K20-Erweiterung / Bürgersaal (fertiggestellt)

  • K20-Erweiterung / Bürgersaal (fertiggestellt)

    Das Gesamtprojekt K20-Erweiterung + Bürgersaal hat den Planungs- und Bauausschuss passiert. Damit fällt eine auffallende Baulücke an prominenter Stelle weg. mspelter wird wohl dennoch trauern.




    Q.


    Im Vordergrund der Bürgersaal, im Hintergrund quer das K20, dazwischen der Erweiterungsbau. Man hat es wohl ganz vernünftig gelöst. Nachzulesen hier und da.


    Der Entwurf für den K20-Erweiterungsbau stammt von Dissing + Weitling, Kopenhagen, die bereits den bestehenden Bau von 1986 konzipiert hatten. Charakteristisch sind riesige, weitgehehend fensterlose Granitflächen.


    Es handelt sich um eines der herausragenden Museen der Bundesrepublik mit einer gewichtigen Sammlung (insb. Beuys, Klee, aber auch vieles weitere) und wechselnden, zumeist erstklassigen Ausstellungen (zuletzt Gerhard Richter, Matisse, nun das Spätwerk Picassos). Der Erweiterungsbau ist vonnöten, um für größere Ausstellungen die ständige Sammlung nicht stets in den Keller räumen zu müssen, sondern beides paralell zeigen zu können.

  • Es ist ein aktuelles Baustellenphoto von Michael Spelter höchstselbst online!


    Auf der Baustelle wurden Reste der alten Stadtmauer sowie die ersten Bögen vom Handwerkerviertel aus dem 16. Jahrhundert freigelegt. Überflüssig zu betonen, dass die Erdarbeiten fürs erste eingestellt wurden.


    Beim Breidenbacher Hof werden ähnliche Funde integriert und inszeniert. Die Funde im K20 sichtbar zu machen, wäre in der Tat ein elegante Lösung - Probleme wird es mit der Tiefgarage geben.


    http://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=149295

  • Gerade der Bürgersaal wäre eine gute Lokation um so einen Fund repräsentativ einzubinden. Das ganze hin und her nervt schon ziemlich. Btw .. in *öln stößt man ständig auf "Mauern" ...

  • Ja, aber in *öln gibt es dann auch ein hin und her... ;) Deshalb zieht sich z.B. der U-Bahnbau so.


    Repräsentativ einbinden finde auch gut, aber: Da liegt richtig, richtig viel. Selbst wenn man den ganzen Bürgersaal mit altem Gestein vollstellt, - was sich bei einer Karnevalssitzung nicht gerade gut macht - bin ich mir nicht sicher, dass man alles unterbringt.


    Nachtrag: Man wird die Neubauten jetzt offenbar umplanen, um das Teiltück der Stadtmauer als Monument zu erhalten. Hinz und Kunz geben ihren Senf dazu: Stadt, Land, LVR, Düsseldorfer Jonges.


    Wie auch beim Kö-Bogen ist stets von der Operation am offenen Herzen die Rede. Es ist frappierend, wie inmitten einer hochmodernen Großstadt die historischen Wurzeln einen solch hohen Stellenwert behalten. Es bleibt die Stadt der Gegensätze, die in Wahrheit keinem Ruf, keinem Klischee und keinem Image gerecht wird.

  • Laut RP rechnet man in Kürze mit der Grabungserlaubnis vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege.

  • Laut Antenne Düsseldorf hat die Stadttochter IDR jetzt grünes Licht für die Ausgrabungen an der Ratinger Mauer bekommen. Man hat nun eine Firma dazu geholt, die auf Ausgrabung solcher Funde spezialisiert ist. Die Eröffnung des Bürgersaals verzögert sich dadurch bis Mitte 2009. Unklar bleibt, was mit den gefundenen alten Mauer-Resten geschehen soll.

  • Inzwischen zeichnet sich eine Loesung ab, wonach die historisch bedeutsame Stadtmauer einige Meter versetzt den Paul-Klee-Platz zieren soll. Diese Form der Praesentation finde ich - auch aus touristischer Sicht - gar nicht schlecht.


    Die Ueberlegung, das Gemaeuer - gleich dem Stadtmuseum und dem Breidenbacher Hof - in den Buergersaal zu integrieren, scheint vom Tisch zu sein.


    Die Meldung vom 17. des Vormonats deckt sich im Uebrigen mit einem von mir kuerzlich auf center.tv gesehenen Bericht.

  • Die Mauer versetzen ist meiner Meinung nach Unsinn, da sie dann kein echtes historisches Zeugnis mehr ist. Man hat mittlerweile alle (Fundament- und Mauer-)Reste der ehemaligen Bauten komplett entfernt, lediglich das Mauerstück selbst steht noch. Und: Ohne historische Wurzeln wäre diese Stadt nicht hochmodern. ;)

  • ^^ Da bin ich durchaus Deiner Meinung. Die Mauer an historischer Stelle zu belassen, haette mir natuerlich auch am besten gefallen. Aber wenn sie denn versetzt werden soll, dann besser so (Paul-Klee-Platz) und damit fuer alle jederzeit sichtbar, als noch weiter entfernt vom Ursprungsort.

  • Wie wäre es, die vorhandenen und die weiteren Reste bis zur Mühlenstrasse auch frei zu legen, je einen Meter links und rechts davon Platz lassen, dann eine begehbare Plexiglasscheibe drüber und alles abends von unten illuminieren. Man könnte so den Verlauf der Stadtmauer toll aufzeigen, ja sogar "auf der Stadtmauer" laufen, sich den Verlauf und somit Düsseldorfer Geschichte "erlaufen". Muss sich nur noch ein Krösus finden, der's bezahlt... :D

  • Hier sieht man ein gutes Beispiel in Rimini (Italien). Hier wurden Teile der Stadtmauer freigelegt. Diese ist zwar nicht "begehbar", aber schön eingefaßt. Der Verlauf der ehem. Stadtmauer wurde durch Pflastersteine symbolisiert.

  • ^^ An der Kreuzherrenkirche hat man ein Stueck der Stadtmauer ebenfalls mit Rotstein im Boden symbolisiert. Allerdings nur auf der Laenge von etwa 2m, also dem Fragmentfund entsprechend.
    Wer sich ein Bild von den verschiedenen Stadien der Schleifung und der Erweiterung der Stadtmauern in Duesseldorf machen moechte, ist auf die entsprechenden Bronzetafeln vor Ort, oder das Stadtmuseum bzw. Stadtarchiv angewiesen.

  • Der größte Zeuge der Stadtmauern ist ja die Königsalle. Aber mehr hindeutungen auf die vergangenheit finde ich schön

  • Nachdem man nun also bei dem Versuch, das 4.50m lange Fragment der Stadtmauer zu versetzen, voellig gescheitert ist, stellt sich tatsaechlich die Frage, ob der jaemmerliche Rest von 1.50m ueberhaupt noch der Oeffentlichkeit gezeigt werden sollte.


    Diese nachvollziehbare Skepsis vertritt der Historiker Ulrich Brzosa.


    Es ist in der Tat eine peinliche Schande!
    Ergaenzend zum WZ-Artikel moechte ich hinzufuegen:
    Ein ganzes Kaufhaus und eine Bruecke wurden in der Landeshauptstadt bereits verschoben - an einem historischen Fund ist man jedoch klaeglich gescheitert. :nono:

  • Schon ein Unterschied: Die Brücke war um einige hundert Jahre jünger und das Carsch-Haus wurde erst Stein für Stein abgebaut, um es dann 1 zu 1 wieder zu errichten.


    Bei der Hebung gab es wohl ein Restrisiko, dass dann eingetreten ist. Es soll aber fachmännisch gelaufen sein.

  • ^^ Es stimmt wohl, dass die o. bez. Bauwerke erheblich juenger sind.


    Von "fachmaennischer" Arbeit kann indes kaum die Rede sein, sonst waere es letztlich geglueckt, meinst Du nicht auch?
    Und wenn man das Risiko des voelligen Zerbroeselns nicht ausschliessen konnte, dann waere man wesentlich besser beraten gewesen, die Mauer an ihrem historischen Standort zu belassen und tatsaechlich publikumswirksam in den Neubau zu integrieren.
    Wider der Kenntnis eines Risikos die Versetzung zu vollziehen ist dann einfach nicht zu fassen. :nono:

  • Die Mauer war unter der heutigen Bodenhöhe. Man hätte sie also nur in den Keller intergrieren können, deshalb wollte man sie ja heben. Nachher ist man immer klüger...