Luftreinhalteplan und daraus abgeleitete Maßnahmen

  • Meiner Meinung nach wäre das der erste, richtige Schritt.


    Bei diesen Werten wird einem Angst und Bange. Vor Allem wenn man bedenkt, daß bei Babys und Kleinkindern so hohe Konzentrationen in einigen Städten schon zum Tod geführt haben.


    Da stellt sich die Frage: Ist es nicht wichtiger Leben zu schützen, als den Münchner aus seiner Dieseldrecksschleuder zu bekommen?


    Ab in die S-Bahn oder aufs Fahrrad. Den meisten würde Radfahren eh nicht schaden, wenn man mal in einen Diesel SUV reinschaut und die geballten 150kg hinter dem Steuer sieht :).

  • Vor einigen Tagen nun veröffentlicht und durchaus interessant zum reinklicken. Schade, dass die Belastung gerade im Innenstadtbereich aber auch in den Erholungsbereichen in Isarnähe besonders hoch zu sein scheint.



    Quelle: http://www.regierung.oberbayer…mein/luftreinhalte/02716/


    Edit: Kommentar u.a. zur geplanten ÖV-Offensive der Staatsregierung in der SZ: http://www.sueddeutsche.de/mue…n-der-muenchner-1.3593387

  • Ich verstehe das Gejammer vieler Leute ehrlich gesagt nicht. Die Anschaffung eines Diesel geschieht i.d.R nicht durch Zwang, sondern freiwillig und bewusst. Es ist bekannt, dass der Dieselmotor selbst zwar weniger NOx produziert als ein Ottomotor, aufgrund der bisher aber unzureichenden Abgasnachbehandlung letztlich mehr NOx ausstößt.
    Dabei sinkt der NOx Wert / Kubikmeter seit 30 Jahren kontinuierlich, nur die Grenzwerte sinken eben deutlich schneller. Allein von Euro 5 auf Euro 6 wurde der Grenzwert weit mehr als halbiert (von circa 0,9 auf 0,08 g/km). Eingehalten kann dieser Wert technisch ohne Mühe - mit der entsprechenden Abgasnachbehandlung. Der Kunde ist nur leider kaum bereit dafür 2.000 - 3.000 Euro mehr auszugeben und investiert lieber in Navi und Sitzheizung.
    Ständig wird nur auf die bösen Autos und Hersteller geschimpft anstatt dass sich die Leute auch mal an die eigene Nase fassen und ihr Nutzungsverhalten überdenken.


    Der Plan der Staatsregierung kling dagegen recht vernünftig.

  • Ein Problem ist mit Sicherheit, dass viele Münchner immer noch sehr ländlich orientiert sind. Dazu kommt die Tendenz einer sinkenden ÖPNV Nutzung sobald Migranten aus bestimmten Kulturkreisen ein gewisses finanzielles Niveau erreicht haben. Allein wenn ich eine Liste führen würde, wie viele Autos nur mit einem Nutzer an einem wunderschönen Tag wie gestern rumfahren! Auffallend ist dann immer wieder, wie viele tatsächlich eine Zulassung in München haben - also meist durch Menschen, die in München wohnen gefahren werden. Das sind junge Menschen (viiiiiiele junge offensichtlich Büro-Frauen), Zuwanderer, die schon ein gewisses finanzielles Niveau erreicht haben, aber auch der klassische Büro-Heini im deutschen Prämiumauto und Klimaanlage auf 20 Grad.


    Dabei wird Radfahren im Vergleich zu anderen Städten in München immer noch nicht richtig ernst genommen. Der erste Schritt wäre doch mal, endlich die Altstadt für Autos zu sperren. Danach schrittweise Parkplätz innerhalb des Ringes zurückbauen und nur noch Anwohner reinlassen. Zum Schluss irgendwann mal die Gartenstädte und lockere Bebauung innerhalb eines Radius von sagen wir mal 10 km um den Marienplatz loswerden! Diese Bebauung zieht Landmenschen mit ihrer Autoaffinität unnötig in die Großstadt. Schluss damit.


    Zudem muss man noch mehr in die Bildung von Zuwanderern stecken und das Auto als erstrebenswertes Statussymbol zerstören.

  • Isek:


    Naja, den gegenläufigen Zusammenhang von Bildung und Autobesitz sehe ich jetzt nicht. Auch gut gebildete Ausländer fahren Auto?


    Auch Radfahren tun hier schon sehr viele Menschen, so ist es nicht. Ich arbeite zwar meist außerhalb von München und fahre daher mit dem Auto, wenn ich aber mal in München arbeite, dann fahr ich mit dem Rad zur U-Bahn. Da ist dann um kurz vor 7 kein einziger freier Platz am Fahrradständer mehr frei. Vielleicht sollte auch in dieser Hinsicht rigoroser vorgegangen und offensichtliche Schrotträder entfernt werden.
    Ein ebenfalls wesentlicher Standortfaktor sind die vielen Großkonzerne in München, die ihren Mitarbeitern Dienstwagen zur Verfügung stellen. Damit ist dann natürlich das Radfahren wie ich es bei meinen Kollegen sehe, meist völlig uninteressant. Vielleicht stellen Arbeitgeber in Zukunft auch einfach MVG Jahreskarten oder schicke Räder zur Verfügung, motiviert durch städtische Kampagnen - und Vergünstigungen, wenn es sein muss.

  • Tja, wie soll ich sagen, wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. In Amsterdam gab es schon in den späten 1990er Jahren ein begrenztes Kontingent von Parkplatzlizenzen für jeden einzelnen Stadtteil. Und das gar nicht mal aus Umwelt- sondern vor allem auch aus Platzgründen, weil man mehr Raum für Fußgänger, Radler und den ÖV zur Verfügung stellen will. Schon damals gab es Wartelisten für Parkplatzlizenzen, in vielen Stadtteilen musste man fünf Jahre oder länger auf eine Lizenz warten (unabhängig davon ob man Anwohner war) und die Dinger haben natürlich schon damals 1000 Gulden/Jahr (ca. 500 Euro) gekostet. Nur ein Beispiel von unendlichen, die bereits existieren. So reduziert man den MIV im Stadtgebiet, nicht mit popliger Bildung oder lächerlichen "Radlhaupstadt"-Programmen.

  • Ok, aber zuallererst sollte man mal die Radlwege ausbauen. Vorbilder gibt es genug mit Amsterdam, Kopenhagen.


    Wenn ich hier von meiner Wohnung in Milbertshofen die Leo bis in die Fußgängerzone fahre, dann bin ich froh, wenn ich heil angekommen bin :)


    Wer viel mit dem Radl unterwegs ist, kennt sicher das Bild. Vor einem ne ältere Frau oder Mann, der mit Radl aufm Boden liegt, weil ein Autofahrer rücksichstlos abgebogen ist.


    Der Slogan Radlhauptstadt ist jedenfall in München vollkommen fehl am Platz.


    Das an U-Bahn Stationen teilweise die Hälfte alte Schrotträder sind, die man entfernen müßte, ist mir auch schon aufgefallen.

  • ^


    Richtig, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.


    Vergessen wir dabei aber nicht, dass anders als in Holland die Autoindustrie sehr mächtig ist und natürlich auch auf die Lokalpolitik einwirkt. Das muss jetzt nicht nur bedeuten, dass versucht wird, das Auto soweit möglich als Mobilitätsmittel Nr.1 aufrecht zu erhalten, nein, wie man am Beispiel BMW sieht, kann dieser Einfluss auch dazu genutzt werden, ÖPNV Projekte wie den Nordring voran zu treiben.


    Mein Traum wäre es, den Altstadtring um 50% zurückzubauen und den gewonnenen Platz den Fußgängern und Radfahrern zurückzugeben, Platz für Cafes und Veranstaltungen / Künstler zu schaffen.


    Vor einem ne ältere Frau oder Mann, der mit Radl aufm Boden liegt, weil ein Autofahrer rücksichstlos abgebogen ist.


    Ich beobachte allgemein, dass es immer mehr rücksichtlose Autofahrer aber auch Radfahrer und sogar Fußgänger gibt. Scheinbar scheint das "Ellenbogenausfahren" und "Schau doch wo du bleibst" immer weiter zuzunehmen. Untersuchungen zeigen, dass dies auch der zunehmenden Unkenntnis der StVO geschuldet ist.


    Fortsetzung des Austauschs über das Verhalten im Straßenverkehr hier: http://www.deutsches-architekt…hread.php?t=10362&page=39

  • Der Hauptgrund, warum man das Kraftwerk hier in München braucht ist doch die Fernwärme.


    Meiner Meinung nach sollte man das Kohlekraftwerk ein paar Jahre weiter betreiben und das Geld für das Gaskraftwerk in Geothermieanlagen setzen, die dann langfristig das Kraftwerk komplett ersetzen sollen.

  • ^^


    Dazu braucht man aber einige neue Geothermieanlagen. So trivial sind diese Anlagen bei den benötigten 2 km tiefen Bohrungen auch nicht. Vermutlich müsste man zum Ersatz 10 Anlagen bauen. Ob da das Stadtgebiet ausreicht? Der mittlere Wärmestrom (nicht Temperatur) also das was großräumig an Wärme zufließt ist nicht so groß.