Quartier an der Paulsternstraße

  • Quartier an der Paulsternstraße

    http://www.tagesspiegel.de/ber…-haselhorst/20582266.html
    Demnach sollen auf einem ehemaligen Laubenpieper-Areal in Haselhorst zwischen Pausternstraße und Gartenfelder Straße 480 Wohnungen entstehen. Die Berliner Kilian-Immobiliengruppe ist hierzu mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften im Gespräch.
    Neben einem elfgeschossigen Hochhaus sind vier- bis siebengeschossige Häuser beiderseits eines Hofgartens geplant.


    Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit am Bebauungsplanverfahren wurden bereits vorgestellt.

  • Der zugehörige Bebauungsplan 5-113 liegt bis einschließlich 29.11.2018 aus: http://www.stadtentwicklung.be…slegung/5-113/index.shtml


    Siehe auch unten auf: http://kilian-gruppe.de/wohnen/


    Laut obigem TS-Artikel hatte das 26.750 Quadratmeter große Gelände in der Siemensstadt zuvor mehrere Jahrzehnte lang der Siemens AG gehört, die es aber nicht für den Bau von Produktionsstätten nutzte. Stattdessen befanden sich demnach dort Arbeitnehmergärten, die Lauben seien 2016 abgerissen worden..

  • ^
    Was für ein himmelschreiender Unsinn! :nono:
    Wie soll Berlin denn wachsen, wenn überall nur aufgelockerte Vorstadtbebauung umgesetzt werden soll?


    Das Quartier ist mit der U7 (und später vielleicht sogar der Siemensbahn) bestens angebunden, zwei Stationen weiter findet man ebenso eine dichte Blockbebauung der Siemensstadt vor, dazu kommt der geplante Technologiecampus von Siemens in direkter Nachbarschaft.


    Diese Struktur ist es, was Berlin ausmacht, weshalb so viele Menschen hier her kommen. Natürlich macht ein einzelnes Projekt keinen zweiten Prenzlauer Berg, sich aber fundamental gegen urbane Dichte auszusprechen stößt bei mir nur auf Unverständnis.


    Kein Mensch braucht eine weitere Einfamilienhaussiedlung mit maximal 2 Geschossen.

  • ^ Das ist schon richtig, aber ein 40m hohes Gebäude gegenüber 30m niedrigerer Bestandsbebauung kommt schon wie eine ziemliche Wand daher. Außerdem ist es etwas unsinnig, den Bebauungsplan noch verändern zu wollen, wenn sogar schon die Baugruben ausgehoben wurden.

  • Wenn in früheren Zeiten schon immer nach der Maxime "nicht höher als die Bestandsbebauung" gebaut worden wäre, gäbe es heute...



    NICHTS!!!


    Denn die Ursprungsbebauung war eben Nichts!
    Alles was derzeit steht, war immer höher als die Ursprungsbebauung!

  • Blockrandbebauung schön und gut, aber im Hof Häuser mit minimalsten Abständen aufzureihen, wo man sich quasi schon gegenüber sitzt? Nicht jeder mag in einer WG wohnen. Wer’s mag kann gerne ins MV oder Marzahn ziehen und nicht ein neues Beispiel an diesem Ort aufbauen. In Zehlendorf oder Grunewald werden auch keine Hochhäuser neben die Villen geknallt, obwohl auch dort Wohnungen gebraucht werden.


    In jedem Fall sollte man sich an die geregelten GRZ und GFZ halten und diese nicht grundlos überschreiten!


    Eine erneute Beteiligung findet ab dem 14.01.2019 bis 28.01.2019 statt, dann kann man sich nochmal äußern.


    https://www.stadtentwicklung.b…/5-113-erneut/index.shtml

  • PM vom 05.02.2019: https://www.berlin.de/rbmskzl/…essemitteilung.781599.php
    Demnach hat der Senat auf Vorlage der Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Katrin Lompscher, eine Berichtigung des Berliner Flächennutzungsplans (FNP) im Bereich Paulsternstraße beschlossen. Auf Basis der Planungsziele des B-Plans 5-113 werde eine Wohnbaufläche künftig im FNP als W2 dargestellt.


    Zusammen mit der geplanten Wohnbebauung am Saatwinkler Damm und auf der Gartenfelder Insel sollen unter Anwendung des „Berliner Modells der kooperativen Baulandentwicklung“ auf der Fläche ca. 480 Wohnungen und eine Kita errichtet werden.

  • Acht Kräne drehen sich an der Großbaustelle (Foto; Visus): https://www.berliner-woche.de/…gen-und-eine-kita_a204049
    Für das Wohnquartier „Paulsternstraße“ hat demnach der Stadtentwicklungsausschuss im Berliner Abgeordnetenhaus am 20. Februar die Planreife beschlossen; der Bebauungsplan sei zwar noch nicht endgültig beschlossen, aber die Planreife sei rechtlich verbindlich und der Investor habe jetzt grünes Licht.
    Ein Parkhaus soll es dort nun auch geben; für einen öffentlichen Kinderspielplatz außerhalb des Plangebiets erwarb der Investor demnach zusätzlich ein Grundstück nördlich der Gartenfelder Straße.


    Die Berliner Kilian Immobiliengruppe baue die Wohnhäuser und übergebe sie dann schlüsselfertig an die städtischen Wohnungsbaugesellschaften WBM und Degewo.

  • Quartier Paulsternstraße

    Erstmals Fotos - ein gewaltiges Klotzgewitter ist hier am Entstehen:


    paulsternstr01.jpg


    paulsternstr02.jpg


    Bauschild Paulstern- Ecke Gartenfelder Str.


    paulsternstr03.jpg


    Die "Rückseite" des BV, aufgenommen vom östlichen Ende des Hunckemüllerweges, Blick gen Osten:


    paulsternstr04.jpg


    paulsternstr05.jpg



    Lage Google Earth:


    paulsternstr00.jpg

  • ^ Update zum Baufortschritt. Beim Styroporgewitter wurden die ersten Gerüste abgebaut. Es sieht nicht gerade nach viel Abwechslung innerhalb des riesigen Komplexes aus.


    Paulsternstraße Ecke Gartenfelder Straße:


    paulsternstr01.jpg


    Der "Eckturm" von der Westseite aus gesehen:


    paulsternstr06.jpg


    Paulsternstraße: Auch hier wurden einzelne Gebäudeteile bereits abgerüstet:


    paulsternstr02.jpg


    paulsternstr03.jpg


    paulsternstr04.jpg


    paulsternstr05.jpg


    Die Rückseite gen Westen:


    paulsternstr07.jpg


    paulsternstr08.jpg

  • Es geht doch? Im Vergleich zu vielen anderen Projekten, insbesondere WBM Architektur, sieht das wenigstens noch ganz ansprechend aus. Klar geht aber immer mehr. 😊👍

  • Und woran liegt's? Klar: Klassische Fassadengliederung. Der "dekorierte Schuppen" ist und bleibt die günstigste Variante Wohnraum ansprechend zu schaffen.

  • "Dekorierte Schuppen" bringt es genau auf den Punkt.

    Insbesondere der Teil an der Paulsternstr. wirkt wie der Versuch, die Typologie und Ästhetik der neoklassischen Herrschaftsarchitektur für die gehobene Mittelschicht in der Innenstadt der letzten 10 Jahre zu imitieren. Das Ergebnis wirkt allerdings noch grobschlächtiger und unproportionierter als ihre bürgerlichen Vorbilder, und die Tatsache dass es sich um ein Projekt der städtischen Gesellschaften in ziemlich unattraktiver Lage an der Peripherie handelt lässt es beinahe wie Travestie wirken.

    Willkommen in den Quartiersmanagement-Gebieten der 30er/40er Jahre...

  • Wozu die ganze Polemik? Geringe finanzielle Mittel müssen doch nicht davon abhalten, eine Baumasse zu strukturieren. Dass man mit wenigen Zeichen und Mitteln ein Volumen visuell zu gliedern vermag, ist nicht Neues und schon gar nichts Schlechtes.


    Und wenn man sich dabei an einem zeitlosen Proportionsempfinden orientiert, sehe ich keinen Grund, die Sache zu verhöhnen. Schon gar nicht weil in diese Bauten, iiiiiihh, Menschen mit geringem Einkommen ziehen. Zu glauben, dass auch nur Spuren von mehr oder weniger klassischer Gestaltung der Bourgeoisie vorbehalten sind, ist Unsinn.


    Und wenn es hier nicht ganz so elaboriert daher kommt wie in Dahlem, so what!? Ich weiß nicht, was an einer klar formulierten, herausgehobenen Eingangssituation, an einem definierten Sockelgeschoss und einer lesbaren Traufe als Abschluss so 'baba' sein soll. Das Fehlen dieser Elemente ist in der Regel doch genau die Schwäche vieler Bauten.

  • Es ist scheinbar immerhin ein Nöfer, ein billiger zwar, aber ein Nöfer. Hatte nicht jemand hier im Forum vor einiger Zeit vorgeschlagen, dass die Deutschen Stararchitekten eine Reihe von Typenbauten vorbereiten sollten, die dann günstig -und dennoch halbwegs wertig- gebaut werden könnten? Nun, das hier scheint mir so ein Fall zu sein.


    Wenn man sich vor Augen hält, dass in der Preisklasse sonst schlichte weiße Putzfassaden ohne jeden Gestaltungsanspruch entstehen, finde ich das völlig angemessen. Klar sieht man den Fassaden an, dass sie eher günstig waren, aber an der Gliederung der Fenster ist abzulesen, dass hier ein besserer Architekt Hand angelegt hat. Besonders gut gefallen mir die schwarzen Fensterrahmen, die einen wirklich netten Kontrast ergeben und dadurch sogar halbwegs wertig auf mich wirken.

  • "Dekorierte Schuppen" bringt es genau auf den Punkt.

    Insbesondere der Teil an der Paulsternstr. wirkt wie der Versuch, die Typologie und Ästhetik der neoklassischen Herrschaftsarchitektur für die gehobene Mittelschicht in der Innenstadt der letzten 10 Jahre zu imitieren. Das Ergebnis wirkt allerdings noch grobschlächtiger und unproportionierter als ihre bürgerlichen Vorbilder, und die Tatsache dass es sich um ein Projekt der städtischen Gesellschaften in ziemlich unattraktiver Lage an der Peripherie handelt lässt es beinahe wie Travestie wirken.

    Willkommen in den Quartiersmanagement-Gebieten der 30er/40er Jahre...

    Deine Kritik kann ich nicht nachvollziehen. Was wäre denn die Alternative? Natürlich ist es ein Versuch. Aber ich lese in deinem Kommentar auch so eine Art "Klassenk(r)ampf" heraus: neoklassische "Herrschafts"-architektur - was ist das denn für ein Begriff?


    Ich finde es super, wenn man in den günstigeren Preisklassen, wenigstens versucht etwas zu dekorieren. Ich für meinen Teil, ziehe lieber in einen dekorierten Schuppen, als in eine Box mit kleinen Fenstern...

  • ^

    Die Frontansicht vom Kopfbau erinnert mich irgendwie ein wenig an abgespeckten Zuckerbäckerstil. Könnte auch ein entstuckter Kulturpalast sein. Ich finde die Fassadengestaltung ja per se nicht mal schlecht, vielleicht sind es ja die Proportionen? Ich glaube würde der Mittelteil seine "Schultern" um 3-5 Etagen überragen wäre das Ergebnis harmonischer und weniger brandwandig.

    Aber kritisieren ist ja auch immer einfacher als machen ;)