Frankfurter Stadtgespräch

  • Bewerbungsvideo

    Nils Bremer (Journal Frankfurt) beglückwünscht die Stadt zum "langweiligsten Imagefilm, der je über Frankfurt gedreht wurde". Das Werk sei nichts weiter als "langweiliges Schnittmaterial für Werbefilmer", die Aussage austauschbar. In der Kommentarabteilung zum Artikel hat sich zudem Journalist und Fotograf U. Mattner zur Musik verewigt. Klick!

  • Das Video ist jedenfalls "nicht schlecht".
    Ich wäre froh, Frankfurt wäre ein klein wenig so "bunt", "verrückt", "vielfältig" wie es dieses Video andeutet. Die Realität ist doch viel, viel nüchterner.
    Wenn dieses Video einen Nachteil hat, dann dass man tatsächlich sagen muss: "Das ist doch nicht Frankfurt?!"


    Das Stadtbild an sich ist im Video in maximaler Weise POSITIV dargestellt (wahrscheinlich zumindest teilweise mithilfe von verzerrenden Perspektiv-Effekten). Bei der Diskussion zu Themen wie "Skyline", "Hochhäuser" und "City" werde ich auf diesen Film gerne zurückkommen. Er bietet nämlich eine Fülle von POSITIVEM Anschauungsmaterial.

  • Der Kommentar von Nils Bremer geht vollkommen an der Sache vorbei. Natürlich ist so ein Filmchen belanglos. Aber was man denn sonst in den 2 Minütchen zeigen? Harte Fakten über Frankfurt? Die sind den Entscheidern bekannt. Die Frage wäre dann eher, ob man solche Filmchen überhaupt braucht? Die Kritik könnte also lauten: Lasst solche Videos weg. Herr Bremer sagt ja auch nicht, was er anders gemacht hätte. Ob so ein Film wirklich was zu Entscheidung beiträgt, vermag ich nicht zu sagen. Aber er schadet der Stadt sicher nicht. Und das Image einer langweiligen Pseudometropole ist sicher immer noch der größte Nachteil Frankfurts.

  • m.Ro80, was erzählst du hier wieder für Sachen?:nono:


    Lange nicht mehr in Frankfurt unterwegs gewesen, oder?:confused:


    Natürlich ist Frankfurt so bunt und verrückt (mindestens)! Das kann ich sagen, weil ich in letzter Zeit wieder öfter mal "auf der Rolle" bin. Also, mein Rat an Dich: Einfach mal öfter weggehen in der Stadt und immer schön die Augen und Ohren offenhalten! Und wenn Du dann nicht allzu viel trinkst, ist auch absolut nichts "verzerrt"!:D

  • skyliner


    Also, ich pflege meinen Alkohol-Konsum sehr reduziert zu halten. So viel zum Thema "verzerrt", "Wahrnehmung" und so ... .


    Ich weiss nicht, wo Du so "auf der Rolle" bist. Aber einschlägige "locations" hat bekanntlich jede Stadt (wäre ja ganz schlimm, es gäbe diesbezüglich in Ffm. gar nichts).



    Aber das ist nicht der entscheidende Punkt:
    Entscheidend ist, dass die Gesamt Wahrnehmung von Ffm. (leider ! und vor allem überregional) kaum der Darstellung in dem Video entspricht. Für diese Einschätzung muss ich nicht "auf die Rolle" gehen. Ich lese das tägliche Feuilleton meiner altbackenen Tageszeitung, fahre mit meiner gutbürgerlichen Limousine (überwiegend tagsüber) durch die Stadt (samt Aussenbezirken) und stelle fest:


    - Keine Kulturbauten vom Typ "Elphi".
    - Fast gar keine städtischen "Freiräume" wo eine kreative (Jugend)szene ihre kleinen, dennoch
    wahrnehmbaren off-spaces leben kann.
    - eine Architektur (vor allem im Wohnungsbau) fast generell und ausnahmslos vom Typ: "weiss / grau /
    Rechteck". Auch bei sog. "Luxuswohnungen".
    Vergleich: Selbst die etwas "spiessigeren" Aussen-Bezirke Grunewald, Dahlem, Zehlendorf (Berlin) bieten als Lebensmittelpunkt ein UNENDLICH attraktiveres, inspirierenderes Umfeld als "irgendwie" vergleichbare Frankfurter Quartiere. Ähnliches könnte man an Beispielen aus HH und München bringen.


    In die Gesamt-Wahrnehmung einer Metropole fliessen viele Aspekte, die sich einer konkreten Meßbarkeit entziehen.
    Eine Metropole "hat es", oder sie "hat es" eben nicht. Und ob sie es hat, beurteilt sich deutlich jenseits von "Niederdorfelden".


    Vorschlag zur Güte:
    Hoffentlich hast Du Recht und ich liege falsch ! Es würde mich sehr freuen. Schliesslich fühlen wir beide uns (hoffentlich) mit Ffm. positiv verbunden.

    5 Mal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • m.Ro80


    Es brauch nicht zwangsläufig "Kulturbauten vom Typ "Elphi"" um eine Stadt attraktiv zu machen. Es gibt etliche Lebensmittelpunkte mit einer eigenen kreativen Szene, Egal ob Nord, Ost, Süd oder West. Offenbar kannst du das aber aus deiner gutbürgerlichen Limousine nicht objektiv beurteilen.
    Man kann eben nicht die lokale Dorfzeitung lesen und sich dann beschweren, dass man nichts aus der "Großstadt" mitbekommt.
    Das es immer besser und größer geht bestreitet niemand. Aber hier in Frankfurt behauptet auch niemand sich im direkten Duell mit Berlin messen zu müssen.


    Deine persönliche subjektive Meinung "Aussen-Bezirke Grunewald [...] bieten als Lebensmittelpunkt ein UNENDLICH attraktiveres, inspirierenderes Umfeld als "irgendwie" vergleichbare Frankfurter Quartiere" teile ich in keinster Weise. Aber ich, im Gegensatz zu dir, wohne auch im Herzen Frankfurts und erkunde die Stadt mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad.
    Gerade Leuten mit deiner negativen Einstellung FFM gegenüber kann ich absolut "frankfurtdubistsowunderbar" empfehlen. Einfach mal via google suchen.

  • Die Frankfurter Rundschau berichtet heute über die Aufzüge am Eisernen Steg.


    Für die 25 Jahre alten Aufzüge würden demnach keine Ersatzteile mehr hergestellt, was im Schadensfall eine sehr langwierige Sonderanfertigung nötig mache. Zudem sei die Technik bereits verschlissen. Die Aufzüge seien auch häufig von Vandalismus betroffen.


    Die Grünen im Ortsbeirat fordern neue Aufzüge an anderer Stelle "zulasten des Denkmalschutzes". Vertreter von SPD und CDU kritisieren die derzeitige Situation ebenfalls, wollen aber nicht gegen den Denkmalschutz verstoßen. Der Magistrat prüfe eine vollständige Erneuerung der bestehenden Aufzugsanlagen.

  • Aktuelle Einwohnerzahlen für Frankfurt und Offenbach

    Zum 30.06.2017 hatte Frankfurt 736.22 Einwohner mit Hauptwohnsitz, das sind 6.598 mehr als Ende 2016. Damit sind die in 2016 durchgeführten Bereinigungen des Melderegister, die zu einem Rückgang der Einwohnerzahl um 7.400 Personen geführt hatten, fast wieder aufgeholt. Aktuell wächst die Stadt um täglich 36 Personen, wöchentlich um 252, und monatlich um ca. 1.100 Einwohner. Weiterhin wächst der Anteil der ausländischen Bevölkerung stärker als der der inländischen. Mittlerweile beträgt der Ausländeranteil 29,1% (ein Wachstum um 0,3%).


    Geht es in diesem Tempo weiter, wird voraussichtlich im Oktober die Marke von 740.000 Einwohnern überschritten und Ende 2018 dann die Dreiviertelmillion. Ende 2027 könnte Frankfurt dann voraussichtlich die 800.000er Marke überschreiten. Konkret heißt das, dass die Stadt Frankfurt bei gleichbleibendem Wachstum innerhalb von 12 Monaten um die Einwohnerzahl von Steinbach wachsen wird, der Gemeinde, die sich derzeit am meisten gegen einen neuen Stadtteil wehrt.


    In Offenbach beträgt die Einwohnerzahl mittlerweile 134.547 Personen, was einem Zuwachs von 720 Einwohnern entspricht. Auch in Offenbach wächst der ausländische Bevölkerungsanteil um 0,4% auf jetzt 37,4%.

  • Sehr anstrengend zu lesen die Dokumente, mit diesem furchtbaren die deutsche Sprache vergewaltigenden Genderwahn-Neusprech.
    Ein baldiges Erreichen der 800k-Marke sieht zwar auf den ersten Blick gut aus, aber bei der viel zu geringen und häufig am tatsächlichen Bedarf vorbei konzipierten Neubautätigkeit bedeutet das nur ein weiteres deutliches Anziehen der Mieten (die ja durch staatliche Steuern und Auflagen ohnehin schon enorm nach oben getrieben werden).
    Zudem sind die bald erreichten 30% Ausländer leider ein ziemliches Armutszeugnis. Integration kann da kaum noch klappen. Das einzige was da das schlimmste vorerst noch verhindert ist der halbwegs hohe Anteil von Ausländern aus USA und EU, und der - zumindest aktuell noch vorhandenen - Attraktivität für strebsame Leute aus Fernost. Aber trotzdem wird auch Frankfurt zunehmend orientalischer. Straßenbild erinnert oftmals schon an den Nahen Osten. Noch schlimmer die katastrophale Situation der meisten Frankfurter Schulen, vor Allem was keine Gymnasien sind. Und nicht von ungefähr ist das Rhein-Main-Gebiet traurigerweise eine der Hochburgen der Salafisten.

  • ^Zeit auszuwandern, oder? Was will uns Deine Untergangsrhetorik sagen? Außer, dass früher alles besser war? Und für wen ist ein Ausländeranteil von 30% ein Armutszeugnis?

  • Rohne:
    Wer hat denn da Deinen Account gekapert? Ich kenne Dich sonst als zwar pointierten, aber immer noch sachlichen Schreiber. Aber ans rassistische grenzende Äußerungen die Zuwanderer aus Asien/USA/UK über einen Kamm scherend hochjubeln und gleichzeitig Zuziehende aus dem Nahen Osten komplett niedermachen, gehen echt gar nicht.

  • Das zunehmend "Orientalische" ist aber DER maßgebliche Knackpunkt an der Zuwanderung, weil es bekanntlich Zuwanderer aus DIESEM Kulturkreis sind, die die grossen Schwierigkeiten machen (natürlich nicht alle, aber durchaus nicht wenige).
    Es muss legitim sein, das anzusprechen, auch wenn man vielleicht den politisch korrekten "Oberton" dabei nicht ganz trifft.
    Es ist klar, wie das gemeint ist, und genau so ist das auch mein Standpunkt.


    Im Übrigen bin ich der Meinung das die "Leitkultur-Debatte" geradezu prädestiniert dazu ist, auf europäischer (!) Ebene diskutiert zu werden.
    Dann würde der Merkel-Heroismus hierzulande einmal merken, wie isoliert er innerhalb der westlichen / europäischen Welt eigentlich ist.

  • ^


    So, ist es das? Ich finde, gar nichts ist klar, am aller wenigsten, wie "es" (was denn eigentlich?) gemeint ist. Was ist denn "das Orientalische"? So was wie "das Arische"? Das Aussehen? Welcher "Kulturkreis" macht denn "die grossen Schwierigkeiten"? Welche Schwierigkeiten meinst Du denn? Sprechen wir von Dealern am Hauptbahnhof? Möchtest Du jemandem verbieten, eine bestimmte, von mir aus religiöse Haartracht zu zeigen? Pluderhosen zu tragen? Vielleicht provozieren Dich vollverschleierte Frauen? Oder findest Du, das nach 2013 Zugezogene einfach keine Sozialwohnung mehr kriegen sollten?


    Eine sinnvolle Diskussion müsste schon mit etwas mehr Differenzierung und Tiefgang geführt werden.

  • ^
    Korrekt.


    Man kann gerne über Menschen, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen nach Frankfurt kommen kontrovers diskutieren. Aber bitte sachlich und zielgerichtet, denn die Menschen, die die Drogendealer-Szene im Bahnhofsviertel ausmachen sind andere als die, die in Teilen des Gallus, von Nied, in den Hochhäusern Eckenheims oder den Hochhäusern am Frankfurter Berg wohnen und wo es dann ggf. etwas "orientalischer" aussieht. Und diese Menschen überschneiden sich dann auch wieder nicht vollständig mit der Salafisten-Szene.


    Sprich: Bitte mehr Sachlichkeit, so wie wir das hier im Forum gewohnt sind und weniger Polemik.

  • Stimmt, die Zuwanderer aus DIESEN Kulturkreisen sind manchmal Drogendealer. Einige Bewohner Unseres Kulturkreises sind häufig die Kunde. Der Banker, der auf dem Heimweg schnell sein Feierabendpfeifchen besorgt und der Fahrer des Mittelklasse Kombis mit 2 Kindersitzen hinten, der die fertigste Frau, für kleines Geld, schnell mal kauft halten den Markt am Brummen. Ich weiß, alles Vorurteile!!! Mal einige Stunden mit offenen Augen im Bahnhofsgebiet verbringen und Vieles relativiert sich. Bitte nach 2-3 Tagen löschen, wird in der deutsch Lügenpresse*, von Bild bis SZ oft genug beleuchtet.
    * Ironie

  • Eine sinnvolle Diskussion müsste schon mit etwas mehr Differenzierung und Tiefgang geführt werden.


    Teilweise Zustimmung, aber dieser Diskussion würde auch ein bisschen mehr Bodenhaftung gut tun. Wenn es kein handfestes Problem mit Einwanderung und Integration in den OECD-Ländern gäbe, wäre Hillary Clinton jetzt Präsidentin der Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich wäre nicht auf dem Weg aus der EU und Ungarn und Polen hätten liberale, pro-europäische Regierungen. Stattdessen sehen wir in vielen wohlhabenden OECD-Staaten einen Rückfall ins nationale, protektionistische Denken. Das Thema Einwanderung war bei der Brexit-Wahl das entscheidende Thema. Selbst in Frankreich, Holland und Österreich, also Ländern mit sehr ähnlichen Verhältnissen wie hierzulande, musste man bis vor kurzem noch befürchten, dass Rechtsextreme in die Regierungsverantwortung kommen. Klar ist es Unsinn, dass die UK plant die EU zu verlassen und die USA vorhat für mehrere Milliarden einen Grenzzaun an der Grenze zu Mexiko zu bauen, aber die keinesfalls grundlosen Ängste von Wählern ins Lächerliche zu ziehen, ist ebenso wenig zielführend.


    Soll heißen: Es muss offen und ohne Denkverbote darüber diskutiert werden, wie man sinnvollere Lösungen bei der Einwanderung findet, die sich den offensichtlichen Problemen in Großstädten stellt, anstatt sie zu verniedlichen und zu beschwichtigen. Beispielsweise sollte man klären wie man zukünftig mit dem Status der "Duldung" umgeht, wenn es nur eine Chance von 1-2% gibt Asyl zu erhalten. Auch die Ausweitung der Deklarierung von sicheren Herkunftsländern darf kein Tabu-Thema mehr sein. Nur zu deklarieren "Wir schaffen das" und der "Islam gehört zu Deutschland" ist ja nett, aber richtig(er) wäre: "Der aufgeklärte, liberale, tolerante Islam gehört zu Deutschland". Wenn es die liberale Wertegemeinde der EU nicht hinbekommt das Thema Einwanderung und Integration effektiv anzugehen, wird es leider weitere nationalistische Rückschritte wie den Brexit geben, so viel ist sicher.