Four Elements, Golzheim (11.2009 fertiggestellt)

  • ach wenn es doch nur zeitlose funktionalität und kühle bauhaus-eleganz hätte!
    bei der anordnung dieser "fenster" kann ich weder eine systematik noch eine innere logik erkennen. und zum öffnen sind die dinger bei der grösse ja wohl auch nicht gedacht. also was soll das ganze dann sonst sein, als ein mode-gag? effekthascherei, die längst verpufft sein wird, wenn das haus noch jahrelang die frage aufwirft: wozu diese wirre fenster-karamboulage?


    und diese frage kann man sich getrost auch schon jetzt stellen.

  • ^^ Ohne "Four Elements" auch nur ansatzweise mit seinen Bauten vergleichen zu wollen:
    aber ebensogut koenntest Du die faszinierende Architektur des Genies Antoni Gaudí in Frage stellen.
    Und zwar genau solcherart: Mode-Gag?, Effekthascherei?
    Mitnichten!
    "Four Elements" hat durchaus seine (unspektakulaere, aber eigenwillige und zu Duesseldorf passende) Berechtigung. Vor allem im Dialog mit der schoenen Zwanziger Jahre Backsteinbebauung der unmittelbaren Umgebung.

  • Den Kontrast zu den Altbauten mal außer Acht, aber in der Nähe der FH gibt es durchaus Häuser, die stilistisch dazu passen. Finde moderne Architektur erst mal nicht grundsätzlich falsch. Ins Viertel passt es schon mal sehr gut. Und je mehr Anwälte in solche Bauten ziehen, desto mehr repräsentative Altbauten werden wieder frei... (Hoffnung keimt)


    Schlimmer ist es, wenn man ohne Gefühl für Proportionen einen modernen Glas/Stahlkasten mitten ins Altbaugebiet pflockt. Das zerstört oft den Gesamteindruck oder die Wirkung eines Ensembles. Das wäre hier nicht der Fall.


    Wo ich mir noch nicht sicher bin: Nachdem man an der Berliner Allee / Ecke Steinstraße die Eckhäuserfronten nahezu identisch gestaltet hat und sogar von "Kleeblatt"-Wirkung spricht, bin ich nicht sicher, ob ich es als gelungenes Gesamtensemble resp. optische Zusammenführung sehen soll oder als Ideenlosigkeit. Zumal an der Berliner Allee Ecke Grünstr. auch diese Front in ähnlicher Weise wiederfindet. Und die Vorschläge zum Kö-Bogen auch denen vom Kleeblatt ähneln. Schmale, hohe Fenster, viele Achsen je Front, Sandstein/Glas/Sandstein oder Metall/Glass/Metall ...


    Ooops, schon arg off-topic, aber ihr wisst, was ich meine, oder? Dieser Entwurf hier jedenfalls passt gut und gefällt mir (in Bezug auf Lage, Verwendung des Gebäudes etc).

  • corvus edwin: genau das ist der punkt: diese fassade will man nicht mal ansatzweise mit gelungener oder wenigstens origineller architektur vergleichen. klar, dass man nicht an jeder ecke oder von jedem architekten meisterwerke verlangen kann. wahrscheinlich hat dieses büro seine stärken bei der inneren organisation eines gebäudes. sonst hätte es ja den auftrag nicht bekommen.


    aber die fassade bleibt firlefanz, der auch nicht dadurch besser wird, wenn in der umgebung andere architekten am selben thema scheitern solten.

  • ^^ Wie ich bereits erwaehnte:
    Es ist sicherlich nicht spektakulaer, aber den Entwurf als "Scheitern" zu bezeichnen, halte ich dennoch fuer uebertrieben.
    Darueber hinaus hat gerade Duesseldorf ueberdurchschnittlich viele tatsaechlich spektakulaere Bauten aus diversen Jahrzehnten vorzuweisen, weshalb - wie Du selbst richtig bemerkt hast - es nicht unbedingt notwendig ist, an wirklich jeder Stelle der Stadt gleich des Atems beraubt zu werden.

  • na dann möchte ich nicht weiter stören, sondern freue mich auf künftige, gelungene projekte.
    ich wollte eigentlich nur auf folgendes hinweisen: wenn man sich (hier wie überall im lande) auch mit unterdurchschnittlichem zufrieden gibt, wird es um so schwieriger, überdurchschnittliches zu bekommen - und das allgemeine niveau sinkt.
    und das wird ja wohl nun niemand wollen.

  • Allein die Tatsache, dass hier so angeregt debattiert wird, belegt wohl, dass der Bau Aufsehen erregt. Das ist mehr, als man von den meisten Häusern behaupten kann.


    Ich kann mich nur wiederholen: Ich sehe das Haus keineswegs als Qualitätsverlust. Es ist eigenständig, inspirierend und in meinen Augen auch hübsch. Das Design insgesamt hat eine gewisse skandinavische Nuance, die mir sehr zusagt.

  • erstellen soll den Rohbau die Firma Pick , Grevenbroich für Hochtief Projektentwicklung. erster Beton soll in ca. 2 Wochen laufen

  • Das Gebäude ist auf jeden Fall sehr ambitioniert; ein mutiger und ausdruckstarker Entwurf.
    Architektur muß nicht persönlich gefallen - sie muß ambitioniert sein!
    Wenn hier die entscheidenden Details gut gelöst werden, und nicht einem sparsamen GU-Vertrag zum Opfer fallen; kann ein interressanter Bau entstehen.

  • Die nachfolgenden Bilder zeigen die Baustelle am 20. April 2008:




    Das Bauschild.
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-04-20



    Blick von der Theodor-Heuss-Bruecke auf die Baustelle des "FourElements".
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-04-20



    dito
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-04-20



    Blick von der Kaiserswerther Strasse in die Baugrube.
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-04-20

  • @#27:


    Ich muss auch sagen, dass mir das Gebäude auf dem Plan eig. gefällt. Ich mein gut ist nixhts außergewöhnliches aber ne optische Aufwertung des Areals is es schon. Und wenn wirklich schon 60% vermietet sind ist es vermutlich auch wirtschaftlich und das is ja das wichtigste.

  • Architektur muß nicht persönlich gefallen - sie muß ambitioniert sein!


    Ich würde eher genügend optische Reizen für die Betrachter anmahnen. In dieser Hinsicht bessert es sich im Allgemeinen - z.B. beim Blättern der Zeitschrift Detail 4/2008 habe ich (überrascht!) festgestellt, dass mir die meisten Entwürfe zusagen (während ähnliches Blättern vor ein paar Jahren nur abschreckte) - darunter gab es welche mit Ornamenten aus Madrid und aus der Schweiz (das Schweizer Beispiel zeigte auch die Deutsche Bauzeitung).


    Dieses eine Bürogebäude bietet nicht soooo viel - die chaotische Anordnung der Fenster z.B. kennen wir ja mehr als genügend. Die gestrigen Bilder CEs zeigen jedoch die Umgebung: Modernistische Wohnhäuser der 1920er Jahre, ein Büroblock wohl der 1970er Jahre (mit blauen Platten), auf dem letzten Bild sieht man einen Block neuerer Prägung. So wird zumindest nicht weniger geboten als bei den Nachbarn.


    BTW: Möchte jemand Ornamente auf modernen Bürobauten sehen? Warschau1, Warschau2, Amsterdam1, Amsterdam2. Ich warte auf etwas ähnliches in Düsseldorf. :)

  • Eine Pressemeldung über die Grundsteinlegung vom 10. Juni 2008 (Grundsteinlegung? Am Samstag waren die bereits schwer am Bauen; auch Baukräne standen bereits) Eine Anwaltskanzlei und ein Restaurant stünden als Mieter fest; Fertigstellung: Sommer 2009.


    BTW: Aus Neugier erlaube ich mir die gleiche Schätzung wie hier: 14700 qm BGF macht ca. 600 Arbeitsplätze; 220 TG-Stellplätze => macht ca. 37%, also nicht übertrieben viel.
    Edit: Mir kommt gerade in den Sinn, dass die Schätzung in diesem Fall kaum vergleichbar ist: Wenn die ca. 170 Mitarbeiter der Kanzlei etwas mehr als 50% der Bürofläche beanspruchen sollten, dann müsste man vielleicht insgesamt mit 300-350 Bürobeschäftigten rechnen (die wohl pro Person mehr Fläche zur Verfügung haben). Macht ca. 63%-73%, also doch enorm viel - das Gebäude befindet sich ja direkt an der Haltestelle zweier Stadtbahnlinien.

  • ^^
    Allerdings:
    Eine Toilettenbelegung von 11,5% im Jahresdurchschnitt angenommen, wuerde zumindest eine temporaere Reduktion der Buerobelegung nach sich ziehen und haette zur Folge, dass der Freiflaechenanteil der Beschaeftigten zeitgleich stiege. ;)

  • Das "Four Elements"...
    Ich verstehe nicht, warum an solch guten Standorten nicht höher gebaut wird. Es wird soviel in die Breite gebaut, siehe auch Neubau an der Fischerstraße/Golzheimer Friedhof. Als wenn es soviel günstiges Bauland gäbe in Düsseldorf!!??

  • ^^ Ich glaube, fuer Hochbauten eignen sich andere Stellen in Duesseldorf weitaus besser, als die von Dir bezeichneten Beispiele, weltrekord.


    Der Stadttorcharakter der Zwanziger Jahre Rheinpark-Bauten "Salz & Pfeffer" an der Theodor-Heuss-Brueckenrampe wuerde durch ein Hochhaus in derart unmittelbarer Naehe erheblich ge- bzw. zerstoert werden.


    Zur Fischerstrasse: Dort gilt das gleiche. Nur, dass es dort keine Zwanziger Jahre Hochhaeuser betraefe, sondern einen - ebenfalls denkmalgeschuetzten - wertvollen und bedeutsamen Friedhof als Parkanlage.


    Die Loesungen, welche gegenwaertig umgesetzt werden, sind somit als durchaus umgebungsvertraeglich zu bezeichnen.
    Richtig und wichtig.

  • ^^ Hier sieht man eine Visualisierung - etwa die nordwestliche Ecke etwas ausgeprägter, mit 1-2 Etagen mehr, könnte ich mir schon vorstellen (verschlechtern könnte sich der Entwurf eh nicht). Hier lobte ich bereits, dass der Umfang eines Straßenblocks bebaut wird - sonst gibt es in Golzheim eher rumstehende Solitäre, die keine geordnete städtische Räume bilden.

  • Der Rohbau des Four Elements steht. Gestern wurde Richtfest gefeiert. Etwa 70 Prozent der Fläche sind bereits vermietet.


    RP

  • Zu nierdirig. In Anbetracht der Diskussion um fehlender Flächen in der Stadt völlig unverständlich, wieso man nicht grundsätzlich höher als 6 Etagen baut :confused:

  • Ich finde es eigentlich ganz schick. Kann auch jetzt nicht sagen ob mehr Stockwerke hier besser wirken. Ich finde, dass auch dieser Bau das urbane Gefühl Düsseldorfs verstärkt.