Leipzig: Hôtel de Pologne (Revitalisierung in Realisierung)

  • Tolle Neuigkeit. Zum Baubeginn hat die Leipziger Stadtbau AG soeben folgende Pressemeldung herausgebracht:



    Pressemeldung LSBAG

  • Die LVZ berichtet jetzt auch über den Baubeginn. Interessant ist die anschauliche Bilderreihe, wo beispielsweise auch originale Türen und Malereien, die viele Jahrzehnte hinter Mauerwerk und Putz versteckt waren, wieder zum Vorschein kommen. Wie man aus den Bildern weiterhin entnehmen kann, sind die Arbeiten im Großen Saal bereits in vollem Gange, im Hofinneren und an der Rückseite zur Grimmaischen Straße stehen bereits die Gerüste.

  • besten dank für die verlinkung der bilderreihe. besonders die abbildungen 14 und 15 lassen bereits erahnen, welche pracht hier der vergessenheit entrissen wird. das wird wohl leipzigs schönstes hotel werden.

  • ja - das wird wohl das prunkstück des gastgewerbes in leipzig werden. ich würde gerne wissen welches unternehmen dort einsteigt. ich hoffe auch auf eine sehr gute gastronomie im zusammenhang mit dem hotel.


    damit bringt die leipziger stadtbau ag neben dem handleshof, eine zweite immobilie der oberklasse auf den leipziger hotelmarkt und wird diesen grundlegend verändern. mit den ambitionen die die stadt als messe- und kongress-standort hat, geschieht das jetzt endlich im einklang.


    ich freu mich auf das ergebnis!

  • Ich weiß, inhaltsarme Begeisterungsrufe sind hier nicht gern gesehen, aber das ist wirklich ein Projekt, bei dem ich nicht anders kann. Wenn ich daran denke, wie oft im am HdP vorbeigelaufen bin, ohne es überhaupt zu registrieren, wenn ich geahnt hätte, welches Schloss sich dahinter verbirgt... Für mich grenzt das an ein kleines Wunder, das es möglich sein wird, diese Pracht nachzuvollziehen und wiederauferstehen zu lassen.

  • Dem kann ich mich nur anschließen! Dieser Teil der nördlichen Innenstadt wird in zwei, drei Jahren nicht mehr wieder zu erkennen sein. Man kann nur hoffen, dass das in die angrenzenden Bereiche ausstrahlt und die gesamte Innenstadt davon profitiert.

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  • Noch einmal zur Erinnerung: Wenn alles nach Plan läuft, stehen in der nördlichen Innenstadt bis Ende 2011 die Höfe am Brühl, die revitalisierten Gebäudekomplexe Kretschmanns Hof und Hotel de Pologne samt öffentlich zugänglicher Passage von der Hain- zur Katharinenstraße sowie der 2. und 3. Museumswinkel am Bildermuseum. Zudem werden die Katharinenstraße, der Brühl und der Richard-Wagner-Platz so umgestaltet sein, dass auch die Verweildauer im öffentlichen Raum deutlich steigt. Ich erhoffe mir davon, dass dieser Teil der Innenstadt künftig so belebt sein wird wie heute schon die Peters- und die Grimmaische Straße. Das I-Tüpfelchen freilich wäre, wenn in zwei Jahren auch bei der Hainspitze und beim 4. Museumswinkel konkrete Projekte geplant sind, außerdem die Sanierung des spätbarocken Kaufmannshof Katharinenstraße 19.

  • Heimlich, still und leise wird der große Saal bereits restauriert:



    Foto: Peter Franke/Stadt Leipzig


    Hier ist übrigens die Auftaktveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals am 12. September, von 10 bis 16 Uhr ist geöffnet und halbstündlich gibt es eine Führung.

  • Vor vielen Jahren war ich in diesem Gebäude. Damals ist mir die Schönheit im Gebäudeinneren gar nicht aufgefallen. Überall war nur Ost-Tristesse...

  • Huch, der Thread fällt mir erst jetzt auf. Ich wusste doch, dass da was passieren sollte, auch als ich Mitte Juli da vorbeikam, doch von außen hat sich ja noch gar nichts getan. Einfach genial, was da im Inneren unverfälscht überkommen ist. Wie viele westdeutsche Städte sich schon eines einzigen halbwegs erhaltenen Raumes von der Qualität dessen rühmen, was hier noch massenhaft vorhanden ist! Fehlt eigentlich nur noch eigentlich ein geeigneter Lückenschluss auf der gegenüberliegenden Straßenseite (was stand da eigentlich bis zum Zweiten Weltkrieg?), und die Hainstraße ist perfekt...

  • Off topic

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    An dieser Stelle, auch Hainspitze genannt, stand zuvor die Alte Tuchhalle. Nach dem WKII wurde an deren Stelle diese mickrige Ladenzone errichtet, wahrscheinlich, wie so viele andere Bauten ähnlichen Typs nach dem Krieg, nur als kurzes Interim für eine adäquatere Neubebauung im Anschluss. Dazu kam es bis heute nicht. Jüngst war in einem Property-Artikel zu lesen, dass sich die Vermarktung der sog. Hainspitze gegenwärtig als schwierig gestalte. Ich denke, dass die Investoren die Entwicklung der Höfe am Brühl und des Hotel de Pologne sowie die Neubebauung des Richard-Wagner-Platzes abwarten, um dann das Filetgrundstück Hainspitze bestmöglichst vermarkten zu können. Dass hier über kurz oder lang ein Neubau entsteht, ist unstrittig. Die Frage lautet nur wann.


    Danke für den kurzen Einblick in die Restaurierung des Großen Saals. Die Freilegung und Wiederherstellung der historischen Bemalung kann man gar nicht genug würdigen. Ein tolles Bauvorhaben.

  • Danke für die Information. Die Alte Tuchhalle war ja wohl eine ziemlich einfache klassizistische Kiste – wäre schön, wenn ein moderner, einfacher Putzbau in den alten Dimensionen, was ja wohl nicht allzu schwierig scheint, die Hainstraße vollenden würde.

  • Bitte nichts aus der Kategorie einfach. Das hat die Stadt an dieser Stelle nicht verdient. Da kann es bitte schön auch etwas komplexer sein.

  • Mit einfach meinte ich auch eher etwas, das den klassizistischen Charakter der Vorkriegsbebauung wieder aufnimmt, und nicht irgendetwas Unruhiges in gerade angesagter dekonstruktivistischer Strichcode-Architektur. Am Augustusplatz finde ich eine solche Architektur vertretbar, da dort viel frühe Moderne und einer der m.E. wenigen guten Bauten des Brutalismus in Deutschland steht. In der Hainstraße eben nicht.

  • Ich persönlich könnte mir auch gut eine Rekonstruktion der Tuchhalle vorstellen ;)


    Mit der Revitalisierung des Hôtel de Pologne, inklusive der Passage zu Kretschmanns Hof, wird die Hainstrasse schon mal aufgewertet.


    Zudem bin ich zwar keineswegs vom Konzept und von der Architektur der Höfe am Brühl restlos überzeugt, denke aber dennoch wie cowboy, dass die Fertigstellung der Höfe am Brühl entscheidend und ein Initial zur Gestaltung der Hainspitze sein wird.

  • Die LVZ gewährt heute erste Blicke in den bereits zum großen Teil renovierten großen Saal. Während das Hotel nebenan erst 2012 eröffnen wird, steht der Saal ab sofort zur Vermietung zur Verfügung und kann, wie bereits geschrieben am Tag des offenen Denkmals am 12. September sowie bei den Designers' Open am letzten Oktober-Wochenende bestaunt werden.


    Interessantes Detail aus dem zugehörigen Artikel: Denkmalschützer Alberto Schwarz fand wohl heraus, dass die Festsäle im Hôtel de Pologne eigentlich als das am besten erhaltene Stück des Berliner Hotelbaus gelten müssten, da der Berliner Hotel-Architekt Ludwig Heim und höchst wahrscheinlich auch sein Dekorationsmaler Max Friedrich Koch das Innere des Gebäudes ähnlich wie die bekanntesten Berliner Hotels, die alle im II. Weltkrieg zerstört wurden, gestaltet hat.

  • TAG DES OFFENEN DENKMALS


    Heute fand wieder der bundesweitere Tag des offenen Denkmals statt. Darunter beteiligte sich die Stadt Leipzig mit 57 (56) Veranstaltungen.


    Bereits vor der Eröffnung, gegen halb 10, stand eine Reihe von Älteren in der Hainstraße. Jedoch wurden erst lange Reden gehalten und eine halbe Stunde später ließ man die wartenden Besucher rein, wie mir zu Ohren gekommen ist. Anbei einige Bilder, welche sich gegen 13 Uhr abspielten >>



    Mit solch einem großen Andrang hatte selbst ich nicht gerechnet. Besonders die jüngere Generation war vertreten.



    Diese und andere Schlangen gingen bis zum Brühl runter. Erinnerte mich an die Austeilung von CTL-Tickets am Bildermuseum.


    Mit Bildern vom Inneren kann ich leider nicht dienen.

  • Tag des offenen Denkmals

    Anbei ein paar Fotos vom Inneren des Hôtel de Pologne, für die die sich nicht mit den LVZ Fotos begnügen wollen...









  • ^ Vielen Dank für die Bilder. Konntest du denn beobachten, inwieweit auch bereits im Innenhof oder im restlichen Gebäude Sanierungsarbeiten stattfinden?

  • ^ die Führung war eigentlich auf den Ballsaal beschränkt, wurde aber erweitert auf den "grünen Saal". Der Rest des Hauses wird ersteinmal sporadisch rekonstruiert um den Käufern / Mietern einen ersten Eindruck von den Räumen zu geben, deren Rekonstruktion natürlich sehr teuer ist... Im Hof hat sich meines Kenntnisstandes nicht viel getan, lassen mich aber gern korregieren ;) Ich hoffe ja noch auf weitere Aufnahmen von anderen Besuchern (bei den Massen wird doch noch jemand aus dem Forum da gewesen sein?)