Hochhausentwicklung

  • ^ Zum Wachstum habe ich gestern für diesen Thread diesen Text mit der Überschrift Megatrend Urbanisierung ergoogelt. Die Urbanisierung gebe es weltweit, sei eh nicht zu bremsen und biete Chancen. Zu den politischen Herausforderungen gehöre Nachhaltigkeit und dabei vor allem die Kompaktheit. Barcelona mit dichter Bebauung am gut ausgebauten ÖV-Netz erzeuge 10mal weniger CO2 für die Mobilität eines Einwohners als Atlanta.


    Abgesehen jetzt von Benrath - je näher der City desto besser und Nachverdichtung kann man fast nur noch mit Hochpunkten im Zentrum bzw. innenstadtnah erreichen.
    Gestern wurde gefragt, wo man um die Erkrather Straße nachverdichten könnte. Nehmen wir an, etwa diese Tankstelle an der Ecke Ronsdorfer Straße würde Wohnbebauung weichen, ähnlich wie die Stadt von Vergleichbarem für ein Tankstellengelände an der Grafenberger Allee träumt. Mit der Stadtbahn-Haltestelle direkt daneben - dann vielleicht mit einem Hochhaus der verbreiteten Klasse bis 50-60 Meter an der Straßenecke und ansonsten einem Sockel der Höhe des Nachbarhauses?
    Die flachen Gewerbebauten gegenüber betrachte ich an dieser Stelle als Platzverschwendung. Würde man diese Parkplätze auf beiden Seiten der Straße bebauen, könnte ebenfalls zumindest ein Hochpunkt (oder ein paar) dabei sein.

  • Die Grenzen des Wachstums?

    Da auch in Düsseldorf manche nach den Grenzen des Wachstums gefragt haben (allerdings nicht so lautstark wie in den letzten Monaten in München), verlinke ich noch diesen kürzlich gefundenen Welt-Artikel. Prominente Ökonomen haben sich überlegt, was passieren würde, würde die gesamte Bevölkerung Deutschlands in die Städte ziehen, vorwiegend in die Metropolen - und kamen zum Ergebnis, dass dies extrem gut funktionieren könnte, dank guter Infrastruktur usw. Weiter gibt es Überlegungen über die Vorteile der Urbanisierung wie Produktivität, größerer Arbeitsmarkt usw.


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    Interessant fand ich dieses gestrige FAZ-Interview mit einem Architekten, der u.a. das Frankfurter Projekt Four mit vier Hochhäusern entwarf. Dabei war es sehr wichtig, das Viertel in der City lebendiger zu gestalten - eine Prämisse, die man bei innenstädtischen Projekten auch woanders befolgen sollte. (Im Vergleich damit wird Francis verschlossen sein, wie eine Gated Community - und auch im Quartier Central vermisse ich irgendwelche Gastronomielokale o.ä. in den EG-Räumen um die Höfe vor den Hochhauseingängen, die dadurch weniger einladend wirken. (*)) Man wollte städtische Räume schaffen, in den man sich wohl fühlen kann.


    Wenn man es richtig macht, könnte man mit gut entworfenen Ensembles mit Hochpunkten (an möglichst zentralen Standorten) noch sehr viel Wachstum bewältigen.


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    (*) Etwa das kleine Hochhaus im LeFlair-Quartier hat meiner Erinnerung nach eine kleine KiTa und einen Friseur im EG - das macht schon eher den Vorplatz zum lebendigen öffentlichen Ort. Die drei höheren Türme weiter südlich haben EG-Wohnungen - und angrenzende Bauten wie LeFlux bloß Büroräume. Selbst das Holiday Inn Hotel neben d'Or hat kein Restaurant oder Bistro im EG.

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  • Blick nach München

    Wenn man verschiedene kommunalpolitische Debatten verfolgt, könnte man den Eindruck bekommen, die CDU hätte ein Problem mit Nachverdichtung (etwa in Benrath) und mit Hochhäusern (Berliner Allee, am Hauptbahnhof). Umso erfreulicher las ich diesen Artikel über die Aussagen des Münchner CSU-Fraktionschefs im Stadtrat, der "Akzeptanz für Nachverdichtung" fordert, besonders mit Hochhäusern, wo er die Erwartung mit "100 Meter plus X" präzisiert. Die Gestaltung ähnlich wie in Düsseldorf wird als "Einheitsbrei" und "Langweiler-Architektur" bezeichnet - es wird u.a. angeregt, kreative Gestaltungsideen mit mehr genehmigter BGF zu belohnen (etwas, was ich ebenso schon mal vorgeschlagen habe).


    Endlich kann irgendwo in Deutschland die C*U etwas mit der Urbanisierung anfangen? Es wäre schön, wenn die Düsseldorfer CDU es sich zum Vorbild nehmen würde.

  • ^ Vieleicht sollte man mit ein wenig sachlicherer Betrachtungsweise an die Sache rangehen und nicht versuchen, irgendeiner Partei die Schuld in die Schuhe zu schieben!


    Jedes Projekt oder jeder Vorschlag muss separat betrachtet werden und ich bin froh, dass es nicht so ist, dass bestimmte Parteien für bestimmte Meinungen stehen (so wie du es empfindest), sondern Menschen sich Gedanken darüber machen.

  • Die Stadt Duesseldorf hat mit dem sogenannten "Raumwerk D" ein städtebauliches Entwicklungskonzept für Düsseldorf initiiert. Gemeinsam mit der Bevoelkerung soll die zukünftige gesamtstädtische Entwicklung Düsseldorfs diskutiert und erarbeitet werden.


    Jeden Monat sollten andere Themen bearbeitet werden und im Monat August geht es um den Bau potentieller neuer Hochhäuser in der Stadt:


    Raumwerk D


    Sehr interessanter Ansatz der Stadt und vor allem ein Thema, dass vielen hier am Herzen liegt.

  • Hot Spots scheinen ja tatsächlich die Bilker Arkaden, das Gelände des Innenministeriums sowie die Tuchtinsel zu sein. Alles drei gute Standorte, nur beim Innenministerium fehlen mir die ÖPNV Anbindung und die Einkaufsmöglichkeiten (sollte man von einem Wohnturm ausgehen).

  • ^ In der gesamten Stadtmitte außer der Altstadt gibt es kaum Straßenblöcke, wo keine Hochpunkte vorgeschlagen wären. Nicht allen Empfehlungen würde ich zustimmen, z.B. nicht auf der Westseite der Königsallee - zwischen der Kö und der Berliner Allee wäre ich schon offener.


    Es ist zwar schön, dass man so offen die Standorte vorschlagen darf, doch etwas weniger gefällt, dass die Fragestellung außerdem noch auf die Höhe beschränkt wird - man darf die gesetzten Pins mit einer von einigen Wahlhöhen markieren. In dem Verfahren geht jedoch wieder die Gestaltung unter. Wenn beim Thema des Technischen Rathauses viele Kommunalpolitiker auf Venlo und Utrecht als Vorbilder schauen - Zweites gehört zum Ensemble, in dem die Türme stark unterschiedlich entworfen wurden. Das kürzlich neben dem Technischen Rathaus gebaute World Trade Center hat diesmal eine dunkle Fassade statt einer hellen wie das Rathaus (mit verzierenden horizontalen Streifen dazu), gerundete Ecken statt kantiger, andere Proportionen - da merkt man kaum, dass die Höhe kaum anders ist. Mir ist klar, dass man die Höhe in den Bebauungsplänen vorschreiben kann und die Gestaltung nicht, doch die Debatten können sich nicht einzig um die Höhenfrage drehen.


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    Passend zum Thema veröffentlichte die RP gestern im Rahmen der Serie "So wohnt Düsseldorf" einen Bericht über das Leben im Sternhaus in Golzheim (entworfen von HPP) mit 8 Gewerbe-Geschossen und 8 Wohngeschossen darüber. Die Blicke aus dem 14. Geschoss würden ständig Glücksgefühle auslösen - wie im Urlaub. Bemerkenswert finde ich, dass man Ende der 1960er Jahre höher gelegene Geschosse mit Wohnungen am Kennedydamm planen durfte, während heute sogar ruhigere Straßen als unbewohnbar gehandelt werden. Laut Artikel sei die Wohnung zwar laut, aber nur wenn die Fenster geöffnet sind. Schalldichte Fenster und ein gutes Belüftungssystem - in keiner Lage in der Stadt sollte man Probleme mit dem Schlafen haben.

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  • Ich schrieb nicht ohne Grund von Hotspots, also Stellen, an denen es viele Vorschläge für ein Hochhaus gibt. Neben den genannten Orten gibt es auch immer mehr Vorschläge am Kennedydamm und am Mörsenbroicher Ei, also dort, wo es bereits einige größere Häuser gibt.


    Wobei die Begründungen teilweise belustigend sind: Am Mörsenbroicher Ei wird ein 500m Hochhaus gefordert, in das ein großer internationaler Konzern, der dafür nach Düsseldorf zieht, bitte seine Zentrale verlegen möchte. :nono:

  • Es ist zwar schön, dass man so offen die Standorte vorschlagen darf, doch etwas weniger gefällt, dass die Fragestellung außerdem noch auf die Höhe beschränkt wird - man darf die gesetzten Pins mit einer von einigen Wahlhöhen markieren. In dem Verfahren geht jedoch wieder die Gestaltung unter.


    Die Monatsfrage von Raumwerk D lautet: "Wo würdest du neue Hochhäuser platzieren?" und nicht, wie sollen Hochhäuser aussehen!
    Darum geht es auch nicht, sondern um die grundsätzliche Akzeptanz von Hochhäusern, dazu interessiert erst einmal nur, wo die Bürger sich ein Hochhaus vorstellen könnten und wie hoch es ihrer Meinung sein dürfte.
    Ob ein Hochhaus an der jeweiligen Stelle überhaupt und in welcher Höhe gebaut werden könnte, steht auf einem anderen Blatt....


    Mir ist klar, dass man die Höhe in den Bebauungsplänen vorschreiben kann und die Gestaltung nicht, doch die Debatten können sich nicht einzig um die Höhenfrage drehen.


    Doch, auch die Gestaltung von Häusern kann man vorschreiben, etwa durch Gestaltungssatzungen oder Ensembleschutz (wie etwa bei der "Weissen Siedlung).


    Sternhaus / Bemerkenswert finde ich, dass man Ende der 1960er Jahre höher gelegene Geschosse mit Wohnungen am Kennedydamm planen durfte, während heute sogar ruhigere Straßen als unbewohnbar gehandelt werden. Laut Artikel sei die Wohnung zwar laut, aber nur wenn die Fenster geöffnet sind. Schalldichte Fenster und ein gutes Belüftungssystem - in keiner Lage in der Stadt sollte man Probleme mit dem Schlafen haben.


    Als das Haus gebaut wurde, hat man sich um Lärmschutz noch nicht so viele Gedanken gemacht und das Verkehrsaufkommen war bei weitem nicht so hoch wie heute - heute gelten für Neubauten (zum Glück!) andere Regeln.
    Darunter fällt auch , dass alle Wohn- und Schlafräume unabhängig von Belüftungssystemen zu öffnende Fenster haben müssen und diese Räume auch so gelegen sein müssen, dass man sich in den Räumen auch bei geöffneten Fenstern aufhalten kann - alles andere wäre auch absurd!

  • ^ Genau das ist die Schwäche der bisherigen Debatten, dass zuwenig Aufmerksamkeit der gestalterischen Vielfalt geschenkt wird - diese sollte man mit den vier sehr ähnlichen Türmen im Quartier Central vergleichen, die immer wieder als abschreckendes Beispiel gegen den Hochhausbau überhaupt angeführt werden. Oder eine andere gestalterische Alternative zum QC - eine Londoner Hochhaussiedlung mit farbiger Verklinkerung, die man auch in Düsseldorf anwenden könnte.


    Weiter oben wurde die Frage des Realismus der Visionen angesprochen - heute fand ich diesen RP-Artikel über die Rheinboulevard-Planungen von der Schadowstraße zur Altstadt und zum Rhein. Wie bereits in der Überschrift verraten, entlang der Achse solle es Landeplätze für Lufttaxis geben, nach dem Beispiel einer Anregung in München - hier eine Meldung im Münchner Unterforum zum Thema. Wie der RP-Redakteur darauf kommt, die Verwirklichung sei "wahrscheinlich", würde ich gerne wissen - persönlich stufe ich die Chancen ähnlich ein wie die (Un-)Möglichkeit, dass etwa der Facebook-Chef plötzlich Vorliebe zum Karneval entfaltet und einen 500-Meter-Turm bauen lässt. Immerhin sind schon jetzt Hubschrauberflüge technisch möglich, doch davon sehe ich in Düsseldorf nie welche, außer den Kosten wohl wegen der Flughafennähe.
    (Wenn man schon unbedingt futuristische Visionen braucht - wie wär's mit autonom fahrenden Zügen der Wehrhahnlinie?)


    Im RP-Artikel wurde die hier besprochene Hochhausfrage des Raumwerks D erwähnt. Zum Ende wird Frau Zuschke zitiert, die die Vorteile Düsseldorfs als kompakte Stadt mit kurzen Wegen lobt - die Kompaktheit kann eine wachsende Stadt aber besonders gut erreichen, wenn sie statt in Breite in die Höhe wächst. Die Lagen entlang des Rheinboulevards östlich von der Königsallee halte ich für sehr geeignet, nicht zuletzt wegen der Erschliessung (die Wehrhahnlinie, andere Strab-Linien). Wenn man laut Artikel dort die "City der Zukunft" ausprobieren will, dann am besten durch besondere Verdichtung - vielleicht die rheinische Variante des Frankfurter Quartiers Four usw.


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    Zum Thema der Fenster und des Schalls - natürlich sollten alle Fenster zu öffnen sein. Man kann dann das Fenster öffnen und mit etwas Schall leben müssen, am Tag etwa - oder schliessen und es leise haben (z.B. in der Nacht zum Schlafen).

  • ^ Ich glaube, du hast immer noch nicht verstanden, worum es bei "Raumwerk D" geht.
    Es geht nicht darum, die Stadt immer mehr zuzubauen, sondern darum, dass die Stadt auch in Zukunft lebenswert bleibt oder im besten Fall noch lebenswerter zu machen.
    Dazu gehört eben auch schon in meinem letzten Beitrag geschrieben die Monatsfrage "Wo würdest du neue Hochhäuser platzieren?", um die Akzeptanz von Hochhäusern auszuloten - um mehr geht es dabei nicht!
    Sich Gedanken darüber zu machen, wie ein Hochhaus aussehen könnte, macht nur Sinn, wenn es einen real geplanten Standort gibt und auch eine Höhenvorgabe vorhanden ist, alles andere sind nur Phantasiediskussionen ohne jeglichen Bezug zur Realität.....


    Noch zur Schallschutzfrage: auch hier geht es um Lebensqualität!
    Nur wenn man Fenster auch nachts öffnen oder auch Balkone nutzen kann, ohne Ohropax benutzen zu müssen, kann Lebens- und Aufenthaltqualität und Wohlfühlen entstehen - zum Glück sieht das auch der Gesetzgeber (im Gegensatz zu dir) so! :daumen:

  • Raumwerk D ist ein Teil eines Prozesses, wo am Ende konkrete Planungen resultieren sollten (wie ein neuer Hochhausrahmenplan), sonst hat es keinen Sinn. Den gesetzten Pins nach müsste die Akzeptanz für eine noch kräftige Nachverdichtung in der Innenstadt groß sein - doch irgendwann muss es konkreter werden und spätestens dann sollten Themen wie Formen- und Fassadenvielfalt berücksichtigt werden.


    Zum Schallschutz-Thema fand ich diesen RP-Artikel vom 23. Juli über einen Lärmschlucker - ein Wohnhaus mit vorgesetzter zweiter Fassade ungefähr 2 Meter von der ersten, der Zwischenraum wird genutzt (es gibt Fotos im Artikel). Leicht könnte ich mir ähnliche Lösungen vor Wohnhochhäusern an lauten Hauptstraßen vorstellen.


    Es könnte sein, dass an verschiedenen Standorten in gewachsenen Straßenblöcken (praktisch ein Großteil Düsseldorfer Innenstadt) keine Höhenakzente gewünscht sind. Es gibt viele Möglichkeiten, höhere Bauten zu kaschieren, etwa mit Staffelgeschossen - wie bei diesem Londoner Beispiel mit 12 Geschossen, darunter 5 Staffelgeschosse (60 London Wall) - innerhalb eines eher flachen Straßenblocks.


    Statt ständig mit Floskeln wie "Stadt zubauen" jede Nachverdichtung zu quittieren, sollte man rechtzeitig nachdenken, wie man mit Gestaltung, kleinen Gärten, Kunst im öffentlichen Raum usw. so städtebauliche Qualität schafft, dass eine dichtere Stadt nicht erdrückend, sondern lebenswert wirkt.
    Dazu noch ein kleiner Ausflug nach Stuttgart - gestern wurde im DAF-Unterforum der Ansatz besprochen, in die Straßen hinein zu bauen - laut dem verlinkten StZ-Artikel wird von der Stadtverwaltung akzeptiert, dass manche Anbauten "wie ein Zahn" wirken könnten. Ich hoffe, in Düsseldorf macht man es nicht - wenn man etwa die Fahrbahn-Fläche einsparen kann, sollte sie zusätzlicher Begrünung dienen. Dafür sollte die Nachverdichtung gewachsener Blöcke durch die Höhe beim Erhalt der Straßenfronten erfolgen.

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  • ^ Raumwerk D wurde in diesem WZ-Artikel über den neuen Hochhausrahmenplan erwähnt - künftig sollen ähnliche Beteiligungen mehr Aufmerksamkeit für Planungen sichern.


    Im Artikel wurde die These zitiert, mit Blockrand könne man ähnlich viel BGF schaffen, die auch im Artikel relativiert wird, dass man bei mehr Geschossigkeit mehr Freiraum erhalten könne. Man kann jedoch auch Geschossigkeit mit Blockrand kombinieren (s. z.B. letztes Foto rechts), auch Türme in Straßenblöcke integrieren - dann wird besonders viel Nutzfläche geschaffen. Ein Frankfurter Beispiel - Four, Türme mit Sockelbereichen, die einen Straßenblock schaffen. Einmal habe ich dort die GFZ durchgerechnet, etwas um 15 - im Rahmen deutscher Gesetzgebung.


    Zuschke stelle sich neue Hochhäuser möglicht zentral vor, an den Straßen zwischen der City und dem HBf sowie um diesen. Im Artikel wird auch die Stadtverdichtung angesprochen, die mit nachhaltiger Stadtentwicklung verbunden sollte, dazu gehöre "weniger Individualverkehr" - die Hochhäuser sollten an ÖV-Knoten entstehen (was ich übrigens bereits oft genug geschrieben habe - es wäre schön, wenn die Stadt konsequent dieses Prinzip verfolgen würde). In dieser Hinsicht weiß man bereits, wo es besonders leistungsfähige Adern der U-Bahnen/S-Bahnen samt Stationen gibt.


    Fr. Zuschke spricht auch von einigen Clustern; ein anderer Experte spricht, Hochhäuser sollten nicht wie Kirchen alleine stehen (BTW: Nach Rom fahren - Kirchen-Cluster gibt es dort auch). Je schöner die Proportionen, desto mehr Höhe soll gestattet werden.

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  • ^Das Four finde ich ganz gut, erinnert mich etwas an Projekte in australischen Großstädten - wg. Design, gemischter Nutzung und der zentralen Lage.


    Das würde für die Düsseldorfer Skyline positiv sein, wenn man Hochhäuser clustert, vielleicht sogar ein CBD (oder etwas in der Art) entwickelt. Die jetzige Anordnung - mal hier, mal dort eines, ausgenommen Medienhafen mit ein paar kleineren Hochhäuser, gefällt mir persönlich nicht. Die Hochhäuser an der Tolouse-Allee wären auch vielleicht ein Mini-Cluster, aber die Anordnung ist mir zu sehr SimCity 2000 mäßig, da denkt man nicht an Großstadt sondern an Reißbrett.


    Wie schon diskutiert, die jetzigen geplanten Hochhäuser entlang der B1/7/8 wäre nicht in der Nähe von ÖPNV-Knoten. Auch ist ein 13 minütiger Weg zu Fuß am lärmigen Kennedydamm nicht förderlich für weniger Individualverkehr (bei Ausstieg an der Haltestelle Kennedydamm).

  • Die beste Stelle für die Entwicklung eines echten Clusters wäre meiner Meinung nach rund um das Hochhaus der Deutschen Rentenversicherung. Anstelle des Parkhauses an der Ecke Talstraße-Luisenstraße würde zurückversetzt ein Hochhaus über 123 Meter sehr gut passen. Zusätzlich könnte ich mir ein Hochhaus anstelle der Düsseldorfer Kammerspiele vorstellen. Die Lage würde einem CBD gerecht und der Mangel an repräsentativer Bürofläche wie kürzlich in einem Artikel erwähnt könnte beseitigt werden.

  • In Düsseldorf wird es keinen Hochhaus Cluster geben.


    Ich verstehe beim besten Willen nicht wieso man das Thema immer wieder durchdiskutieren muss.


    Außerdem kommt in das Gebäude der Düsseldorfer Kammerspiele erst einmal ein Hotel und kein Hochhaus.


    Wer gerne die Vorteile eines solchen Clusters am eigenen Leib miterleben will, sollte mal mit dem Zug nach Frankfurt fahren und vom HBF in Richtung das besagten Cluster gehen.

  • CBD

    ^^ Das vor ein paar Jahren in den Medien durchdeklinierte Konstrukt CBD hatte wohl nur das Ziel, vorhandene Flächen teurer zu vermarkten ohne dass neue Konkurrenz kommen kann - als solches wurden ein paar Straßenblöcke um die Königsallee definiert, die dem bisherigen Rahmenplan nach als Hochhausbau-Tabuzone definiert wurden. Irgendwie ironisch finde ich, dass das einzige Hochhaus im Quartier, vor Jahrzehnten gebaut, keine Zukunft als Bürobau hat - 2020 wird dort ein Hotel mit 198 Zimmern eröffnet. Übrigens gut für das Quartier, wo vermutlich derzeit wenig gewohnt wird.


    Über die Cluster-Frage sprach Ende September Alexander Fils, der für "einzelne Highlights" plädierte. So ganz einzelne aber auch nicht, wenn er davor für das Quartier Central schwärmte, wo in einer Reihe gleich vier stehen. Sicher wird es auch Sockelbereiche und niedrigere Bauten zwischen den Türmen geben. Ich weiß auch nicht, welche Experten alle Hochbauten in einem einzigen Cluster bündeln möchten - die darüber zitierten Aussagen zum Hochhausrahmenplan sprechen über mehrere Cluster. In den mir bekannten Metropolen, wenn es denn Hochbauten gibt, dann mit mehreren Clustern - etwa in London gibt es außer der City und Canary Wharf noch Hochhausprojekte am Elephant&Castle, in Stratford, am Albert Embankment, Nine Elms, usw., usw.


    In Düsseldorf ist der Medienhafen zum Cluster geworden, gerade werden drei weitere Türme gebaut - vielleicht wäre noch was möglich, leider sind freie Flächen immer weiter von der Straßenbahn und mit der Hafennähe verflucht (kein Wohnen westlich von Win-Win möglich). In der Friedrichstadt könnten sicher noch mehrere Türme entstehen, genauso in Unterbilk (aktuell ist nur das Hochhaus auf dem Siemens-Gelände geplant).


    Die Schadowstraße bietet außer der Wehrhahnlinie auch Straßenbahnen - 707 vom HBf und andere. Der Kö-Bogen II wird leider ganz flach bleiben, obwohl ein Akzent neben dem Tal (50-60 Meter vielleicht) interessant wirken würde. Dieses Tal sollte doch zum Bewundern des Dreischeibenhauses und des Schauspielhauses reichen - als ob das Sehen jedes Quadratmeters dieser Dinge von jedem Standort so extrem wichtig wäre. In London war etwa der Millenium Dome mal eine Ikone, zu sehen etwa in Die Welt ist nicht genug - und dennoch werden um die Kuppel Wohnhochhäuser gebaut.
    Die Besitzer der Tuchtinsel-Bestandsbauten können sich nicht einigen (hier könnte man schon um 80-100 Meter erlauben). Weiter östlich könnte die Grundfläche des Geländes des Baus einst mit Pizza Hut zumindest für einen kleineren Turm bis 50-60 Meter reichen. (Hier gibt es die für die Feuerwehr wichtige Ecklage.) Eigentlich sollte er abgerissen werden, die Entkernung kommt seit Monaten nicht voran. Es wäre schön, wenn man die Verzögerung nutzen würde, Planungen (bisher ohne Hochhaus) aufzustocken.


    Die Quartiere näher am HBf und hinter dem haben erst mal einen schlechten Ruf - Fils spricht u.a. über die nicht verwirklichten Pläne in Oberbilk.


    Da das Frankfurter Unterforum mittlerweile zwei Hochhäuser-Spekulationsthreads hat, etwas spekulativer - Fils sprach u.a. darüber, dass er gerne in Düsseldorf "ein spektakuläres Projekt" von Renzo Piano und Richard Rogers sehen würde. Die Wikipedia zählt auf, was und wo sie bisher gebaut haben - könnte sich jemand Ähnliches in Düsseldorf vorstellen und wenn ja, wo? Ich glaube zum Beispiel, etwas wie das Lloyd’s Building würde gut mit dem Deutsch-Japanischen-Zentrum korrespondieren - etwa anstelle des benachbarten Parkhauses - eine Höhe um 70-80 Meter wie die des Originals wäre für diesen Standort OK.
    Das Quartier auf der anderen Seite des Zentrums hatte bereits ein kleineres Hochhaus, mit Francis bekommt es ein zweites, welches auf der anderen Seite der Straßenkreuzung das Me-and-all-Hotel-Hochhaus zum Nachbarn haben wird - das alles ist mehr ein Cluster als wirklich einzeln stehende Türme. Man wird eh von jedem Standort mehrere im Blickfeld haben.


    Am Ende des Artikels über die Aussagen des Planers Fils wird noch die Fragestellung angesprochen, ob Düsseldorf zu voll sei - er nennt ausdrücklich keine Einwohnerzahl-Obergrenze. Man solle lediglich nicht jeden Wald, Park und Hinterhof bebauen (dass Nachverdichtung mit Türmen sinniger als Townhouses in jedem Hof sei, wurde schon mal besprochen). Dann wurde im letzten Satz seine Doktorarbeit über Brasilia erwähnt, zunächst für 500 Tsd. EW entworfen, jetzt von 2,5 Millionen EW bewohnt. Solange Düsseldorf sehr weit weniger als 2,5 Mio. EW in jetzigen Stadtgrenzen hat (was übrigens die Einwohnerdichte von Barcelona entspräche), braucht man die Zu-voll-Frage nicht zu stellen. Ich würde ansonsten andere Vorbilder für Düsseldorf vorschlagen als die brasilianische Hauptstadt mit derer Flächenverschwendung.

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  • CBD

    Irgendwie ironisch finde ich, dass das einzige Hochhaus im Quartier, vor Jahrzehnten gebaut, keine Zukunft als Bürobau hat - 2020 wird dort ein Hotel mit 198 Zimmern eröffnet.


    Wie kommst du nur wieder auf so was?!? :nono:
    Es stimmt zwar, dass das Commerzbank-Hochhaus zum Hotel umgebaut wird, aber im Bereich des CBD gibt es doch mehrere Bürohochhäuser: das GAP 15, das Sparkassenhochhaus, das Wilhelm-Marx-Haus, Stahlhof (neuer Stahlhof) und auch das Dreischeibenhaus gehört dazu.


    (dass Nachverdichtung mit Türmen sinniger als Townhouses in jedem Hof sei, wurde schon mal besprochen).


    Das ist zum einem deine persönliche Meinung und keine Tatsache, zum andern ist das nicht vergleichbar - jede Variante von Bauen kann ein sinnvoller Beitrag zum Ganzen sein oder eben auch ein Störfaktor.

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