Galerie der Nürnberger U-Bahnhöfe

  • @ Silseia:


    Ja, die Stationen ab Bau der U2 sind insgesamt deutlich individueller. Jedoch sind auch die neuen Stationen recht "asketisch", wenngleich viel raffinierter als die sehr nüchternen, aber doch recht zeitlosen alten Stationen.


    Mal ein Vergleich:


    Die Station Josephsplatz in der Maxvorstadt, München, eröffnet 1980:
    https://de.wikipedia.org/wiki/…hnhof_Josephsplatz_01.jpg



    Hier die ebenfalls 1980 eröffnete Station Bärenschanze in Gostenhof:
    https://commons.wikimedia.org/…hof_B%C3%A4renschanze.jpg



    Deutlich wird: In Nürnberg hat man die Betondecke gestaltet, in München verkleidet. In Nürnberg sind die Wände gefließt, in München verkleidet. Während Bärenschanze mit wenigen farbtönen auskommt, arbeitet Josephsplatz mit farbigen Akzenten und einem breiteren Mix aus Materialien.
    Mein Fazit: Die Nürnberger U1-Standardstation wirkt sehr viel strenger, aber, wie ich finde, auch zeitloser als die Münchner U2-Standarstation.



    Auch beim Bahnhofsbau gilt:
    Weniger ist häufig mehr, auch was das Thema Pflege betrifft.



    d.

  • Mir persönlich gefallen geflieste und gekachelte U-Bahnstationen. Die aus der Gründerzeit, wie z.B. die U-Bahnstation Klosterstraße oder Hermannplatz in Berlin sind echte Schönheiten. Die Kacheln sind natürlich in den 70'ern sparsamer eingesetzt, aber als Wandgestaltung gefallen sie mir trotzdem. Dazu zählt natürlich auch die Haltestelle Bärenschanze!

  • ^ Mir auch. Je mehr man später wollte, desto weniger bekam man, wie auch dexter schon treffend ausgeführt hat. Dennoch werden auch diese U-Bahnhöfe später ihren Platz in der timeline einnehmen, wie man jetzt auch bei den Bahnhöfen der Berliner U9 sehen kann.


    Jap, ist wohl der bislang erfolgreichste Thread hier im Unterforum. Als Finale bringst du dann die Station Lorenzkirche? :daumen:


    Woran machst du das fest? An der Anzahl der Beiträge und den Aufrufen ja wohl kaum?! Na das Finale findet eher in Langwasser statt. Bin ja bisher Station für Station, vom Startpunkt einer Linie bis zu deren Endpunkt, durchgegangen. Anfangs habe ich überlegt wo es enden soll, aber in der Mitte wollte ich nicht enden. Vielleicht hätte ich in Langwasser starten und in Fürth enden sollen...


    Dexter
    Ich schließe mich deinem Fazit an. München hat den "breiteren Mix aus Materialien", weil man auch das breitere Budget hatte. Um den U-Bahnbau in Nürnberg zu stemmen musste man jeden Pfennig zweimal umdrehen. Somit hat man aus der Not eine Tugend gemacht. Und man hat es gut gemacht. Zeitloses Design muss nicht viel Geld kosten. Dazu sind die Fliesen noch pflegeleichter und wartungsarm. Die Farbwahl ist aber manchmal grenzwertig...

  • Weißer Turm

    Auch hier überspringen wir den "Plärrer", da wir ihn schon hatten, und erreichen den zentralen U-Bahnhof "Weißer Turm", eröffnet 1978. Diese Station ist für mich seit jeher die größte Enttäuschung im gesamten Netz. Die Station wirkt klein und eng, die Materialwahl an den Seitenwänden ist klasse (gibt es so bei einigen Nürnberger U-Bahnhöfen), die grünen Fliesen an Mittelstützen und Zugängen jedoch ist eine Katastrophe, beißt sich brutal mit den Seitenwänden und versaut den ganzen U-Bahnhof! Dazu kommt die zentrale Lage und auch hier kann der U-Bahnhof nicht mit der Oberfläche mithalten. Die Atmosphäre und die Gestaltung hier unten lässt keinen Zusammenhang mit dem Namensgeber erkennen. Dabei gehört "Weißer Turm" (neben Plärrer, Opernhaus, Hbf. und Lorenzkirche) zu den 5 U-Bahnhöfen die der gemeine Besucher noch am meisten nutzt und wahrnimmt.





    Aufgang zur Verteilerebene


    Abgang zur Bahnsteigebene



    Bilder: Silesia

  • Teil 2

    Dabei lässt die Situation an der Oberfläche doch hoffen... Der namensgebende Turm über der Station, von vorne und hinten.



    Der Zugang ist in den Turm integriert - toll!




    Ein weiterer Zugang ist ebenfalls in ein Gebäude integriert.



    Bilder: Silesia

  • Lorenzkirche

    Der zentrale U-Bahnhof "Lorenzkirche", von dem ich nun sicher weiß wie sehr ihn die Nürnberger lieben. Eröffnet wurde dieser Röhrenbahnhof 1978.










    Bilder: Silesia

  • Teil 2

    DT2


    DT1


    Noch einmal die Röhre


    Der lange Aufgang zur Verteilerebene


    Verteilerebene


    Blick von der Verteilerebene in die Tiefe


    Zugang an der Oberfläche mit der namensgebenden Lorenzkirche im Hintergrund


    Abgang



    Bilder: Silesia



    Nachdem der bereits gezeigte U-Bahnhof "Hauptbahnhof" übersprungen wurde, geht es später dann weiter mit dem Ostast der U1 nach Langwasser.

  • Der in den Weißen Turm integrierte Bahnhofseingang ist wirklich genial! Ist mit gar nicht aufgefallen als ich in Nürnberg war.

  • Ja Moment, die Station Lorenzkirche bietet meines Wissens als Einzige auf der Bahnsteigebene Ausstellungsvitrinen, die für die Kulturellen Aushängeschilder der Stadt werben! Außerdem gibt es hier ein ausgedehntes Gefüge aus Verteilergeschossen und Zugängen, leider habe ich aktuell keine Bilder davon da. Nur diese hab ich zufällig geschossen, als ich ein nagelneues Objektiv auf meiner Cam testete. Es ist der Zugang von der Karolinenstraße aus über den Karstadt.




    Interessanter ist das Verteilergeschoss aber von der Königstraße aus Norden kommend, davon habe ich aber leider kein Foto.

  • Von den ausgedehnten Verteilergeschossen habe ich leider auch keine Fotos und alle Zugänge bin ich auch nicht abgelaufen. Gut möglich das ich noch bei anderen Stationen die jeweils schlechteren Zugänge gezeigt habe, da ich nicht überall alle Seiten durchlaufen habe. Jeder lokale Beitragende kann sich frei fühlen hier entsprechend zu ergänzen! :daumen:

  • Bezüglich der Station "Weißer Turm"


    Tatsächlich war wohl geplant den Bahnhof aufwendiger auszugestalten. Aus Kostengründen habe man dann abgespeckt - so hab ich das mal gelesen. Die Eingangssituation im Turm ist super, der Rest leider so mittelprächtig.
    Übrigens hat man die Barbakane des Turms seinerzeit wieder rekonstruiert. Zumindest teils war diese nicht mehr vorhanden und kam erst wieder mit dem U-Bahnbau.



    Derzeit laufen ja Planungen für eine "Revitalisierung" der Stationen. Die Innenstadtbahnhöfe sind davon aber ausgenommen, diese sollen seperat betrachtet werden.
    Bei der Revitalisierung geht es um die Verknüpfung von notwendiger Modernisierung und grundsätzlicher Instandhaltung. Anstatt zu "flickschustern" möchte man die Erneuerung der Stationen aus einem Guss. Bereits realisiert ist die Station "Scharfreiterring" - eine der ersten U-Bahnbauten überhaupt in Nürnberg. Wie ich finde ist die Erneuerung sehr gut geworden. Die Stationen ist im finisch feiner aber in ihrem Grundcharakter unverändert schlicht.
    Nächste Station auf der Liste ist die schon gezeigte Station Muggenhof...



    https://www.vag.de/unternehmen…kte/instandhaltungen.html



    d.

  • Das Verteilergeschoß des U-Bahnhofes Lorenzkirche hat noch den Scharm der 70er Jahre. :)
    Leider wird für die Auffrischung dieses Scharms, seit Jahren nichts mehr wirklich getan.Ich weis noch als Kind wie toll das alles dort ausgesehen hat.
    Das Verteilergeschoss hat auch einen tollen Orgelbrunnen der schon länger außer Betrieb ist. :nono:.
    Ich versuche schon seit Anfang letzen Jahres über Karstadt die Besitzerfirma zu überzeugen das sie ihn reparieren lassen.

  • Station Lorenzkirche

    Genau, eigentlich die spannendste U-Bahn-Station, die ich aus dieser Periode kenne. Denkmalschutzverdächtig. Ich war heut in der früh mal dort, nachdem es sich doch durchaus mal anbietet davon ein paar Fotos zu machen. Der Eingang von Norden kommend in das besagte Verteilergeschoss, im Hintergrund die Lorenzkirche, die der Station den Namen gegeben hat:



    Bereits im Gang zum Verteilerknoten zeigen sich die puristischen Elemente der 70'er Jahre, die hier noch im Original vorhanden sind:



    Bronzen eloxierte Aluminiumprofile für die Fenster und Türen der reichlich vorhandenen Ladeneinbauten. Kein billiges weisses Plastik, sondern damals State of the Art. Verkleidete Betonsäulen mit Kugellampen stützen eine rauhe, schwere Waschbetondecke mit Stuckaturen in ausladenden Ringen, die etwas an den Saturn erinnern. Immerhin wird in einigen Kunstformen diese Zeit auch als Space-Age bezeichnet, als die Menschheit aufbrach ins All. Ich finde das schwirrt hier ein wenig mit. So auch der ausladende unterirdische Platz, der überdies keine dunklen Ecken oder toten Enden bzw. Sackgassen kennt:



    In jedem der Gänge und Nischen befinden sich Geschäfte, auch alle belegt (!!!) oder Abgänge zur U-Bahn bzw. Eingänge in den Karstadt. Das vermittelt trotz der eher drückenden Schwere der Materialien ein Gefühl von Sicherheit. Mir geht es jedenfalls so.




    Das Verteilergeschoss hat auch einen tollen Orgelbrunnen der schon länger außer Betrieb ist. :nono:.
    Ich versuche schon seit Anfang letzen Jahres über Karstadt die Besitzerfirma zu überzeugen das sie ihn reparieren lassen.


    Der Orgelbrunnen weist ebenso auf die Lorenzkirche hin:



    Wenn man diesen Brunnen aber nicht mit Wasser betreiben will, ließe sich hier sicherlich auch etwas mit Licht machen. Denn als ich ihn damals das erste Mal in Betrieb sah war meine erste Assozoziation keine Brunnenanlage, sondern ein Wasserrohrbruch ;) Wasser und Orgel .... naja kann man, muss man aber nicht.


    Zum Schluss noch ein Bild den selben Ausgang wieder hinaus, Richtung Hauptmarkt, die Altstadtbebauung im Blick:



    Zusammenfassend kann ich nur unterstreichen, dass mir diese U-Bahnstation in Nürnberg am besten gefällt. Sie ist nicht nur außerordentlich üppig dekoriert im immer seltener werdenen Stil der 70'er Jahre, und das auch noch im gepflegten wenn auch nicht frischen Originalzustand, sondern die Station ist auch noch gut erschlossen und intelligent strukturiert. Ich hoffe mal, dass wenn hier die Renovierung ansteht, man diesen Stil pflegt, herausputzt und in Szene setzt und es nicht mit billigen Materialien, merkwürdigen Farben und unnötigen Verkleidungen ruiniert. Daher: Denkmalschutz!

  • Station Hauptbahnhof

    Am Hauptbahnhof finde ich ist das tolle Kachelrelief der Hauptsehenswürdigkeiten der Altstadt noch unbedingt erwähnenswert. Es zeigt sich quasi jedem, der vom Hauptbahnhof in die Altstadt oder zu den U-Bahnen geht und finde ich ist schon ein ziemliches Aushängeschild gerade dieser zentralen U-Bahnstation. Wenn ich von einer Reise mit der Bahn in Nürnberg ankomme und auf dem Heimweg daran vorbei laufe fühle ich mich wieder daheim.



    Aktuell ist es ja auch so dass im Prinzip jeder Besucher daran vorbei muss, da es keinen anständigen oberirdischen Fußweg vom Hauptbahnhofsgebäude über die Verkehrsmittelinsel in die Altstadt gibt. Es gibt ja nichteinmal eine gescheite Fußgängerampel auf die Mittelinsel, die als Bus- und Straßenbahnknoten ausgebaut ist. Daher müssen aktuell alle Reisenden unter die Erde und an diesem Mosaik vorbei.

  • Zum Verteilergeschoss Lorenzkirche



    Ich hab auch, wie "Gelber Löwe", noch viel positive Erinnerungen an die Passage aus Kindesalter. Tatsächlich hat sich praktisch kaum etwas verändert. Leider wirkt alles heute nur etwas abgegriffen und verwohnt.



    Ich gebe dir recht nothor, das sollte unter Denkmalschutz. Eine behutsame Auffrischung und Reperatur wo notwendig wäre alles was es hier braucht. Vielleicht kann man insgesamt auch etwas am Licht verbessern. Hier und da ein kleiner Akzent...



    d.

  • Aufseßplatz

    Danke euch für die ergänzenden Informationen und nothor für die tollen Bilder vom Verteilergeschoss am U-Bahnhof Lorenzkirche! Ich hatte bisher immer den falschen Ausgang gewählt... Mittlerweile habe ich es mir auch vor Ort angeschaut, die Atmosphäre ist wunderbar. Das muss in jedem Fall erhalten werden! Auch das Kachelrelief am Hauptbahnhof blieb meinen Augen bisher verborgen - wenn es das nicht gäbe, müsste man es erfinden und genau dort anbringen!


    Hauptbahnhof ist auch das richtige Stichwort, denn nun geht es von dort an weiter zum nächsten U-Bahnhof, nämlich "Aufseßplatz" im Stadtteil Galgenhof, eröffnet 1975. Das unmittelbare Umfeld über der Station ist leider geradezu abstoßend. Die nachfolgenden unterirdischen Bahnhöfe haben an den Bahnsteigwänden noch oben eine Reihe Kacheln in gleicher Farbe wie unten, wodurch eine farbliche Symmetrie entsteht, im Gegensatz zu den davor gesehenen U-Bahnhöfen Bärenschanze, Gostenhof und Maximilianstraße, wo die obere Kachelreihe komplett fehlt.







    Aufgang zur Verteilerebene



    Bilder: Silesia

  • Teil 2

    Verteilergeschoss



    Abgang zur Bahnsteigebene


    Zugänge an der Oberfläche





    Abgang zum Verteilergeschoss



    Bilder: Silesia

  • Maffeiplatz

    Es folgt der U-Bahnhof "Maffeiplatz" im Stadtteil Lichtenhof, eröffnet ebenfalls im Jahr 1975. Hier passt grün...





    Kunst





    Bilder: Silesia

  • Frankenstraße

    Der U-Bahnhof "Frankenstraße" im Stadtteil Hummelstein, eröffnet 1974. Nun blau...








    Bilder: Silesia