Tannenstraße / Rheinmetall-Gelände

  • Vielleicht sollten Diskussionen um Bauprojekte etwas sachlicher geführt werden!


    Alle Beteiligten bitte ich die Diskussion sachlich zu führen. Bisher ist das hier doch immer ganz gut gelungen. So soll es weitergehen. Vielen Dank.

  • Was ich mit meiner "Kritik an der Kritik" ausdrücken wollte, ist, dass dieses "Baumhaus" ja gerade deshalb eine Kontroverse erlebt, weil es eben einige Wege geht, die auf den ein oder anderen außergewöhnlich wirken. Dazu zählen unter anderem die überdimensionierte Statue an der Fassade sowie die ungewöhnliche, üppige Begrünung, die auf dem Entwurf zu sehen ist.


    Wenn jetzt jemand den Standpunkt "Baumhaus ja, aber bitte deutlich unauffälliger und ohne Kunst in Anführungsstrichen (womit die Eigenschaft, ein Kunstwerk zu sein, beispielsweise eines Bildhauerwerkes wie einer Statue in Frage gestellt wird)" vertritt, beißt sich die Katze in den Schwanz. Denn dann braucht das "Baumhaus" gar nicht erst gebaut zu werden. An dieser Stelle könnte man einem erwiesenermaßen hervorragenden Architekten wie Petzinka auch einfach mal Vorschussvertrauen geben und sich das Maul anschließend zerreißen.


    Das ganze erinnert mich stark an die ewige Diskussion, ob Meinungs- und Demonstrationsfreiheit für Nazis und andere Wirrköpfe nicht eigentlich verzichtbar seien. Sie sind es eben nicht, weil, wie schon jeder Zweitsemester im Jurastudium lernt, ein Grundrecht gerade dem Schutz derer dient, denen es andere nehmen möchten. Diejenigen, die für Weltfrieden oder gesundes Essen demonstrieren wollen, sind hingegen so Mainstream, dass ihnen ohnehin keiner den Mund verbieten will.

  • Ich finde Skulpturen sollten überhaupt nur noch DAF-Mitgliedern nachempfunden werden. Wo kämen wir sonst hin. ;)


    Wenn erklärt wird, es sei das richtige Haus am falschen Ort, dann ist das ein Widerspruch in sich. Denn die gleiche bauliche Konstruktion an einem anderen Ort ist nun einmal ein anderes Bauwerk. Gute Architektur bezieht sich nun einmal auf einen bestimmten Standort und wird entstellt, wenn man den Ort ändert. Gute Architektur ist Maßanfertigung und keine Konfektionsware. Bei der hier geplanten Tor-Situation gilt das in besonderem Maße.


    Das gleiche gilt für die Kunst und die Bepflanzung: Wenn Petzinka solche Elemente wählt, dann sind sie prägendes Merkmal des Bauwerks. Nimmt man sie ab, so erhält man ein anderes Haus.


    Wenn ein Bau untersagt wird, der in so geschickter Weise die umliegenden Denkmäler zitiert (nein, nicht plagiiert) und aufgreift, dann hat das eine gewisse Ironie. Der Nachgeschmack ist allerdings eher bitter.

  • ... Das ganze erinnert mich stark an die ewige Diskussion, ob Meinungs- und Demonstrationsfreiheit für Nazis und andere Wirrköpfe nicht eigentlich verzichtbar seien. ...


    ?????


    Die Architektur plattzubügeln ist keineswegs meine Absicht (das macht Petzinka nebenan zur Zeit eher selber); ich fürchte nur, das auch dort wieder mal eine Lüpertz-Figur hin kommen soll - die kann ich nun mal nicht mehr sehen. Düsseldorf hat durchaus auch andere Bildhauer zu bieten.


    Eine deutliche Begrünung auch der Fassaden finde ich grundsätzlich spannend; ich hinterfrage nur, wie das am Ende aussehen mag, was davon realisiert wird.

  • Dieses politische Zeug bitte in der Lounge.


    Kunst kann nicht Jedermanns Geschmack treffen. Ist ein Künstler denn schon bekannt? Ich höre von Lüpertz in diesem Zusammenhang zum ersten Mal.

  • Das mit dem "richtigen Haus am falschen Ort" kann ich allerdings auch nicht nachvollziehen - bei aller Kritik ist doch offensichtlich; dass der Turm für genau diesen Ort geplant wurde (wobei ich die angesprochenen 16 m Versatz nicht zu wesentlich finde).


    Einem Denkmalschützer darf man natürlich nachsehen, dass er einen besonderen Fokus auf den Bestand hat; alles Neue wird da grundsätzlich erst mal kritisch gesehen.
    Es ist eben eine Frage des Abwägens zwischen dem Status Quo eines Ortes und einer möglichen Metamorphose (die gleiche Diskussion gibt es ja auch am Kö-Bogen). Als Architekt habe ich selber natürlich einen etwas anderen Ansatz als ein Landeskonservator.


    Prinzipiell ist mir ein solches Statement wie der Turm lieber als so manches von dem, was auf dem Areal zuletzt gebaut wurde.


    Das mit Lüpertz ist mehr eine Befürchtung anhand der letzen Petzinka-Projekte (THS-Nordstern und die noch nicht realisierten Königskinder).
    Wie gesagt, Düsseldorf hat in Sachen Kunst eine unglaublich kreative Szeene - und es gibt viele gute Künstler!

  • ich fürchte nur, das auch dort wieder mal eine Lüpertz-Figur hin kommen soll - die kann ich nun mal nicht mehr sehen.


    Wo gibt es in Düsseldorf weitere Monumentalskulpturen von Lüpertz? Mir ist nur noch eine weitere in Gelsenkirchen bekannt - von (Über-)Sättigung sind wir weit entfernt. Die Autorschaft der Skulpturen wurde außerdem noch nicht endgültig beschlossen. Solange die Königskinder eher umstritten als gebaut werden, könnte das Baumhaus erst das zweite moderne Gebäude mit Monumentalskulpturen im ganzen Land werden. Vom breiten Strom kann keine Rede sein, die Architektur wird immer noch zur echten Neuerung.


    Fassadenbegrünung wird es wohl auch auf dem Kö-Bogen geben. Was für Glück, dass nicht auch noch diese Investition vom Landeskonservator verboten wurde, schließlich gibt es dort in der Nähe ähnlich wertvolle Baudenkmäler wie diese Kaserne.


    Den Ansatz, dass Baudenkmäler von möglichst plumpen Bauten umgeben werden sollten, finde ich absurd. Viele wurden mit Sichtbeton, grauer Verputzung und ähnlich schlichter Nachbarschaft verschandelt während interessantere Entwürfe für die Nachbarn den Reiz ergänzen. Die Argumentation des Landeskonservators empfinde ich außerdem als Vorwand, weil es sich um kein Weltkulturerbe handelt, sondern um ein Ensemble, das - wie viele - gerade eben auf die Denkmalliste geschafft hat, damit es nicht vorschnell abgerissen wird.

  • Der Landeskonservator hadert ja auch mit dem Kö-Bogen; allerdings ist hier wie dort nicht die Begrünung das Problem; in diesem Fall ist es eher die Nähe des neuen Baukörpers zu den beiden Altbauten.


    Allem Anschein nach wollte man durch die in der RP erwähnte Verschiebung des Standortes den Landeskonservator mit ins Boot bekommen.
    Ich glaube, dass es grundsätzlich möglich sein müsste, den Entwurf dahingehend anzupassen, ohne die Grundzüge des Entwurfes zu verlassen.


    Wenn aber, wie in der WZ berichtet, Petzinka den Bau nun nicht mehr errichten will, so kann ich mir nicht vorstellen, dass dies nur an der Diskussion mit den Denkmalschützern liegen sollte; von der Verwaltungsspitze gibt es ja die notwendige Zustimmung.
    Kein Projektentwickler würde deswegen ein Projekt fallen lassen, soweit sich ein Projekt rechnet, die Finanzierung gesichert ist und der Vorvertrieb vielversprechend ist.


    Wie läuft eigentlich die Vermietung bei dem benachbarten THS-Projekt Gardeplatz?

  • Zwischen den (neuen) Straßen Zur alten Exerzierhalle und An der Ulanenkaserne entsteht auf dem ehem. Kasernengelände ein neues exklusives Wohnprojekt namens Parklane. Das Baustellenschild steht seit einigen Tagen, Teile des Geländes sind bereits eingemessen und alter, nicht erhaltenswerter Baubestand wurde abgerissen.

  • Das Projekt ist von Gentes, die auch das Monastere in Unterrath machen.
    Die Visualisierungen sehen ganz gut aus; Gentes wird das sicherlich wieder gut hin bekommen.

  • Ein paar aktuelle Fotos von mir - die Reihenfolge ist von Ost (Halle 30) nach West (Casa Altra:(













    Beim Wandern kam mir in den Sinn, dass das Areal eine aus dem 6-7-Etagen-Raster herausragende Dominante gebrauchen könnte.

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  • 02.08.2011

    Heute habe ich neue Fotos gemacht - auf dem ersten sieht man Halle 30, auf den beiden weiteren die Baustelle von Casa altra und Double U im Hintergrund:









    Den unteren Fassadenteil von Double U finde ich plump, aber die zwei letzten Etagen mit gemustertem Blech - beinahe liebenswürdig. (Tut mir leid, dass man auf den kleinen Fotos die Muster nicht erkennen kann - und für richtiges Ranzoomen reichte die heute benutzte Einfachkamera nicht.)

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  • 05.09.2011

    Nach einem Monat ein Update - alle Fotos heute von mir gemacht. Die Halle 30 wird derzeit mit Klinkerfassade versehen:





    Casa Altra bekommt viel Stahl und Dicke in der EG-Bodenplatte:





    Ich habe gehofft, dass man bei 3MP etwas von den darüber erwähnten UU-Fassadenmustern erkennt - ein wenig schon, doch um diese gut zu sehen, braucht man wohl noch mehr Megapixel und Zoom:





    Die horizontalen Leuchten des Gebäudes dahinter finde ich ebenso ganz nett.

  • 20.09.2011

    Heute habe ich weitere Fotos gemacht. Auf der Fassade der Halle 30 ist viel Klinker hinzugekommen, die Brücke zwischen den Bauriegeln scheint fertig zu sein:





    Die mE spektakulärste Baustelle von Casa Altra - intensive Arbeiten an den Wänden und Säulen des Erdgeschosses. (Wenn manche Säulen schief scheinen, liegt es nicht an meiner Kamerahaltung - sie sind wirklich geneigt.):









    Westlich von der Ulmenstraße gibt es weitere Baustellen:





  • 06.10.2011

    Heute habe ich ein neues Foto der Casa-altra-Baustelle gemacht (die der Halle 30 nicht mehr, weil sie kaum anders als im letzten Beitrag aussieht):





    Dazu hätte ich noch den gestrigen Bericht im Property Magazine, nach dem ein Unternehmen zum 1. September 2012 3.500 Qm Bürofläche in casa altra mietet, was den Vermietungsgrad dort auf rund 85% erhöht. Insgesamt wird das Gebäude auf 5.300 Qm Grundstücksfläche 13.700 Qm Bürofläche bieten. Die Neigung der künftig mit Metall belegten Fassade beträgt 8 Grad, der Innenhof wird eine Glasfassade kriegen (man sieht sie auf einigen Visualisierungen auf dem Zaun, s. Foto).

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  • 17.10.2011

    Heute habe ich neue Fotos von Casa Altra gemacht - leider wird die helle Zeit nach dem Feierabend immer kürzer:







    Westlich von der Ulmenstraße:





    Hier sieht man in einer Baulücke die Casa-Altra-Baustelle und dahinter - das ARAG-Hochhaus:







    Die frei stehenden Stadtvillen auf den Fotos 3. und 4. empfinde ich als Platzverschwendung. Ungefähr 200 Meter weiter westlich fotografierte ich diese Stadthäuser um einen gigantischen kahlen Platz, der fast ohne Bäume unmöglich als Park gelten kann. Wenn er nicht für den Kriegsfall als Notlandeplatz für ganze Hubschrauberstaffel vorgesehen ist, könnte man ihn mit weiteren Stadthäusern bebauen. Nett ist lediglich die Einbindung der Überbleibsel der Industriebauten:



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