Düsseldorf Arcaden (eröffnet)

  • Ich sehe sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge, die Bilk(er)/Düsseldorf Arkaden:


    Ein Einkaufszentrum in Bilk macht Sinn und es bedeutet vor allem eine Entlastung für die Schadowstraße, die jetzt für Neubauten verfügbar wird (ehemals Tack, Voswinkel, Commerzbank). Auch die Mischnutzung mit Schwimmbad, Bibliothek und Wohnraum ist gut und sicher ein Gewinn für Bilk und die Friedrichstadt.


    In der Gestaltung ist es halt banal - EKZ-Einheitsbrei. Da mache ich mir keine großen Hoffnungen.

  • ^^ Es war aber doch von Anbeginn klar, dass die Duesseldorf-Arcaden kein optisches highlight à la Europark-Salzburg werden wuerden, oder?

  • Das sehe ich auch so - es war ja frühzeitig bekannt, wer dort baut (mfi); und das hier nicht unbedingt städtebauliche oder architektonische Highlights im Focus stehen. Es gibt aber durchaus hässlicheres aus dem Hause: z.B. die Köln Arcaden in Köln-Kalk.

  • Die Stadt verhandelt mit der Bahn über einen Ausbau des Bahnhofs Bilk zum Regionalhaltepunkt (an dem dann wohl auch RBs und REs halten). Die Vernetzung mit der Wehrhahnlinie macht diese Idee interessant. Auch für die DüsArcaden wäre es sicher ein Vorteil.

  • ^^ Der Haltepunkt würde Sinn machen, zumal in Ost-West-Richtung mit dem Hbf nur eine Station für RE und RB in Düsseldorf existiert.

  • Im WDR 5 war am Freitag ein Bericht darüber, das entsprechende Antäge gestellt wurden, und das die Machbarkeit untersucht werden soll; der zusätzliche Halt der Regionalbahnen muß z.B. in die Fahrpläne etc. integriert werden. Es bedarf einer Abstimmung zwischen Stadt, Bahn und VRR.
    Das kann also noch etwas dauern.

  • ^^ Dazu müßte auch erstmal ein weiterer Bahnsteig mit Zugang zwischen den Ferngleisen geschaffen werden. Es ist hier also sowieso noch planerisch einiges zu tun, wenn die Idee umgesetzt werden sollte.

  • Als ich vorgestern dort vorbeifuhr, war ich schockiert, wie verschwenderisch mit dem Standort umgegangen wird - die Bauten wirken geradezu wie Pavillons. Ich lese gerade ein Protokoll von der Werkstatt - jemand wollte dort die zu bauende Wohnfläche von 28 Tsd. qm überprüfen lassen - und die wurde offenbar stark nach unten überprüft, denn 70-100 Wohnungen können nicht mal die Hälfte davon beinhalten. Manche wollten selbst die Planung der Wohnungen überhaupt überprüfen - man stellte sich wohl eine riesige Parkanlage bis zu den Gleisen vor. (Dass Büros dort kaum zu vermarkten wären - s. weiter oben, man hätte jedoch irgendwelche Behörden unterbringen können)


    In diesem Zusammenhang kann man die Anregungen, die Parkanlage mit einem RE-Halt auszustatten, eher als eine Art Scherz bewerten - man kann entweder Freiflächen oder ein echtes Nebenzentrum mit allem, was dazugehört haben, aber nicht alles gleichzeitig (jeder Halt macht die Züge langsamer).


    Während die Fassade hin zur Friedrichstraße eh zu niedrig ist, zur Bachstraße wird es noch niedriger (anders als auf Visualisierungen am Threadanfang - auf späteren wird es bereits abgeschnitten) - was erst recht grotesk wirkt. Dort hätte man wirklich einige Wohnungen (wenn nicht Büros) integrieren können.


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    Nachtrag: Ich wüsste sogar, welche Behörde dort untergebracht werden konnte: hier ist von einem Neubau für das Umweltministerium die Rede. Die dort besprochene Gegend ist jedoch für ein privates Büroprojekt genügend interessant - in Bilk am ÖPNV-Knoten könnten die Mitarbeiter in der Praxis für die Umwelt mit dem Einpendeln ohne Auto sorgen (das hätte doch eine Signalwirkung!) Ich habe mir einst sogar ein integriertes Hochhaus südlich des Floraparks vorgestellt, welches nur diesen Park verschatten würde - nicht zwingend 100m wie die Planung an der Rheinkniebrücke; um 50-70m würden reichen. Die NRW-Staatskanzlei und die anderen Ministerien sind ja nicht besonders weit weg.

  • Ich kann derzeit noch keinerlei Übereinstimmung mit Visualisierungen und mit dem Städtebaulichen Entwurf feststellen. Die Ecke zur Bachstraße wirkt zur Zeit wie ein unmotivierter Solitär. Ich frage mich, wie hier die ursprüngliche Figur aus dem Wettbewerb entstehen soll.
    Eigentlich sollte doch die "Haupt"-Fasssade zur Friedrichstraße um die Ecke herum geführt werden und in eine Zeilenbebauung entlang der Bachstraße überleiten, welche ihrerseits mit einem "kleinen Hochhaus" vor der Bahnunterführung endet ??
    Es sieht aber derzeit nicht so aus, als würde das Schwimmbad (Glasdach) an der Bachstraße überbaut.

    Ich befürchte, das mal wieder die Qualität eines Wettbewerb Entwurfs auf der Strecke bleibt - würde mich aber hier auch nicht wundern.
    Bald werden wir es ja wissen!

  • Die NRZ vom 28. Juli 2008 berichtet über die für den 19. September geplante Eröffnung des Schwimmbads mit einer Glaskuppel und Sehschlitzen an der Bachstraße. (Ich kenne Stimmen, nach den manche Leute sich unwohl fühlen, wenn sie in einem Fitnesszentrum oder in einem Schwimmbad derart beobachtet werden können. - B.) Der Platz habe nicht für eine Sauna oder einen Wellness-Bereich gereicht (? - Darüber bin nicht nur ich der Meinung, dass an dieser Stelle ruhig wesentlich mehr Bausubstanz entstehen konnte. - B.)


    Ein Kommentar der Zeitung prophezeit der Anlage Erfolg wegen der günstigen ÖPNV-Anbindung, kritisiert jedoch die relativ kurzen Öffnungszeiten.

  • Ich kenne Stimmen, nach den manche Leute sich unwohl fühlen, wenn sie in einem Fitnesszentrum oder in einem Schwimmbad derart beobachtet werden können.


    Ich hoffe, es handelt sich dabei nicht um Stimmen aus dem Jenseits. Wer sich unwohl fühlt, derart beobachtet zu werden, der geniert sich wohl auch, in der Duschkabine die Badehose auszuziehen. Derweil hat doch eigentlich jedes Schwimmbad 'n Schaufenster.

  • ^^ Es ist schon ein Unterschied, ob nur Leute einen sehen, die selbst genauso ausgezogen sind - oder irgendwelche vollständig angezogene Gaffer auf der Straße. Mir wurde in einer der Diskussionen mal über ein Fitnesszentrum erzählt, welches wegen der Einsehbarkeit von der Straße besonders schlecht lief.

  • Ich kann derzeit noch keinerlei Übereinstimmung mit Visualisierungen und mit dem Städtebaulichen Entwurf feststellen. Die Ecke zur Bachstraße wirkt zur Zeit wie ein unmotivierter Solitär. Ich frage mich, wie hier die ursprüngliche Figur aus dem Wettbewerb entstehen soll.
    Eigentlich sollte doch die "Haupt"-Fasssade zur Friedrichstraße um die Ecke herum geführt werden und in eine Zeilenbebauung entlang der Bachstraße überleiten, welche ihrerseits mit einem "kleinen Hochhaus" vor der Bahnunterführung endet ??
    Es sieht aber derzeit nicht so aus, als würde das Schwimmbad (Glasdach) an der Bachstraße überbaut.

    Ich befürchte, das mal wieder die Qualität eines Wettbewerb Entwurfs auf der Strecke bleibt - würde mich aber hier auch nicht wundern.
    Bald werden wir es ja wissen!


    Der erste städteauliche Entwurf wird so nicht ausgeführt.
    Die endgültige Planung und Genehmigung sieht anders aus.
    Siehe die offizielle Seite:
    http://www.duesseldorf-arcaden.de/index.php?id=394

  • ^^ Diese Visualisierung sieht doch genauso aus, wie mamamia es beschrieben hat: Ein unmotivierter, pavillonartiger (gerade mal vier Etagen insgesamt) Solitär (auf einem flachen Sockel). Nachdem ich tagelang an vielen Stellen der Mailänder Innenstadt Blockrandbebauung mit 8-10 Etagen erlebt habe (besonders neuere Vorhaben nutzen die Fläche intensiver), fühle ich mich in tiefste Provinz zurückversetzt. Hier will man nicht glauben, dass es immer noch Innenstadt sein sollte - bereits die Bauten des 19. Jh. rundum waren - bei geschlossener, dichterer Bauweise - um einige Etagen höher.


    Nachtrag: Gewohnt habe ich dort - die solitären Bauten könnte man mit jenen auf der Bilker Visualisierung vergleichen, sie sind jedoch mit 7 Etagen doppelt so hoch - und das nicht am Innenstadtrand (wie Bilker Arcaden) sondern in einer Vorstadt. Sowas wie ein Stadtteilzentrum mit einer U-Bahn-Station gab es auch - mit wesentlich mehr Baudichte (auch wenn nicht immer mit viel Harmonie). Man hätte in Bilk nicht mal mehr Grundfläche bebauen müssen - nur mit etwas mehr Etagen für Dichte und Ausnutzung sorgen (in Derendorf sind es nicht 4, sondern 6-7). Wie im Wohnen-Thread festgestellt: Die Nachfrage nach innenstädtischen Wohnungen übersteigt eh das Angebot.

  • ^^ Diese Visualisierung sieht doch genauso aus, wie mamamia es beschrieben hat.


    :confused: Hab ich doch gar nicht bestritten! :confused:
    Hab nur geschrieben, dass der erste städteauliche Entwurf wird so nicht ausgeführt wird und die endgültige Planung und Genehmigung anders aussieht.
    Dein Empfinden, dass du dich "in tiefste Provinz zurückversetzt fühlst", kann ich weder nachvollziehen, noch dich darin bestätigen.
    Der 2003 stattgefundene Wettbewerb lautete schliesslich
    "Wettbewerb Bürgerpark und Stadtteilzentrum Arcaden am Bahnhof Bilk"



    Quelle: http://www.duesseldorf.de/plan…wicklungsgeb/bfbilk.shtml


    Ich finde diese Ansicht der Wohnbebauung sehr harmonisch, zeugt von planerischer Qualitat, wo der Mensch im Vordergrund steht und mit ihm die Lebens- und Wohnqualität, gerade im Innenstadtbereich.
    Gerade der Floraparkbereich im gewachsenen Viertel Bilk als Erholungsraum für uns (Innen-)Städter ist wichtig.
    Und das "kleine Hochhaus" ist ja auch noch (links in der Ecke) drauf, kommt also vielleicht (hoffentlich) noch.

  • Ich sehe in fehlenden Parks auch keine Urbanität - im Gegenteil. Gerade in Gegenden mit hoher Dichte und wenigen privaten Grünanlagen, sind öffentliche Parkflächen wichtig und urban.


    Die Baumasse ist in meinen Augen gut gewählt - gestalterisch wirken die Wohnhäuser immerhin besser als das EKZ.




    düsseldorf.de

  • ^^ Bereits auf der oberen Visualisierung sieht man deutlich, wie viel dichter die älteren Baugebiete als die neuen sind - obwohl man es eigentlich umgekehrt erwarten müsste (Stichwort: Stadtteilzentrum).


    Wikipedia:
    * Innenstadt
    * Gartenstadt


    Da man einst von einem Regionalbahnhof träumte, könnte man denken, man wollte die Innenstadt erweitern - die Visualisierungen wirken wie die Bilder unter Gartenstadt. Obwohl Bilk eigentlich meist zur Innenstadt gezählt wird. Leider verschweigt die Wikipedia, welche Werte von welcher der erwähnten Indexzahlen für welche Siedlungsform stehen - außerdem geht es dort um die Nutzungsanteile und nicht um die Dichte überhaupt. Das Gebiet wurde jedoch einst als MK ausgewiesen, wo eine GFZ bis 3,0 zulässig ist (ausnahmsweise höher). Ein Grundstück mit 6,4 Ha, darauf ein Zentrum mit 48.500 qm Geschossfläche - selbst bei den 28.000 qm Wohnungen kommen wir auf eine GFZ von gerade mal 1,2. Im Posting vom 14. Mai habe ich nachgerechnet, dass 70-100 Wohnungen unmöglich 28.000qm Wohnfläche beinhalten können - dann müssten sie 280-400qm pro Stück groß sein! => es wird wohl weniger entstehen.


    Wird das Wohnhochhaus gebaut, wie DUS-Fan es hofft? Neben Stadtvillen mit 4 Etagen sähe ein solches irgendwie merkwürdig aus. Ob diese selbst vernünftig wirken? Besser als das EKZ auszusehen, das ist keine Kunst, aber entscheidend dürfte sein, dass sie in einer City fehlplaziert sind. Das wird noch durch die weitgehend frei gelassenen EGs gesteigert - zum Teil sehe ich frei stehende Säulen, zum Teil - was eigentlich? (Weitere Geschäfte?) Ich kenne kaum innenstädtische Projekte, wo man die EGs der Gebäude nicht maximal ausnutzt - und in Bilk solche Häuser auf Stützen erst recht nicht.


    Hier habe ich einige GFZ-Richtwerte ergoogelt - 1,2 gilt als Obergrenze für reine Wohngebiete und... Dorfgebiete.