Neubebauung am Schinkelplatz/Werderscher Markt

  • Die orangene Fassade sieht in der Tat scheußlich aus und beißt sich mit dem Naturstein. Ich finde das Gebäude aber auch sonst von der Kubatur und der Fassadengestaltung plump und unpassend für den Ort. Die Tatsache, dass das Gebäude farblich nicht mit den Visualisierungen übereinstimmt erhöht meine Sympathie für das BV auch nicht gerade. Dennoch halte ich mich mit meinem abschließeden Urteil zurück. Ich hoffe zumindest, dass die Farbe der orangenen Fassade noch geändert wird, denn hier ist es nun wirklich ganz offensichtlich, dass sich eine (abwendbare) ästhetische Katastrophe anbahnt.

  • Ich glaube, die Aufregung wird hier ähnlich enden wie die über das miese Pflaster bei den Kronprinzengärten. Diese Farbe sieht so unglaublich scheußlich aus, dass ich überzeugt bin, dass sie nochmal geändert wird, zumal auf den Visus alle Flächen gleichfarbig dargestellt waren.

  • Streben nach Konsens ist ein fauler Kompromiss

    Der Entwurf von Max Dudler wäre ein fauler Kompromiss gewesen. Der Entwurf orientiert sich ein bisschen am historischen Vorgänger, will dann aber doch nicht der historische Vorgänger sein. Und um etwas Neues zu erschaffen, hat bei Herrn Dudler die Kreativität leider nicht ausgereicht. Das Ergebnis ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Herr Dudler will mit diesem Entwurf niemandem weh tun. Dieses Streben nach Konsens geht mir ganz ordentlich auf die Nerven!

  • ^ auf den Schultes Bau bin ich wirklich gespannt wie der im Gesamtensemble rüberkommt.
    Ich bin sowieso etwas erstaunt dass hier im Forum so wenig über das Schultes-Raumschiff resümiert wird, schliesslich ist der Bau in seiner Gestaltung schon der experimentierfreudigste am Schinkelplatz, und wird wohl auch der auffälligste werden.


    Mir gefällt jedenfalls was ich auf den Visus sehen konnte, modern und wie Rotes Rathaus schon sagte, ein bisserl Kanzleramt-90er-Postmoderne :)

    2 Mal editiert, zuletzt von notration ()

  • Der Entwurf von Max Dudler wäre ein fauler Kompromiss gewesen. Der Entwurf orientiert sich ein bisschen am historischen Vorgänger, will dann aber doch nicht der historische Vorgänger sein. Und um etwas Neues zu erschaffen, hat bei Herrn Dudler die Kreativität leider nicht ausgereicht. Das Ergebnis ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Herr Dudler will mit diesem Entwurf niemandem weh tun. Dieses Streben nach Konsens geht mir ganz ordentlich auf die Nerven!


    Relativ subjektive Bewertung mit der ich nicht wirklich etwas anfangen kann. Letztlich ist jedes Projekt innerhalb dieses Blocks aufgrund der vielen Vorgaben ein Kompromiss. Bei Dudler gefällt mir das gleichmäßige quadratische Fensterraster mit der reliefartigen Fassadenstruktur drumherum. Eine für Dudler typische Architektursprache die moderne und traditionelle Formen miteinander vereint.
    Bei dem was sich hier mittlerweile abzeichnet, wäre mir so ein "unaufgeregter Dudler" lieber gewesen.


    notration
    Den Schultes-Bau finde ich an sich nicht so schlecht. Allerdings befürchte ich, dass er mit seiner massiven Optik aus großflächigen grauen Fassadenplatten und "Kolossalordnung" in dieser Breite und Dimension für den kleinen Schinkelplatz etwas too much ist. Aber mal abwarten...

  • ^ ich meine damit, daß der Dudler-Entwurf zu wenig Wiedererkennungswert hat.


    Bei dem was sich hier mittlerweile abzeichnet, wäre mir so ein "unaufgeregter Dudler" lieber gewesen.


    Unaufgeregtheit ist an dieser Stelle sicher sinnvoll. Unaufgeregtheit sollte aber nicht verwechselt werden mit Langweiligkeit. Bei Dudler ist das geriffelte Profil das einzige kreative Gestaltungelement. Dudlers Entwurf ist zu austauschbar.


    Dem Moneo-Entwurf stehe ich auch kritisch gegenüber. Aber der auffällige Sockel gefällt mir.

  • ^
    Vom Dudler-Entwurf gibt es halt nur das obige Foto. Visus wo die Fassadendetails genauer gezeigt werden konnte ich leider nicht finden. Die feine Reliefstruktur dürfte dann aber besser visualisiert werden.


    Der Sockel von Moneo ist m.E. nur in Punkto Materialität, weniger in seiner Struktur, interessant. Der Rest darüber reiht sich in die vielen langweiligen Vertikalrastereien ein die man zu Hauf landesweit bei diversen Neubauprojekten findet. Und das hat dann genau 0 Wiedererkennungswert.

  • Na ja, die Idee des Entwurfs bei Dudler ist doch auch nur 08/15. Eine "normales" Erdgeschoss und darüber vier "normale" Fensterreihen.


    Ob Schultes, Staab oder Moneo. Alle haben sich etwas Besonders einfallen lassen. Das heißt natürlich nicht, daß das Ergebnis immer toll ist. Aber immerhin haben sich Schultes, Staab und Moneo Gedanken gemacht. Die feine Reliefstruktur von Dudler ist löblich, aber langweilig. So empfinde ich es zumindest.


    Aber ich hätte auch gut damit leben können, wenn Dudler realisiert worden wäre. Die wirklich wichtigen Bauten sind ja ohnehin die Friedrichwerdesche Kirche und die Bauakademie.

  • ^
    "08/15" kann wertig (bei Dudler in real schon häufig passiert) oder - wie hier nun leider immer mehr absehbar wird - eher minderwertig umgesetzt werden. Mir war damals schon etwas mulmig zu Mute als ich den Moneo-Entwurf sah. Ich hatte noch gehofft, dass am Ende ähnlich wie bei Staab etwas Gutes bei herum kommt. Schade...

  • ^ Vor allem, wenn man bedenkt, daß Rafael Moneo doch eigentlich für gute Architektur steht. Bei Moneo hätte ich nicht erwartet, daß sein Ergebnis dann ein billige Anmutung aufweist. Schon ein bisschen schade.

  • Die Fassadenplatten am Schultes-Bau:



    Der Moneo wirkt auf diesem Foto farbiger als real. Dennoch ein merkwürdiger Bau. Erscheint wie aus Pappmaché:


  • Diese Farbe ist wirklich sehr schade, Kubatur und Gestaltung gingen ansonsten eigentlich einigermaßen in Ordnung. Noch trauriger dass die Gastronomie die auf den ersten Visus zu sehen war scheinbar nicht mehr eingeplant ist.


    Man kann nur hoffen dass hier noch einmal in anderer Farbe drüber gestrichen wird...

  • Im Vergleich zu den letzten Fotos hat sich nicht sonderlich viel getan, aber interessant ist die Wirkung der Farbe an der südl. Fassade. Dort nimmt sich das Gebäude deswegen etwas zwischen den beiden Schinkelschen Backsteingebäuden zurück.


    (Fotos von mir)

  • [..] Statt der vielen Sonnenschirme und eines angedeuteten Cafes scheint jetzt nur ein dröger Eingang für die Bertelsmann Stiftung vorgesehen. Für mich sieht das schrecklich aus. Beide Visualisierungen sind von Frankonia. Ich habe sie mal nebeneinander montiert, um den Unterschied zwischen "belebt" und "dröge" zu zeigen:
    https://abload.de/img/unbenannt3ljr1o.jpg
    (Bilder: Frankonia)


    http://www.berlin-schinkelplatz.de/index.php/de/
    Auf der ersten Visu (von vier) sind dort Sonnenschirme etc. abgebildet ;)

  • ^ Auf keiner der Visus ist der Bärenbrunnen zu sehen (auf Freed's 1 Foto gut zu erkennen), Ich hoffe der wurde einfach nur nicht visualisiert und verschwindet nicht jwd!

  • Täuscht die Belichtung des Fotos oder ist die Farbe jetzt heller als noch unter #992 ?
    Oder ist diese Seite heller gestrichen als die abgeschrägte Seite zum Schinkelplatz hin?


    Auf jeden Fall sieht es jetzt fast so aus wie auf der Visualisierung (der mit den Sonnenschirmen).

  • http://www.berlin-schinkelplatz.de/index.php/de/
    Auf der ersten Visu (von vier) sind dort Sonnenschirme etc. abgebildet ;)


    Ja, aber das ist eben die alte Visu. Ich hatte ja bei meiner Gegenüberstellung dieses mit dem neueren Bild verglichen und auf dem neueren gibt es eben keine Schirme mehr. Ist ja jetzt auch eine andere Nutzung.


    Der Bärenbrunnen ist allerdings auf beiden Visus nicht abgebildet. Ist zwar keine Schönheit, ich denke aber, der wird bleiben.