Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Hier ist schon mal eins:


    (es muss vorher so peinlich ausgesehen haben, dass der Eigentümer es bei Google verpixeln ließ)


    Danke fürs Bild!


    So schlimm sah es gar nicht aus, war auch noch bis ca. 2012 bewohnt. Aber wohl eher "alternativ" und als Mieter darf man ja auch verpixeln lassen. War heute noch mal da und habe Bilder gemacht. Was die Lampe vor der Tür soll? Klingelschilder leuchten nicht im Dunklen...


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    Im Treppenhaus wird noch gearbeitet. Mal sehen, wie das wird...
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    Und wie versprochen die Steinstraße 41, mal sehen was daraus wird.


    Da wollten ja schon 1995 Investoren "hochwertigen Wohnrausschaffen" was lange dauert....

  • Weil ich heute mal in der Südvorstadt unterwegs war, auf der August-Bebel-Straße stehen noch zwei Häuser im Dornröschenschlaf. Wie verwunschene Schönheiten in dem ganzen weiß, beige und ocker der sauberen Fassaden.


    Weiß jemand was mit diesem Schätzchen von Georg Wünschmann von 1903 los ist. Die Wünschmannhöfe in der Hildebrandstraße und das Verwaltungsgebäudes des Verbandes Deutscher Handlungsgehilfen sind ja wieder schön, letzters hat ja erst vor kurzem neue Fenster bekommen.


    Dieses hier ist ja der Jugendstil par exelance, das ist bloß leider etwas in die Jahre gekommen. Zum Glück ist es bewohnt und rottet nicht vor sich hin wie das Astoria.










  • Ich hatte ja von zwei Häusern gesprochen. Hier das zweite Haus. Wird da über dem Mezzanin mal ein Türmchen gewesen sein? Wenn unter dem Traufgesims alle Sohlbankstützen wieder dran sind dann sieht es bestimmt toll aus. Gott sei Dank auf bewohnt.



  • Und auf meinem Weg durch die Südvorstadt hab ich noch in der Berhard-Göring-Str. 82 dieses Schmuckstück gefunden. Schöne Wintergärten. Neben an ist schon alles weiß und sauber.



  • ^ In der Südvorstadt gibt es einige unsanierte Altbauten, die aber bewohnt sind, so auch die von dir gezeigten Beispiele. Mal abgesehen davon, dass der Putz bröckelt, sind die Häuser meistens noch gut in Schuss. Wie lange sie dem Investitionsdruck standhalten, werden wir sehen. Das Geschrei wird groß sein, wenn Investoren mit ihren Immobilien Geld verdienen möchten.


    Noch einmal zu Kleinzschocher, wo ich anmerkte, dass der 1. Weltkrieg die Entwicklung des Stadtteils zur Großstadt ausbremste und danach nicht mehr viel kam. Ich glaube, ich wurde da ein bisschen missverstanden. Meine Aussage bezog sich in erster Linie auf die Bilder von indautxu, auf denen Gründerzeitbauten mit jenen Gebäuden abwechseln, die aus der Zeit stammen, als Kleinzschocher noch ein richtiges Dorf war. Und natürlich kenne ich mich da auch ein bisschen aus.


    Wie hier schon richtig angemerkt wurde, gibt es in Leipzig viele Wohnbauten aus der Zwischenkriegszeit, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen. Auf einen Zahlenvergleich mit anderen Großstädten wäre ich gespannt. Würde mich zumindest nicht wundern, wenn auch hier Leipzig die Nase vorn hat. Ein Blick auf den vor Kurzem im Stadtleben-Strang vorgestellten Ortsteilkatalog ist da schon sehr aufschlussreich. 2015 gab es in Leipzig 17.462 Wohngebäude von insgesamt 62.236, die zwischen 1918 und 1948 errichtet worden sind. Diese Gebäude machen mehr als ein Viertel des gesamten Wohnungsbestandes in Leipzig aus. Zum Vergleich:


    • Wohngebäude, die bis 1918 errichtet worden sind, 13.550
    • Wohngebäude, die zwischen 1949 und 1990 errichtet worden sind: 11.508
    • Wohngebäude, die nach 1990 errichtet worden sind: 19.716


    Quelle: Ortsteilkatalog 2016 Seite 8



    Kommen wir nun zu Kleinzschocher, wo die Entwicklung nach 1919 natürlich auch nicht zum Erliegen gekommen ist, aber im Vergleich zur Gesamtstadt dann doch deutlich hinterherhinkt. Die Zahlen für 2015:


    • Wohngebäude, die bis 1918 errichtet worden sind: 455
    • Wohngebäude, die zwischen 1919 und 1948 errichtet worden sind: 143
    • Wohngebäude, die zwischen 1949 bis 1990 errichtet worden sind: 110
    • Wohngebäude, die nach 1990 errichtet worden sind: 119


    Quelle: Ortsteilkatalog 2016 Seite 180

  • Auch wenn es hier meistens um Gründzeit Gebäude geht so frage ich mich was passiert mit dem 60er Jahre bauten, die in der Südvorstdt teielweise noch mit Kohleofen beheizt werden. Die sind jetzt alle um die 50 Jahre alt und viel ist nicht passiert. In der Arthur-Hoffmann-Str. oder Richard-Lehmann-Str. sowie am Steinplatz sind die mal mehr oder weniger geschmackvoll saniert wurden. In der Riemannstr. wurden zwei Blüöcke weggerissen und Parkplätze dafür gebaut. Weiß jemand wie mit den folgenden Blöcken in der Kurt-Eisner-Str., Richard-Lehmann-Str., Kochstr. bzw. Alfred-Kästner-Str. verfahren werden soll? Abriss? Sanierung? Leer scheinen dort schon einige Wohnungen zu sein. Wie nennt mann diese DDR-Lückenbeauung aus den 60er? Mit den 2 Raum Wohnungen, bei denen alle einen Balkon haben?
    Die gehören doch alle zur LWB?
    Hab nur das hier dazu gefunden:
    https://connewitz.wordpress.co…witz-gentrifizierung-lwb/












  • ^ Wird ja in dem Blog schon angedeutet und war ebenso im Wohnungsthread bereits Thema: Die LWB startet in diesem Jahr eine Sanierungsoffensive für ihren Bestand im Süden der Stadt (Connewitz, Südvorstadt). Ich glaube, alle die von dir gezeigten Gebäude sind von dieser Maßnahme betroffen.

  • Gibt es für diesen Häusertyp einen Namen? Immerhin haben die Verantwortlichen damals keine Riesenblöcke (wie im Musikvirtel) in die Lücken gepackt. Mit dieser Form macht man nichts richtig, aber auch nichts falsch. Dennoch sehe ich die Sanierungen eher als Überformungen der Substanz (die Comicblasen in der Arthur-Hoffmann-Str. sind Geschmackssache)


    Aber schilmmer ist, dass die Häuser zum Teil leer stehen. Das macht es nicht besser. Will die LWB wirklich sanieren? Die Bewohner finden es nicht so toll.


    http://leipzig-stadtfueralle.d…B_Offener_Brief_SFAPM.pdf

  • Ich würde sie als Altneubauten bezeichnen, auch wenn sie noch individueller gestaltet sind als die späteren 4-Geschosser, die man überall sieht. Eine Typenbezeichnung wird es für die Gebäude daher wohl nicht gegeben haben.

  • Aber schilmmer ist, dass die Häuser zum Teil leer stehen. Das macht es nicht besser. Will die LWB wirklich sanieren? Die Bewohner finden es nicht so toll.


    Wie auch in dem Offenen Brief erwähnt, hat die LVZ 2016 mal etwas allgemeiner über die Sanierungspläne der LWB im Süden berichtet - http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…erung-im-Leipziger-Sueden
    Schon da wurden konkrete Vorhaben benannt und zusätzlich die Ansage gemacht, dass weitere Sanierungen angedacht sind, aber nur Stück für Stück realisiert werden können. Sobald es für die LWB irgendwie machbar ist, dürften Sanierungen in diesen doch sehr gefragten Lagen aktuell allerdings überaus attraktiv sein.


    Die Sanierung eines bewohnten Hauses ist für beide Seiten schwierig - der Eigentümer muss mehr oder weniger Rücksicht auf Mieter nehmen (und evntl. auch juristischen Widerstand fürchten), Mieter hingegen Baulärm, Baudreck und evntl. weitere Beeinträchtigungen hinnehmen.
    Wenn die Mieter von sich aus vor der Sanierung ausziehen, vereinfacht es die Sache erheblich und macht sie auch lukrativer. Frisch sanierter Erstbezug ist auch bei der LWB alles andere als günstig.
    Immerhin scheint die LWB anders als mancher privater Eigentümer nicht gezielt zu entmieten - aber sicher kann man auch über diese Leerstandstrategie streiten. Passt dann vielleicht mehr in den Gentrifizierungsthread.

  • Der Vollständigkeit halber hier noch die aktuellen Sanierungen der LWB. An der KarLI das Haus mit dem LWB Kiosk und die Brandvorwerkstraße/Hardenbergstraße. Ich frage mich wieso die Fenster da zu gemauert werden. Soll da noch eine Eckbebauung kommen. Auf der Planungstafel sieht man nichts davon.









    Wenn ich hier so durch die Foren schauen tut sich hier so mancher schwer mit den 60er Jahre Bauten, nicht unbedingt Wohnblocks, sondern öffentliche Gebäude. Schade eigentlich, dass viele davon zu Gunsten von "historischer" bzw. Imitationen dieser alten Gebäude abgerissen werden und dann für die Nachwelt verloren sind. Aber über Geschmack läßt sich streiten. Mal sehen, wie es den auch nicht in Würde alternden 90er Jahre Bauten mit Keksrollentreppenhaus ergehen wird.

  • Menckestraße 52

    Seit kurzem hängt eine Plane an der Menckestr. 52 mit der Ankündigung, dass die Sanierung im 2.Quartal diesen Jahres startet. Die Fertigstellung ist für das 3. Quartal 2018 vorgesehen.

  • ^
    Dann machen wir gleich mal weiter.


    Die CAMPUS Group scheint sich auf Zweitsanierungen zu spezialisieren, da es kaum noch leere Altbauten gibt. Somit werden preiswerte WE in den gefragten Lagen vernichtet und Bewohner direkt verdrängt, da diese sicher nicht freiwillig gehen. Zu 94% gehen die WE an Kapitalanleger außerhalb Leipzigs (siehe aktueller Bericht der Stadt). CAMPUS wirbt immer mit gehobener Ausstattung, d.h. die vorherigen Mieter werden sich die WE sicher nicht mehr leisten (können). Und CAMPUS ist nur einer von vielen ...


    Schenkendorfstraße 1 (meinst du vielleicht die 1?Bei google leider verpixelt oder Hinterhaus)
    https://campus-group.eu/property/schenkendorfstrasse-1/


    Alfred-Kästner-Str. 34
    (war / ist? bewohnt)
    https://campus-group.eu/property/alfred-kaestner-str-34/


    KarLi 90
    (war bis mind. 2016 bewohnt)
    https://campus-group.eu/property/karl-liebknecht-str-90/


    Paul-Gruner-Straße 53
    (war/ist bewohnt)
    https://campus-group.eu/property/paul-gruner-str-53/


    lt. Websitebereits in Sanierung sind ...
    Elsbethstraße 14
    (war bewohnt)
    https://campus-group.eu/property/elsbethstrasse-14/


    Zwenkauer Straße 23b
    (war leer)
    https://campus-group.eu/property/zwenkauerstrasse-23b/


    Linkelstraße 8
    (ehem. LWB, war vermutlich leer)
    https://campus-group.eu/property/linkelstrasse-8/


    Ludwigstraße 105
    (war saniert, aber leer)
    https://campus-group.eu/property/ludwigstrasse-105/
    Ludwigstraße 111
    https://campus-group.eu/property/ludwigstrasse-111/


    Karl-Ferlemann-Str. 24+26 in Lindenau
    (waren beide leerstehend)
    https://campus-group.eu/property/karl-ferlemann-strasse-26/
    https://campus-group.eu/property/karl-ferlemann-strasse-24/



    Theresienstraße 16
    in Eutritzsch
    (tauchte bis 2012 öfter bei Licon Vermietung auf, war/ist bewohnt)
    https://campus-group.eu/property/theresienstrasse-16/


    Ploßstraße 49 in Schönefeld
    (war leer)
    https://campus-group.eu/property/plossstrasse-49/

  • Bezugnehmend auf #4319: Die Schumannstraße 149 wird klasse, bei den Nummern 145 und 147 hingegen weiß ich nicht, was es wird, wenn es fertig ist. Die Arbeiten verfolge ich einmal die Woche, wenn ich die Große zur Musikschule gegenüber bringe. Es sieht irgendwie alles wenig fachmännisch aus, zumal ich kein Konzept in der Bauabfolge erkenne: Da werden Dachgauben errichtet, aber der Dachstuhl wird so belassen wie er ist. Die Fassade wird hier und da von ein paar Leuten neu verputzt, die aussehen, als ob sie vorher die Gebäude entrümpelt haben und später auch die Fließen im Bad verlegen. Bislang wurden auch keine neuen Fenster eingesetzt, so dass ich fast befürchte, die ollen Dinger bleiben drin.


    Und wird jetzt tatsächlich der Hauseingang zugemauert?

    Bild von Cowboys Handyknipse


  • lt. Websitebereits in Sanierung sind ...


    Ploßstraße 49 in Schönefeld
    (war leer)
    https://campus-group.eu/property/plossstrasse-49/


    Ist seit kurzem fertig:




    Einer der seltenen Fälle, in denen die Realität besser als die Visualisierung aussieht. :D



    Quelle: Campus Immobilien GmbH


    Damit gewinnt diese Seite der Waldbaurstraße ihre Fassung zurück, während auf der anderen Seite städtbaulicher Wildwuchs entsteht
    (u.a. ein weiterer kleiner Neubau unbekannter Funktion...).

  • Hier im Forum etwas untergegangen: Mitte Dezember wurde die alte/neue Leuchtreklame an der Baumwollspinnerei installiert. Das Ergebnis ist, meines Erachtens, absolut super geworden. Bilder hier + hier.


    Ja sie strahlt, nicht immer aber Sonntag Abend, wenn man sich auch mal mitten auf die Straße stellen kann.