Pankow (OT von Pankow) | Kleinere Projekte

  • In der Tat eine deutliche Verschlechterung ggü. dem alten Entwurf. Der hätte mit dem "Eckturm" einen besseren Bezug zum benachbarten Atbau gehabt und sah auch sonst abwechslungsreicher aus.


    Jetzt ist es nur ein doch recht monotoner Kasten - praktisch, quadratisch, uninspiriert. Die Fassadenelemente sind zu gleichmäßig, die Gestaltungselemente wiederholen sich einfach nur.


    Thule Boring.

  • Altbausanierung Pankow


    Ein missglücktes Beispiel aus meiner Nachbarschaft - Schonensche Straße Ecke Trelleborger Straße. Vorher war hier eine rel. gut erhaltene Stuckfassade, jetzt abgedämmt und mit m. E. schrecklicher Farbe. Saniert von einer Wohnungsbaugenossenschaft.

    Einmal editiert, zuletzt von Rotes Rathaus () aus folgendem Grund: Nicht abgeschlossen

  • Habe mir das Objekt mal in Maps.google angeschaut. Das ist ja grausam, wie das Gebäude verunstaltet wurde. Aber Hauptsache Styropor drauf und bald Schimmel drin.

  • http://img803.imageshack.us/img803/3402/cimg0075t.jpg


    Ein missglücktes Beispiel aus meiner Nachbarschaft - Schonensche Straße Ecke Trelleborger Straße. Vorher war hier eine rel. gut erhaltene Stuckfassade, jetzt abgedämmt und mit m. E. schrecklicher Farbe. Saniert von einer Wohnungsbaugenossenschaft.


    Da hat man scheinbar einfach nur die Förderungen für Wärmedämmung und Energiesparfenster mitgenommen. Jeder private hätte oben noch Dachgeschosswohnungen und somit mehr vermietbare Wohnfläche geschaffen.

  • http://img803.imageshack.us/img803/3402/cimg0075t.jpg


    Ein missglücktes Beispiel aus meiner Nachbarschaft - Schonensche Straße Ecke Trelleborger Straße. Vorher war hier eine rel. gut erhaltene Stuckfassade, jetzt abgedämmt und mit m. E. schrecklicher Farbe. Saniert von einer Wohnungsbaugenossenschaft.


    Das darf doch echt nicht wahr sein! Kulturbarbarei, nenne ich das. Hoffentlich verschimmelt denen die ganze Dämmung bald ab... *hust*

  • @ Rotes Rathaus: Eine wirkliche furchtbare Sanierung. Weißt du, wer für die Sanierung verantwortlich ist? Ich würde denen gerne einen Breif schreiben - so etwas darf man nicht einfach so hinnehmen!!! Hier werden städtebauliche Qualitäten ohne Not zerstört. Und leider ist dies ja kein Einzelfall.
    Es ist mir sowieso ein Rätsel, warum man aus den Fehlern der Vergangenheit nicht lernt. Alle trauern den Stuckfassaden nach, die in den 60er Jahren entstellt wurden, und heute wiederholt sich das gleiche Trauerspiel von vorne :nono:

  • ^
    Wobei man auch bedenken sollte, daß viel Stuck nicht einfach so zerstört wurde, sondern aufgrund ihrer mangelnden Qualität beseitigt werden muss. Da fiel schon mal der ein oder andere steinerner Kranzschmuck auf die Straße.

  • @ Rotes Rathaus? Gibt's ein "Vorher"-Bild?
    @ Hobbyist: kaputten oder losen Stuck kann man einfach sanieren. Im Gegensatz zu leimversetztem Styropor.

  • Altbausanierung Pankow

    Ich habe nochmal recherchiert und in "Hallo Nachbar" eine Erläuterung gefunden:
    Es waren die Architekten Schröder und Ringkamp im Auftrag der GESOBAU.


    Der an sich gut erhaltene Stuck musste dran glauben, weil es keinen Denkmalschutz für das Gebäude gab. Das Schlimmste ist meiner Meinung nach die Farbe - kein wirkliches Rot sondern ein schmutziges Orange. Eine helle zurückhaltende Farbe hätte einem derartig minderwertig saniertem Gebäude besser getan.


    Vorher-Bilder gibt es z.B. bei Bing Maps.

  • @ Hobbyist: kaputten oder losen Stuck kann man einfach sanieren. Im Gegensatz zu leimversetztem Styropor.


    Natürlich kann man losen Stuck sanieren. Keine Ahnung, warum Du mich jetzt dahingehend belehren willst. Ich sag doch nur wie ich es gehört habe.

  • Hier kommt einiges an Grausamkeiten zusammen. Beide Farben alleine wären schon unangenehm anzuschauen aber in Kombination? Dazu diese geschlossenen Balkone, die Fenster mit unnötig dicken Plastikrahmen und nicht zu vergessenen die wirklich auf billigste weise ausgeführten Fallrohre der Balkone. Die mann in ihrem schönen Zink Glanz auch noch super sieht auf dem Orange.


    Ein Paradebeispiel wie man es nicht braucht.

  • Na, die Hütte ist nicht die Akropolis aber eine reich gestaltete Fassade, die mir sogar eher nach dem 20. Jahrhundert aussieht.


    Die GESOBAU hätte sich bemühen müssen vom Bezirksamt eine Ausnahme genehmigt zu bekommen - dann wäre es mit Ersatzmaßnahmen auch getan gewesen.

  • ^ Ja, das Gebäude ist eindeutig ein Jugendstil-Vertreter.


    Diese Fassadenverunstaltung ist gutes Beispiel dafür, warum ich ein großer Kritiker (teils Hasser) dieser Art der nachträglichen Wärmedämmung bin. Gerade bei Fassaden, deren Originalverzierungen dezent und mit wenig ausgeprägtem Relief ist (vor allem Jugensstil und späte 20er, frühe 30er Jahre), führt das meist zur ästhetischen Katastrophe - wie auch in diesem Fall.


    Es muss nicht immer der üppige bis pompöse Stuck der Zeit um 1880/1890 sein. Die zarten und dezenten Stuck- und Reliefverzierungen des Spätklassizismus und der angesprochenen Epochen des frühen 20. JH haben für mich genauso ihre Reize - so wie bei diesem Gebäude VOR der Verhunzung. Ich habe leider den Eindruck, dass man hier heutzutage noch schneller zur Syroporplatte greift, wohingegen gut erhaltener Gründerzeitstuck inzwischen meist erhalten wird - da so ein Gebäude sich gut vermarkten lässt.


    Neben der glattgebügelten Fassade finde ich auch den dadurch entstehenden Schießscharteneffekt bei den Fenstern schrecklich, da diese durch die dicken vorgeklebten Styroporplatten schachtartig nach hinten rücken. Im vorliegenden Fall ist das gut zu sehen.


    Ich hoffe sehr, dass diese "Mode" irgendwann vorbei ist und die Nachteile dieser Dämmung erkannt werden. Dann werden Millionen von Kubikmetern wieder von den Fassaden gerissen und an Sondermüll entsorgt werden müssen...

  • Energetische Sanierung bedeutet nicht, dass die Gestaltung von Gebäuden leiden muss. Bautechnisch ist es freilich überhaupt kein Problem beides zu vereinbaren. In diesem Falle ist es zwar leider so dass die Fassade nicht sehr liebevoll wiederhergestellt wurde, aber die vorhige Fassade war bei allem Respekt auch kein Meisterwerk.


    Von einem "Schießscharteneffekt" zu sprechen finde ich auch sehr übertrieben. Es sieht überhaupt nicht schlimm aus diesbzgl. finde ich.


    Es ist abgesehen davon total irrational zeitgemäße Dämmung (und andere Maßnahmen der energet. Sanierung) abzulehnen. Was sich damit an energie (und damit: Geld) sparen lässt ist enorm. Wenn ich die Zahl noch richtig imm Kopf habe, sind Gebäude in Dtl. für 60% des energieverbrauchs verantwortlich.


    Man kann ja leicht selbst ausrechnen was es bedeutet, den Verbrauch von Gebäuden mal leicht zu halbieren.


    Würde auch der Rest der Welt mtmachen, wären bereits alle noch nicht festgelegten Ziele des nächsten Klimaprotokolls übererfüllt ;)

  • Ich habe vor kurzem einen Bericht über die Dämmung von Altbauten im Fernsehen gesehen. In diesem wurde dargestellt, dass die Dämmung der Fassade einen vergleichweise geringen Effekt bei der Reduktion des Energieverbrauchs hat. Der weitaus größte Teil kommt bei der Sanierung wohl durch den Einbau neuer Fenster und einer modernen Heizung rein. Ausserdem gehe ich davon aus, dass bei dem Baujahr des besprochenen Baus die Mauerdicke weit über das aktuelle Niveu hinausgeht und schon so im Vergleich zum aktuellen Status Quo eine höhere Dämmwirkung vorhanden ist.


    Im vorliegenden Fall sieht das Gebäude nach der Sanierung jedenfalls wie viele der Gründerzeitbauten aus, bei denen in den 70er Jahren der Stuck abgeschlagen wurde. Um so trauriger, da bei dem Nachbargebäude in der Schonenschen Strasse mit ebenfalls eher zurückhaltender Putzgliederung zu sehen ist, wie die Fassade nach einer behutsamen Sanierung hätte wirken können.

  • Wunderknabe & Co:
    Ich habe erst vor kurzem erst eine Reportage gesehen, wo Experten das Dämmen generell befürwortet haben, aber nicht an jedem ort und um jeden Preis. Gerade bei zusammenhängenden Altbauarealen sollte man das vorher prüfen und ggf. ein anderes Gesamtkonzept bevorzugen. Oft sind die (teils altbewährten) Alternativen überraschend gut und schon bessere Fenster (letztendlich auch Dämmung), Heizungsanlagen und ein richtiges "Lüftungsverhalten" haben mitunter einen großen Effekt.


    Ob nachträgliches Dämmen wirklich der Weisheit letzter Schluss ist? Jedenfalls wurde die künftige Problematik um den Sondermüll schon angesprochen, die das häufig geforderte Kriterium der Nachhaltigkeit schon etwas in Frage stellt. Ästhetisch kommt es zudem oft zu halbherzigen Lösungen - die Praxis folgt leider eher kostenoptimierten Verfahren. Ein spannendes Thema, das immer wieder aufkommen dürfte.

  • Interessant finde ich bei der ganzen Diskussion, dass sie sich in dieser Schärfe hauptsächlich in Deutschland abspielt. In der Neuen Zürcher Zeitung ist darüber vor kurzem ein sehr lesenswerter Artikel unter dem bezeichnendem Namen "Dämm oder Stirb" erschienen: http://www.nzz.ch/nachrichten/…der_stirb_1.13635967.html


    Darin heißt es völlig zu recht, dass das Dämmen der Fassaden bei weitem nicht die einzige Möglichkeit ist, um Energieeinsparungen zu bewirken -nur: es ist eben die simpelste. So lange es gesellschaftlich nicht in Frage gestellt wird, wird man mit der Altbausubstanz nicht rücksichtsvoller umgehen.
    Und selbst GRünderzeitler mit auffallend prächtiger Fassaden sind vor Verunstaltungen in diesem Zusammenhang leider nicht sicher...

  • Görschstraße 48

    Der im Beitrag 23 von Bato gezeigte Entwurf ist inzwischen realisiert:



    Shot at 2012-02-19


    Oder ist er es gar nicht? Der Bau steht nämlich nicht der Görschstraße 17 sondern 48 und scheint auch breiter zu sein. Jedoch ist die Ähnlichkeit offensichtlich.

  • Neubauten in Süd-Pankow

    Das Wohnungsbauvorhaben am Eschengraben Ecke Trelleborger Straße fand hier soweit ich das überschaue noch keine Resonanz. Hier ein paar Fotos der inzwischen fertigen Häuserzeile an der Südseite des Eschengrabens:



    Shot at 2012-02-19
    Das Eckhaus zur Trelleborger Straße.



    Shot at 2012-02-19



    Shot at 2012-02-19



    Shot at 2012-02-19
    Hier sieht man das angrenzende Areal einer alten Brauerei, die teilweise einsturzgefährdet ist und zum Teil als Flohmarkt genutzt wird.


    Auf der gegenüberliegenden Nordseite des Eschengrabens steht schon länger ein langgezogener Neubau. Davon setzt sich diese, in mehrere Gebäude unterteilte Front jedenfalls positiv ab.