Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • Dein Glück ist perfekt, genau dieses Gebäude ist gemeint. Ja, dass Gebäude am Schocken ist derzeit komplett leer.

    Ich finde es auch gut, dass sich eine weitere Firma in Chemnitz ansiedelt, noch dazu aus einer absoluten Zukunftsbranche. Das ist damit schon die zweite derartige Firma in Chemnitz (nach Heckert Solar). Leider stand aber auch in der gleichen Zeitung, dass die Firma Hörmann Stellen abbaut.


    P.S. Wenn Du mit "Club" den CFC meinst, kannst Du das vorher mal ankündigen wenn Du erscheinst. Da können wir uns ja mal auf der FIWI treffen.

  • Bezüglich des Umbaus der Markthalle in ein Sportzentrum stehen jetzt Entscheidungen an: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2154099.
    Im Juni soll der Stadtrat beschließen, ob die Halle für insgesamt 13 Mio. Euro umgebaut wird. Ich persönlich sehe keinen wirklichen Bedarf für den Leistungssport, hier haben alle Teams angemessene Hallen. Für Schul- und Breitensport könnte man für 13 Mio. Euro etwa vier normale Dreifelderhallen bauen, und zwar an Standorten in Schulnähe, ohne daß die Klassen für ein bißchen Völkerball und Seilspringen durch halb Chemnitz gekarrt werden müssen. Aber der Stadtrat wird sicher die richtige Entscheidung treffen :lach:...


    Eine bessere Idee für die Markthalle habe ich momentan zugegebenermaßen auch nicht. Wenn ich mir das Foto aus der Bergstraße anschaue, könnte ich mir allerdings zumindest vorstellen, wie man anscheinend überzählige Millionen sinnvoll investieren könnte (was natürlich nicht geht, schon klar).


    P.S.: chemnitzer, im Vorfeld der Spiele gegen Chemie und Lübeck kannst Du mal bitte auf Deine Privaten Nachrichten hier im Forum achten.

  • Noch ein wichtiger Fernsehtipp, den cherubino hier bereits angedeutet hatte und jetzt unter http://baudenkmäler-chemnitz.de/ folgendermaßen ankündigt:


    In der Sendung am 14. Mai 2009 ab 21:45 Uhr berichtet das ARD Magazin "Monitor" in einem Beitrag unter der Überschrift "Chemnitzer Altbauten: Wie eine Stadt mit Fördermitteln zugrunde gerichtet wird" aus Chemnitz. Das vierköpfige Team des WDR um den Redakteur Lutz Polanz war vier Tage in Chemnitz. Interviewt wurden neben Sandro Schmalfuß u. a. Barbara Ludwig [OB], Simone Kalew [GGG] und Dr. Thomas Ungethüm [Stadtforum Leipzig]. Gedreht wurde an der Leipziger Straße, auf dem Brühl, im Sonnenbergviertel und im Kaßbergviertel.

  • JUHUUUU, ZERSTÖRUNG!!!
    Wenn alle intelligenten und gut ausgebildeten Menschen die Stadt verlassen, bleiben eben (fast) nur noch Idioten übrig...

  • Hier der Link zum ARD MONITOR Beitrag "Chemnitzer Altbauten Wie eine Stadt mit Fördermitteln zugrunde gerichtet wird" von gestern Abend:


    http://www.wdr.de/tv/monitor//…n/2009/0514/chemnitz.php5


    Ganz fürchterlich! Wenn ich sowas sehe, wünschte ich, ich hätte nie angefangen mich mit Deutschlands Architektur zu beschäftigen, denn das macht mich einfach nur unglaublich traurig und wütend! Als ob die Kriegszerstörung und die anschließende Abrisswelle nicht schon genug angerichtet hätte.

  • Die Kommentare sind nachvollziehbar. Aber ich denke schon, daß es durch solche Medienberichte gelungen ist, das Thema Stadtumbau in Chemnitz ins öffentliche Bewußtsein zu rücken. Im anstehenden Kommunalwahlkampf wird die Politik an diesem Thema nicht vorbeikommen. Welche Ergebnisse diese Debatte letztlich bringt muß sich noch zeigen - hier ist dranbleiben gefragt.


    Ein Beispiel, wie intensiv die Diskussion mittlerweile ist, ist das heutige Interview der Freien Presse mit der umstrittenen, kürzlich wiedergewählten Baubürgermeisterin Petra Wesseler. Da es in seiner Länge für Außenstehende leicht abschreckend sein könnte, fasse ich im Folgenden die wesentlichen Inhalte kurz zusammen (http://www.freiepresse.de/NACH…LES/CHEMNITZ/1508471.html).


    Als ersten Schwerpunkt ihrer Arbeit benennt Frau Wesseler das Baufeld B4 am ehemaligen Kaufhaus Schocken und dem Rawema-Gebäude. Auch am städtebaulichen Beirat, der vom Stadtforum schon länger gefordert wird, scheint die Politik nicht mehr vorbeizukommen, darin sind Wesseler und ihre Rivalin OB Ludwig einig zu sein. Generell gibt es einige Lippenbekenntnisse im Interview, zukünftig wieder eine sinnvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten sicherstellen zu wollen. Sogar der Abriß in der Leipziger Straße bzw. die anschließende Gestaltung des Lärmschutzes soll im Beirat "vorgestellt" werden.


    Ein Ergebnis des öffentlichen Drucks dürfte auch folgender Satz sein:

    Jetzt kommt es darauf an, dass der Stadtraum qualitätvoll erhalten bleibt: Das heißt, wir dürfen keinerlei Perforierung mehr in den Gründerzeitvierteln zulassen.


    So klar wurde das sonst nie formuliert. Aber auch hier müssen Worten Taten folgen.


    Die Innenstadt soll durch Stadthäuser an der Chemnitz, die Jugendherberge oder die verstärkte Zuwendung der TU und ihrer Studenten gestärkt werden.


    Insgesamt finde ich die Aussagen insgesamt doch recht positiv. Mir persönlich geht es ohnehin nicht um Personen, sondern um die Ergebnisse. Frau Wesseler und die restlichen Verantwortlichen müssen jetzt zeigen, ob sie noch etwas Positives für die Chemnitzer Stadtentwicklung beizutragen haben. Übrigens scheint dies im Bereich des Falkeplatzes, wo die Chemnitz freigelegt und renaturiert wird, verwirklichen zu lassen. Hier laufen Gespräche mit dem Weltecho, es gibt Überlegungen, ein Freiluftkino und kulturelle Angebote auf der Wiese zu schaffen (http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2157673).

  • Letzteres hat bei mir die Stimmung sinken lassen. Auf dem Areal waren nämlich eigentlich Neubauten im Rahmen des Neuaufbaus der Innenstadt geplant. Jetzt kommt man wieder mit so einer teuren Interimslösung. Genau wie auf den Baufeldern vor der Schmidtbankpassage oder neben dem Tietz. Innenstadt braucht städtebauliche Urbanität.

  • Die WG Einheit hat sich in der Mopo mal wieder zum SEKO geäußert. Sie verlangen für Ihre Wohnungen im Heckert Gebiet eine Bestandsgarantie, was aus wirtschaftlichen Gründen sicherlich nachvollziehbar ist. Interessant dabei ist:

    "Die Sicherheit für das Heckert wäre der WG Einheit einiges wert. Sie würde sich auch innerstädtisch engagieren - zum Beispiel Häuser auf dem Brühl oder Sonnenberg ankaufen und sanieren. „Wir sind offen für alles“, betont Frau Kühnel. Eine Voraussetzung sei aber der Bestandsschutz für Hutholz und Markersdorf. „Wir brauchen schließlich wirtschaftliche Stabilität“, erklärt Vorstand Heiko Richter (43)."


    Meiner Meinung nach ist das ein vernünftiger Vorschlag, der auf jeden Fall in die richtige Richtung geht.

  • Von der WG Einheit kam im Februar aber auch schon mal das:


    „Wir haben nach vielen Abrissen nur noch fünf Prozent Leerstand - auf dem Sonnenberg sind es derzeit 20 Prozent.“ Die Konsequenz läge auf der Hand: Bevor die Abrissbirne über WG-Einheit-Wohnungen im Heckert kreist, solle sie doch bitte zuerst auf dem Sonnenberg einschlagen.


    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2078216

  • Das ist richtig. Seit dem sind aber 3 Monate vergangen und die Verantwortlichen da haben vielleicht verstanden, dass Ihre "Kästen" in der Zukunft nicht mehr so attraktiv sind. Die besagte "wirtschaftliche Stabilität" kann meines Erachtens nur erreicht werden, wenn die WG Einheit einen gesunden Mix aus Neubau und Altbau im Bestand hat.
    Auf jeden Fall ist es schön zu sehen/lesen, dass das Thema "Abrisspolitik in Chemnitz" langsam die breite Öffentlichkeit erreicht. Nur so kann man die Verantwortlichen in den Unternehmen und Ämtern zum Umdenken bewegen.

  • Sehr interessant. Der Beitrag ist auch online: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2165419. Der Fortschritt zur Position "Sonnenberg abreißen" ist aber nur minimal. Man kann eben nicht alle Platten im Heckert erhalten wollen, alle Gründerzeitbauten sanieren etc. Aber etwas Panik ist bei den Vermietern der Plattenbaugebiete schon zu spüren. Die wissen schließlich genau, daß ein Zuzug in ihre Gebiete nicht stattfindet, der Alterdurchschnitt aber in immer kritischere Bereiche geht, die Nahversorgung vorm Kippen ist (Vita-Center!). Deshalb auch jetzt dieser massive Druck kurz vor der Wahl (Verteilung der Antworten per Hausmitteilung). Die Linke, von der wir letztendlich alle Probleme geerbt haben, schlägt in die selbe Kerbe und traut sich sogar, eine Abkehr vom nicht einmal ansatzweise umgesetzten Konzept der Schrumpfung von außen nach innen zu fordern: http://www.fraktion.dielinke-c…e/html/fritz-heckert.html. Ganz starker Tobak, der aber im Vorfeld der Wahl wenigstens für klare Fronten sorgt.


    Typisch, daß sich die Chemnitzer Politiker sich hier zu Versprechungen für todgeweihte Stadtteile hinreißen lassen. Wesentlich mehr Mut und Weitsicht beweist Suhl, wo man im SeKo konsequent sagt, daß das Neubaugebiet Suhl-Nord keine Zukunft hat (http://www.freies-wort.de/nach…/suhllokal/art2440,972307). Für Teile des Heckert oder das Yorckgebiet gilt das auch, nur traut es sich keiner zu sagen, so daß hier weiter Millionen verschwendet werden...

  • Ein ganz anderes Thema der Übersichtlichkeit halber in einem neuen Beitrag: Der Abriss der denkmalgeschützten Häuserzeile an der Leipziger Straße ist vorerst vom Tisch (http://www.sachsen-fernsehen.d…x?ID=1095&showNews=449098). Schon im kürzlich verlinkten Interview mit Baubürgermeisterin Wesseler konnte man zwischen den Zeilen lesen, daß der Taschenspielertrick der Stadt wohl nicht genehmigungsfähig ist. Vielleicht eine Galgenfrist für die Gebäude, die meines Erachtens eine entscheidende Bedeutung für den Erhalt der Urbanität der Stadt Chemnitz im Auge des Autofahrers haben.