Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • In dem Zusammenhang,,, ist Frei Otto eigentlich mit Fred Otto verwandt? Hab das bisher nicht herausfinden können.


    Auf baudenkmäler-chemnitz.de ein Gastbeitrag zum geplanten Behördenzentrum. Ich kann mich dem nur anschliesen was da steht.

  • Am Wochenende wurde der Bauzaun am Düsseldorfer Platz von Graffiti-Künstlern legal besprüht (Vorbericht). Ihr fragt Euch jetzt sicher, was das mit dem Thema des Forums zu tun haben könnte. Ganz einfach: In der Freien Presse sagt der Sprecher des organisierenden Vereins folgendes zum Thema:

    Nach der Aktion hofft der Verein, weitere Flächen von der Stadt für Graffiti zu erhalten. "Chemnitz hat viele graue Wände, vielleicht wäre auch etwas an Abbruchhäusern möglich", hofft Vereinsmitglied Chris Dietrich.


    Das kann man überlesen und ignorieren. Oder man überlegt, wie man dieses Angebot umsetzen kann. Das entspricht nämlich genau dem, was ich hier schon mal angedacht hatte. Deshalb stelle ich mal die Frage, speziell an Cherubino, der über wirklich gute Kontakte zu verfügen scheint: Kennt jemand den Eigentümer eines Hauses mit freistehender Brandwand, der unter Umständen für solch ein Projekt offen sein könnte? Optimal wäre der Sonnenberg, mein absoluter Traum wäre diese Wand in der Palmstraße. Chemnitzer, Du hattest doch auch einen Hauseigentümer in Stadionnähe zum Kumpel? Natürlich ist das momentan alles nur Spinnerei und müßte dann erst mit viel Aufwand abgestimmt und organisiert werden, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und wenn man eine Wand organisieren könnte, ist vielleicht auch der Rest umsetzbar.
    Also bitte: Wer eine Idee hat, kann die gerne per PN oder Mail an mich schicken. Die Worte in der Freien Presse will ich nicht ungenutzt verstreichen lassen...

  • Mh, da müsste vorher überall neu verputzt werden.


    Warum gibt man eigentlich nicht den Komplex an der Zwickauer Straße, früher Coloseum an das Exka und an die Mieter des Cube Clups. Das würde perfekt passen.

  • Das Haus an der Augustusburger Straße 102 ist verkauft. Siehe
    Ich habe mal nach dem Namen gegoogelt. Demnach ist der Herr Fassmann Vorstand der chemmedia AG.
    Eine sehr gute Nachricht. Was mich aber etwas stutzig macht ist die Aussage, dass nach den notwendigen Instandsetzungsarbeiten das Gebäude "Interessenten angeboten" werden soll.

  • Auf diesen Namen hätte sicher kaum einer getippt. Das zeigt aber hoffentlich, daß die Altbauten mehr und mehr auch als wirtschaftliche Chance wahrgenommen werden. Der Vollständigkeit halber noch der Link zur Pressemitteilung der Stadt.


    Heute ist auch ein ellenlanges Interview mit GGG-Chefin Kalew in der Freien Presse. Der Neuigkeitswert ist aber eher gering. Eine breite Rolle nimmt der jetzt gewählte Weg der Versteigerungen ein, wobei zwischen den Zeilen angedeutet wird, daß bei den Altbauten außerplanmäßige Abschreibungen anstehen könnten, was dann wiederum einige Gebäude auf den Markt bringen könnte. Verkäufe zu einem symbolischen Preis würden grundsätzlich nur die Gebäude betreffen, Grund und Boden würden aber nur nach Bodenrichtwert veräußert. Bezüglich Abriß findet sich die Aussage, daß mit den Rückbauvorhaben in diesem Jahr das Thema Abriß größtenteils abgeschlossen sei. Da aktuell fast nur Plattenbauten von der GGG abgerissen werden, wenn ich das richtig überblicke, scheint sich diese Aussage auch auf die Neubaugebiete zu beziehen. Stattdessen wird gefordert, die privaten Eigentümer und damit die Altbaubestände durch Änderungen der Förderkulisse und Prioritätensetzung durch die Stadt verstärkt in den Stadtumbau einzubeziehen. Es wird also mehr oder weniger an den Irrwegen der Vergangenheit festgehalten, sogar die Tatsache, daß eigentlich nur die geänderten Förderrichtlinien den Abriß der Altbauten gestoppt hat, wird nicht verschwiegen.
    Ansonsten gab es im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr 2 Millionen Euro Jahresüberschuß, der Mieterzuwachs im "Kernbestand" betrage drei Prozent, der Mieterbestand hätte sich verjüngt. Hier vermute ich aber ein bißchen Zahlentrickserei, der Geschäftsbericht gibt vielleicht etwas mehr Aufschluß.


    Die unter anderem von den Stadtforen kritisierten Pläne zur Aufweichung des Denkmalschutzes finden heute ihr Echo in der Mopo.

    Einmal editiert, zuletzt von lguenth1 ()

  • SF, Donnerstag, 3. Juni 2010 16:30
    http://www.sachsen-fernsehen.d…x?ID=1095&showNews=740795


    Abrisshaus verkauft
    Das ehemalige Bauordnungsamt an der Kreuzung Augustusburger und Clausstraße hat einen neuen Besitzer.


    Eine grundlegende Sanierung des Hauses ist nicht geplant, es sollen vorerst nur die Versorgungsleitungen wieder in Betrieb genommen werden, um das Gebäude zu vermieten. Konkrete Nutzungskonzepte gibt es nach Aussage des neuen Besitzers noch nicht. Allerdings soll spätestens in einem Jahr in das Haus wieder Leben eingezogen sein.

  • Nach der gestrigen Podiumsdiskussion zum ExKA sind die Chancen auf einen Umzug in die Leipziger Straße 1-5 (Luftbild) gestiegen. Denn Stadt und GGG haben dieses Gebäude (neben nicht näher definierten Häusern auf dem südlichen Sonnenberg) als Alternative angeboten und würden rund 100.000 Euro in die Wiederherstellung der Versorgungsleitungen investieren, wofür sogar Fördermittel aktiviert werden könnten. Die Reaktion der ExKa-Initiatoren läßt auf eine Einigung hoffen: ""Ich bin sehr versucht, das gut zu finden, aber wer garantiert uns, dass wir nicht in einem Jahr wieder raus müssen und unsere Ideen anderen zur Nutzung angeboten werden?", so Michael Börner. Mit einem 5-Jahres-Vertrag und diesem großzügigen Angebot der Stadt sollte das Thema doch endlich vom Tisch zu bringen sein. Für mich ist das Objekt sowieso schon immer die Ideallösung.


    Kompletter Artikel: Freie Presse

  • WG Einheit will im Heckert Reihenhäuser bauen

    FP, 04.06.2010
    http://www.freiepresse.de/NACH…AGES_REGIONAL/7388482.php


    Wieder Neubau im Chemnitzer Heckertgebiet geplant
    WG Einheit will der GGG Abrissflächen abkaufen - Pläne für Reihenhäuser


    Die WG Einheit möchte in Hutholz-Süd der GGG Flächen abkaufen, auf denen die Stadt-Tochter vorher Häuser abgerissen hat. Roswitha Kühnel, Vorstandsvorsitzende der WG Einheit: "Das Grundstück, das wir kaufen möchten, hat eine Fläche von rund 7000 Quadratmetern und soll mit Reihenhäusern bebaut werden." Es handelt sich im freigewordene Flächen neben den auf drei oder zwei Etagen zurückgebaut und komplett sanierten Neubaublöcke der Genossenschaft an der Walter-Ranft-Straße 20 bis 34.
    http://www.bing.com/maps/?v=2&…020%2C%2009123%20Chemnitz


    Laut Kühnel sei es kein Problem, dass der Neubau auf einem Areal geplant ist, auf dem vorher mit Fördergeld Häuser abgerissen wurden: "Die Förderrichtlinien besagen, dass nach einem Abriss zehn Jahre lang kein Mietwohnungsbau zulässig ist. Wir möchten jedoch Wohneigentum anbieten."


    Die Genossenschaft hat bereits mehrere Eigenheime und Eigentumswohnungen gebaut, allerdings bisher immer auf eigenen Flächen. So ist zwischen Elfgeschossern am Hutholzring auf Abrissflächen der WG Einheit eine Eigenheimsiedlung entstanden: 20 von 22 Grundstücken sind verkauft und verpachtet. An der Max-Opitz-Straße sind sämtliche 24 Eigentumswohnungen verkauft und vermietet. An der Alfred-Neubert-Straße 60/62 sind zwei von 20 Eigentumswohnungen verkauft sowie elf vermietet, und an der Alfred-Neubert-Straße 68-72 wurden zwei von 24 Eigentumswohnungen verkauft und sieben vermietet. Die WG hat über 6200 Mitglieder und 6300 Wohnungen vor allem in Markersdorf, Hutholz und Altchemnitz. Bislang hat sie nach eigenen Angaben 24 Häuser komplett und 14 Gebäude teilrückgebaut. Das sind 1931 Wohnungen.

  • Das beweist einmal mehr die Unfähigkeit derer die dort Entscheidungen treffen. Die Stadtumbaudiskussion scheint an diesen Leuten vorbei gegangen zu sein.
    Vielleicht sollte man einmal eine Führung organisieren, z. B. zu den Häusern des ehemaligen Gaswerkes in Altchemnitz. Die müssen und sollten dringend saniert werden. Dort würden die Leute gerne wohnen und es stünde der Stadt gut.

  • Die Freie Presse veröffentlicht schon heute einen Artikel, in dem die GGG die Ergebnisse der erst heute abgeschlossenen Auktionsrunde bejubelt und ankündigt, verstärkt auf diesen Vertriebsweg setzen zu wollen. Wenn die Ergebnisliste vorliegt, werde ich das dann wieder aufbereiten. Jedenfalls sind mindestens 17 der 19 GGG-Objekte weggegangen, beteiligt hätten sich überwiegend Privatpersonen. Für die GGG entfielen nun auch die Leerstandskosten von einem Euro je Quadratmeter und Monat.


    Zur nächsten Sitzung des Kuratoriums Stadtgestaltung gibt es eine Pressemitteilung der Stadt:

  • Die Ergebnisliste der SGA liegt vor. Wer die Objekte noch einmal im Detail vorgestellt haben möchte, kann in folgendem Beitrag schmökern.


    Zusammenfassend kann man sagen, daß die Auktion wirtschaftlich ein beachtlicher Erfolg war und die Presseberichte bestätigt, die erst kürzlich davon sprachen, daß in Chemnitz die Nachfrage nach Häusern das Angebot übersteigt. Die Diamant-Fabrik ist für den Traumpreis der Eigentümer weggegangen, auch die GGG hat insgesamt 216.000 € eingenommen und 184 leerstehende Wohneinheiten veräußert.


    Die Ergebnisse im Detail (Nummer, Straße, Mindestgebot, Auktionserlös):


    30. Chemnitz, Nevoigtstraße 6 150.000,-- 400.000,--
    31. Chemnitz, Weststraße 65,67 195.000,-- 195.000,--


    GGG-Objekte:
    32. Chemnitz, Kanzlerstraße 66 9.000,-- 20.000,--
    33. Chemnitz, Kanzlerstraße 68 10.000,-- 20.000,--
    34. Chemnitz, Carl-von-Ossietzky-Straße 24 19.000,-- 35.000,--
    35. Chemnitz, Reichenhainer Straße 6, 8, 10, 12 50.000,-- 50.000,--
    36. Chemnitz, Lutherstraße 58 5.000,-- 7.500,--
    37. Chemnitz, Senefelderstraße 13 9.000,-- 9.000,--
    38. Chemnitz, Lohrstraße 10 5.000,-- 8.000,--
    39. Chemnitz, Glauchauer Straße 12 7.000,-- 15.000,--
    40. Chemnitz, Inselsteig 1 3.000,-- 8.000,--
    41. Chemnitz, Bernsdorfer Straße 297, 299, 301 5.000,-- 8.000,--
    42. Chemnitz, Bergstraße 29 1.000,-- 1.000,--
    43. Chemnitz, Gartenweg 5 7.000,-- 7.000,--
    44. Chemnitz, Annaberger Straße 501 1.000,-- 4.000,--
    45. Chemnitz, Fichtestraße 22 7.000,-- 7.000,--
    47. Chemnitz, Zwickauer Straße 473 9.000,-- 9.000,--
    49. Chemnitz, Clara-Zetkin-Straße 6 2.000,-- 3.500,--
    50. Chemnitz, Klaffenbacher Straße 74/ 76 4.000,-- 4.000,--


    Selbst die Ruine in der Bachgasse 4 ist als Nachverkauf für 500 Euro noch verkauft worden.

  • Die Spitzenforscher der TU Chemnitz haben sich mal wieder ganz zentralen Fragen unserer Zeit angenommen. Marketing-Experten haben knapp 2000 Einwohner zu Stadt-Slogan, Stadtfest und Weihnachtsmarkt befragt: Wie kommen der Slogan "Stadt der Moderne", das Stadtfest und der Weihnachtsmarkt bei den Chemnitzern und ihren Gästen an?


    Die Ergebnisse der Forschungen:


    FP, 09.06.2010
    Nur Ältere finden Chemnitz modern
    http://www.freiepresse.de/NACH…ALES/CHEMNITZ/7391689.php


    Lausitzer Rundschau, 10.06.2010
    „Stadt der Moderne“ ist unpassend
    http://www.lr-online.de/nachri…unpassend;art1047,2934384


    SF, 09.06.2010
    Chemnitz - die Stadt der Moderne...
    Ein Slogan, den zwar mittlerweile fast jeder kennt, mit dem sich aber noch zu wenige Chemnitzer identifizieren können
    http://www.sachsen-fernsehen.d…x?ID=1095&showNews=746296

  • Immer mehr Menschen ziehen aus den umliegenden Gemeinden (zurück) nach Chamtz. Fast alle Orte rund um die Stadt, ausgenommen Neukirchen, Augustusburg und Altmittweida, haben 2009 mehr Fortzüge nach Chemnitz als Zuzüge in den
    eigenen Ort zu verzeichnen. Einige von ihnen versuchen nun, mit neuen Wohnungsbaustandorten dem Einwohnerschwund entgegenzusteuern.


    FP 16.06.2010
    Trendwende: Umländer ziehen nach Chemnitz
    Im Vorjahr sind aus den Orten mehr Leute in die Großstadt gezogen als vor zehn Jahren
    http://www.freiepresse.de/NACH…AGES_REGIONAL/7396393.php

  • 17.06.2010


    Chemnitz, weiter Abbrüche von Baudenkmälern, zeitgleich Sanierungen von Großplatten


    Nachdem die Abbrüche an der Pamstraße im November 2008, Chemnitz deutschlandweit in die Kritik brachten, wird seit heute überraschend weiter an der Palmstraße abgerissen.
    Es handelt sich um die Palmstraße 27. Ein Gründerzeitmehrfamilienhaus, erbaut um 1900, bis zu den Abbrüchen im November 2008 in einem geschlossenem Karree stehend.


    Mit dem Abbruch der Palmstraße 27 ist der bis vor wenigen Jahren geschlossen erhaltene historische Gründerzeitstraßezug Palmstraße komplett zerstört.


    Zeitgleich mit dem Abbruch an der Palmstraße laufen im Chemnitzer Plattenbauviertel Heckertgebiet an der Stollberger Straße derzeit Komplettsanierungen an drei Großplatten.


    http://www.fotos-hochladen.net/abbruchpalmstrae2oazqgyml.jpg


    Die Stadt Chemnitz informiert aktuell auf Ihrer Internetpräsenz, dass es zukünftig einen Gründerzeitmarkt, als deutschlandweite Einmaligkeit auf dem Chemnitzer Stadtfest geben soll.


    Video


    baudenkmäler-chemnitz.de

  • Tja, was wollt ihr denn machen? Die Menschen aus den bewohnten Plattenbauten in zu sanierende Gründezeitbauten umsiedeln? Das geht leider nicht, obwohl ich mir das oftmals wünsche. Denn so entsteht eine zerfurchte Stadtlandschaft.

  • Ach,,, die GGG hat Menschen aus bewohnten Altbauten in Plattenbauten umgesiedelt. In Größenordnung.

  • Ja, siehe Bitte aktuelles, auf baudenkmäler-chemnitz.de/Klaffenbacher Straße und das WDR Monitor Interview mit einer ehemaligen Bewohnerin der Körnerstraße.

  • Eine Zwangsumsiedlung ist weder durchsetzbar noch ökonomisch möglich, soweit sind sich denke ich alle einig. Allerdings fordert das auch niemand. Man müßte aber endlich den Mut dazu aufbringen, den Menschen klar zu sagen, in welche Plattenbaugebiete mangels Perspektive nicht mehr investiert wird, so wie man das etwa in Stendal oder Suhl gewagt hat. Die entsprechenden Förderkulissen stehen bereit. Alles weitere würde dann der Markt regeln.
    Chemnitz traut sich aber nicht einmal, bereits leergezogene Plattenbauten wie den an der Promenadenstraße (195 Wohnungen, Luftbild) vom Markt zu nehmen. Dort fabuliert die GGG immer noch von einer Sanierung. Anderes Beispiel: Was soll die Billigsanierung in der Nordstraße (115 Wohnungen, Luftbild)? Laut Freier Presse wird dort für nur 400.000 Euro umgebaut, um danach Mieten von 3,70 €/m² zu erzielen. Bei 15 % Leerstand wäre ein Abriß die logische Entscheidung. Nur wenn man in Chemnitz in Größenordnungen Wohnungen in den Plattenbaugebieten vom Markt nimmt, kann die Stadtentwicklung mittelfristig wieder in zukunftsfähige Bahnen finden.
    Natürlich wäre das ein langwieriger Prozeß und würde maroden Objekten wie der Palmstraße 27 nicht mehr helfen. Die Fehler, die gerade dort in der Vergangenheit gemacht worden sind, kann man aber trotzdem bedauern. Hier wurden komplette Straßenzüge vernichtet, die traurigen Reste werden über kurz oder lang ebenfalls das Zeitliche segnen.