Airport :: Red Carpet Club

  • Verlogene Diskussion...

    Ein Haus als Finanzanlage, das sieht aber so gut wie keiner so trocken.
    Einen Sparbrief verkauft jeder mal eben so wenn es Opportun bzw. notwendig erscheint. Aber wenn sich für das Eigenheim Situationen so nach und nach ergeben die einen Wertverlust potentiell verstärken können ist das für die Allermeisten eine gänzlich andere Situation! Das kann man nicht vergleichen, auch wenn man es nüchtern betrachtet vielleicht tun sollte!


    Ich glaube nicht das der fehlende Ausbau bislang die Entwicklung des Flughafens tatsächlich gebremst hat. Die kapazitäten sind bislang noch immer mit dem Bedarf gewachsen. Das das nicht endlos geht ist klar, aber die Behauptung das Jahrzehntelange Genehmigungsverfahren hätte die Entwicklung faktisch blockiert entbehrt einer argumentativen Grundlage..


    Arbeitsplatzargument:
    natürlich hängen Zehntausende Arbeitsplätze auch ausserhalb des Flughafens an dessen Betrieb. Aber das gebetsmühlenartige wiederholen der Erwartung von wasweisichwieviel Zehntausend ZUSÄTZLICHEN Arbeitsplätzen ist Nebelkerzenwerferei! Es wird ein paar zusätzliche Arbeitsplätze geben, ja. Aber gleichzeitig schreitet auch am Flughafen die Rationalisierung voran.
    paradebeispiel war die Startbahn West - auch damals wurden tausende neue Arbeitsplätze versprochen, dergleichen ist aber als unmittelbare Folge der Kapazitätserweiterung nicht eingetreten! Nach Übernahme des US-Areals und mit Bau des zweiten Terminals gab es wahrscheinlich den wesentlichen Teil des Arbeitsplatzzuwachses, vorher war meines Wissens nach davon nicht allzuviel gewesen. Aber da müßte man belastbare Statistiken aus dem fraglichen Zeitraum zurate ziehen die ich nicht habe.


    Es werden sich auch nicht unendlich viele Neubetriebe im Umland ansiedeln. Arbeitsplatzsicherung mag noch halbwegs angehen, aber das versprechen von Fraport und Politik das es 50.000 oder wievielauchimmer neue Arbeitsplätze geben wird ist eine glatte Lüge.


    Lärmminderung ist realistisch gesehen auch nur mehr oder weniger ein Nullsummenspiel. Flugrouten verlegen verschiebt Lärmbelastung in der Breite. Durch die Siedlungsdichte im Umkreis trifft es dann einfach andere.
    Steileres starten erfordert erhöhte Leistung in der ersten Steigphase. Dadurch werden zwar diejenigen die das Glück haben weiter weg zu wohnen etwas entlastet, aber die die das Pech haben im unmittelbaren umkreis zu wohnen werden dafür umso stärker belastet!


    Firmenneuansiedelung halte ich aus oben dargelegten Gründen für überbewertet.


    Ausserdem wird sich die Situation für den Einzelhandel in Zukunft weiter verschärfen durch den Neubau des Railwaycenters/gateway Gardens. Der Anspruch hier ist es ja nicht nur die reisenden zu versorgen sondern eindeutig auch Kaufkraft aus der Region abzuziehen. Ähnliche Projekte werden in DA und Rüsselsheim bereits bzw. in naher Zukunft realisiert - wo sollen die Kunden alle herkommen? Wenn es auf einmal nicht nur ein Main-Taunus Zentrum gibt sondern gleich eine ganze Handvoll solcher Center... also da werden viele ganz schnell wieder zumachen, das geht gar nicht anders! Das hat zwar nicht direkt etwas mit der neuen Startbahn zu tun, gehört aber zur Gesamtsituation von Handel und Gastronomie die ja auch angesprochen wurden.


    Es wird in erster Linie UMVERTEILT werden, zumeist nicht zugunsten der bestehenden Strukturen.


    Sicher gibt es auch Vorteile, und ich bin ja wirklich nicht gegen den Flughafen per se. Aber die Art und Weise wie hier Argumentativ verschleiert wird, mit Halbwahrheiten und nicht belegbaren Behauptungen hausiert wird, und getroffene Vereinbarungen (Nachtflugverbot) schlicht ignoriert ist einfach nicht hinnehmbar für alle Betroffenen! man kommt sich einfach von vorne bis hinten ver$%&§t vor!



    Man stelle sich vor man hätte man von vornherein erhrlicherweise! gesagt:
    - wir müssen die Kapazitäten sounsoviel erhöhen um unter den top 5 der Europäischen Flughäfen zu bleiben, daher brauchen wir in 10 Jahren eine neue Bahn, und danach alle 15-20 Jahre eine weitere.
    - Raunheim, Flörsheim, Zeppelinheim, Neu Isenburg und ein paar andere Ortschaften werden nach und nach evakuiert (macht man doch im Tagebau schon immer so!)
    - Das Naturschutz- und Naherholungsgebiet im Süden des Flughafens verliert diesen Status
    - So und so sind die zukünftigen An- und Abflugrouten, die zu erwartenden Lärmbelastungen sind so und so (dann kann jeder der in der Nähe rechtzeiteig! entscheiden ob er den Standort wechselt)


    Das Genze in EINEM großen Genehmigungsverfahren durchgezogen - nach der bisherigen Rechtsprechung hätte das locker durchgehen müssen. Hey - das wäre doch mal was gewesen, oder?


    Denn genau das ist die Konsequenz der Argumentation aller Ausbaubefürworter, nichts anderes! Es sagt nämlich diesmal (im Gegensatz zu Startbahn-West-Zeiten!) KEINER: damit ist es dann gut! NEIN: es muß immer weiter gehen, denn Stagnation ist ja bekanntlich das schlimmste was einem Unternehmen passieren kann!


    Aber mal ehrlich: das der Flughafen zum Provinzhafen verkommt wenn sich die Kapazität nicht alle 15 Jahre verdoppeln darf glaubt doch kein Mensch, oder doch?


    Was wäre mal ein bischen Ehrlichkeit so wohltuend bei solcherlei Auseinadersetzungen...

  • Oh doch, es gibt sehr wohl wissenschaftliche Studien, die den Arbeitsplatzeffekt für eine Region und den zusätzlichen volkswirtschaftlichen Wohlstand durch einen Flughafen bzw. dessen Ausbau glasklar belegen.


    Ich habe z. B. selbst an einer Studie mitgearbeitet, die von der Wirtschaftsförderung der Stadt Frankfurt in Auftrag gegeben wurde und das Finanzcluster Frankfurt/Rhein-Main analysierte. Wir haben dutzende Experten-Interviews mit hochkarätigen Leuten aus der Finanzbranche durchgeführt, und die müssen es wissen. Eindeutiger Tenor: der Flughafen ist nicht ein Standortfaktor für Frankfurt, es ist der Standortfaktor.


    Er ist noch deutlich wichtiger als die EZB für die Ansiedlung von Unternehmen der Finanzindustrie und überhaupt für das Entstehen des Finanzzentrums Frankfurt. Ohne den Flughafen und dessen unmittelbare Lage direkt am Stadtrand mit international seinesgleichen suchenden kurzen Anbindungen gäbe es den Finanzplatz Frankfurt überhaupt nicht, bzw. es wäre einer von eher regionaler Bedeutung wie München. Ich wage sogar zu behaupten, dass das durchaus dazu beigetragen hat, Frankfurt den Zuschlag für die EZB zu geben.


    Und diese Aussagen treffen nicht nur auf die Finanzbranche zu, sondern insbesondere auch für alle möglichen anderen Dienstleistungsunternehmen, z. B. Beratungen, Wirtschaftsprüfer, Anwälte, eben alle unternehmensnahen Dienstleistungen. Und der Anteil des Dienstleistungssektors an der Wertschöpfung in Frankfurt ist bekanntlich überragend hoch, höher als in fast jeder anderen Stadt in Deutschland. Das Argument, dass der Flughafen direkt und indirekt gar nicht so viele Arbeitsplätze bringen würde, ist damit eindeutig widerlegt. Ich würde mich hüten, die Prognosen von Fraport und Politik als Lüge zu bezeichnen!

    6 Mal editiert, zuletzt von Schmittchen () aus folgendem Grund: Ein Versehen, pardon. Es wurde nichts geändert.

  • Also, ganz ehrlich Don Martin in Deinem langen Post finde ich kaum Argumente sondern nur Vermutungen und meiner Meinung nach nicht gerechtfertigte Annahmen. Ausserdem habe ich wirklich nicht den Eindruck, dass das Gebiet von Neu-Isenburg bis Mainz so unerträglich Lärmbelästigt wird, so das man es evakuieren müßte.
    Der Fluglärm muß aber wohl schon ein Problem für viele Anwohner sein, ansonsten würde es ja nicht so eine rührige Lobby von Flughafengegener geben. Allerdings könnte es auch sein, das die Flughafen-Gegner einfach nur ein Argument brauchen um den Ausbau des Flughafen zu verhindern. Man erinnere sich an die Gegner des Bau der Startbahn West. Damals zu Zeiten des Waldsterbens, war das Hauptargument gegen den Ausbau das Abholzen eines Teils des Stadtwaldes wenn ich mich richtig erinnere.
    Die wahren Gründe welche die Flughafen-Ausbaugegner antreiben dürften meiner Meinung nach andere sein. Was es genau ist kann ich nicht sagen. Vermutlich ist es aber wohl nur eine allgemein Unzufriedenheit und diffuse Ängste welche sich gegen etwas richten müßen. Da bietet sich ein Flughafen an, wenn es den nicht geben würde dann könnte ich mir vorstellen das diese Leute sich andere Feindbilder suchen würden.

  • Das Nullsummenspiel-Argument lässt sich aber auch umgekehrt anwenden. Wenn die Ausbaugegner sich durchgesetzt hätten, wäre doch sicher daraus auch keine Win-Win Situation entstanden.


    Der fehlende Ausbau soll die Entwicklung nicht gebremst haben? Woran lässt sich das denn bitte belegen? Ein jahrzehntelanges Genehmigungsverfahren ist in einer demokratischen Gesellschaft zwar völlig legitim, aber in der Zeit ist eben der Ausbau verschoben worden. Ob das nun gut oder schlecht war, wird man sehen.


    Die 40000 (nicht 50000) zusätzlichen Arbeitsplätze sind eine Prognose, die sich aufgrund der Entwicklung der letzten 25 Jahre stützen und sind kein bindendes Versprechen. Man muss abwarten, wie es kommt. Die Gegenpartei von vorn herein als verlogen hin zu stellen ohne eine Chance zu geben, die These zu belegen, ist wenig zielführend.


    Eine Umverteilung der Kaufkraft ist auch eher unwahrscheinlich. Die Gäste auf Durchreise werden ja nicht aus dem Rhein Main Kreis abgeworben, sondern sind in abgetrennten Shopping Bereichen unterwegs. Ich kenne jedenfalls niemanden, der zum Shoppen aus Frankfurt/Wiesbaden/Mainz zum Frankfurter Flughafen fährt (das soll nicht heissen, dass es diese Leute nicht gibt).


    Eines ist klar, das Thema bleibt brisant und es sollte auch kontrovers diskutiert werden, aber die Startbahn West hat bewiesen, dass sich alle wirtschaftlichen Wachstums-Prognosen voll bestätigt und sogar noch übertroffen haben.

  • Miguel
    Ich glaube nicht sich das sich die Qualität des Standortfaktors Flughafen für das Banken- und Dienstleistungsgewerbe rund um die Bankenwirtschaft in Ffm ändert durch die neue Bahn.
    Das das Bestehen eines wichtigen Internationalen Flughafens in strategisch günstiger Lage ein solcher ist hat ja niemand bezweifelt.


    Ich bin ja auch nicht komplett gegen den Flughafen, nur halte ich es für völlig Unsinnig den Standort Ffm als schieren Großflughafen schlechthin auf immer und ewig etablieren und entwickeln zu wollen.
    Es ist nunmal nicht unendlich Platz hier mitten im Rhein-Main Gebiet, das ist ein Fakt! Trotzdem wird ein stetiger Ausbau als einzig mögliche Lösung propagiert und verfolgt.
    Aber das wird nunmal nicht endlos so weitergehen können, oder ist da hier jemand anderer Meinung?
    Als nächstes kommt dann doch eine Südbahn und die Startbahn West wird dichtgemacht, alles andere würde ja nicht den Prognosen der Befürworter entsprechen. Und dann? Weiter nach Süden?
    Ich kann nicht glauben das es nicht möglich sein soll das Flugaufkommen zu entzerren und zu diversifizieren!
    Am einfachsten, billigsten, bequemsten und schönsten für die Fluggesellschaften und Fraport ist dieser Weg natürlich, aber ist er auch realistisch und vernünftig?
    Sollte man sich nicht eher mit dezentralen Zukunftskonzepten beschäftigen?


    Was da am Flughafen in Punkto Shopping hochgezogen wird hat ganz sicher auch den Anspruch Kundschaft aus der Region mit anzuziehen! Das Volumen ist dafür einfach zu groß! Wieviele Fluggäste gehen denn direkt nach Ihrem Flug noch ausgiebig shoppen? Wartezeiten damit überbrücken - ok, auch noch ein paar Business-Reisende die etwas früher zu Ihrem Flug kommen, aber sonst... Der Railway-Center wird ja kein abgetrennter Transit-bereich sein. Gateway Gardens als reine Transit-Shopping Mall? Glaub' ich nicht!


    Das sind hier keine diffusen Ängste, sondern ich bekomme es bei entsprechender Wetterlage live mit! und Fakt ist das sich der Lärmteppich in Richtung Raunheim/Flörsheim/Rüsselsheim deutlich verbreitern wird, das geht gar nicht anders!
    Rüsselsheim versucht gerade verzweifelt den Mainuferbereich attraktiver zu gestalten, als Naherholungsbereich - das können sie sich eigentlich sparen. Schonmal dort in einem schönen Restaurant oder an der Strandbar gesessen wenn die Flieger in weniger als Minutenabstand einfliegen?
    Das geht nur noch kurzfristig wnn man weiß das die Wetterlage "richtig" ist. Reservieren kann man da nicht mehr! Aber das ist nur ein Beispiel.


    Man muß nichts evakuieren, manche stört es ja auch nicht. Aber die die es stört, und das sind nicht wenige, haben kaum eine Wahl! Zumindest keine faire. Denn einfach verkaufen, in vergleichbarer Lage (z.B. zum Arbeitsplatz Flughafen) ist nicht realistisch. Selbst wenn man sagen wir die dreifache Anfahrtzeit in Kauf nimmt (das wäre etwa eine gute halbe Stunde mit dem Auto, oder eine Stunde mit der Bahn).
    Der Werverlust ist zu hoch, man müßte einen niedrigeren Lebensstandard auf die eine oder andere Weise in Kauf nehmen. Zusätzlich deutlich höhere Fahrtkosten.
    Zumutbar? Weiß ich nicht. Fair? Ganz sicher nicht!

  • Also erstens heißt es Airrail- und nicht Railway-Center und zweitens wird dieses ebenso wie die Gateway Gardens keine Shopping Mall sondern eher ein Bürostandort insbesondere für flughafenaffines Gewerbe (bspw. LSG Sky Chefs - die sind für das Catering für die Lufthansa und etlicher anderer Fluggesellschaften zuständig). Kann mir nicht vorstellen dass es jemals so sein wird, wie beim MTZ dass da Leute nur zum Shoppen mal schnell an den Flughafen fahren. Also über ein zweites MTZ brauchst du dir da keine Sorgen machen, das wird gewiss nicht kommen, auch wenn die Politik vor Ort es immer gerne als solches verkauft um weitere Munition gegen den Flughafen zu liefern.


    Hier detailliert auf den Betrieb eines Hubflughafens einzugehen würde das Forum sprengen, aber trotzdem sei dir gesagt dass eine "dezentrale Lösung" wie von Ausbaugegnern gerne gefordert, nicht funktionieren wird.
    Soweit es überhaupt möglich ist wird es ja gemacht: Low Cost Carrier gibts in FRA (zum Glück) so gut wie keine, die sind alle am Hahn, aber mehr geht einfach nicht, erst recht nicht in Frankfurt. Bevor du mit Heathrow kommst: London ist der größte O&D-Markt der Welt und hat zudem noch andere Flughäfen (Stansted für Fracht und Billigflieger, Gatwick Charter, etc), was dann am Ende mit Ach und Krach funktioniert. In Frankfurt wäre das heutige Langstreckenangebot aber ohne die ganzen Feeder-Flüge aus ganz Europa undenkbar. Ich hatte irgendwo mal eine Statistik über das Originäraufkommen gesehen: außer einmal täglich New York und ein paar mal wöchentlich Tokyo wäre da nicht viel mehr drin. Und gerade beim Hubbing sind Begriffe wie Minimum Connection Time keine leeren Worthülsen sondern knallharte Fakten. FRA bietet 45 Minuten (MUC sogar 30), das schafft man bei einer Aufteilung auf mehrere Standorte nicht mal mit Transrapid-Verbindungen (das Gepäck muss schließlich auch noch umgeladen werden).
    Mal ganz abgesehen davon, dass Frankfurt nicht nur im Wettbewerb mit London, Paris und sonstigen ausländischen Städten steht, sondern vor allem auch mit Konkurrenz aus Deutschland: Deutschlands Bevölkerung schrumpft bereits, die Anstrengungen die nötig sind weiter zu den prosperierenden Regionen zu gehören, werden immer größer. Selbst wenn es möglich wäre, wäre es ziemlich unklug einen Teil des Flugverkehrs mit den ganzen daran hängenden Arbeitsplätzen und dem Standortvorteil durch Bestehen der jeweiligen Flugverbindung an Stuttgart, Köln, oder wohin auch immer abzugeben.


    Und zum Lärm nochmal: ich weiß nicht wie es bezüglich der Starts konkret auf der Westseite des Flughafens aussieht, aber östlich stellt sich die Lage wie folgt dar: an 30% der Tage wird gestartet (das sind in der Regel die Tage mit gutem oder sich besserndem Wetter, so ein Flughafen ist dahingehend sogar zuverlässiger als jeder Wetterbericht :D), und das sind dann vor allem Langstreckenflüge nach Nordamerika und Asien zu den jeweiligen Abflugpeaks, zeitlich ungefähr bei 10-12, 13-15, 17-19Uhr und kurz vor "Betriebsschluss" (der Qantas-Jumbo nach Sydney via Singapur gegen Mitternacht markiert dann immer den Schlusspunkt ;)) anzusiedeln, dazwischen kann auch schonmal mehr als eine Stunde durchgehend Ruhe herrschen. Dauerschallpegel hat man eher an den restlichen 70% wenn gelandet wird. Beim Landen sind die Flugzeuge aber deutlich leiser, eigentlich nicht viel lauter als der ganze andere Lärm den man im verstädterten Umfeld so gratis dabei hat, über den sich aber dann wieder keiner beschwert... Selbst meine Eltern, die wirklich am Arsch der Welt wohnen wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen (naja, eher flüstern, so ruhig ist es da), fühlen sich durch die Flugzeuge nicht sonderlich gestört wenn sie mich besuchen. Ich wüsste zumindest nicht dass hier durch die Einflugschneise die Lebensqualität großartig eingeschränkt wäre, und bezeichnenderweise wählt man in Sachsenhausen und Neu-Isenburg auch noch vorrangig Parteien die bekanntermaßen für den Flughafenausbau sind...

  • Dazu von meiner Seite nur noch eines:


    Auch wenn es die meisten politisch aktiven Ausbaugegner nicht zu interessieren scheint, aber das Konzept eines möglichst zentralisierten Flugverkehrs über wenige Großflughäfen IST ökologisch das sinnvollste, weil es schlicht die einzige Möglichkeit ist, eine durchgängig hohe Auslastung auch größerer Maschinen zu erreichen.


    Wie man gerade aus ökologischer Sicht für eine in allen Belangen ineffizientere Verteilung von Infrastruktur über das Bundesgebiet stimmen kann ist mir schleierhaft. Klar, die Belastung der umliegenden Gemeinden ist da (allerdings ganz sicher nicht in Mainz, bei aller Liebe nicht!), das lässt sich nicht leugnen, aber das ewige "not in my backyard" muss einfach mal aufhören. FRA ist der Bestand und es ist sinnvoll in diesem auszubauen - ohne wenn und aber und sehr gerne auf Kosten von diversen Regionalflughäfen mit politisch verordnetem Größenwahn...

  • Apropos Red Carpet Club - Der United Airlines Red Carpet Club (also die Lounge von United) in Frankfurt wird angeblich am 15. Oktober schliessen. Die Lounge befindet sich ueber dem Gate C2. Bedeutet das eventuell das dort dann Baurbeiten beginnen um die EU-Richtlinien zur Trennung von Abfligegenden und Ankommenden Passagieren umzusetzen?

  • Gateway Gardens und Ausbau der Flugkapazitäten sind zwei verschiedene Dinge. Wer das als Gegenargument bringt, gerade der leistet eine verlogene Diskussion.
    Auch gibt es mit Sicherheit Ausbaubefürworter - mich zum Beispiel - die gegen die Neuplanungen der Gateway Gardens sind.
    Und ich kann den Ausführungen Miguels nur vollkommen zustimmen. In Frankfurt hängt vieles wie an einer Kette aneinander; wehe ein Glied macht schlapp, dann könnte sich so einiges sehr schnell ändern und dann würden hier nur noch ganz kleine Brötchen gebacken. Aber wirklich kleine.

    3 Mal editiert, zuletzt von metroFRA ()

  • Ehrlich gesagt ist mir diese ewige Lärmdiskussion ein einziges Rätsel. Hinter 3-4 Sportplätzen befindet sich eine Bahnstrecke, auf der Regionalzüge, S-Bahnen und Güterzüge verkehren. Wenn so ein Güterzug da lang rollt, was recht häufig ist, höre ich bei offenem Fenster den Fernseher nicht mehr. Ähnliches gilt für Autos, die unten auf der Straße langfahren oder den Dauergeräuschpegel durch die Autobahn. Ab und zu vernimmt man auch die Flugzeuge, die quer über Frankfurt fliegen gen Norden/Nordwesten.
    So, jetzt frag ich mich: Na und? Wenn ich Ruhe haben will, mach ich das Fenster zu. Und wenn's auf ist oder ich im Garten/Balkon sitzen würde (wenn ich einen hätte), nehme ich den Lärm hin. Warum? Weil ich in einer Stadt wohne. Man kann das doch auch auf die Region ausweiten. Weil ich in einer der am stärksten florierenden Regionen Deutschlands und Europas lebe und deren Vorzüge nutze - und zeitgleich deren "Nachtteile" hinnehmen muss. Dieses ewige Genörgle geht mir dermaßen auf die Eier, und stößt vor allem bei vielen jungen Menschen in meinem Umfeld auf völliges Unverständnis (egal welchem politischen Spektrum sie zuzuordnen sind). Da sind Abholzung der Bäume und Bodenversiegelung echt noch die größeren Probleme.


    Für mich ist es höchstgradig egoistisch, wenn man für seine eigene Ruhe (die ja effektiv gar nicht da ist, sondern man nur etwas weniger "gestört" wird), den Wachstumsmotor der Region abwürgen will. :nono:

  • Es geht den Ausbaugegnern nicht um totale Ruhe sondern eben um den Unterschied von derzeit ca 40-45dB zu >60dB.
    Es sind auch nicht kleinliche individuelle Egoismen sondern es geht allein in Offenbach um die Wohnungen von ca. 70.000 Menschen sowie eine vergleichbare Anzahl in Oberrad, Sachsenhausen und Niederrad.


    Die Firmenansiedlungen in Einzelhandel und Gastronomie wurden z.B. von Neu Isenburg als weiterer Kritikpunkt angesehen, da dort Kannibalisierung der regionalen Betriebe zugunsten des Flughafens befürchtet wird.


    Und auch die Stadt Frankfurt wird sich mittelfristig wundern, wenn statt einer Expansion in Frankfurt diese in den neuen Büroflächen am Flughafen stattfindet.


    Der Vergleich mit Opel ist im Übrigen auch ziemlich daneben. Bei Opel fallen durchaus qualifizierte Arbeitsplätze weg - ich glaube nicht, dass "überflüssige" Opelaner geeignete Mitarbeiter für Gastronomie und Putzdienste am FLughafen abgeben.

  • In der Print-Sonntagsausgabe der FAZ findet sich ein sehr spannender Artikel über den Flughafen als Einkaufsparadies. In den entsprechenden Shops insbesondere hinter den Gates wird mächtig viel Kohle gemacht hier wird pro QM meist mehr Umsatz gemacht als in Goethestrasse oder auf der Zeil. Das McDonalds im Flughafen ist die umsatzstärkste Filiale Deutschlands

  • Xalinai
    Genauso so wenig wie die Opelaner ausschliesslich hochqualifizierte Jobs ausüben, sind die neuen Arbeitsplätze am Flughafen alle im Niedriglohn Dienstleistungssektor angesiedelt (obwohl gerade hier neue Jobs besonders wertvoll für die Region sind). Alleine Fraport, das Baugewerbe oder Lufthansa dürften nach neuen geeigneten Managern oder auch qualifizierten Ingenieuren suchen. Die Krise um Opel und seinen Zulieferern ist sehr wohl eine völlig relevante Parallel-Situation und existiert nicht im Vakuum zu anderen Entwicklungen in der Region. Die Ängste der Opelaner um eine schrumpfende Automobilbranche sind völlig real und wenn 40000 neue Arbeitsplätze und 4 Mrd. Investitionssumme möglich erscheinen, bietet dies eben doch neue Perspektiven bzw. Hoffnung und das genau zur rechten Zeit.

  • Lufthansa wird größte Fluggesellschaft Europas

    Heute werden die abschließenden Übernahmeverträge zwischen der Deutschen Lufthansa und Austrian Airlines unterzeichnet. Die Lufthansa-Gruppe wird dadurch zur größten Fluggesellschaft Europas, mit deutlichem Abstand auf AirFrance/KLM (Quelle). Im Jahr werden rund 100 Millionen Passagiere befördert.

  • neue An und Abflugrouten?

    Mir fällt schon seit einigen Tagen auf, dass die Flugrouten irgendwie verändert sein müssen?
    Über die Innenstadt fliegen regelmäßig Maschinen drüber (mir ist es davor zumindest nie so stark aufgefallen)
    Was mir auch sehr "neu" vorkommt ist die hohe Geschwindigkeit.


    Weiß da jemand etwas mehr oder täusche ich mich?
    Bei google konnte ich folgendes finden:


    http://www.main-spitze.de/nach…aft/meldungen/7491070.htm

  • Hm, vermutlich falscher Thread, bin mir aber grade unsicher wo ich diese Frage hier unterbringen könnte.
    Ich bin kurz davor in Sachsenhausen Süd (letzter Hasenpfad) eine Wohnung zu mieten. Ich kann den Fluglärm schlecht einschätzen, scheinbar ist dieser erträglich solange die Flieger landen, je nach Wetterlage wird in diese Richtung wohl auch gestartet, wodurch es wohl schon lauter wird. Hat da jemand Erfahrungswerte? Und wie wird sich wohl der Fluglärm durch die neue Landebahn erföhen? Ist von einem Umzug in diese Gegend durch den Ausbau der Landebahn eher abzuraten? Wäre dankbar für Tipps.

  • Hab mal in der Mailänder Straße (Sonnenring) gewohnt. Damals (1999-2003) habe ich von Fluglärm nichts mitbekommen. Im Gegenteil fand es klasse von meinem Balkon im 13. Stock die Flugzeuge im Süden starten und landen zu sehen. Damals flogen die Maschinen bei Westwind über der A3 zum Flughafen ein und bei Ostwind flogen sie aus Richtung Mainz ein. Über den Sachsenhausener-Berg sind keine Maschinen geflogen. Würde aber mal davon ausgehe, dass selbst wenn die neue Flugroute über den Sachsenhausener Berg geht der Fluglärm erträglich sein sollte.

  • mittlerer Hasenpfad war Fluglärmmässig kaum ein Problem...


    habe da ein paar Wochen gewohnt (ca 1991)
    kommt aber auch immer darauf an wie sensibel man dafür ist...issklarnä...

  • Kommt drauf an wie lärmempfindlich man ist. 70% der Zeit wird von Osten her gelandet. Und landende Flugzeuge find ich jetzt nicht sonderlich störend. Bei geschlossenem Fenster muss man da schon sehr genau hinhören um überhaupt mitzubekommen dass grad wieder Einer reinkommt.
    Wirklich laut wirds eigentlich nur bei Ostwetterlage, also wenn gestartet wird - was halt meistens bei schönem Wetter der Fall ist, insbesondere im Sommer, wenn man die Fenster offen hat. Da die aber auch nach Eröffnung der neuen Landebahn nur auf den bisherigen Parallelbahnen rausgehen werden, also auf Höhe A3, hält sich die Belastung Sachsenhausens auch da in Grenzen. Außerdem ist das dann auch kein Dauerschall, sondern gestartet wird in der Regel zu den Peaks. 10-13Uhr die erste Interkont-Welle der Lufthansa, gegen 15 und 17 Uhr, und dann noch mal von 21 Uhr bis Mitternacht (in Zukunft nur noch bis 23Uhr) sind so grob die Zeiten wo mehrere Heavies hintereinander rausgehen. Dazwischen tut sich dann aber auch schon mal bis zu einer Stunde lang gar nichts.