Dorotheen Quartier (fertig)

  • In den "nächsten Wochen" soll es Ergebnisse der Verhandlungen zwischen der sog. Landesregierung und Breuninger geben. Es wird vermutet, dass Hotel und Handel einer grünroten Büro-Monokultur zum Opfer fallen, weil kleinsozialromantisches Zwergenstuggitum sowie der ideologisch motivierte Erhalt eines Billigneubaus zelebriert werden soll. Dann passen Luxushotel und quirlige Shops, die die verkehrslastige Ödnis am Charlottenplatz/Karlsplatz aufbrechen könnten, folgerichtig natürlich nicht mehr rein. Schade eigentlich, wenn man bedenkt, was aus den einst viel versprechenden und ehrgeizigen Plänen geworden ist...


    Quelle: StN-Online

  • Es wäre echt schade, wenn aus dem einst relativ gutem Grundentwurf mit Handel, Hotel und Gastro zur Aufwertung bzw. Belebung des Karlsplatzes und des Charlottenplatzes (der Momentan eher einer Hinterhofatmosphäre gleicht) nur ein Minesteriumsmonoblock übrigbleibt. Vorallem kann ich echt nicht verstehen, wiso die den komischen Betonnazigestapoblock erhalten wollen. Eine anständige und gut gemachte Gedenkstätte tätte es doch wohl auch???



    Na ja, aber so ist es leider immer häufiger in Stuttgart. Teils gute Entwürfe zur Aufwertung und Belebung der Innenstadt werden katastrophal verunstaltet und beschnitten.



    MfG

  • Ich würde es begrüßen, wenn wir mehr über die Planung/Gestaltung, etc. als über politische Grundhaltungen dikutieren.


    Fakt ist doch, dass die Landesregierung über einen Umzug in die Stadt nachdenkt und dass die Stadt mit seiner Geschichte nicht so weiter verfahren kann wie in den 50-90er Jahren sollte doch auch Konsens sein.

  • Die heutige StZ vermutet, dass die Neubebauung des Quartiers scheitert. Das Land könnte aus dem Projekt aussteigen, aber Breuninger den Erwerb von Grundstücken auf dem Areal verweigern. Nachdem der Billigneubau stehenbleiben soll, ist alle bisherige Flächenberechnung natürlich Makulatur. Klasse.

  • Auch wenn es schade wäre/ist, das wäre immerhin besser als das verstümmelte Etwas, das nach dieser unsäglichen politischen Schmierenkomödie vorgestellt wurde. Ich will auch gar nicht wissen, was hinter den Kulissen noch so alles passiert ist.


    Naja, ich bin mir relativ sicher dass in ein paar Jahren das böse Erwachen kommt, wenn die Leute merken, dass Stuttgart seinen Ruf als als investitionsfeindliche Stadt zementiert hat und jeder einen großen Bogen um uns macht.

  • Ach was, die Schwaben merken doch gar nix! So lange man sich hier für den Nabel der Welt hält, oder zu sehr damit beschäftigt ist in Bäumen zu hocken oder vor Bahnhöfen rumzulungern kann das mit dem Erwachen noch dauern! Also zumindest meiner Meinung nach gerät Stuttgart nach einer kurzen Hochphase doch wieder deutlich ins Hintertreffen im Vergleich mit anderen Städten. Was der Schwabe nicht begreift ist das die Welt sich auch ohne ihn weiterdreht!

  • Die gute Nachricht ist, dass das Projekt wohl nicht ganz gescheitert ist und ich-weiß-nicht-was-ich-will-Ministerium mit dem Superlangweiler Schmid an der Spitze als Mieter weniger in das Projekt drein reden werden (Nach der bisherigen bescheidenen Performance kann es nur heißen: Nils, I want my money back). Die nach wie vor schlechteste Nachricht ist, dass ein nicht integrierbarer, seltsam postierter Billigneubau aus den 1950ern die Ensemble-Wirkung einer 2015er-Architektur in unerträglicher Weise entstellen und somit der viel besungenen Stadtreparatur an einem der wichtigsten innenstädtischen Standorte ein Bärendienst erwiesen würde. Aber ich fürchte, bis hier endlich Nägel mit Köpfen gemacht wird, fließt noch viel Wasser den Neckar hinab...

    • Der bisherige Innenministeriumskomplex wird Anfang November für 26,5 Mio. € an Breuniger verkauft, die zuständigen Ausschüsse haben gestern zugestimmt
    • Das Land hat sich verpflichtet, 20.000 qm im Neubau anzusiedeln, allerdings wird das Staatsministerium nun doch nicht einziehen
    • für BB Hahn ist ein neuer Wettbewerb nicht zwingend, aber möglich
    • Das Geschacher um das Hotel Silber beginnt: Initiativen wollen das ganze Gebäude als Lern- und Gedenkort, die SPD will nur 2.000 qm, die Regierung offenbar aber nur die Hälfte, weil's sonst zu teuer wird


    Quellen: StZ Online 1 u. StZ Online 2


    Ich seh's schon kommen: am Ende steht ein nutzloser Fremdkörper zwischen einer (hoffentlich noch) ansprechenden Architektur, niemand weiß, was er damit anfangen soll und irgendwann entschließt man sich doch zum Abriss...

  • Ich finde es sehr interessant, dass gerade die Grünen mit 50% des Gebäudes zufrieden sind, wo sie doch dem Gefühl nach für den Gesamterhalt geradezu gekämpft haben. Bin schon neugierig warum die Grünen langsam von ihrer Position abzurücken scheinen. Die Kosten alleine können es nicht sein, denn das war für die Grünen noch nie ein Hinderungsgrund.


    Vielleicht besteht am Ende ja noch Hoffnung, dass kleine Teile des Silbers in den Neubau sinnvoll integriert werden und das elende Geschacher ein gutes Ende nimmt. Beispiel:

    • Kompletterhalt des Kellers mit Wiederhherstellung des alten Zustands (Sprich eine Imitation bzw. Neubau des alten Zustands)
    • Teilerhalt des Erdgeschosses bei fließender Integration in den bestehenden Neubau. Vielleicht auch bei Teilerhalt der Fassade.


    Beides zusammen würde schon für ein extrem spannendes Ensemble sorgen. Wir hätten dann im wesentlichen einen Neubau mit Hotel, Einkaufsläden oder was auch immer und mittendrin eine Gedenkstätte, die unaufällig aber gleichzeitig sprichwörtlich in die dunkle Vergangenheit hinabführt. Der Keller bildet dabei das Zentrum, der gesamte Rest der Gedenkstätte ist darum allein durch den Keller zu erreichen. Und zwar direkt und ungefiltert und unkommentiert. Der Ort könnte so seine ganze Wirkung ohne störend-schwafelnde Präsentationen entfalten.


    Also mit so etwas könnte ich mich wirklich anfreunden, natürlich nur solange der ursprüngliche Entwurf des Neubaus erhalten bleibt. Die restlichen geforderten Quadratmeter könnten dann noch im Neubau untergebracht werden, was die spannende Wirkung und Mischung des Ganzen sogar noch deutlich erhöhen würde.

  • "Lern- und Gedenkort", wenn ich das schon höre wird mir schlecht! Was wird denn dann da veranstaltet? Wird da die Jugend in Political Correctness und Gutmensch Idiologie geschult?!

  • Nach dem Wirtschaftlichkeitsfresser und sinnfreien Silberwahnsinn und den Schrumpfungseskapaden von OB und BB blüht nun das nach dem Ausstieg von Breuninger 2nd-worst-case-Szenario: Das Projekt könnte nun weiter abgespeckt werden, das wahrscheinlich hässlichste Innenministerium (alt) der Welt neben Billigsilber auch noch erhalten bleiben. Ach ja, die Schrumpfung der Maxhöhe von nun 34m (zuerst 38m) ist BB noch immer zu hoch. Die überfällige Präsentation der Pläne wurde nun auf Januar verschoben.
    Quelle: StN 12.12.2011

  • Jo, der Bungalow-Wahn in der Stuttgarter Innenstadt nervt.
    es ist völlig Banane ob das Gebäude 34 oder 340m gross ist, ob es 40.000 oder 400.000 Quadratmeter Fläche hat.
    Relevant ist
    - wie bealstet es die Nachbarbebauung
    - sieht es gut aus oder nicht
    - wie ist die Verkehrserzeugung, und dabei besonders erzeugt es zusätzlichen MIV(schlecht, da störend für alle anderen) oder mehr Fussgängerverkehr (gut für benachbarte Geschäfte) oder mehr ÖV (Durch mehr Fahrgeldeinnahmen und potentiell dichtwer werdende Takte positiv)
    Ansonsten begrüsse ich jeden Quadratmeter, der in der Innenstadt dazukommt, und deswegen nicht am Stadtrand auf der grünen Wiese gebaut wird. ebenso ist es für die Wirtschaft förderlich,, wenn mehr Quadratmeter, und damit mehr Arbeitsplätze und mehr Firmen dicht nebeneinander sind - das veringert die Kosten der Zusammenarbeit, und erhöht die Flexibilität der Arbeitnehmer. (Für alle Seiten mehr Alternativen ohne grössere Umstellungen).

    • Breuninger überarbeitet Pläne immer noch
    • Auch Wohnungen möglich
    • "Kritische Punkte" wie die Gebäudehöhen würden mit Stadt "abgestimmt" :nono:
    • Öffentliche Vorstellung der Pläne erst "nach Ostern"
    • Gerüchten zu Folge soll das Innenministerium nur umgebaut werden


    Quelle: StZ-Online


    Wenn auch noch der grauenhafte Innenministeriumsbau stehen bleibt (Der Silber 50er-Bau bleibt ja definitiv stehen), dann gute Nacht.

  • [LIST]
    [*]"Kritische Punkte" wie die Gebäudehöhen würden mit Stadt "abgestimmt" :nono:


    Die Höhe des Gebäudes ist nun wirklich das kleinste Problem wenn man sich die Bilder ansieht ...

  • Heute war ein kleiner Artikel in der STN mit der Überschrift


    Da Vinci muss kleiner werden


    Die Stadtverwaltung präsentierte am Dienstag in nicht öffentlicher Sitzung im Technikausschuss des Gemeinderates ein Massenmodell und spricht sich für 36 000 Quadratmeter als Maximum aus. Breuninger plant 42000 Quadratmeter. Der von der Stadtverwaltung vorgelegte Wert liege um 15 Prozent über dem, was das Baurecht am Karlsplatz zulasse und sei 30 Prozent über der heutigen Baumasse. Auch an der Höhe soll gekürzt werden das Architekturbüro Behnisch sah eine Höhe von 34 Meter vor. Die Stadtverwaltung und der Technikausschuss will nur ein Höhe von maximal 26 Meter zulassen.


    Bei der Höhe von 34 Meter werden laut Rat und Verwaltung die Kulturdenkmäler Marktplatz, Altes und Neues Schloss und Waisenhaus von der Höhe des neuen Gebäudes zu arg bedrängt.


    Ich versteh´s nicht, warum man in dieser Stadt nicht einmal etwas Mut zeigt.

  • Erwartungsgemäß wird der ursprünglich gelungene Behnisch-Entwurf weiter zerstückelt und geschrumpft. Die Stadt beharrt nun auf 36.000qm und 26m MaxHöhe. Ursprünglich sollten (bei "guter Architektur", O-ton Stadtrat) bis 49.000qm erlaubt sein, der Original Behnisch-Entwurf sollte an der höchsten Stelle 38m werden. Es ist daher genau das eingetreten, was befürchtet wurde: Je länger man diskutiert (4 Jahre), desto mehr wird geschrumpft: Aus Da Vinci wurde dank des hirnrissigen Billignachbau-Erhalts eine Vincinietta, nun wird das ganze noch einmal diminuiert. Natürlich: Die Firma Breuninger habe durch die klein karierte Gängelung keinerlei wirtschaftliche Nachteile, da sie ja das Grundstück vom Land günstig erworben habe. Alles klar.


    Quelle: StN 14.03.2012


    Es ist einfach nur ärgerlich, hoch peinlich und lässt tief blicken in die geschrumpfte Stuttgarter Stadtrats-/Verwaltungsseele.


    Trumpysky war schneller.

  • Wenn die sich heute als "Schützer" aufspielenden Kleingeister selbst Bauherren ihrer großartigen Schutzobjekte gewesen wären, könnten sie heute Trampelpfade, Brachwiesen und Pferdeschuppen statt Bahnhöfen, Schloßparks und Residenzen beschützen.