Belsenpark – Bautagebuch

  • Aus meiner Sicht ein - durch die betonten Horizontalen - sehr großzügiger Entwurf im eher kleinteiligen linksrheinischen.


    Eine euphemistische Umschreibung für Langeweile - was sollte daran großzügig sein, dass man sich in kleinteiliger geprägter Umgebung die Mühe der Fassadendifferenzierung spart? Das könnte man bereits mit verschiedenen Klinkerfarben erreichen, auch mit stärker unterschiedlichem Klinker/Glas-Verhältnis - nicht bloß die EG-Fenster etwas höher auf der Visualisierung links.
    Ich gebe zu, ich hätte mir an einer Stelle einen Höhenakzent gewünscht - und wenn nicht mehr ginge, dann zumindest einen Teil des Baus mit 7-8 Geschossen statt 6.

  • Als langweilig würde ich den Bau nicht unbedingt bezeichnen. Seine schiere Größe und die selbstbewussten, langen Fensterbänder werden den Bau mit Sicherheit - im lokalen Kontext - zu einem Hingucker werden lassen. Das ist jedoch mitnichten ein Wert für sich! Der Entwurf stellt aus meiner Sicht keinen Bezug zu seiner Umgebung her. Der Verzicht auf eine feiner gegliederte Fassade, welcher sicher nicht mit 'mangelnder Mühe' begründet werden kann, und die Wahl von Glas und Klinker als Fassadenmaterialien lassen ihn als Fremdkörper wirken.
    Dennoch ist die Architektur an sich weit davon entfernt ein bloßes Investorenprodukt zu sein. Auf dem Rendering macht das Gebäude einen hochwertigen Eindruck auf mich. Es hätte diese B-Lage sicher schlechter treffen können.

  • ^ B-Lage? Als Wohnort ist Oberkassel die prominenteste AAA-Lage, die es in ganz NRW gibt - als Bürostandort vielleicht nicht so stark entwickelt (da wenig Bürofläche), doch bereits der Ruf als Wohnort muss die Büros ebenda begehrter als in den meisten anderen Stadtteilen machen. Ich bezweifle, dass es schwierig wäre, einen Investor für Büros zu finden.


    Im Park wird weiter an den Wegen und Teichufern gebaut. Die darüber diskutierten Elemente habe ich heute genauso wie zuletzt gesehen - also keine Lösung des Funktion-Rätsels:









  • ^ B-Lage? Als Wohnort ist Oberkassel die prominenteste AAA-Lage, die es in ganz NRW gibt - als Bürostandort vielleicht nicht so stark entwickelt (da wenig Bürofläche), doch bereits der Ruf als Wohnort muss die Büros ebenda begehrter als in den meisten anderen Stadtteilen machen. Ich bezweifle, dass es schwierig wäre, einen Investor für Büros zu finden.


    Nur weil Oberkassel ein prominenter Wohnort ist,ist dort nicht unbedingt alles A-Lage, an der B7/Brüsseler Straße oder auf der Schanzenstraße (Höhe Nr. 90) ist es auf jeden Fall nicht so.
    Auch der Belsenpark ist mich keine echte A-Lage - weder ist der besonders schön und edel (eher 08/15 Investoren-Brei), noch stimmt das Verhältnis von Kauf- zu Mietpreisen, die Mieten von 15,-€ kalt (tendenz sinkend!) werden auch schon in anderen Stadtteilen wie Bilk verlangt (und bezahlt) und da sind die Kaufpreise (noch) niedriger.
    AAA-Lage (wenn man schon so hochtrabend sein will) ist nur die direkte Rheinlage (Kaiser-Friedrich-Ring/Kaiser-Wilhelm-Ring).
    An welchen Faktoren man die AAA-Lage festmachen möchte, (ob es da besonders teuer ist oder ob da besonders Vermögende wohnen) ist egal, es gibt keinen Stadtteil in ganz Deutschland, wo das Ghettohaft der Fall ist.
    Es gibt immer nur bestimmte Ecken oder Straßen, wo das so ist - Meerbusch hat die meisten Einkommensmillionäre in Deutschland, die konzentrieren sich aber auch nur auf einen kleinen Teil von Büderich.
    Weitere AAA-Lagen, die mir spontan einfallen: in Düsseldorf das Mannesmannufer und Rathausufer, Köln: Hahnwald und Altstadt-Süd (rund um den Zollhafen / Kranhäuser), Meerbusch: Büderich, Bonn: Bad Godesberg, Dortmund: Phönixsee oder Essen: Kettwig - es liegt natürlich immer viel im Auge des Betrachters. ;)


    Zu versuchen, Bürostandorte in diese Betrachtung einzubeziehen, funktioniert so nicht, dafür spielen auch zu viele Faktoren eine Rolle - nur die wenigsten Firmen dürften bereit sein, für einen "Edelstandort" wie Oberkassel so viel mehr Miete zu zahlen, da laufen dann Innenstadtstandorte viel besser (siehe Dreischeibenhaus).


    Im Park wird weiter an den Wegen und Teichufern gebaut. Die darüber diskutierten Elemente habe ich heute genauso wie zuletzt gesehen - also keine Lösung des Funktion-Rätsels:


    Es ist so, wie ich unter #95 geschrieben habe (und Baufreund mir bestätigt hat), es sind Bewässerungsöffnungen - es fehlen nur noch die Bäume dazwischen.

  • Oktober 2016

    Inzwischen sieht man im Park Bänke und Mülleimer, Wasser im Teich - die zwei vertikale Rohre darin dürften Springbrunnen sein:







    Laternen gibt es ebenfalls (im Hintergrund das Haus mit der teuersten Wohnung der Stadt für knapp 9 Mio. EUR):



  • November 2016

    Die meiste Parkfläche bleibt abgesperrt, doch etwa alle 100 Meter gibt es freigegebene Wege, auf den man den Park in Nord-Süd-Richtung überqueren kann - was ich heute paarmal tat. Im Westen gibt es einen Spielplatz mit aufgeschütteten kleinen Hügeln:





    Weiter östlich wird es flacher:







    Der künstliche Teich wurde mit Wasser aufgefüllt:





    Paarmal zeigte ich hier den Bau des inzwischen fertiggestellten Wohnhauses am Greifweg. Links von diesem wurden Hinterhofbauten abgerissen - dort könnte eine größere Wohnanlage entstehen (den Zaun hat wohl der heutige Sturm umgeworfen):





    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Dezember 2016

    ^^ Der Abriss am Greifweg ist vollendet, der Platz aufgeräumt, die Geräte abgezogen. Ich vermute, dass die Baugrube erst nach dem Winter ausgehoben wird:







    Auf dem ersten Foto sieht man rechts das zuletzt errichtete Wohnhaus. Auf seiner anderen Seite wird gerade gebaut - ich hoffe, mit ein paar Geschossen und nicht bloß 1-2 wie die Buden, die in der Nachbarschaft gerade eben abgerissen wurden:







    Bei Gelegenheit ein paar Blicke auf den Park, wo in den letzten Wochen einige Bäume und Gebüsche angepflanzt wurden:







  • Februar 2017

    Es scheint, inzwischen wurden alle Bäume angepflanzt, die die Planer vorgesehen haben - auch wenn nicht alle notwendigen, die die Fläche zum richtigen Park machen würden. Man sieht u.a. die Notunterkunft, die vor einiger Zeit brannte - die ramponierte Bausubstanz könnte gerne einem Wohnhochhaus (mit niedrigerem Sockel-Teil zur Straße) weichen:







    Links sieht man das Haus mit der teuersten Wohnung der Stadt:





    Am Ende von zwei Straßen sieht man noch das Rheinbahnhaus. Es würde sich anbieten, diese Sichtachsen mit Höhepunkten abzuschliessen, mit Wohnungen über Bürogeschossen - leider wird es so wohl nicht kommen:







    Dieser Platz wurde vor längerer Zeit fertiggestellt, dennoch ist er sehr karg geblieben. Es geht hoffentlich nicht darum (was um den HBf eine Rolle spielen soll), dass die Bewohner umliegender ETWs keine Drogen verstecken können?





    In der Mitte ein kürzlich errichtetes Wohnhaus, rechts davon wurde in den letzten Monaten ein Pavillion gebaut - leider nicht bündig mit der Hausfassade, sondern mit den Terrassen davor, was merkwürdig wirkt. Links vom Haus passiert seit dem Abriss weiterhin nichts:





    Dort, wo derzeit noch Lagerhallen stehen, soll der Belsenpark erweitert werden - u.a. mit einem 17-geschossigen Bürohochhaus:





  • Ende März 2017

    ^^ Wo vor ein paar Monaten am Greifweg die Abrissarbeiten gezeigt wurden, haben die Arbeiten an den Fundamenten begonnen:





    Der niedrige Bau in der Nähe ist als Rohbau fertig - dort wird es eine Durchfahrt geben:







    Der Park bleibt weitgehend abgesperrt, obwohl man nicht sehen kann, was da noch nicht fertig sein sollte:





    Die Standorte der nächsten Baustellen - das Rheinbahnhaus und davor die Gleisschleife, wo ein Hotel mit 5 Geschossen und 249 Zimmern entstehen soll:



  • April 2017

    Am Greifweg beginnt gerade der Aushub der Baugrube. Irgend so ein Handwerkergenie ist auf die Idee gekommen, den Baustellenschild am Zaun mit der Schrift zur Innenseite anzubringen - ich brauchte mehrere Blindknippsen-Versuche, bis ich ihn halbwegs erfasst habe:





    Zum Namen auf dem Schild findet man eine Webseite, die kaum mehr als ein Impressum bietet. Ich ergoogelte aber auch diesen Welt-Artikel über das "vielleicht schönste Wohngebäude von Berlin", ein Foto im Artikel - das stimmt für dieses Projekt hier optimistisch.
    Zwei Blicke auf die Baustelle:







    Der Park bleibt teilweise eingezäunt, das habe ich bereits genügend gezeigt.

  • Penthaus-Terrasse mit Teich?
    Die Tage habe ich im TV einen Bericht über Wohnen und Kosten etc. gesehen, dabei gab es u. A. ein Interview mit einem Makler auf der Terrasse von Düsseldorfs größter und wohl teuerster Penthauswohnung an der Schanzenstraße - im Hintergrung eine riesige Wasserfläche, wohl auf Grund eines verstopften Ablaufes -
    keine gute Werbung für eine so kostspielige "Premium-Immobilie"!
    Die Dachterrassenwohnung mit Mückenteich ist noch zu haben :)

  • ^ Ich war heute in der Nähe, allerdings ungeplante Wasserflächen habe ich keine gesehen - dass etwas mal verstopft wird, kann hin und wieder passieren. Dass der Teich im Park angelegt wurde, ist doch gut? Die meisten Parks verfügen über Wasserflächen, dennoch sind umliegende Grundstücke sehr begehrt.


    Die weiter darüber verlinkte Visualisierung für den Greifweg finde ich sehr ansprechend. Vor Ort sieht man, dass die Baugrube viel größer wurde, derer Wände werden mit Verankerungen gesichert:





    Das Rheinbahnhaus wirkt leergeräumt, das meiste Zeug dürfte inzwischen umgezogen sein - bauliches Entkernen kann man noch nicht sehen. Ähnlich passiert um die benachbarte Stadtbahn-Schleife noch nichts.

  • ^ Ich war heute in der Nähe, allerdings ungeplante Wasserflächen habe ich keine gesehen - dass etwas mal verstopft wird, kann hin und wieder passieren. Dass der Teich im Park angelegt wurde, ist doch gut? Die meisten Parks verfügen über Wasserflächen, dennoch sind umliegende Grundstücke sehr begehrt.


    Wenn ich mamamia richtig verstanden habe, dürfte es recht schwierig sein, den Mückenteich zu sehen - da es nicht um einen Teich in einem Park geht, sondern um einen auf der Terrasse einer Penthouse-Wohnung und die ist bekanntlich ja immer ganz oben in einem Haus. :lach:

  • ^ Eine kleine Pfütze auf einer Terrasse kann man kaum als riesige Wasserfläche oder Mückenteich bezeichnen. Wer weiß schon, wie viele solche Pfützen es stadtweit gibt ohne dass man sie sehen kann, wenn man nicht davon aus Fernsehinterviews und dem DAF erfährt. (Wenn ein Interview auf einer Terrasse durchgeführt wird, gehört nicht nur diese zum Hintergrund - meist kann man auch die Umgebung sehen. Es geht übrigens hier um das Gebäude rechts auf dem letzten Foto unter #106.)


    Interessanter finde ich, dass die Wohnung immer noch zu haben sein sollte - das Haus ist seit ungefähr 3 Jahren fertiggestellt. Das würde einprägsam die These untermauern, dass der Markt der besonders teuren Luxuswohnungen in Düsseldorf gesättigt ist. Mich wundert, dass wenige 100 Meter weiter eine fast genauso teure (mit 8,5 Mio. EUR nur einige 100 Tsd. billigere - s. #74) geplant ist ohne dass sie gleich im Planungsstadium in 3-4 kleinere aufgeteilt wurde.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Die "kleine Pfütze" hatte eine Größe von mehreren m² - da würde ich kein Interview geben, sondern den Dachdecker anrufen!

  • @(Belsen)Park

    ein (Belsen)Park wäre etwas anderes.


    Mit mehr Begrünung? Kürzlich wurde zum Park am Grafental geschrieben, beim Spielen wäre ein Schatten gut. Als ich den Spielplatz im Belsenpark im November gezeigt habe, begannen erst die Arbeiten. Inzwischen ist er im Betrieb und man sieht nicht viele Bäume um diesen - die wenigstens nach Jahren Schatten spenden könnten (das erste Foto zeigt alle beide). Am Samstag war ich dort, die beiden Fotos als Thumbs: