Alexanderplatz - Abkehr vom Kollhoff-Plan?

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    Ich gebe Ihnen soweit in Allem recht, um jedoch in einer Sache die Autorin in Schutz zu nehmen, sie schrieb von "Die Gegend um den Alexanderplatz[...]" – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/28954882 ©2017
    Trotzdem finde auch ich, dass es wirkt als wurde der Autorin beauftragt mal etwas über den Alex zu schreiben.

  • Danke für den Hinweis, ich habe auch gar nicht die Absicht die Autorin zu verunglimpfen.


    Aber wenn der Artikel mit "Alptraum Alexanderplatz" beginnt, gefolgt von:
    "Berlin ist dreckig, unhöflich und wir haben hier sieben Monate im Jahr grauen Himmel. Aber dennoch gibt es etwas anderes, für das ich mich ... entschuldigen möchte: den Alexanderplatz". – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/28954882 ©2017 - kann man ja nicht von einer sachlichen Recherche ausgehen.

  • Die Tatsache, dass so über eine Umgestaltung des Alexanderplatzes diskutiert wird, bedeutet doch nichts anderes, das offensichtlich zuvor alles falsch gemacht worden ist!
    => Somit ist über eine komplette Neugestaltung nachzudenken ...

  • Nun regt Euch doch nicht so auf, mei, das ist eine Glosse, eine Textform, die nicht selten mit Humor, Verkürzung und Übertreibung arbeitet.

  • ...und täglich grüßt das Murmeltier.


    Heute mal wieder neue Hochhauspläne für den Alexanderplatz: Die Berliner Zeitung berichtet unter der fälschlichen Überschrift "Mehr Wohnraum - Es gibt neue Hochhaus-Pläne für den Alex" über die Sitzung des Baukollegiums, in der zwei neue Hochhäuser vorgestellt wurden. Diese sollen aber fast ausschließlich Büroräume beinhalten. (Außer im Sockel, wo 100 Mietwohnungen entstehen sollen. Der Eigentümer des Hotels Park Inn, das französische Unternehmen Foncière des Régions (FdR), will die beiden Türme auf den Flächen neben dem Hotel bauen. Einen als Zwillingsturm zum ParkInn mit 130 Meter und den anderen gerne auch 150 m hoch. 600 Millionen sollen investiert werden. Ein Wettbewerb schon im Januar ausgelobt werden.


    Frau Lüscher findet die Pläne allerdings nicht so dolle, weil diese neuen Hochhäuser von den anderen isoliert wären (Das verstehe ich allerdings nicht, weil alle Häuser im Umkreis von vielleicht 300 Meter stehen sollen).


    Auch der Tagesspiegel berichtet darüber: hier


    Eine kleine Ergänzung noch: In der Berliner Morgenpost ist ein etwas seltsames Bild des Gebäudes, das von Sauerbruch Hutton entworfen wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von KaBa1 () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Im Bericht der Berliner Zeitung wird Frau Lüscher auch mit dem Satz zitiert, dass die Erwartungen Berlins an die künftige Höhengestaltung "kurzfristig geklärt" würde. Die MoPo zitiert sie mit dem Satz, sie müsse über das Vorhaben, einen 150-Meter-Turm auf D3 zu errichten, "noch mal ein bis zwei Nächte schlafen".


    Frau Lüscher muss stets als Sündenbock (bzw. Sündenschaf) für alles Mögliche herhalten, daran mchte ich mich nicht beteiligen. Dass diese grudsätzliche und nicht eben neue Frage aber erst noch geklärt werden muss, scheint mir doch ziemlich erbärmlich. Und den Eindruck zu erwecken, als sei sie von der – dem Kolhoff-Plan entsprechende – Idee eines 150 Meter hohen Gebäudes so überrascht, dass sie darüber erst einmal schlafen müsse, überhaupt den gutsherrenartigen (bzw. gutsdamenartigen) Eindruck zu erwecken, als obliege die Höhe eines Hochhauses der subjektiven Entscheidung der Baustadträtin, finde ich doch ziemlich irritierend.

    5 Mal editiert, zuletzt von ElleDeBE ()

  • Frau Lüscher untersteht als Senatsbaudirektorin der Senatorin für Stadtentwicklung. Die Senatorin hat dieses Thema nach Ihrer Ernennung im letzten Jahr aufgeworfen. Unter Frau Lüscher war die abgestimmte Änderung des Hochhausplans mit Kollhoff abgeschlossen.

  • ^ Ich habe den Text ergänzt, während du geantwortet hast. Ja, du magst recht haben, vermutlich gilt die Kritik eher einem Senat, der offenbar nicht weiß, was er will. Aber wenn das nicht in der Verantwortung von Lüscher liegt, dann sollte sie auch nicht den Eindruck erwecken, dass die Höhe davon anhängt, wie sie die Dinge in ein, zwei Tagen sieht, nachdem sie die Sache noch einmal überschlafen hat.

  • [..]
    Auch der Tagesspiegel berichtet darüber: hier


    Vom selben Autor, aber - mittlerweile rund 24 Stunden - aktueller: http://www.tagesspiegel.de/ber…geschrumpft/20679318.html
    Demnach sollen die beiden Türme, die am "Park Inn" geplant sind, sich an dessen Höhe von 130 m orientieren, so der Architekt Matthias Sauerbruch für den Investor Foncière des Régions (FdR) auf der jüngsten Sitzung des Baukollegiums.


    Was das bis Ende 2019 angestrebte "Leitbild für Hochhäuser" Berlins anbelangt, wolle sich die Senatsverwaltung zunächst die bestehenden Hochhaus-Leitbilder von Wien, Frankfurt am Main, München, Basel und Jena anschauen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hallole ()

  • ^ Na da kann man ja nur ein weiteres Mal den Kopf schütteln. Ich finde Berlin sollte sich unbedingt den Hochhausleitplan von Jena zu eigen machen und dann so ungefähr gegen 2025 vielleicht mit einem 130 m Zwergriesen um die Ecke kommen. :-/
    Ich hoffe der Westen der Stadt zeigt sich da mutiger und kommt endlich mal in die Pötte.


  • Was das bis Ende 2019 angestrebte "Leitbild für Hochhäuser" Berlins anbelangt, wolle sich die Senatsverwaltung zunächst die bestehenden Hochhaus-Leitbilder von Wien, Frankfurt am Main, München, Basel und Jena anschauen.


    Ja ist schon merkwürdig das man jetzt nach ca. 20 Jahren der bestehenden Pläne anfängt mal über den Tellerrand zu schauen wie es andere Städte machen. Das sagt auch viel über die gesamte Situation der Berliner Stadtplanung. :nono:


    In Shanghai wurden übrigens in dem gleichen Zeitraum weit über 2000! Wolkenkratzer gebaut, selbst wenn man die Bevölkerungszahl auf Berlin runterrechnen würde wären es ca. 400.

  • In Shanghai wurden übrigens in dem gleichen Zeitraum weit über 2000! Wolkenkratzer gebaut.


    Ja, das sieht dann so aus. Schick! Und in Dubai baut man bekanntlich 800 Meter hoch. Aber mir gefallen Kudamm und Unter den Linden dennoch besser als die Sheikh Zayed Road. Ich glaube, Berlin tut gut daran, sich nicht von Quantitäts-Vergleichen mit nah- und fernöstlichen Mega-Citys leiten zu lassen; das ist der falsche Maßstab.


    Ich verstehe gerade die Aufregung nicht. In der erwähnten Hochhaus-Rahmenplanung geht es explizit nicht um den Alex, sondern um "weitere Standorte". Man will sich auch nicht allein Jena (80 m) anschauen, sondern genauso Wien (220 m) und Frankfurt (260 m). Für den Alex hingegen werden die Pläne offenbar endlich konkret, und es geht nur noch um die Frage, ob 130-Meter-Häuser nicht besser mit dem Fernsehturm harmonieren würden als 150-Meter-Häuser.


    Darüber kann man sicher streiten, aber die Gleichung, wonach 130 um 20 "schlechter" sei als 150, ist mir zu simpel.

  • ...Darüber kann man sicher streiten, aber die Gleichung, wonach 130 um 20 "schlechter" sei als 150, ist mir zu simpel.


    Mag sein, dass es simpel ist aber dann ist auch der Kollhoff-Plan einer „Stadtkrone“ von mit 150 Metern ungefähr gleich hohen Gebäuden hinfällig.

  • Jund es geht nur noch um die Frage, ob 130-Meter-Häuser nicht besser mit dem Fernsehturm harmonieren würden als 150-Meter-Häuser.


    Ich finde, der Fernsehturm sollte besser nicht für alle Zeiten ein Maßstab für die umgebende Bebauung sein.

  • Es ist schon interessant, dass ausgerechnet ein Prestige- (Protz-) Bau einer (kommunistischen) Diktatur auf einmal als Maßstab aller Dinge gilt und nicht in seiner Wirkung beeinflusst werden darf.


    In Shanghai gibt's auch einen schönen Fernsehturm mit Kugel, und dort geht die (deutlich höhere) Skyline eine hervorragende Symbiose mit dem Turm ein.


    Ergo: die 150m bzw. 130m sind blanke Willkür

  • Die Idee mit der Stadtkrone und an die zehn gleich hohen Wolkenkratzern war mir ohnehin nie sympathisch.
    Eine hoehenmaessige Abstufung wuerde meiner Meinung nach der Ecke viel besser zu Gesicht stehen.
    Daher wuerde ich fuer einen der drei Tuerme auch eine andere Hoehe als 130m bevorzugen, egal ob jetzt 110 oder 150m.


    Und was den Fernsehturm betrifft, wuerde es mir in der Tat leid tun, ihn nicht mehr als Wahrzeichen des Ostens von Berlin schon von Weitem klar erkennen zu koennen.
    Er mag zwar nicht der schoenste seiner Art sein, aber ich mag ihn wesentlich lieber als den Koloss von Shanghai.
    Ich verstehe diesen teilweise bedingungslosen Groessenwahn von so manchem Hochhausfan ohnehin nicht. Shanghai, Hongkong oder Dubai sind fuer mich nicht erstrebenswert.
    Ich nehme lieber ein hochwertiges 120m-Hochhaus als einen ABC-Tower oder Hines.
    Aber jedem das seine ...

  • Prestige- (Protz-) Bau einer (kommunistischen) Diktatur auf einmal als Maßstab aller Dinge gilt und nicht in seiner Wirkung beeinflusst werden darf. [...] blanke Willkür


    Ein halber Tag Debatte, und schon wird wieder auf Pappkameraden eingedroschen, dass es kracht. Der Fernsehturm ist ein Wahrzeichen Berlins und prägt seit fast 50 Jahren die Silhuette der Innenstadt. Hochhäuser in seiner Umgebung müssen in ihrer Wirkung selbstverständlich auf ein derart prägnantes Gebäude abgestimmt sein. Das ist völlig banales 1x1 des Städtebaus.


    In Shanghai gibt's auch einen schönen Fernsehturm mit Kugel, und dort geht die (deutlich höhere) Skyline eine hervorragende Symbiose mit dem Turm ein. Ergo: die 150m bzw. 130m sind blanke Willkür


    Meinst Du den hier? Das ist es, was ich als "Prestige- (Protz-) Bau einer (kommunistischen) Diktatur" bezeichnen würde. Die "hervorragende Symbiose" ergibt sich aus einer ganz bestimmten Perspektive am Ufer, das reale Shanghai dagegen ist für die meisten seiner Bewohner ein uferloser Moloch. Die historische Stadt ist binnen weniger jahrzehnte fast völlig verschwunden - wie fast alle historischen, chinesischen Städte. Wenn Du Bebauungspläne und Auflagen und politische Debatten über Stadtentwicklung als "blanke Willkür" bezeichnest, kann ich nur sagen: Be careful what you wish for!


    Auch den Wunsch, Berlin eine breite, prägende Skyline wie Shanghai, London oder meinetwegen Frankfurt zu verpassen, verstehe ich nicht. Ich finde, Berlin hebt sich mit seinen wenigen Höhendominanten wohltuend von den meisten Städten dieser Geltung ab, die in ihrem Zentrum heute oft aus riesigen, nachts weitgehend verwaisten Büroturm-Ansammlungen bestehen. Ich habe nichts gegen eine Stadtkrone am Alex - im Gegenteil hoffe ich, dass es bald damit losgeht - aber es kommt auf das richtige Maß an.

  • Berlin 1 Wolkenkratzer aus den 60iger Jahren und will sich aber als Weltmetropole mit den anderen Metropolen dieser Welt messen lassen.


    Tausend gesichtslose Bulletenbauten im Zentrum ohne Highlights wirken insgesamt nicht gerade weltstädtisch, ehr gewöhnlich und belanglos.


    Ich vermisse den Mut zu wirklich grandiosen inovativen architektonischen Umsetzungen für eine Hauptstadt die sich selbst den Ruf einer Weltstadt gibt.


    Ich sehe hier seit 25 Jahren nur Zweifel und Ängste vor echten Inovationen im architektonischen Bereich, da waren die deutschen Architekten im letzten Jahrhundert viel mutiger, da war Deutschland noch Vorreiter der modernen Architektur. Schade Schade