Transrapid Hbf.-Flughafen [gescheitert]

  • Und nebenbei gesagt: Bei schoenem Wetter in einem der Biergaerten des Muenchen Airport Centers zu sitzen und ein Bierchen zu geniessen ist einfach HERRLICH!!


    ... Ausserdem ist das Paar Weisswuerste mit Brezen gar net teuer (weiss den genauen Preis leider nimma, aber hat mich selber ueberrascht).


    ...Hat net wirklich was mit Infrastruktur zu tun, dieser Beitrag, ich weiss :) :-)! Aber ich hoffe ihr verzeiht mir diese Entgleisung!!! <--- Ha, EntGLEISung, jetzt ist doch was mit Infrastruktur drin.

  • Ich denke, es sei Dir verziehen. ;) Etwas Werbung in Eigenregie ist doch auch ganz nützlich für diejenigen, die mal hinfahren, um sich den Flughafen anzuschauen. Hätte ich das doch alles vorher gewusst.... :rolleyes:

  • Ich habe gerade in den Nachrichten gehört, dass der Bund 20 Millionen Euro für den Transrapid streicht.
    Weiß jemand mehr darüber?

  • Na klar:D
    -----------


    SPIEGEL ONLINE - 07. November 2003, 17:16
    URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,273116,00.html
    Millionenminus

    Transrapid wird Opfer des Maut-Streits


    Wegen des Lkw-Maut-Debakels fehlen bis zu 1,7 Milliarden Euro für Verkehrsprojekte. Für den Münchner Transrapid wird der Bund deshalb deutlich weniger Geld bereitstellen - obwohl Verkehrsminister Stolpe noch kürzlich ganz anderes versprach.


    Berlin/München - 800 Millionen an Bundesgeldern für das bayerische Projekt, vielleicht sogar 840 Millionen: Das hatte Manfred Stolpe (SPD) in Aussicht gestellt, nachdem die Metrorapid-Pläne in Nordrhein-Westfalen gescheitert waren.


    Jetzt aber muss Stolpe eine Schlappe wegstecken. Verkehrspolitiker von SPD und Grünen verständigten sich am Freitag darauf, die Bundeszuschüsse für den Bau der Schwebebahn sogar zu kürzen. Im Etatjahr 2004 sollen nun 530 Millionen für das Projekt gezahlt werden, 20 Millionen weniger als bisher vorgesehen. "Der Bundesverkehrsminister hat hier die Rechnung ohne den Wirt gemacht", sagte der Grünen-Verkehrsexperte Albert Schmidt.


    Der SPD-Haushaltsexperte Gunter Weißgerber sagte, die Summe sei angesichts der Mautkosten und der allgemeinen Haushaltsnot immer noch eine "erhebliche Leistung". Zusätzlich zu den 530 Millionen für das Projekt München werden noch etwa 60 Millionen Euro zur generellen Förderung der Transrapid-Technik gezahlt.


    CSU sieht Projekt gefährdet


    Der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Eduard Oswald (CSU), kritisierte, Rot-Grün gefährde das Projekt insgesamt. Die bayrische Landesregierung hatte einen Bundeszuschuss in Höhe von gut 800 Millionen gefordert. Stolpe hatte dem prinzipiell zugestimmt und auf die Bedeutung der Flughafen-Anbindung in München verwiesen.


    In der Maut-Frage sollten am Freitag die Nachverhandlungen mit dem Konsortium Toll Collect (DaimlerChrysler, Telekom, Cofiroute) beginnen. Verkehrsstaatssekretär Ralf Nagel soll sie leiten. Dies sei der Beginn einer längeren Sitzungsperiode, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Einzelheiten auch über Termine und Ort der Beratungen wollte er nicht nennen. Stolpes Ressort dringt auf Entschädigungen für entgangene Mauteinnahmen. Diese sind im Maut-Vertrag aber nur bei vorsätzlichem Verschulden vorgesehen - deshalb will Toll Collect über diesen Punkt nicht verhandeln.


    Die Verkehrsexperten im Bundestag gehen davon aus, dass sich der Maut-Start nicht nur bis Ostern, sondern bis in den Herbst 2004 hinein verzögern könnte. Der Haushaltsausschuss hatte daher in dieser Woche gut eine Milliarde Euro Maut-finanzierter Verkehrsvorhaben für 2004 gesperrt. Die Mittel werden nur in dem Umfang frei gegeben, in dem Lkw-Gebühren hereinkommen. Im Etat-Jahr 2004 müssen laut Schmidt wahrscheinlich weitere 700 Millionen gestrichen werden. "Eine solch prekäre Finanzlage habe ich im Verkehrshaushalt noch nicht erlebt", sagte der Grünen-Politiker.
    __________


    typisch Rot-Grün: Diese Stümper haben anscheinend nicht mal gute Juristen, sondern haben sich bei der Vertragsgestaltung übers Ohr hauen lassen.
    :mad:

  • Das sind ja wahrhaftig für München keine gute Neuigkeiten. Wie will man denn das fehlende Geld vom Vater Staat kompensieren? Es muss in Deutschland auch einen Transrapid geben. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir in aller Welt versuchen, dass Produkt zu verkaufen und nichtmal im Ursprungsland Deutschland bekommt man es ohne Probleme hin, einen Transrapid auf Fahrt zu schicken. Sicher ist es fragwürdig, wo sich eine solch große Investition lohnt. Aber für den Flughafen München sehe ich es als ein Muss an, wenn er wettbewerbsfähig bleiben will. Kann mir jemand mal sagen, warum der Flughafen Riem eigentlich geschlossen wurde? Soweit ich weiss, war der doch wesentlich näher am Stadtzentrum, als der jetzige.

  • Die fehlenden Gelder müssen eben vom Land aufgebracht werden... ich verstehe ohnehin nicht warum sich der Bund hier überhaupt noch einschaltet - bei der ehemals geplanten Trasse Hamburg-Berlin kann ich es ja noch nachvollziehen, aber die Flughafen-Anbindung ist doch wohl eher Sache des Landes.

  • Original geschrieben von dele439
    Kann mir jemand mal sagen, warum der Flughafen Riem eigentlich geschlossen wurde? Soweit ich weiss, war der doch wesentlich näher am Stadtzentrum, als der jetzige.


    Weil er zu klein war.

  • Original geschrieben von dele439
    Konnte man den am dortigen Standort nicht erweitern?


    Nur sehr schlecht... das Gebiet um den Riemer Flughafen war nahezu rundum besiedelt. Es war auf jeden Fall der richtige Schritt den Flughafen umziehen zu lassen - am jetzigen Standort kann er fast unbegrenzt wachsen.

  • Original geschrieben von Jai-C
    Nur sehr schlecht... das Gebiet um den Riemer Flughafen war nahezu rundum besiedelt. Es war auf jeden Fall der richtige Schritt den Flughafen umziehen zu lassen - am jetzigen Standort kann er fast unbegrenzt wachsen.


    Das stimmt schon, wachsen kann er fast unbegrenzt, aber er liegt am "Arsch der Welt", um es mal so salopp zu formulieren. Wie ich von München aus mit dem Auto zum Flughafen wollte dachte ich, ich hätte mich total verfahren und wollte fast schon umkehren. Und dann kam irgendwann das Schild Flughafen. Wahnsinn, wie lange man da untwerwegs ist.

  • Du hast vollkommen recht, aber dieses Problem wird ja hoffentlich bald der Vergangenheit angehören.


    Momentan sieht es aber gar nicht gut aus - der Bund will die Zuschüsse kürzen.



    Wiesheu: Transrapid droht zu scheitern


    Das Münchner Transrapid-Projekt steht vor dem Aus. Nach der gestern beschlossenen Kürzung des Bundeszuschusses im Haushaltsausschuss befürchtet Bayerns Verkehrsminister Otto Wiesheu (CSU) das Ende für die Magnetschwebebahn zum Flughafen. „Falls dieser Beschluss so bleibt, bedeutet das, dass das Projekt scheitert“, sagte Wiesheu gestern. Die von Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) zugesagten 800 Millionen Euro wurden auf 550 Millionen Euro reduziert; dies gefährdet die Finanzierung des rund 1,6 Milliarden Euro teuren Projekts. Wiesheu kritisierte, auf die 550 Millionen Euro lasse sich „kein tragfähiges Finanzierungskonzept aufbauen“. Er forderte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf, sich einzuschalten: „Er muss klarmachen, ob er das Projekt will oder ob er sein Scheitern will.“ Der Münchner SPD-Bundestagsabgeordnete Axel Berg begrüßte die Entscheidung. Kritik kam hingegen vom CSU-Abgeordneten Hans-Peter Uhl: „Wenn sich diese rot-grüne Technikfeindlichkeit durchsetzt, ist das eine Schande für den Standort Deutschland.“

    Quelle: Süddeutsche Zeitung

  • Ude und das schwebende Fahrgefühl


    Transrapid-Kritiker und OB Christian Ude (SPD) ließ sich auf einer Chinareise in Shanghai die Gelegenheit zu einer Fahrt nicht entgehen.
    Herr Ude, sind Sie wirklich freiwillig in den Transrapid eingestiegen?


    Ude: Ja, selbstverständlich.


    Und wie empfanden Sie das Schweben?


    Ude: Meine Eindrücke sind widersprüchlich: Die Technik halte ich für ausgereift, das Fahrgefühl für faszinierend, aber die Strecke für wenig überzeugend. Sie verbindet den Flughafen mit dem Messegelände. Dort endet die Blitzfahrt. Dann kämpft man sich mit dem Koffer zum Taxi, um den Rest der Fahrt im meist stehenden Verkehr zu bewältigen. Der Zeitgewinn wird so zur Farce.


    Wie schnell waren Sie mit dem Zug unterwegs?


    Ude: Die Spitzengeschwindigkeit von 350 Stundenkilometern wurde ganze zehn Sekunden gefahren. Das heißt, auf einer solchen Kurzstrecke kann der Transrapid seinen Vorzug nicht ausspielen.


    Und der Fahrkomfort?


    Ude: Befremdlich fand ich zwei Dinge: Gepäck ist überhaupt nicht vorgesehen. Außerdem wird jede zweite Fahrt rückwärts erlebt. Gerade bei hohen Reisegeschwindigkeiten ist das ein eigentümliches Gefühl. Aber abgesehen davon: Ich war geschockt, als ich die Betonstelzen und das Fahrbett von unten sah. Das wäre in einer demokratischen Stadt wie München, wo Nachbarn Rechte haben, unvorstellbar.


    Überwiegen bei Ihnen die positiven oder die negativen Eindrücke?


    Ude: Beide haben sich verstärkt. Meine positive Erwartung, dass das eine faszinierende Technologie ist, hat sich voll bestätigt. Aber auch die Zweifel an diesem irrsinnigen Aufwand wurden bestärkt. Wir können eben keine Milliarden versenken, während sich das S-Bahn-System täglich zum Hauptnachteil für die ganze Region München auswächst.



    Das Interview führte


    Matthias Kristlbauer.


    Münchner Merkur

  • Wenn ich’s mir aussuchen koennte, dann wuerd ich ja 2 Megametropolen wie Berlin und Hamburg mit dem Transrapid verbinden, aus dem einfachen Grund weil er da seinen grossen Vorteil, die Geschwindigkeit voll zur Geltung bringen kann. Des weiteren ist der Nordosten Deutschlands auch relativ gering besiedelt, d.h. wenn Zwischenstopps eingeplant waeren, dann sicher nicht viele.


    Aber das ist ja damals nix geworden und jetzt bleibt halt nur noch Muenchen. Und das waer ja jetzt wirklich peinlich wenn das wieder nicht klappen wuerde. Da wird schon Jahre darueber diskutiert, im Muenchner Airport Center steht scho so a Transrapid samt nem Stueck Trasse und allerlei Infozeugs innen drin, und dann soll das wieder nicht klappen???


    Desweiteren ist es halt auch einfach a bissl ne Verarsche von Berlin an Muenchen, wenn als erstes 800 Millionen zugesagt werden und natuerlich auch ganz Bayern von diesen Zahlen ausgeht, und dann heisst es ploetzlich „haha ausgschmiert, ihr kriegt doch blos 550 Millionen“. Und dass die Finanzlage des Bundes 2003 nicht so rosig aussehen wird, das hat man auch schon vorher gewusst.


    Aber ich glaub immer noch daran dass der Transrapid kommt, denn das darf sich die Regierung nimma erlauben bei den Waehlern, da ja die meisten diese neue Technologie doch haben wollen.

  • Von wann stammt den die Zusage aus Berlin für die Finanzspritze? Wenn das in wirtschaftlich besseren Zeiten erfolgt ist, kann man es ihnen jetzt nicht vorwerfen. Und es muss überall gespart werden. Es wäre nur wichtig, dass jemand das fehlende Geld aufbringen kann, sonst wird wieder ein ganzes Projekt vernichtet.

  • Bis eben jetzt ist ja nie was anderes bekannt geworden von der Regierung dass sie irgendwie in Erwaegung ziehen die Bundeszuschuesse zum Transrapidprojekt zu kuerzen. Und man kann ja net vom Land Bayern erwarten dass die das riechen dass unser Bundesverkehrsminister da was im Sinn hat.


    Und wenn es jetzt wirklich nur 550 Millionen werden, dann geht doch das ganze Theater wieder von vorne los. Dann muss wieder alles durchgerechnet werden, wieder neue Geldquellen gefunden werden, alles ne RIESENmenge Arbeit,...die nebenbei ja auch nicht kostenlos ist.


    Ich weiss noch, anfangs hat’s immer geheissen dass der Transrapid 2006 zur WM fertig wird. Davon traut sich inzwischen eh keiner mehr reden,... aber jetzt wird’s wahrscheinlich NOCH laenger dauern. :mad:


    Hat halt alles seine Vor- und Nachteile. In China dauert das 2 Jahre dann gleitet der Tranrapid zwischen Stadt und Flughafen hin- und her, aber dafuer hast Du dann als Anwohner halt die Stelzen im Garten ;) . Naja, vielleicht darf man ja Kletterpflanzen an die Stelzen bauen, dann ist’s net ganz so schlimm. :D

  • Ja, die Bürokratie in Deutschland ist zum K***en. Das Beste Beispiel sehen wir hier beim Transrapid oder beim Ausbau des Frankfurter Flughafens. In China wir mal eben ein halbes Meer zugeschüttet und ein neuer Megaairport hingestellt. Bei uns dauert es 20 Jahre, bis man 3 Kilometer Beton gebaut hat. Unverständlich. Und so gerät Deutschland immer mehr ins Abseits.

  • Du hast schon Recht, aber dafuer wird halt in China massiv in die Rechte der Einwohner eingegriffen. Wirklich lieber waere mir das denk ich net.

  • Das stimmt natürlich auch wieder. Aber in Zeiten zunehmender Globalisierung wird das eben immer mehr zum Problem. Ist das Ausland besser, kann es z.B. Arbeit billiger Anbieten und es liefert die selbe Qualität, wird die Produktion eben in ein anderes Land verschoben. Früher haben wir bei uns in der Firma Bauteile gefertigt, die heute in China billiger produziert werden können. Ich denke, in der Luftfahrt wird man auch weiterhin viel auf den Standort Deutschland setzen. Aber auch bei uns merkt man eben den zunehmenden Konkurrenzdruck aus aller Welt. Und diese Probleme werden uns lange verfolgen. Man muss die deutsche Bürokratie aufweichen, um künftig konkurrenzfähig zu bleiben. Wen interessiert es heute noch, ob auf Produkten "made in Germany" draufsteht? Man weiss heute, dass Produkte aus Asien qualitativ nicht schlechter sein müssen. In Asien ist man wesentlich experimentierfreudiger, was neue Technologien angeht. In Deutschland setzt man eher auf bewährtes. Und das ist eben oft teurer, als neue Techniken made in Asien. Bei gleicher Qualität, versteht sich.

  • Ich fänd's schön, wenn man endlich mal so ein Ding auch hier bauen würde! Ob nun zw. HH und B, in M oder im Ruhrgebiet ist mir dabei schon egal!
    Wie lange brauch man denn jetzt mit der U-/S-Bahn vom Hbf zum Flughafen?