Während das Gebäude aus der Ferne noch einigermaßen brauchbar ist, knirscht es doch deutlich, wenn man die Fassade aus der Nähe betrachtet. Völlig unmotiviert trifft Eckig auf Rund. dort wo die Brüstungsbänder an manchen Stellen an den Balkonen durch ein rechteckigen transparenten Anteil unterbrochen sind, wie zum Beispiel auf der Nordseite oben rechts.
Diese Meinung teile ich (Achtung!) nicht! Aber die Begründung zu diesem Urteil kann ich nachvollziehen. Kann man so sehen. Höre ich auch nicht zum ersten Mal.
Ein meiner Meinung nach architektonisch deutlich besser gelungenes Wohnhochhaus der Architekten Meixner Schlüter Wendt, das Axis steht seit kurzem im Frankfurter Europaviertel. Jenes wurde in die Shortlist zum DAM-Preis 2018 aufgenommen.
Nicht uninteressant dieser Vergleich. Wenn ich jedoch wieder den Text in deinem Link lese... Aber es sind ja Experten... Wer kommt denn ernsthaft auf die Idee die "Typologien Hochhaus und Reihenhaus" zu kombinieren?! Wer stellt denn diese Reihe so nah in den Schatten der Wand? Und warum überhaupt diese kurze Reihe? Weil dort in der Nähe (wie auf dem Übersichtsbild im Link zu sehen) 2 Zeilen Reihenhäuser stehen? In meinen Augen ein völliger Fehltritt, völlig unnötig. Die anderen Reihenhäuser stehen immerhin in einiger Entfernung. Hier hätte man lieber den Block schließen sollen! Aber natürlich nicht so. Und da sind wir beim nächsten Schlagwort, "Blockrand" - monotoner kann man Blockrand nicht ausführen. Mein Favorit ist aber "integriert sich in seinen urbanen Kontext, indem es die umgebenden Strukturen physisch überhöht", geil, damit ist sicher (beschönigend) gemeint wie maßlos übertrieben der Bau daherkommt! Und wieso überhaupt "Kontext", warum denn unbedingt ein Bezug zum kubistischen Sammelsurium im Europaviertel?! Wieso keine Eigenständigkeit? Also echte und keine konstruierte!
Die "flächige Mantelfassade" zur Europa-Allee hin wirkt für mich "völlig unmotivierter" als bei der Wolke7, die Anordnung der Fenster ist hier völlig Banane, warum nicht in einer Linie. Wobei auch das diese brachiale Wand nicht auflockern würde! Ich hätte nicht gedacht, nach all den Diskussionen der vergangenen Jahrzehnte über solche Bauten, sowas in deutschen Großstädten (relativ zentral) vorzufinden. Noch weniger solche "Affenfelsen" wie das Praedium.
Die Innenseite mit den "individuellen Balkonzuschnitten" in Wellenform gefällt mir grundsätzlich sehr. Man könnte fast vergessen was da sonst noch steht und über die äußere Monotonie hinwegsehen. Fast. Warum hat man die weit tollere Fassade nicht zur Europa-Allee hin angebracht? Ist die Aussicht hinten besser? Ist der Westside Tower zu nah dran?
Bilder: Silesia