag dazu soll eine etwa zehn Hektar große Photovoltaikanlage leisten, die in direkter Nachbarschaft errichtet wird.


    Eine Beeinträchtigung der Stromversorgung der Stadt werde es nicht geben, so OB Kaminsky, da die Hauptmengen aus dem europäischen Verbundnetz kommen werden. Immerhin wird der Stromverbrauch für das Rechenzentrum auf 180 Megawatt geschätzt. Zur Unterstützung der benötigten Infrastruktur werden von der Stadtwerke Hanau GmbH und deren Tochterunternehmen Hanau Netz GmbH auch ein Blockheizkraftwerk und ein Umspannwerk errichtet.


    Bezüglich der Nutzung der Abwärme sei man bereits in Gesprächen mit den beteiligten Unternehmen, erklärten dazu Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau und Adrian Szabo, Geschäftsführer der Hanau Netz GmbH. Data4 verfolge den Plan, Abwärme für die Hanauer Bürgerinnen und Bürger nutzbar zu machen. Die zwischen P3 und der Stadt getroffene Nachhaltigkeitsvereinbarung sei von Data4 voll übernommen worden, bestätigten Olivier Micheli, Vorstandsvorsitzender der Data4 Group und Entwicklungschef Greg McCulloch. Man freue sich auf Hanau, so Micheli, der sich für eine äußerst konstruktive und offene Zusammenarbeit mit P3 und der Stadt bedankte.


    Die Abrissarbeiten und Bauvorbereitungen auf dem Gelände laufen bereits, mit der Inbetriebnahme des ersten Moduls wird 2024, spätestens 2025 gerechnet. Die vollständige Entwicklung soll bis 2032 abgeschlossen sein.


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    Visualisierung: TTSP HWP Planungsgesellschaft mbh

  • Update Pioneer Park


    1800 Wohneinheiten, Platz für 5000 Bewohner, mitten im Rhein-Main-Gebiet idyllisch gelegen und seit 6 Jahren kein Beitrag im Forum?


    Das wollte ich heute ändern.

    Zunächst noch mal zur Ausgangslage. 2008 ist der letzte US-Soldat abgezogen, danach sah die Kaserne etwa so aus:


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    Quelle: https://www.op-online.de/regio…wohnquartier-8816575.html


    AS+P griff die Fächerstruktur im Siegerentwurf zum städtebaulichen Konzept auf, woraus dieser Übersichtsplan mit Stand 2022 entstand:


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    Quelle: https://pioneer-park.de/


    Aktuell sieht es dort von oben so aus:


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    Quelle: Google Earth


    Nun einige Eindrücke. Am weitesten fortgeschritten ist die Triangle housing im Südosten des Areals. Hier wurden die ehemaligen Militätunterkünfte saniert und mit Aufzügen barrierefrei ausgebaut:


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    Zwischen den Wohnblocks sind diverse Punkthäuser entstanden:


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    Hier noch einmal im Zusammenspiel:


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    Die im Plan rot markierten Mehrfamilienhäuser am Waldrand sehen exemplarisch so aus, durchaus ansprechend:


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    Je weiter Richtung Nordwesten des Gebiets man geht, desto mehr Reihenhäuser unterschiedlichster Typologie werden errichtet:


    Variante mit Satteldach

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    Variante mit Flachdach

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    Variante zweigeschossig mit geschütztem Eingangsbereich:
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    Variante Laubenhaus links, rechts mit Staffelgeschoss:

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    und dazwischen auch mal das ein oder andere individuell geplante Haus:

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    Das Quartier will auch Pionier sein, wenn es um die Wärmeversorgung geht. (Stichwort kommunale Wärmeplanung) Es gibt eine große Energiezentrale, die alle Gebäude mit Heizenergie versorgt. Schon heute sind 50% davon erneuerbar.

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    Was es in der Kaserne kaum gibt, sind Tiefgaragen. Neben Mobilitätshubs für Fahrräder, Carsharing u.ä. werden PKW im Quartier entweder oberirdisch senkrecht zur Straße geparkt oder in eine der beiden Quartiergaragen abgestellt, was die Baukosten erheblich reduziert:


    Parkhaus Ost ist in Betrieb:
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    Parkhaus West noch im Bau:

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    Mobilitätshub mit ehemaliger Kapelle im Hintergrund. Hieraus soll meines Wissens ein Kulturraum werden:
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    Kindergarten:


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    Grundschule:

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    Die 5 Brüder Ost warten noch auf den Baustart. Sie sollen renoviert und mit Gebäuden zwischen ihnen ergänzt werden:

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    Die 5 Brüder West hat die Stadt Hanau gekauft und plant dort ein Hotel, Sozial- und Gesundheitsangebote. Aktuell werden sie renoviert:

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    Eines der eindrucksvollsten Gebäude dürfte das ehemalige Offizierscasino werden.

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    Mit dem Quartierspark "Grüne Mitte" und den Stadtvillen um ihn herum wurde noch nicht begonnen:

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    Alle Bilder: soaki


    Erstes Bild in Link geändert. Bitte unter keinen Umständen Fotos aus Onlineauftritten der Presse einbinden.

  • Dieser Tage wurde der Baubeginn des BHKW auf dem ehemaligen Großauheimer Kasernenareal vermeldet. Das BHKW soll zur Winterperiode 2024/25 in Betrieb genommen und mittels aus der Abwärme des benachbarten Rechenzentrums Fernwärme und Strom für Wohnungen und Betriebe gewonnen werden. Weiterhin sind drei wasserstofffähige Gasmotoren im BHKW installiert (Q).

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