Win Win, Medienhafen (realisiert)

  • ^ Man kann nicht die Miete der möblierten Wohnungen mit der normalen Kaltmiete vergleichen. Es gibt viele Leute (nicht nur reiche), die jede Menge Geld für Möbel ausgeben, die alle paar Jahre ausgewechselt werden. Würde man die Kosten umrechnen und auf die Miete aufschlagen, käme man ebenfalls in die Nähe von 20 EUR/Qm.
    Wenn ich auf Immobilienscout24 die Angebote möblierter Wohnungen durchstöbere, um 20 EUR/Qm (und oft darüber) scheinen üblich zu sein. Es mag sein, dass es Angebote für eine Klientel sind, die sich die Mühe spart, Möbel zu suchen (und auch die Wohnung renovieren usw.) - wahrscheinlich vermögendere als der Durchschnitt. Innerhalb dieses speziellen Marktes mit über 900 Angeboten scheint dieses Projekt jedoch im Rahmen zu bleiben.

  • Nur um mal kurz klarzustellen, ich bin nicht dagegen, dass diese Wohnungen dort gebaut werden. Mir ging es nur um die geäußerte Vermutung, dass der Wohnraum bezahlbar werden solle, womit ich andere qm Preise verbinde.


    Wenn es erreicht wird, dass gutverdienende Singles dort einziehen und dafür größere Wohnungen im Altbestand frei werden, ist das eine gute Sache. Ich glaube auch, dass grundsätzlich jede Wohnung, die gebaut wird, eine gute Sache ist.

  • ^ Sehe ich ähnlich, jede neu gebaute Wohnung nimmt in gewisser weise Druck vom Wohnungsmarkt.
    Allerdings steigt leider auch durch jede neu gebaute Wohnung das Gesamtpreis-Niveau, egal ob man nur Neubauten betrachtet oder auch vorhandenen Wohnraum mit einbezieht - die untersten Einkommensschichten sind wie immer die Dummen.

    Wenn es erreicht wird, dass gutverdienende Singles dort einziehen und dafür größere Wohnungen im Altbestand frei werden, ist das eine gute Sache.


    Auch diese Wohnungen werden bei Neuvermietung teurer....


    Wohnraum ist Wohnraum und je mehr davon gebaut wird, desto niedriger das Mietniveau in der Stadt.


    Das ist mathemaisch nicht nachvollziehbar! Warum sollte das Mietniveau sinken statt zu steigen (vor allem, da der Mietpreis nirgendwo sinkt!)?
    Einfaches Beispiel:
    Bestand: 10 Wohnungen zum Mietpreis von 10€ pro m² = Durchschnittsmiete 10€ pro m²
    Kommen jetzt 10 Neubauwohnungen zu 15€ pro m² dazu, steigt die Durchschnittsmiete auf 12,50€ pro m²
    10x 10=100 + 10x15=150 = 100+150=250 : 20 = 12,50


    ^ Man kann nicht die Miete der möblierten Wohnungen mit der normalen Kaltmiete vergleichen.


    Bei vollmöblierten Wohnungen mag der Mietpreis ok sein - die Wohnungen hier sollen aber nur teilmöbliert (nur die Küche ist mit drin) sein, da finde ich den Preis schon happig!


  • Allerdings steigt leider auch durch jede neu gebaute Wohnung das Gesamtpreis-Niveau, egal ob man nur Neubauten betrachtet oder auch vorhandenen Wohnraum mit einbezieht - die untersten Einkommensschichten sind wie immer die Dummen.


    Auch diese Wohnungen werden bei Neuvermietung teurer....



    Ganz meine Meinung.


    Zu glauben, jeder Wohnungsneubau, egal wie teuer, werde den Düsseldorfer Wohnungsmarkt entspannen, ist schon reichlich naiv.


    Wie ist denn die Situation seit einigen Jahren: Man schaue sich nur das Angebot an Mietwohnungen etwa bei den großen Online-Portalen an - das Angebot wird immer weniger. So finden sich etwa aktuell ca. 1.600 freie Wohnungen in Düsseldorf, die in einem solchen Portal inseriert sind. Und das bei 620.000 Einwohnern ... Eine absurd niedrige Zahl.


    Wenn ich mich so im Freundeskreis umhöre: NIEMAND in Düsseldorf hat Lust, um- oder auszuziehen. Alle sind froh und glücklich, wenn sie einen Altmietvertrag haben und würden den Teufel tun, sich nach etwas Neuem umzusehen. Denn sie wissen: bei einem Neumietvertrag zahlen sie immer und überall drauf. Vermieter sind ja schließlich nicht blöd. Und wenn sie sehen, dass da im Hafen demnächst Wohnungen für 19 €/qm teilmöbliert (!) vermietet werden - dann denken sie: das kann ich auch!


    Der Mietzins steigt so oder so. Die einzige Chance, die man als Durchschnittsmieter hat: in der jetzigen Wohnung bleiben, so lange es geht.


    Der Erwerb von Eigentum klappt höchstens noch im Kreis Heinsberg oder im tiefsten Sauerland. Ansonsten kann man das vergessen ...


    Wir leben schon in verrückten Zeiten ...

  • ^Die Beobachtung ist richtig, aber die Schlussfolgerung daraus ziehe ich etwas anders.


    Die Vermieter können deswegen die Mietpreise anheben, weil die Nachfrage in Düsseldorf so hoch ist, bzw das Angebot nicht gleich stark mitwächst. Im Ruhrgebiet und in Essen Nord sind die Mieten spottbillig, also genau gegenteilig.


    Auch könnten Vermieter auch bei laufenden Verträgen die Mieten anheben, es wird aber häufig nicht gemacht. Wir haben Nullzinsen wegen drohender Deflation, was Sparguthaben und Altersvorsorge entwertet, aber Mieten sollen stagnieren?


    Wenn also mehr Wohnungen gebaut werden, sollte das bei konstanter Einwohnerzahl stabilisierend auf den Mietpreis wirken. Falls aber die Einwohnerzahl steigt, was in Düsseldorf der Fall ist, nicht genug oder gar keine Wohnungen hinzukommen, steigt die durchschnittliche Miete. Egal ob die neuen Wohnungen mittleres oder hohes Preisniveau aufweisen. Wie man in Düsseldorf bei großen Luxuswohnungen beobachten konnten, waren die Mieten in Düsseldorf in diesem Segment stagnierend, weil das Angebot stark gestiegen ist.


    Jetzt kann man natürlich analysieren, warum neue Wohnungen teuer sind, mir fallen da ein paar Gründe ein: Neue Wohnungen sind begehrter als Bestandswohnungen aus den 50ern, weil z.b. moderner geschnitten, sind besser isoliert, mussten bisher einen Stellplatz aufweisen, entstehen eher in den beliebten Stadtteilen wie Flingern oder Oberkassel..


  • Die Rechnung mit den 10€ geht nur auf, wenn man annimmt, dass die Mieten konstant bleiben. Wenn die Vermieter der Bestandswohnungen merken, dass man die Wohnungen auch zu 12€ pro qm vermieten kann, bzw. die Miete erhöhen, weil es an Wohnungen mangelt, dann steigt die Durchschnittsmiete auf 13,5€. Falls aber durch die 10 Neubauwohnungen bei einer Bestandswohnung Leerstand ist, dann werden die anderen Vermieter die Miete nicht auf 12€ anheben. Falls die Neubauwohnung nicht alle zu 15€ vermietet werden können, dann werden die Vermieter dieser Wohnung auch mit dem Mietpreis runter gehen, und sich den Bestandswohnungen annähern.


    Wie z.B. an London sehen kann, werden dort nach hiesigem Standard unvermietbare Schrottwohnungen, zum x-fachen Preis pro qm vermietet, da die Stadt viele Menschen anzieht aber die Anzahl der Wohnungen in guten Lagen (also zentrumsnah) begrenzt ist.


    Der Staat kann durch den staatlichen Bau von Sozialwohnungen in den Mietmarkt eingreifen. Eine Quote für Neubauprojekte, wie hier in Düsseldorf praktiziert wird, ist für die Durchmischung gut, kann aber dazu führen, dass die Mieten für die normalen Wohnungen höher werden, um den Verlust an Miete mit Sozialwohnungen wett zu machen. Auch müsste der Staat überprüfen, ob die Mieter immer noch berechtigt sind, in geförderten Wohnungen zu wohnen.

  • Gesamtmiete von 14 Euro pro m² im Medienhafen in einem Neubau ist doch ein sehr guter Preis, wie ich finde

  • ^ Bilder scheint es immer noch nicht zu geben....
    Zur Abwechselung ein paar aktuelle Fotos der geplanten Baufläche (die Mitte leigt ungefähr vor dem Colorium):








    Bilder von mir / 03.10.2016

  • ^ Das Deal Magazin veröffentlichte am 06.10 ein paar Details - 350 Appartements in den beiden Türmen mit je 60 Metern und 20 Geschossen, dazu 63 preisgedämpfte WEs (je 9,60 EUR/Qm) im niedrigeren Gebäude. Da Wohnhochhäuser-WEs nicht förderfähig seien, seien Ausnahmen im Handlungskonzept Wohnen festgeschrieben, sie in solchen Fällen greifen. Die WEs der Türme sollen laut Frankonia-Chef maximal 1.000 EUR Kaltmiete kosten.
    Seit September gebe es Baurecht für das Projekt - wann wirklich gebaut wird, konnte ich dem Text nicht entnehmen.

  • Ich bin mal auf die Grundrisse gespannt^^
    Wenn ich es richtig sehe, sollen dann in den Türmen je Etage um die 9 Wohnungen sein; im Loft mindestens 10 Wohnungen je Etage. Zumindest rechnerisch. Das EG wird sicherlich kleine Shops oder Gastronomie beinhalten, da ansonsten jeder vom öffentlichen Platz in die Wohnungen gucken würde.


    Auch das fertige Klingelschild-Tableu mit 175 Klingeln und dann noch 175 Briefkästen für den Postboten je Turm.... Bin mir nicht sicher, ob das alles zeitgemäß ist. Wir werden es sehen.


    Aber immerhin kommt dann etwas mehr Leben in den Medienhafen.


    .

  • ^ Natürlich wird es keine 175 Klingelknöpfe geben, sondern Touch-Screens - hier kann man so einen neben einem der BilkOnTop-Hauseingänge sehen.


    ^^ Den "Kunst-Kitsch auf dem Dach" vermisse ich - statt einmaliger Gestaltung wird es nur noch gewöhnliche geben. (Klar - beim preiswerten Wohnen sind Skulpturen nicht mehr drin.) Zumindest mit Fassadenfarben der Visualisierung nach, passenden zum verklinkerten Altbau in der Nachbarschaft.


  • Auch das fertige Klingelschild-Tableu mit 175 Klingeln und dann noch 175 Briefkästen für den Postboten je Turm.... Bin mir nicht sicher, ob das alles zeitgemäß ist. Wir werden es sehen.


    ...und davon bestimmt 50 mal der Name Singh :lach:


    Als Studentenwohnungen zu teuer. Bleibt eigentlich nur was für befristete Angestellte, oder welche aus dem asiatischen Raum, bei denen eh große Wohnungen unbehagen auslösen
    und auch gut ohne Balkon aus kommen.


    Für mich gleicht das Projekt eher einem Hotel.

  • Den "Kunst-Kitsch auf dem Dach" vermisse ich - statt einmaliger Gestaltung wird es nur noch gewöhnliche geben. (Klar - beim preiswerten Wohnen sind Skulpturen nicht mehr drin.)


    Dann doch lieber eine „gewöhnliche“ Gestaltung, die sich der Umgebung anpasst, statt einer mit Skulpturen auf dem Dach, die die wenigsten verstehen und die, wie ich vermute, noch von weniger Menschen als schön empfunden werden. Wenn ich noch Mieter wäre oder Eigentümer einer Wohnung dort, mit dem Bewusstsein, dass ich noch mehr Geld übrig hätte, wenn ich diese „Skulpturen“ nicht ertragen müsste (mussten doch bezahlt werden), dann hätte ich vermutlich abends bei der Heimkunft des Öfteren schlechte Laune. :)