Dorotheen Quartier (fertig)

  • Abriss Breuninger-Anbau *217 hat begonnen. Meneer van Agtmael arbeitet damit offenbar seinen angestauten Ostertag-Hahn-Wölfle-bedingten Frust ab... ;)

  • Im Immo-Brief vom 22.02.2011 hab ich noch eine kleine Randnotiz gefunden in der davon die Rede ist, dass es doch noch zu einem Plan B kommen könnte, in dem das Hotel Silber stehen bleibt!
    Allgemein wäre es dann eine abgespeckte Variante ohne Landesbeteiligung.


    Keine Ahnung ob es für den sog. "Plan B" schon irgendwo Visualisierungen gibt/gab..


    In der StZ steht auch irgendwas sehr allgemeingehaltenes über Gerüchte wo möglicherweise überall Büros von Stadt und Land einziehen könnten.
    Da ging es auch um die ganzen City-Büro-Projekte, welche wohl Schwierigkeiten haben ihre Projekte mit Mieter zu füllen, um sie denn mal endlich zu realisieren.
    So könnte man die Regierungs-Büros ja auch in den Neubau-Projekten in der City unterbringen (z.B. Caleido u.s.w.).


    Link des Artikels von StZ:


    http://www.stuttgarter-zeitung…d4-83a8-a1a57a01c659.html

  • Projekt mit SPD nicht mehr zu machen

    OB Schuster ist davon überzeugt, dass mit der neuen Landesregierung die Pläne für das Projekt nicht mehr zu halten sind.
    SPD will ja bekanntlich eine NS-Gedänkstätte mit Erhaltung des Hotel Silber.
    Somit sind nach seiner Meinung die Baupläne hinfällig. Auch soll ja wie bekannt die 49.000 m² auf 47.000 begrenzt werden.


    Ist das der mögliche Plan B?
    Und macht Breuninger da überhaupt noch mit wenn die Stadt sich nicht mehr beteiligt?


    So langsam bekomm ich Angst dass überall nur noch Baustopp herrschen wird durch unsere neue Landesregierung.


    Quelle: STN

  • als Breuninger würde ich als erstes den Hauptsitz des Unternehmens verlegen - die Grünen können dann den Flagship-Store für Flüchtlinge aus Burundi umgestalten. Vielleicht zahlen die ja auch den Umbau vom Hotel Silber in eine Gedenkstätte.


    Die Regierungsbüros irgendwo anders verteilt unterzubringen bringt ja wohl nix. Dann kann gleich alles lassen wie es ist.

  • Die Entscheidung von OB Schuster eine Denkpause bis nach der Landtagswahl zu fordern, find ich ganz richtig.


    Begründung momentan sind Grüne, SPD und Co. auf Stimmenfang und da wo man massiv dagegen ist, da denkt man kann man bei einigen Bürgern gut punkten und auf Stimmenfang gehen und nach der Wahl da hat man diesen Druck nicht mehr und man kann wieder sich den wichtigen Themen widmen.


    Ich war bei der 1. Runde der Bürgerbeteiligung dabei. Von den Bürgern wurden auch Visualisierungen des Bauvorhabens im Stadtbild gefordert. Z.B. Blick vom Schloßplatz zum Fernsehturm, Ansicht neben dem Waisenheus bei Einfahrt von Weinsteige...
    Ich denke, daß diese Bilder mehr mit der Denkpause zu tun haben, als die offizielle Begründung (Schonung der zerrissenen Grünen). Schliesslich würde der Glasbau den Blick zwischen den Schlösser hindurch auf die Hänge deutlich verändern. Und manchen noch unbedarfen Bürger zum Nachdenken anregen.
    Aber jetzt kann man ja gespannt sein.

  • Ist ja alles sooo schön momentan in Stuttgarts City, daß man nur nichts oder äußerst behutsam verändern sollte. Findet jeder.

  • Warum sollte man auch was verändern? Is doch alles so schön in Stuttgart. Man ruht sich auf der Halbhöhe aus, der Daimler steht vor der Tür... Fortschritt? Veränderung? Nicht heute, lieber ein ander mal...


    Ich hör in Stuttgart nur noch Baustopp und Denkpause, Flächen werden reduziert, Baubeginne verschoben, einigermaßen gelungene Entwürfe werden verschandelt.


    Mal schauen, wie lange die Stuttgarter noch in dieser Rosa Blase leben können. Ein bisschen Hoffnung, dass Da Vinci nicht aufgegeben wird, hab ich noch.

  • Ja, nichts ist wertvoller als der ungehinderte Blick auf wunderschönen Hügel dieser Stadt. Wäre ja noch schöner, wenn die Flächen der Innenstadt optimal genutzt und damit auch noch Steuereinnahmen entstehen würden. Grasflächen und Gleisflächen, das ist das neue Motto von Stuttgart.


    Also man muss ja nicht alles mitmachen, aber was in Stuttgart im Moment mit Baustopp-Rufen, Denkpausen, Parkplatzreduktionen, Flächenreduktionen und was weiss ich noch mit allem abgeht ist nur noch bedenklich. Man kann hier ja scheinbar gar nichts mehr bauen ohne irgendeinen Protest oder Widerspruch hervorzurufen. Büros in der City? Pfft, wir haben doch schon viel zuviel davon. Ist ja auch viel zu kapitalistisch. Wohnungen in der City? Pfft, ist doch nur für Gutbetuchte bezahlbar. Und dann noch das Massige der Neubauten! Mehr als 50qm Nutzungsfläche braucht ein Gebäude doch nicht. Hat im Mittelalter auch schon wunderbar funktioniert.


    Ehrlich, den Leuten in der Stadt scheint es inzwischen wirklich viel zu gut zu gehen. Das geht von Wohlstandsträgheit über Wohlstandsfaulheit bis hin zu Wohlstandsdummheit.


    Wenn das so weiter geht gebe ich der Stadt/Region zehn bis fünfzehn Jahre, dann fängt die heile Blase an zu platzen.


    (Vielleicht bin ich aber auch zu hart mit den Stuttgartern und es ist ein gesamtdeutsches Phänomen. Die IT-Revolution und vor allem Internetrevolution haben wir ja mal mit einer Bravour verschlafen wie sonst kaum eine andere westliche Nation. Mit Ausnahme von SAP sitzen fast alle Großen (Microsoft, Apple, Google, Yahoo, Oracle, IBM, AMD, Intel usw.) in den USA, der Rest in Asien (Samsung, LG etc.). In puncto Unterhaltungstechnik gibt Asien sowieso seit Jahrzehnten den Ton an. Meine Güte, selbst in der Automobiltechnik hecheln wir den Asiaten inzwischen hinterher (Stichwort: Hybrid). Also irgendetwas muss in den letzten 25 Jahren mächtig in die Hose gegangen sein. Das einzige, mit dem wir uns noch wirklich rühmen können ist die deutsche Ingenieurskunst. Den Rest kannst du in die Tonne kloppen. Der Himmel bewahre uns vor dem Moment, in dem eine andere Nation eine ähnliche Qualität im Ingenieurswesen erreicht, denn dann sind wir weg vom Fenster.)

  • Die IT-Revolution und vor allem Internetrevolution haben wir ja mal mit einer Bravour verschlafen wie sonst kaum eine andere westliche Nation.


    Da darfst du dann gerne dem Gesetzgeber die Schuld dafür geben. So grandiose Errungenschaften, wie der Hackerparagraph ermöglichen es eigentlich niemandem z.B. eine Firma für IT-Sicherheit in Deutschland zu eröffnen, weil man damit quasi immer mit einem Bein im Knast steht.


    Und beim IT-Gipfel stellen sich dann solche Pfeiffen, wie Brüderle und De Maizière vorne hin und faseln ständig irgendwas von Gefahren und Chancen und meinen damit das totalüberwachte Einkaufsinternet von dem sie insgeheim träumen. Welche Chancen das Internet wirklich bietet haben sie aber bis heute nicht verstanden, sonst müsste man mit ihnen auch nicht über den Weiterbestand der Netzneutralität diskutieren müssen.


    Damit aber genug Off-Topic

  • Schuster in der StZ zum Karlsplatz und die Rolle der neuen Regierung:


    • "Wir brauchen an dieser zentralen Stelle eine qualitätsvolle städtebauliche und architektonische Neuordnung - auch mit Ladenzeilen und Gastronomie. So, wie es ist, kann es nicht bleiben."
    • Schuster erwartet plausible Antworten der neuen Regierung
    • Regierung solle "Strukturen und Abläufe" der Ministerien auf den Prüfstand stellen um evtl. Flächen zu sparen und somit die umstrittene Baumasse am Karlsplatz reduzieren zu können
    • Es muss zu Lösungen in der Frage Hotel Silber kommen müssen, da die SPD das Hotel komplett erhalten will


    Quelle: StZ Online, Seite 3

  • Laut StN 13.04.2011 wird offenbar um einen neuen Wettbewerb nachgedacht, bei Totalerhalt des Hotel Silber. Grün-rot ist offenbar aber wenigstens so gnädig, van Agtmael ausnahmsweise keinen Wohnungsanteil aufs Auge zu drücken (nach neuem Stuttgarter Innenentwicklungsmodell/SIM mit einem erheblichen Anteil an Sozialwohnungen).


    Richtig konsequent scheint das nicht. Wenn schon wichtige Investitionen und Arbeitsplätze verhindern, sollten es die Grünen eiskalt und richtig durchziehen und ihre Früchte davon tragen. Hat man da noch Worte?

  • Ja, nichts ist wertvoller als der ungehinderte Blick auf wunderschönen Hügel dieser Stadt. Wäre ja noch schöner, wenn die Flächen der Innenstadt optimal genutzt und damit auch noch Steuereinnahmen entstehen würden.


    Wenn man Touristen in die Stadt locken will, dann sollte man sich schon Gedanken darüber machen, wie die Bauwerke die Ansicht der Stadt verändern. Schlossplatz und Fernsehturm sind ja nicht gerade Belanglosigkeiten für Stuttgart. wenn die ganze Stadt erstmal dem Mamon geopfert ist, warum sollten dann die Menschen gerade nach Stuttgart kommen? - Einkaufen kann man überall.




    Also man muss ja nicht alles mitmachen, aber was in Stuttgart im Moment mit Baustopp-Rufen, Denkpausen, Parkplatzreduktionen, Flächenreduktionen und was weiss ich noch mit allem abgeht ist nur noch bedenklich. [...]. Und dann noch das Massige der Neubauten!


    Bei so anhaltend negativen Zuspruch vom Publikum wäre es doch mal angebracht angebotene Programm zu überprüfen.




    (Vielleicht bin ich aber auch zu hart mit den Stuttgartern und es ist ein gesamtdeutsches Phänomen. Die IT-Revolution und vor allem Internetrevolution haben wir ja mal mit einer Bravour verschlafen wie sonst kaum eine andere westliche Nation. Mit Ausnahme von SAP sitzen fast alle Großen (Microsoft, Apple, Google, Yahoo, Oracle, IBM, AMD, Intel usw.) in den USA, der Rest in Asien (Samsung, LG etc.). In puncto Unterhaltungstechnik gibt Asien sowieso seit Jahrzehnten den Ton an. Meine Güte, selbst in der Automobiltechnik hecheln wir den Asiaten inzwischen hinterher (Stichwort: Hybrid).


    Es läuft einiges schief. Wobei in Deutschland sich wenigstens SAP noch behaupten konnte. Wie sieht es mit andern Ländern aus? - Dabei muss man auch beachten, wo die Politik gemacht wird. Daß Deutschland die IT-Revolution verschlafen hat dem kann ich nicht zustimmen. Es gab sehr innovative Unternehmen in allen Bereichen (SPEA, MIRO, Star-Office, ELSA, S.u.S.E., DLD ...). Warum konnten diese Firmen alle von den Großkonzernen einverleibt werden? - wer zieht hier die Fäden...


    Beim Hybrid gab es in Deutschland einige Versuche, z.B. der Audi Duo. Dummerweise wurden die Projekte alle nach kurzer Zeit eingestellt, nachdem sie nicht sofort ein Knüller waren, während Toyota das Durchhaltevermögen hatte, den Prius 10 jahre lang anzubieten, bis er von den Holywood-Stars entdeckt wurde und hip wurde.

  • Ist ja alles sooo schön momentan in Stuttgarts City, daß man nur nichts oder äußerst behutsam verändern sollte. Findet jeder.


    Stuttgart IST schön, noch an einigen Stellen, sofern man nicht in die Falsche Richtung schaut. Genau deshalb sollten alle Maßnahmen durchdacht sein, damit das besser statt schlechter wird. Ohne Aufenthaltsqualität sehe ich für Stuttgart schwärzer, wie wenn hier oder da paar qm dies oder jenes mehr auf ein Grundstück gequetscht werden.

  • Oh mann oh mann. van Agtmael sollte jetzt konsequent sein, und bei diesem Kindergarten nicht weiter mitmachen.


    Und auch ich stimme dafür, dass die Grünen tatsächlich einmal konsequent handeln sollen und billige Sozialwohnungen in einer der teuersten Ecke der Stadt bauen, direkt neben einem nichtbeachteten Mini-Museum in einem nicht einmal mehr ansatzweise historisch erhaltenen Gebäude. Ich freue mich schon auf die gesteigerte Hinterhof-Atmosphäre mitten in der City nur ein paar Meter vom Rathaus entfernt.


    In meinen Augen ist das Projekt jedenfalls mehr oder weniger gestorben. Und damit auch endgültig jegliches weiteres potenzielles Großprojekt in Stuttgart. Welcher ernsthafte Investor will sich denn den ganzen Blödsinn in Stuttgart bitte noch antun? Gratulation, meine Herren. Das war richtig feine Arbeit.



    Ing22

    wenn die ganze Stadt erstmal dem Mamon geopfert ist, warum sollten dann die Menschen gerade nach Stuttgart kommen? - Einkaufen kann man überall."


    Wie wäre es mit "Geschäfte machen"? Das ist doch sowieso für eine Mehrheit der Grund, überhaupt in diese Stadt zu kommen.
    Dein Tourismus-Argument ist jedenfalls das krasseste Argument, dass ich bisher gegen irgendeinen Neubau gelesen habe. Im Kern willst du ja Arbeitsplätze und mehr nutzbare Flächen verhindern, damit eventuell/vielleicht/irgendwie ein paar Touristen, die sich in diese Ecke verlaufen, ohne Probleme den Fernsehturm sehen können. Wie wäre es konsequent zu Ende gedacht damit: wir reissen alles im Kessel ab, dann ist der Blick auf den Fernsehturm perfekt.


    Ach ja: die Stadt wurde schon immer "dem Mammon geopfert". Oder glaubst du, das früher aus Nächstenliebe gebaut wurde?


    Dass mehr qm gleich weniger Aufenthaltsqualität bedeutet halte ich im Übrigen für eine sehr fragwürdige Gleichung. Wenn ich die Wahl habe zwischen schöner Nachverdichtung und weiterem Flächenfrass an den Rändern, dann nehme ich jederzeit die Nachverdichtung. Wenn wir gleich noch die 50er/60er Jahre Horror-Gebäude abreissen, dann haben wir eine im Vergleich deutlich schönere Architektur und mehr Umweltschutz durch weniger Energieverbrauch.


    Bei so anhaltend negativen Zuspruch vom Publikum wäre es doch mal angebracht angebotene Programm zu überprüfen.


    Das Publikum regt sich ja nur bei S21 so auf. Alles andere interessiert die Leute doch nicht die Bohne. Es sind doch primär die Grünen und manchmal die SPD, die ständig rumstänkern. Siehe den Punkt "Parkplatzreduktion", scheinbar in der verwirrten Annahme, dass die Leute dann auf das Auto verzichten.



    So, und jetzt wird's kurz Off-Topic:


    Es ist zunächst einmal völlig wurscht, wie es in anderen Ländern mit der Innovationskraft gerade im Online-Bereich aussieht. Wichtig ist doch, wie es in Deutschland aussieht und für eine der führenden Industrienationen ist das Ergebnis doch mehr als dürtig.


    Es reicht eben nicht aus zu sagen, dass es da punktuell mal was kleines bis größeres gab. Dass die Kleinen später von den Großen geschluckt wurde zeigt doch, dass die durchaus Potenzial hatten, aber Deutschland quasi auf volkswirtschaftlicher Ebene nicht in der Lage war, diese Potenziale voll zu einer international konkurrenzfähigen Größe auszubauen (Stichwort: Silicon Valley). Lieber hat man sich mit den Autokonzernen und der physischen Industrie geliebäugelt. Mit irgendwelchen blödsinnigen Verschwörungen hat das also mal überhaupt nichts zu tun.


    Die Geschichte mit den Hybrids (und ganz aktuell den Smartphones) zeigt doch auch ziemlich gut, dass es einerseits eine gewisse Furcht vor Neuem gibt und andererseits dieser absolute Mangel an Visionen vorherrscht. Lieber macht man es sich auf dem bisher Erreichten gemütlich. Wozu was neues, wenn es doch aktuell auch schon wunderbar funktioniert? In Asien schuften sich die Leute den Buckel krumm, um an die Spitze zu kommen und wir ersticken an unserer Wohlstandsträgheit.


    So, aber nun genug Off-Topic.


  • Dass mehr qm gleich weniger Aufenthaltsqualität bedeutet halte ich im Übrigen für eine sehr fragwürdige Gleichung. Wenn ich die Wahl habe zwischen schöner Nachverdichtung und weiterem Flächenfrass an den Rändern, dann nehme ich jederzeit die Nachverdichtung. Wenn wir gleich noch die 50er/60er Jahre Horror-Gebäude abreissen, dann haben wir eine im Vergleich deutlich schönere Architektur und mehr Umweltschutz durch weniger Energieverbrauch.


    Da kann man dir sicher nicht ernsthaft widersprechen, was ich aber durchaus für bedenkenswert halte ist, dass wenn es an dieser Stelle zu einer Neuordnung kommt man sich nicht mit halben Sachen, wie sie jetzt geplant sind zufrieden geben darf. Wirklich Sinn macht hier meiner Meinung nach nur ein großer Wurf und nicht diese halbgare Geschichte. Wenn ein Quartier aufgewertet werden soll dann richtig. Dazu würde eine Überdeckelung der B14 in Richtung Süden gehören, die Entfernung der furchtbaren Fasade vom Breuninger-Hochaus (ist ja bei der Neubebauung davor auch nicht wirklich in den Visualisierungen erkennbar), der Abriss des Breuningerparkhaus gegenüber und der Umbau dieses Teils der Eberhard-Str. in eine Fußgängerzone mit Ausnahme der Tiefgaragenzufahrten. Gleichfalls sollte man endgültig die Sanierung und Umgestaltung des Marktplatzes angehen, ansonsten sehe ich langfristig für dieses Gebiet schwarz, gerade bei den enstehenden Malls (Gerber, Mailänder-Platz etc.) und dem damit entstehenden Kaufkraftabfluss.
    Ich glaube auch nicht wirklich, dass in Stuttgart irgendjemand, gleich welche politischer Grundhaltung, an diesen Bausünden der 50-70 Jahre hängt, nichts anderes sind das Schwaben-Zentrum, die Stadtautobahn, Parkhaus etc. In diesem größeren Kontext ließe sich manches vielleicht dann auch besser verkaufen.
    Für das Hotel Silber muss eine Lösung gefunden werden die der besonderen Bedeutung des Ortes Rechnung trägt, ein einfacher Abriss tut das sicher nicht, zumal nicht mehr besonders viele halbwegs authentische Orte der NS-Herrschaft in Stuttgart existieren.

  • Ich möchte Superion und Ing22 vollkommen recht geben. Es gäbe in der Innenstadt zweifellos genug Optimierungsbedarf; doch plumpe Fortschrittsgläubigkeit ist grade in einer Stadt, in der das gebaute Mittelmaß (- Wolfgang Bachmann schrieb nicht von ungefähr jüngst über die 'Düsseldorfisierung' Stuttgarts -) weiterhin so sehr zu Hause ist, eben auch wenig angezeigt.


    Das Urteil darüber, was als minderwertige, abreißenswerte Architektur zu erachten ist, war im Wandel der Zeiten sowieso ständigen Schwankungen unterworfen: Man denke daran, dass die keinesfalls völlig zerstörte Markplatzseite des Stuttgarter Rathauses (1905 in gotisch-flämischer Manier erbaut) nach dem Krieg ganz bewusst in Stohrers Schuhschachtelstil neugestaltet wurde, weil man der Ansicht war, der überladene, "geborgte" Stil des Altbaus sei völlig wertlos. OB Arnulf Klett meinte 1956 bei der Einweihung des Neubaus, eine simple Rekonstruktion des Rathauses wäre sicher nach wenigen Jahren bedauert worden...


    Man kann über Aussagewert und historische Relevanz der veränderten Schauseite des Hotels Silber zweifellos geteilter Ansicht sein. Ich fürchte allerdings, dass sie selbst in ihrer reduzierten Wiederaufbauversion deutlich mehr Individualität und Korrspondenz zum Waisenhaus vermittelt als die sich identisch über zwei Blocks erstreckende Behnisch-Rasterfassade, die für mich - grade an dieser sensiblen Stelle - eine beträchtliche Belanglosigkeit ausstrahlt.

  • Wenn das Gebäude nicht durch die Nazis historisch belastet worden wäre, dann würde ein Abriß kaum jemanden kümmern. Tut er ja von ein paar Leuten abgesehen auch heute im Prinzip nicht.


    Der Bau für sich genommen ist in seiner heutigen Form einfach vollkommen entbehrlich.

  • Das kann man acu hvollkommen anders sehen. Schließlich bildet das halbwegs größenmaßstäblich dem Original nachemofundenen Hotel Silber einen ordentlichen Übergang Breuninger -> Waisenhaus, was man vom Behnisch-Entwurf absolut nicht behaupten kann, insofern steckt auch ein Stück weit der gestalerische Aspekt in der Diskussion.